Wer Veränderung fordert,…
(v1.4, Änderungen) …der wird selbst nicht ums Um- und Weiterdenken herumkommen. Veränderung nur zu fordern, jedoch selbst davon verschont zu bleiben, erzeugt nur eigenes Leid, für das man anderen noch die Schuld zu geben meint.
Fragt man mitunter den einen oder anderen, welche Vorstellungen er darüber hat, wie es denn (für alle) sein soll, so fällt den meisten in der Regel ein, was nicht sein soll.
Jener wollen, dass die Regierung verschwindet, die vielen „Messer-Ausländer“, die „Nazis“, die „Reichsbürger“, „Corona-Leugner und -Lügner“, die Polit-Gegner, die „Russen“, die „Chinesen“, die „Amerikaner“, der (rasen)mähende Nachbar u.u.u.
Jedoch beseitigen all diese Bemühungen einfachen Denkens nicht die im System wirkenden Ursachen, in dem sich die Mehrheit – sich selbst darüber unbewusst – bewegt.
Der Bevölkerung genügte es bisher, das gegebene oberflächlich zu betrachten und die dabei beobachteten Phänomene, (Polit-)Darsteller und sonstigen Akteure in gewohnter Weise zu bewerten. Mehr jedoch auch nicht. Denn was hat sich bis heute geändert? Nix. Warum?
Es genügt nicht nur zu klagen und zu jammern, in der Hoffnung, dass so der Einzelne in der anerzogenen Rolle des unschuldigen Opfers der Umstände weiter verschont bleibt.
Jemand, der sich jedoch wie ein Opfer verhält, darf sich nicht wundern, wenn er wie eines behandelt wird. Das trifft auch auf die bewährten und meist mit künstlichen Werten belohnten Rollen wie „der Sklave“ und „der Untertan“ zu. Es ist also von Bedeutung, das Rollenspiel als solches nicht nur zu erkennen.
Hinweisend: Wenn sich vor einem Tegut sechs in der Rolle „Ausländer“ prügeln, ist klar, dass sie ebenfalls in ihren Rollen gefangen sind… ebenso wie jene, die dabeistehen in der Rolle der Gaffer.
Die gewohnte Form oberflächlicher Veränderung besteht darin, die „Ungerechten“ gegen „Gerechte“ auszutauschen. Dies in der Hoffnung endlich jene gefunden zu haben, die der Bevölkerung wieder „die Kohlen aus dem Feuer holen“ und ihr reichlich „Zucker in den Hintern blasen“ – zumindest vor der Wahl, bei der sich der betreuungswürdige Untertan einmal mehr als solcher erweist.
„Doch eines Tages wird der Mob endlich auf die Straße gehen.“ „Das sehe ich nicht so.“ „Warum?“ „Weil keiner der Mob sein will!“
Kaum jemand scheint sich darüber bewusst, dass ihm im Rahmen seiner gewohnten Erziehung das eigenständige Denken nahezu aberzogen wurde. Denn es war „besser“ zu gehorchen. Auf diese Weise bewegt er sich in einem Kreisverkehr, der ebenso dafür sorgt, dass das System der alten Ordnung, weiter in seiner irrigen Vorstellung „alternativlos“ und deswegen „ernst“ zu sein, erhalten bleibt.
Dabei ist dem Gewohnten nicht bewusst, dass er sich vom Leben abwendet und so hofft weiter in seiner selbst geschaffenen Illusion, seinem Rollenspiel verweilt.
Doch um zu erkennen, dass es nur ein Rollenspiel ist, fehlt dem Menschen der Vergleich. Ein Vergleich, der erst dann möglich ist, wenn er zuvor das Gegenstück selbst entschlossen wiederentdeckt hat!!!
„Die Leute sagten mir immer, dass es beim Erwachsenwerden nie um ein Ziel ginge, sondern um die Reise. Aber was, wenn man das Ziel selbst ist? Was, wenn man es immer man selbst ist?“ „Elliot Alderson“, Mr. Robot, 2015-2019
Man könnte den vorherigen Generationen großzügig dafür die Schuld geben, doch die konnten es ja auch nicht anders, selbst wenn so mancher darauf zu pochen meint. Warum?
„Papa? Sind Väter immer klüger, als ihre Söhne? „In der Regel schon, mein Sohn.“ „Papa? Wer hat die Dampfmaschine erfunden?“ „Das war James Watt, mein Sohn.“ „Papa? Warum hat nicht der Papa von James Watt die Dampfmaschine erfunden?“
So mancher fragt, was man denn tun könne. Wer wirklich Veränderung will, unterlässt es, anderen für etwas die Schuld zu geben, denn so entmachtet er sich selbst und wird so zum Opfer seiner eigenen Geisteshaltung, für die er anderen die Schuld gibt. Es geht nie um Schuld. Das ist ein anerzogenes Märchen.
Dass sich der Mensch – unbewusst über durch sein Rollenspiel – dadurch selbst vom Leben abwendet, indem er sich weiter an die von ihm geschaffenen „Werte“ klammert, die jedoch nur oberflächlicher Natur sind, so wie alle in der Rolle jener irrationalen Autoritäten.
Dem möglichen Schmerz durch seine künstlichen Autoritäten versucht er aus dem Weg zu gehen, die ihm einst wohlwollend Eigentum und Besitz künstlicher Werte und ebenso künstlicher Rechte zugestanden haben. Auf diese Weise entstand auch die verdrehte Vorstellung von Gerechtigkeit.
Das Leben in ihm, ist der einzig wahre Wert, was er jedoch zu seinem Eigentum zu machen versucht – besser: es sind seine gewohnten Denk- und Verhaltensweisen. Weshalb ihm die Aufgabe gebührt, sich wieder über seine eigenen Denk- und Verhaltensweisen zu erheben, statt gewohnt „Herr über andere“ sein zu wollen.
Dass der Mensch „das Problem“ auf diesem Planeten sei, wird nur allzu gerne behauptet, jedoch sind es lediglich seine Denk- und Verhaltensweisen.
Wenn also ein Mensch der festen Meinung ist, dass der Mensch „das Problem“ auf dem Planeten sei, aus welcher Warte spricht er selbst? Das wiederum erinnert mich an das Paradoxon des Epimenides.
„Würden Sie ein Opfer bringen?“ „Ja, meinen Nachbarn.“ „Ich meinte eher: Würden Sie SELBST ein Opfer bringen?“ „Ich sagte doch: Meinen Nachbarn. Sie müssen mir nur sagen, wohin ich ihn bringen soll.“
Nachtrag: Es bleibt sinnvoll, sich zunächst mit dem System und seinen Prinzipien, nach denen es funktioniert auseinanderzusetzen, statt gewohnt nur Unsäglichkeiten zu sammeln, aufzustapeln, um anschließend jene in der aufzuerlegenden „Rolle der Schuldigen“ zu suchen.
Reklame: Was den Slogan „Gemeinsam sind wir stark“ angeht, ist dies ebenfalls eine Illusion, wenn der Einzelne alleine ja „nichts“ sei, wie es häufig so schön lautet. Denn was passiert, wenn viel „Nichts“ zusammenkommt. Nichts.