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Das Ende – oder: Was auf der Strecke bleibt, Teil 2: Gesellschaft und Staat

Lesezeit: ca. 17 Minuten

(V1.1) Sicher hat die alte Ordnung (*also die bisherigen Konditionierungen, Denk- und Verhaltensmuster, die für das bekannte System stehen) auch einen Sinn – den Sinn zu erkennen, dass man bisher lernte, wie es nicht funktioniert – als Erkenntnis vom „Baum der Erkenntnis“ – treffender Weise.

Wenn Sie der Meinung sind, dass das Bisherige – in der Regel mit BRD bezeichnet – nichts war/ist und Sie einen sehnsüchtigen Blick auf das Deutsche Reich werfen oder nach Preußen oder sonst wohin, was prinzipiell(!) in diese Richtung liegt, mag ich darauf hinweisen, dass Sie, wie auch die BRDgläubigen, nur einer kollektiven Fiktion hinterherrennen.

„In einem Land, in dem wir gut und gerne leben.“

Das Phänomen ist hierbei, dass die Fiktion nicht erkannt wird, weil gewohnt mit der Vorstellung herumgelaufen wird, so etwas wie „Boden“ gehöre einem. Und möglicherweise kommt eines Tages ein anderer und nimmt(!) einem diesen wieder weg. Und mit der Erfindung von Eigentum und Besitz wurde zwangsläufig auch der Verlust des Besetzten in die Welt gesetzt und damit auch die Grundlage die Macht der Autorität „greifbar“ gemacht.

„Wer nimmt, dem sei genommen. Jedoch wer gibt, dem sei gegeben… sagte das Finanzamt.“

Kleine artige Fürstentümer innerhalb größerer Fürstentümer, Hierarchien innerhalb von Hierarchie, Fiktionen innerhalb von Fiktionen – alle sich fein der Autorität belohnt unterwerfend.

„Ja, aber ich muss doch…“

Dass jene sich nur ihren eigenen konditionierungen, Denk- und Verhaltensmustern unterwerfen, wissen sie nicht. Denn durch gewohnte Verdrängung und Außenorientierung, sehen sie ihren eigenen Einfluss durch ihre Konditionierungen und Verhalten am wenigsten.

Um es so auszudrücken: Es sind um Grunde genommen immer Fiktionen, die sich der Mensch schafft, um mit dem, was er wahrnimmt, umgehen zu können.
Dies, indem er das Unbeschreibbare beschreibbar macht. Dabei her er jedoch das Unbeschreibbare vergessen und so wurde sein geschaffenes zu einzigen Existenz.
Der wesentliche Unterschied besteht jedoch nur darin, ob das Geschaffene, was zunächst von einer geistigen Ebene her wirkt und später in seinen Auswirkungen auch den Regelwerken der Natur entspricht – oder nicht.

Wer an dieser Stelle noch mit der Vorstellung herumläuft, dass „der Stärkere gewinnt“, bewegt sich gestärkt und bewaffnet – nur im Alten, bei der die gewohnte Vorstellung auf den Denk- und Verhaltensmustern des Kampfes und der Verteidigung basiert. Nicht nur Kampf und Widerstand sind lediglich nur Verdrängungsmechanismen, nach denen der Betroffene „funktioniert“.

Der Mensch der neuen Ordnung unterscheidet sich vom Menschen der alten Ordnung letztendlich nur darin, dass er Vernunft und Gewissen bei sich entwickelt, gegenüber jenen, die nur „so tun, als ob“ sie vernünftig sind, während sie ihr Gewissen – nicht selten belohnt – unterdrücken.

Die alte Ordnung* ist notwendig, damit der Mensch durch ihre Infragestellung wieder zum Leben selbst zurückfindet. Das Alte geht nicht einfach weg, es verliert lediglich an Bedeutung – wie alles, was der Mensch zu „bedeuteln“ versucht. Der Mensch erfährt dabei neue Bedeutung und somit auch neue Erkenntnis.

„Es sind nie die Dinge selbst, sondern nur die Bedeutungen, die der Mensch den Dingen und Geschehnissen eine Weile verleiht.“

Somit ist Wandel stets auch ein Bedeutungswandel und im klassischen(!) Sinne ein Kampf (Verdrängungskonzept) um geltende Meinungen – unter Anwendung, Schutz und Rechtfertigung und Beibehaltung der bisherigen Konditionierungen, Denk- und Verhaltensmuster, in Verbindung mit einem geschaffenen Feindbild.

Das Recht dient dabei als kollektives Rechtfertigungsinstrument und Regelwerk gegenüber den Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft und Gewissenlosigkeit einer „zwangsläufig“ zu betreuenden, anonymen Masse.

Die wesentliche Infragestellung – also dem Prinzip des Vorhandensein einer Autorität – findet nicht in ihrer Verdrängung durch Austausch statt, sondern jener Mechanismen (Konditionierungen, Denk- und Verhaltensmuster), die zu den „gewohnten“ Beziehungskonstellationen aus „Betreuern und Betreuten“, „Vorgesetzten und Untergebenen“, „Sklaven und Herren“, „Eroberern und Unterworfenen“ &c. Führen. Rollenspiele, kollektiv für echt gehalten – mit ihren „gewohnten“ Nebenwirkungen.

Der Mensch der neuen Zeit schüttelt die ihm als „normal“ verkauften Rollen mehr und mehr ab, indem er das System der alten Ordnung auf seine Wirkmechanismen hinterfragt. Diese geschieht nicht, indem er das als unangenehm Wahrgenommene verdrängt, Schuldige und Verantwortliche sucht und gegen „Angenehmes“ zu ersetzen, zu tauschen (und sich so zu täuschen) versucht.

Die gesellschaftliche Realität besteht darin, dass man bereits kollektiv für alle Auswirkungen verantwortlich ist, während der angesprochene Einzelne „so tut, als ob“ er nicht dazugehört, wenn es um Unannehmlichkeiten geht.

Eine Gesellschaft, die Gemeinschaft und kollektive Verantwortlichkeit gegenüber dem Leben verdrängt, während sie versucht individuell überleben zu wollen – ohne den Glauben an das Lebens selbst, was ihr, was jedem Einzelnen geschenkt wurde.

Das Leben beschenkt sich selbst. Nur der Mensch geht davon aus, „er“ habe das Leben gezeugt und was sich zwischen seinen Beinen in die Welt drängt, gehöre ihm. Der Mensch ist nur ein Werkzeug des Lebens selbst.

An dieser Stelle lösen sich auch alle Religionen auf, die sich ein Bild (Bild oder Wort) von „ihrem Schöpfer“ gemacht haben – egal wie „er“ oder sie heißen mag. Es ist das Leben selbst und nicht die kollektiv geglaubte Einfalt, mit der Handlungen Erhebung und Unterwerfung gerechtfertigt/legalisiert werden.

Vielleicht erkennt nun so mancher, dass es an der Zeit ist, die Dinge von einer anderen Warte zu betrachten, als aus der gewohnten Sicht eines Opfers, was sich nur in der (anonymen) Maske der Masse stark fühlt, während seine gewohnten Denk- und Verhaltensmuster es nur „funktionieren“ lassen. Dazu ist natürlich notwendig zu erkennen, dass man sich bisher in einer Opferrolle – in einer ankonditionierten Opferrolle bewegt hat, um diese dann erst schrittweise verlassen zu können.

Im Grunde zeigt sich ein Bild aus Betreuern und Betreuten: Das Aufpassen auf einen kollektiven Dämon, der sich zur Aufgabe gemacht hat, das Leben zu unterwerfen, während er sich für einen Gutmenschen hält, von Frieden spricht, nur seine Ruhe will; von Freiheit spricht, um dadurch nur das Erreichte zu erhalten zu wollen, Gerechtigkeit von anderen fordert, die er in sich selbst zu entfalten und vorzuleben hat.

„Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“ „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst…“

Durch die (Selbst)Reduktion des Menschen auf Arbeiten und Geld verdienen, kann man die Gesellschaft auch so leicht einfangen, wenn man zunächst Annehmlichkeiten verteilt, um sie so wieder an der Leine zu halten. Der Mensch reduziert auf Geldversprechen, Freiheiten (Privilegien) und Freizügigkeit, statt Freiheit.

Das funktioniert auch nur solange, wie sich der Mensch nicht selbst hinterfragt, was ihn so funktionieren lässt.

Warnsignale
Und wenn plötzlich die gewohnte (materielle) Freiheit gefährdet ist, dann kommt der Patriot wie „Jack out of the Box“ und rebelliert über die abhanden gekommene „demokratische Grundordnung“, die lodernde Gefahr für die „öffentliche Ordnung“. Er beruft sich auf seine ihm zugewiesene, benamte Überlagerung von Boden (z. B. „Deutschland“) und damit verbundene „Souveränität“ – man müsse jetzt stark sein, kämpfen und sich gegen das „Unrecht“ zur Wehr setzen.

„Funktionieren Sie noch, oder leben Sie schon?“

Das klingt noch nicht einmal nach Hochverrat, da ich offiziell(!) nur noch als Mensch ohne Staatsangehörigkeit agiere und auch nicht vorhabe, eine annehmen zu wollen.

Die Frage und Entscheidung ist stets: „Bist Du für oder gegen das Leben?“

Etwas Neues gestalten geht nicht, wenn man sich stets nur die Ist-Situation vor Augen führt, das üblichen Denken denkt und hofft, dass es anders wird. Ist-Betrachtung ist einfach. Doch lautet das Motto: Um- und Weiterdenken!.

Der Mensch untersteht keiner staatlichen, keiner künstlichen Ordnung, wie sie in der Regel in einer hierarchischen und fremdbestimmenden Art und Weise stattfindet. Das hat er noch nie. Er hat es bisher immer nur konkludent angenommen und – weil belohnt – auch daran geglaubt wird. So einfach ist das.

„Fritzchen, ich geb’ dir jetzt mal zwei Mark. Dann drückst du die Oma mal ganz lieb. Sag’ aber nichts deinem Bruder.“ „Oma, das kostet aber extra.“ Jürgen von der Lippe

Schön, wenn man noch selbst über sich lachen kann – oder etwa nicht?

Wenn so mancher „vom Mensch sein“ spricht und nicht als „Person“ betrachtet werden mag, sollte er sich auch darüber im Klaren sein, dass es nicht damit getan ist, „Mensch sein“ zu wollen und gleichzeitig nach Schutz, Betreuung und Sicherheit einfordern zu wollen, während er sich ständig über die Unterdrückung zu beklagen weiß.
Denn so nimmt man nur die Rolle des Opfers an, was sich unweigerlich nur dann stark (im Jammern und sich beschweren) fühlt, wenn es Gleichgesinnte um sich schart.

„Erst sind es drei weiße Häschen, die Angst vorm bösen Wolf haben, und dann sind es zwanzig weiße Häschen… die Angst vorm bösen Wolf haben.“

Der größte „Bock“ wird dann geschossen, wenn dann auch noch irgendwelche „Menschenrechte“ eingefordert werden, während gleichzeitig gegen den ersten Artikel verstoßen wird. Kommen die Kläger und Forderer also nur dann wieder, wenn sie es auch wirklich verstanden hat.

Es geht auch nicht darum, sich über andere zu überheben oder zum rechten Zeitpunkt eine Überhebung zu verhindern, indem man eine eigene Machtposition ins „Leben“ ruft. Diese Sichtweise basiert nur auf gewohnten Denk-, Sicht- und Handlungsweisen. Das Opfer gibt an dieser Stelle gerne anderen die Schuld für sein eigenes Handeln und damit auch die Offenbarung seines eigenen, mangelnden Selbstbewusstseins.

Die Wahl besteht nicht darin, zwischen Unterdrückung und Überhebung zu wählen, sondern das Prinzip hinter(!) diesem Gebilde aus getrennten Lagern in Frage zu stellen, um so über sich hinauszuwachsen.

„Opfer“ werden hierin gerne eine Überhebung erkennen wollen. So sei vorausgeschickt, dass sie nur das erblicken wollen, was sie selbst – unhinterfragt – in sich tragen: Die Selbstunterwerfung unter die eigenen unbetrachteten Konditionierungen, Denk- und Verhaltensmuster – also dem eigenen „Ich“.

Die alte Ordnung, die erste Ordnung: Das „Ich“ über dem Menschen. Jenem Menschen, der denkt, er sei ja sein „Ich“ (und sich so selbst seiner Entwicklungsfähigkeit beraubt), während er jedoch ein „Ich“ hat (Begegnung auf Augenhöhe).

Seine Konditionierungen sein, statt sie zu haben, eine Verdrehung, die zu verdrehten(!) Handlungen führt, unter anderem ein Leben im Schein (Show, „so tun, als ob“, Titel, Pöstchen), statt Authentizität.

„Ich bin, der ich bin.“

Man muss also sein „Ich“ gar nicht ablegen, sondern lediglich die Konditionierungen, Denk- und Verhaltensmuster in Frage stellen, die zu einem dem Leben abgewandten und kollektiv geglaubten Simulation von Leben führen. Ein Punkt zum Weiterdenken, was denn die Simulation ist und was das Leben selbst.

„Die Behinderten dürfen jetzt auch wählen.“ „Wieso jetzt? Die Behinderten haben doch schon immer gewählt.“

Die Beantragung einer Staatsangehörigkeit ist nur die Schaffung einer künstlichen Person – eine Rolle, genannt: „Staatsangehöriger“, der sich den darin(!) geltenden Regelwerken einer gesetzgebenden Institution und ihren Handlangern zu unterwerfen hat.
Somit ist es vollkommen gleich, welchen hübschen Namen man dieser Struktur verleiht, wenn die darin wirkenden Prinzipien, Methoden und Werkzeuge die gleichen sind.

„Im Grunde genommen geht es nur um Menschen innerhalb des Lebensprozess und damit verbundener Entwicklung und die Materie als Zwischenspeicher für das Erlernte im Prozess aus Entstehen, Sein und Vergehen.“ „Und was habe ich davon?“

Und so ist es auch vollkommen gleich, wie viele Personenausweise oder Staatsangehörigkeitsurkunden von was auch immer ausgestellt werden, weil es letztlich nur eine andere Betreuungseinrichtung wäre, also eine Anstalt für den betreuten und gegen Konsequenzen für sein eigenes Handeln geschützten Bürger – also für seine belohnt beibehaltene Unvernunft, die wiederum als Rechtfertigung zur Betreuung herhalten soll – ausgeführt von jenen, die selbst unvernünftig sind.

Hier dreht sich die Waschmaschine besonders schnell, weil ja jeder davon ausgeht, er sei „vernünftig“ und „jeder“ diese ja auch anders definiert. In der Regel basierend auf dem, was er materiell zu besitzen erachtet. Die Vielfalt in der Materie, als Ablenkung von der Einfalt der Konditionierungen, Denk- und Verhaltensmuster.

Dass Vernunft etwas Individuelles sei, ist jedoch ein kollektiver Irrglaube, da nicht die Definition allein „Rechtskraft“ erlangt, sondern sich durch das Tun heraus ergibt. So tun, als ob, verkörpert nur die alte Ordnung.

„Am Tun wird man sie erkennen.“

Solange der Mensch seine ihn funktionieren lassenden Programmierungen nicht hinterfragt, ist er stets ein Teil eines Verbrechens, was sich gegen das Leben selbst richtet und er in einer Simulation lebt. Es ist die größte Aufgabe seines/des  Lebens und die Ursache für das Vorhandensein der alten Ordnung, damit er um- und weiterdenken kann.

„Weiterdenken, statt weiter denken.“

Da das Leben sich und alles darin liebt – sonst wäre ja nichts da – bedeutet die Rückbesinnung zwar der Untergang der Bedeutung über das Bisherige, jedoch nicht ins Leere hinein. Das bedeutet „an das Leben selbst glauben“.

„Guten Morgen. Ausgeschlafen?“

Wer da noch „reichsgläubig“ unterwegs ist: Auch ein Bundesverfassungsgericht, was auch nur eine Fiktion darstellt, kann noch so viel über die Existenz eines Reichs verbreiten mögen. Staaten sind und bleiben Fiktionen und sind nur geschaffene Glaubensgebilde, der Simulation von Gemeinschaft und betreutem „So tun, als ob“.

„Eine Organisation intelligenter Leute, fürchtet Intelligenz?“ Tony Stark, Avengers

Musikalische Untermalung:

Nachtrag: Die Wahrnehmung verfallender, gesellschaftlicher Werte ist im Kern kein Verfall, sondern lediglich die Offenbarung ihres tatsächlichen Zustandes und damit verbundene Aufgabe des Menschen selbst, diese mit Leben zu füllen, statt nur mit den Worthülsen um sich zu werfen – auf diese Weise wird aus Wasser auch Wein.