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Das Monster

Lesezeit: ca. 12 Minuten

(v1.1) Wann es wirklich anfing, kann ich mit Gewissheit nicht sagen, doch seine Auswirkungen waren jeden Tag ein wenig mehr zu spüren.

Ich begegnete ihm, als ich nur ein paar Wochen alt war und mit vier zeigte es sich ganz deutlich, verkörpert durch Menschen, denen es gar nicht auffiel, weil sie ja schon immer so waren und es als Gewohnheit angenommen hatten – waren deren Eltern ja schon so gestrickt gewesen und deren Eltern und wiederum deren Eltern und…

Und überall, wo ich nun hinkam, traf ich es. Beim Spielen, in der Schule. Es war überall. Und wie es schien, wurde es erst dann munter, wenn man so etwas wie kreative Gedanken und spontane Ideen äußerte.

Und ganz heftig wurde es, als man die Wahrheit äußerte, nur war mir nicht ganz klar, warum dies so war und es sollte lange dauern, bis ich es verstanden habe. Also verstanden in Form von durchdrungen und nicht nur mit einer gewohnt oberflächlichen Antwort, damit man wieder zum Tagesgeschäft zurückkehrt und immer wenn das Thema aufkommt, „papageit“ man seine Standardantwort herunter.

„Piaster, Piaster.“

Zunehmend spürte ich, dass eine andere Sicht auf die Dinge nicht allzu gern gesehen wurde, vor allem dann nicht, wenn sie plötzlich so etwas wie Wahrheit aufdeckte oder Dinge bewies, die ja gar nicht möglich sein sollten.

„Das bekommst du sowieso nicht hin.“

Langsam reichte es mir, denn es war zu erkennen, dass man sich mit Lügen und Ablenkung und selbst gemachter Unwissenheit und „ältlicher Erhabenheit“ den Tag verkleisterte.

„Das haben wir schon immer so gemacht.“

In der Schule war das nicht viel anders. Als Andersdenkender ist man für sich, während die Mehrheit gleichgeschaltet unterwegs ist und das macht, was ihr als „Mode“ und „Verhalten“ vorgegeben wird. Das nennt sich dann „Kultur“.

Man gehört dann dazu, wenn man so ein „Bruder“ ist…

Recht früh merkte ich, dass ich mich zu sehr verbiegen musste, um mich in seine solche Gruppe zu integrieren, und man gehört erst dazu, wenn man die Verhalten und Prinzipien der Gruppe als die Eigenen annimmt. Das geht vielleicht eine Weile, aber es ist nicht von Dauer – zumal ich mich selbst darin verlor.

Selbst über einen Menschen überfüllten Universitätsplatz zu gehen, fühlte ich mich fremd und einsam. Irgendetwas stimmte nicht – stimmte nicht mit mir.

So schien es immer besser, dass ich für mich blieb, bis sich Kontakte von selbst ergaben. Das funktionierte dann auch für gewöhnlich. Doch selbst wenn ich heute zurückblicke, ist die Mehrheit nur noch ein Schatten der Erinnerung.

„Im Mittelalter hätten sie dich doch verbrannt.“

Ein Phänomen, was mir relativ früh auffiel, war das Geheule und Gejammere, warum die Dinge denn alle so schlecht seien und die anderen schuld und die Politik und Bla und Blubb…

Heute nenne ich das „problemorientiertes Verhalten“, was im Kern auf ein selbstgeschaffenes Unvermögen mangelnder Entwicklungsbereitschaft zurückzuführen ist: Das „Ich“, was sich an seinen eigenen Konditionierungen festklammert, während es so sein selbstgeschaffenes Leid akustisch zum Ausdruck bringt.

Auf Dauer kann das auch kein Zehnjähriger aushalten. Es musste also etwas geschehen. Die Schule war insgesamt eine gruselige Zeit, weil dort die jungen Menschen manipuliert und mit Mist angefüllt werden, nur um dann wieder wie ein Papagei alles vorbeten zu müssen. Und immer wieder dieses Autortätsgehabe und damit verbundenes Falschgetue.

Ich lernte zu lügen, denn wenn man log gehörte man zur Gruppe und zuhause war dann auch entsprechende Ruhe. Später folgte die Ausbildung und ein paar Jahre Beruf.

Bereits dort merkte ich, dass mein Wissensdurst nicht zu stillen war, auch was Zusammenhänge anging.

„Herr Berg, sie werden hier nicht fürs Denken bezahlt.“

Erst als ich den Krampf satt hatte, meldete ich mich selbstentschlossen zur zweijährigen Weiterbildung zum Maschinenbautechniker an und kündigte.

„Herr Berg, Weiterbildung braucht heutzutage doch kein Mensch mehr.“

Irgendwie hatten die alle einen „Schatten“. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte ich mich bereits seit über zwei Jahren mit 3D-Animation und der Computer hatte zuhause recht viel Stress gemacht.

„Computer nehmen uns die Arbeit weg!“

Weil mich das an der Arbeit nervte, ging ich 1990 zur Volkshochschule und lernte „C-Programmierung“.

In 1991 setzte ich den Computer für interaktive Präsentationen auf der Technikerschule ein, was bis dato über die gewohnte Zettelwirtschaft hinaus ging. Es war eine prima Zeit, weil ich selbst(!) und entschieden die Dinge durchführte und sie mir bereits da sehr gut gelangen.

Nach der Schule hielt ich, neben dem Maschinenbautechniker-Zettel noch ADA und REFA in der Hand und mit meinen Erfahrungen in 3D und Computertechnik bewarb ich mich.

„Leider können wir ihnen keine adäquate Stelle anbieten.“

Ein Unternehmen wollte mich sofort kennen lernen und als man fragte, was meine Hobbys seien, so erzählte ich von der Erstellung von 3D-Logoanimationen.

Auf die Frage, wie ich mir ein neue Entwicklung für einen Kunden vorstellen würde, sagte ich: „Man rendert dem Kunden einige Ansichten der 3D-Objekte mit Texturen in hoher Auslösung, druckt sie dann mit einem Thermosublimationsdrucker aus und schickt ihm vorab diese Entwürfe.“

„Spinner brauchen wir keine, Herr Berg.“

So blieb ich erst mal zuhause und fragte mich, was das da draußen für eine Nummer sei, die da läuft. Zwischendurch arbeitete ich als Betriebsschlosser, was mir zeigte, dass diese Zeit endgültig vorbei war. Auch das Stelldichein bei einer Designerschmiede war recht kurz.

Man mochte wohl nicht, dass ich gern Prozesse optimierte (von 2 Tagen auf zwei Stunden, das ist doch mal was.). Ein anderer Vorschlag war, die Kosten für Modelle durch 3D-Renderings und gewohnte Holz- und Materialproben zu ersetzen.

„Das haben wir ja noch nie so gemacht.“

So ging das auch rum, und ich entschied mich für einen 2D-CAD-Kurs. Denn irgendwie sollte ich doch mal wieder ein „normales“ Leben führen. Die Prüfung schaffte ich in 75% der Zeit.

Weil ja plötzlich Qualitätsmanagement angesagt war, machte ich auch noch einen Lehrgang in DIN EN ISO 9000ff.

In der Abschlussprüfung wendete ich meine Programmierkenntnisse an und verkürzte die aufwändigste Aufgabe (Messreihenauswertung), die normalerweise zwanzig Minuten dauerte, auf fünf Minuten.

In 1997 gründete ich ein kleines Unternehmen im Bereich „Neue Medien“ und immer mehr Disziplinen kamen dazu. Auf eine selbst erstellte Werbe-CD hin fragte mich mal jemand, wie viele daran gearbeitet hätten.

„Ich nur, wieso?“ „Weil da normalerweise vier bis fünf Leute daran arbeiten.“

So gingen einige Jahre mit der Entwicklung von Medien ins Land.

In 2005 kam dann die Ökonomie hinzu und dies in einer Weise, die sich von konventionell-traditionellen „Lösungen“ grundsätzlich unterschied: das Schubäus Modell.

Ab da wurde es richtig spannend, denn das Lösungsmodell stieß mehr auf Widerstand und am ehesten in der Politik. Denn statt Gespräche, gab es plötzlich „Gesetzesänderungen“, die alsdann das Firmenkonto rückwirkend leerräumten.

„Watson, wo ist meine Pfeife?“

In 2008 hatte ich durch einen pensionierten Wirtschaftskriminalisten erste Kontakte, was die „deutsche Rechtslage“ betrifft, was sich in ersten schriftlichen Handlungen in 2010 zum Ausdruck brachte.

In 2011 hatte ich wegen des Schubäus Modells eine Anfrage aus Indien, ob wir mit dem Modell die Versorgungskette zwischen 500 Mio. armen Farmern und 1,3 Mrd. Menschen neuorientieren können.

Wegen des aufkommenden Rechtskrams ging ich in 2012 ins DPVM (was heute als eine terroristische Organisation gehandhabt wird). Uuhuhuh. Wer hat denn da jetzt Angst?

Als mir eines Tages auffiel, dass hier überhaupt niemand für sein Handeln Verantwortung trägt, war für mich der Grund, mich mehr und mehr mit dem vom Menschen geschaffenen System und seinen Denk- und Verhaltensmustern zu beschäftigen, deren Erkenntnisse in diesem Blog nachzulesen sind.

In 2014 traf ich einen ehemaligen Staatsanwalt aus Ungarn, der nebenbei Theologie und Philosophie studiert hatte und von Hause aus Halbjude ist. Wir tauschten uns über meinen Vortrag „Hinüber in die Neue Zeit“ aus.

„Da hast du ja so ziemlich alles aus dem alten Ding herausbekommen.“

„Stimmt, aber es gibt auch eine Lösung“ und erzählte ihm vom Schubäus Modell. Er sagte nur: „Die haben aber jetzt ganz schön Angst vor dir.“ „Das brauchen sie nicht. Es kommt sowieso.“

Das Witzige dabei ist, dass mich nichts aus der Ruhe bringt und ich noch weiter gegangen bin, indem ich alles in Frage gestellt habe, was sich der Mensch bisher zurechtgezimmert hat, um an seinen Denk- und Verhaltensmustern festkleben zu wollen – wo selbst BRD und Deutsches Reich nur noch subatomare Randerscheinungen in der Geschichte sind.

Einer Geschichte, die sich nur „wiederholte“, weil die sie erzeugenden Denk- und Verhaltensmuster über die Jahrtausende nahezu unverändert waren.

Heute werde ich tatsächlich unter der Bezeichnung „Terrorist“ geführt. Das nennt man auch Feindbildprojektion, um so die eigene gewohnte Funktionsexistenz rechtfertigen zu wollen.

Ich lache mir einen Ast, während ich der bin, der ich bin.
Das hier ist auch keine Selbstdarstellung, sondern ein freundlicher Hinweis, dass es sich lohnt, die Dinge zu wagen und zu hinterfragen.

P.S. Eigentlich wollte ich nur Webseiten machen und ein „normales Leben“ führen. Ich habe wohl eine andere Aufgabe.

Es ist noch nicht vorbei.

Eine schöne Woche, allen.

Quelle: 3D-Modell „Maske“, Berteau Benjamin