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Die konstruierte Realität

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(v1.4*) Das System macht gerne auf seine eigenwillige Art und Weise auf sich aufmerksam. Im Alltag fällt das nicht auf, weil der Vergleich fehlt. Und so bleibt die Absurdität meist unentdeckt und versteckt sich hinter gewöhnlichen Phrasen und Auseinandersetzungen. Die Rede ist vom Konjunktiv.

„Auch eine unbestimmte Vielzahl oder gar alle Bürgerinnen und Bürger können zu Beiträgen herangezogen werden, sofern ihnen jeweils ein Vorteil individuell-konkret zugerechnet werden kann und soweit dessen Nutzung realistischerweise möglich erscheint.“ 2. Leitsatz, BVerfG „Rundfunkbeitrag“, 2018

„Und wenn du dann mit Corona einkaufen gehen würdest, dann würden sich ja andere bei dir anstecken.“

„Hätte, hätte, Fahrradkette.“

Begriffe wie „hätte“, „könnte“, „müsste“, „sollte“, „würde“, sind dabei Hinweise auf mögliche, alternative Realitäten und somit doch nicht so alternativlos.

„Staatsanwaltschaft: Es besteht der Verdacht, dass Ihr Sohn am Tatbestand der Sachbeschädigung teilgenommen haben könnte.“ Dazu die treffende Antwort: „Das Wort „könnte“ drückt nur eine mögliche Realität aus, nicht eine tatsächliche, weswegen die mögliche nicht bewiesen werden kann.“ Ergebnis: „Verfahren eingestellt.“

Dazu projiziert man Szenarien in die Zukunft. Dadurch lässt sich die fremdgläubige Masse lenken, während sie weiter übersieht, dass sie alternative Realitäten vor Eintritt einer geschehenden oder inszenierten hätte bereits lange schaffen können. Durch eine einfache Entscheidung. Sie weiß nicht, dass sie schon eins ist, während ihr die Vereinzelung anerzogen wurde und so vom Rest getrennt zu sein – während der unsichtbare Gegner unerbittlich zugeschlagen hat.

Die Schutz- und Opferhaltung lässt sie so zum willigen Spielball jeglicher Szenarien werden. Und wenn das Projizierte greift, also die mögliche Realität zu tatsächlich geglaubter Realität, also konkludent angenommen wird, so schnappt die Falle zu.
Das funktioniert deswegen so gut, weil die Masse autoritätsgläubig ist und gerne das hört, was ihre Betreuung – natürlich nur unter versprochenen „guten“ Vorzeichen – verlängern könnte.

Das Opfer wird sich hingegen immer an seine Situation klammern, weil diese ihr nur die eigene Haltung spiegelt, während andere jedoch dafür verantwortlich sein sollen.

„Nein, das sind keine Hamsterkäufe. Wir essen immer so viel!“

Je dramatischer die Situation ist – besser: erscheint, und plötzlich auch die „eigene“ Existenz gefährdet ist, was nur eine irrige Vorstellung ist, desto mehr kapselt sich der angstgläubige Mensch von den anderen ab. Alles und jeder wird zur Gefahr. Durch die anerzogene Gehorsamsbereitschaft unterwirft er sich. Mögliche Anwartschaft auf Selbstbestimmung kollabiert zur betreuten Unterwerfung.

In der Regel treten dann die staatlichen „Schutzgeber“ in irgendeiner Rüstung mit Vorschriften bewaffnet in Erscheinung, meist begleitet durch „Experten“, um der Situation den entsprechenden Anstrich zu verpassen.
Da es sich bei den „Schutzgebern“ auch nur um eine Rolle handelt, der in der Regel, wenn der dem System treu ist, zum Beispiel durch den Glauben, dass Zahlen bedrucktes Papier etwas wert sei oder es so etwas wie „Eigentum“ und „Besitz“ gibt, oder einem etwas oder jemand gehört, sind sie selbst anfällig, weil so ein Virus den Menschen betrifft, nicht die Rolle, die er belohnt zu spielen meint.

„Es ist also gut möglich, dass jemand allein deswegen schon „von anderen“ krank werden kann, wenn er jemanden trifft, der die Rolle des Kranken nur spielt. Eine gespielte Projektion wird so zu einer Realität.“

Wo geglaubt wird, werden Zahlen zu Realitäten, obwohl man die selbst gar nicht verifizieren kann. Sterbende Menschen, die in der Isolation nach Hilfe rufen, werden so zum Erscheinungsbild einer dummen Masse, die weit davon entfernt einen Menschen sterben zu meinen erlebt, dem sie aufgrund seiner Entfernung nicht helfen kann. Die gefühlte Machtlosigkeit.

Nur zu gerne lässt man sich in den Sog veröffentlichter Informationen ziehen, die eine aussichtslose Situation skizzieren, deren unaufhaltsames Ende, nur ein Bild in sich trägt: der eigene Untergang.
Dass es sich bei diesem Verhalten um anerzogene Selbstzerstörung handelt, die in der Mehrheit wirkt, ist kaum jemanden bewusst.
Ein selbst geschaffenes Phänomen einer Gesellschaft, die sich an ihre Denk- und Verhaltensweisen klammert – und mit eine wesentliche Ursache für die meisten wahrgenommenen Phänomene in der Welt ist.

Ihre Traktierer werden einen Schmutz tun, das gerade heraus auszusprechen, da es jedermanns eigene Aufgabe ist, die Dinge in Frage zu stellen, was nicht mit der gewohnten Kinderdenke, dass die anderen schuld sind und bestraft werden müssen, getan ist. Umdenken ist jedoch etwas anderes.

Und das die ganze Sache nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wird sieht man hier recht nett: „…in rund einem Jahr, im März 2021, findet die Kommunalwahl in Hessen statt. Den Bürgerinnen und Bürgern wollen wir mit unseren Kandidatenlisten eine gute Mischung aus Männern und Frauen, neuen Gesichtern und erfahrenen Kommunalpolitikern anbieten. Unser Landesvorsitzender, Ministerpräsident Volker Bouffier, hat bereits angekündigt, dass drei der ersten zehn Plätze auf den CDU-Listen mit Kandidaten der Jungen Union besetzt werden sollen. Neben jungen Menschen legen wir zudem besonders viel Wert auf die Beteiligung von Frauen.“

Also stelle man sich nicht so an – allein deswegen, weil es ein Irrtum ist, dass einem das Leben gehört, mit dem man unterwegs ist. Das ist nur dieses kleine „Ich“, was da Angst vor seinem strukturellen Untergang hat, und somit der Meinung ist, dass es etwas zu verlieren hätte.

Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, wenn etwas vorher eine Bedeutung hatte, dass es nachher keine Bedeutung mehr hat. Es hat lediglich eine andere, oder eine mit einer veränderten Priorität. Jene die sich wie Ertrinkende an dem Glauben festklammern, dass ihnen etwas oder jemand gehöre, werden in der Tat mit dieser Vorstellung verschwinden oder sich bestenfalls davon lösen.

Wandel ist im Kern nur ein Bedeutungswandel und die Angst keine Aufmerksamkeit mehr zu bekommen, was die Grundlage des allgemeinen Schauspiels ist, ist deshalb so groß, weil man plötzlich die Isolation erfahren könnte, die man dazu benötigt, um andere unterwerfen zu können.

„…or disappear into the potter’s ground.“ The Man comes Around, Johnny Cash

Die Angst vor dem Nichts, beherrscht das Leben der meisten, was im Grunde nur die Angst vor der Stille ist, wo dann etwas geschieht, dem sie gewohnt durch Ablenkung aus dem Wege zu gehen versuchen. Die anderen lenken sie nicht ab, und sind dann deswegen daran „schuld“, dass man ja selbst nichts machen kann.

Wenn etwas seine Bedeutung verliert, verpasse ihm eine andere. Das nennt sich Anpassung. Denn es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen…

„Aber die hungernden in Afrika…“ „Wenn Geld das Wesentliche sein soll, dann ist es auch verständlich, warum kaum jemand nach Afrika geht, um dort etwas zu tun. Auf einem fruchtbaren Boden etwas zu pflanzen, ist letztlich auch keine Kunst. Mit Zahlen bedrucktes Papier ermöglicht alles und gleichzeitig auch nichts.“

„Die Ausbreitung des Corona-Virus besorgt die Menschen in unserem Land und wirft Fragen auf. Wir dürfen die Lage nicht verharmlosen, sondern müssen verantwortungsvoll handeln. Die Hessische Landesregierung hat gemeinsam mit dem Sozialministerium eine Hotline eingerichtet: Unter 0800- 5554666 können Sie alle Fragen rund um das Corona-Virus stellen.“

Besagte Fragen werden – über die Hotline(!) – beantwortet, die auf die Denk- und Verhaltensweisen des Anrufers abgestimmt sind. Dann schiebt man noch einen mitfühlenden Anteil der Beruhigung hinterher und dass es sicher noch gelingen wird einen Impfstoff zu finden und schon hat man im nächsten Jahr einen treuen Wähler. Rollenspiel auf Kosten des Menschen, der das auch noch – wegen möglicher Anerkennung – mitmacht.

Die Fortsetzung der Betreuung ist der gemeinsame Rahmen diesen Handelns, dass der Wähler das Gefühl hat, dass man sich um ihn sorgt, damit er weiter seinen Autoritäten Glauben schenkt, die ja nur sein „Bestes“ wollen. Er soll ja noch recht lange arbeiten und Geld verdienen können.

„Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich bei einer Erkältung telefonisch bei seinem Hausarzt für 7 Tage krankmelden zu lassen.“

Der Glaube an Zahlen und Bildern aus der Ferne, malträtiert die Besorgten und man hofft, man fleht, man betet, dass die katastrophale Situation „woanders“, bloß nicht in der eigenen Heimat eintritt. Während die heimische Situation eher unscheinbar abläuft.

Woanders geschehen die Ausnahmezustände, die dann so reichhaltig sind, dass die heimsche Situation dagegen harmlos wirkt. Und wehe wer da verharmlost, der kann später im Internet dazu lesen, dass es wenig genutzt hat, wenn plötzlich 100.000 in „seinem Land“ erkrankt sind, wo möglicherweise ein Großteil in einem von anderen isolierten Leidensprozess sein Dasein (vielleicht durch Selbstmord) beendet.

Denken Sie daran: Immer schön Abstand halten! Eine Armlänge reicht dieses Mal nicht! Denn man könnte sich ja anstecken und plötzlich ausgegrenzt in irgendeinem Altbau dahinsiechen, wo sich keiner mehr um einen kümmert – oder noch schlimmer: kümmern mag.

Was machen eigentlich die chinesischen Wissenschaftler, denen das Ding entwischt ist? Ich habe nicht mitbekommen, dass die standrechtlich erschossen oder mit der Bambussäge geköpft worden sind.

Wie wäre es mit 65.000.000 weltweit Erkrankte, davon 4%, die daran sterben, was dann 2.600.000 Tote sein könnten? Wer diese 4% sein könnten, bleibt natürlich offen.

Zahlen sind schon etwas Gutes. Vor allem dann, wenn sie auf dem eigenen Konto besonders hoch sind, jedoch nicht in der Todesfallstatistik in der der man möglicherweise eine Zahl davon sein könnte.

„Wer Angst vorm Tod hat, hat auch Angst vorm Leben.“

„Würden sie ein Opfer bringen?“ „Ja, meinen Nachbarn.“ „Nein. Würden sie selbst ein Opfer bringen.“ „Ich sagte doch: meinen Nachbarn. Sie müssen mir nur sagen, wohin ich ihn bringen soll.“

Vielleicht ist es doch nicht so schlau, immer nur arbeiten und Geld verdienen zu wollen, während einem die anderen vollkommen egal sind, weil die einem sowieso nur alles wegnehmen würden.

Ich wünsche eine erholsame Zeit der Besinnung.

Nachtrag: Wissen Sie, warum ich mich da nicht einreihe? Ganz einfach. Ich lag 2015 alleine eine Woche mit einer schweren Vergiftung im Bett. Hat keinen interessiert.

In 2016 half ich einer Frau wegen der Pfändung ihrer Eigentumswohnung. Ich lag eine Woche im Bett mit einer doppelseitigen Nierenbeckenentzündung. Hat niemanden interessiert, auch die nicht, bei denen ich anschließend wohnte, denen ihr Hab und Gut wichtiger war.

Ich sage auch nichts. Es geht darum zu erleben und zu beobachten, wie empathisch ein Mensch ist. Ich mache also niemanden einen Vorwurf. Wäre ja auch Blödsinn, da es auch meine Entscheidung ist. Da nehme ich das bisschen möglichen Todes in Kauf – auch ohne Krankenversicherung.

Das ist der Grund, warum ich mir auch keine Gedanken mache. Ich zögere allerdings auch keinen Moment zu helfen, wenn es die Situation erfordert und das Leben beeinträchtigt ist – egal was der andere hat.

Es ist ein Unterschied, ob man die Ernsthaftigkeit einer Situation verdrängt, oder man sich einfach nicht davor fürchtet – wie jene Menschen in der Rolle des Opfers, die vorsorglich schon mal ein mögliches Leiden üben, und möglicherweise dadurch auch noch erzeugen. Sie wissen nicht, was sie tun.

So am Rande: Das Leben ist von seiner Bedeutung her etwas anderes, als allgemein geglaubt wird. Es ist eins mit sich. Weswegen der „Mensch“ lediglich nur eine Erscheinungsform innerhalb des Lebens- und Entwicklungsprozesses einnimmt.

Nur Mut. Man kann nichts falsch machen, dass ist nur anerzogener Glaube.

P.S. Ich habe noch ein paar Nudeln.

Nachtragende Anmerkung: Wenn man etwas Neues machen möchte, und der Mensch sich im Rahmen seiner belohnten Rollenspiele nicht vom Alten trennen möchte, macht man was? Man bringt ein Virus in die Welt.
Wie hieß es früher so schön? Wie, ich muss mich selbst entwickeln? Dafür habe ich keine Zeit, denn ich muss ja schließlich arbeiten und Geld verdienen. Demnächst gibt es wohl genug Freizeit.

„Sie haben Updates… wird heruntergeladen… wird installiert… bitte starten Sie neu.“

Musikalische Untermalung: