trefflich2020
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Ein Deckel namens „Angst“

Lesezeit: ca. 6 Minuten

(v1.0*) Am Ende entpuppt sich die verdreht gelernte Angst als gesellschaftliches Höllentor von innen. Das Gefühl, was einst dazu gedacht war, auf fehlende Informationen in gegebenen Situationen hinzuweisen, wurde im Rahmen der Bestrafung für eigenständige Entwicklung zum Warnsignal umkonditioniert. Vereinfacht ausgedrückt.

Doch wer mag sich schon an seine Kindheit erinnern, die ihn meist in die gesellschaftliche Entsprechung führte, wo er dann artig das machte, was ihm geheißen wurde, gelobt und später mit Zahlen bedrucktem Papier belohnt.

Da war es doch mal eine echte Herausforderung, sich mit dem System im Ganzen auseinanderzusetzen, wenn seine Teilnehmer weiter nur einen auf gequältes Kuscheln mimen.

Dabei löste sich auch die gewohnte Gegnerschaft in Wohlgefallen auf, als ersichtlich wurde, dass es sich um die verdrehte Rolle der Lehrerschaft handelte, was einer äußerst subjektiven Haltung entspricht.
Doch wer realisiert das schon, dass die Verdrehung, die Invertierung im Prozess der Infragestellung aus dem System herausführt, indem sich die Mehrheit bewegt, im irrigen Glauben, das „System“ sei „da draußen“, die „Anderen“ (mitunter die „Feinde“), während die eigenen Denk- und Verhaltensweisen bereits die Sicht auf die Dinge beeinflussen/filtern?

Und schon sind wir bei der Wahrnehmung und eben damit verbundener Aufgabe, sich dieser Denk- und Verhaltensweisen bewusst zu werden, auf denen sich natürlich von all jenen prima herumreiten lässt, die weiter daran interessiert sind, dass am besten alles so bleibt wie es bisher war. Und um es gleich zu sagen: Das schließt auch alle mit ein, die nur so tun, als ob es „endlich“ mal anders werden soll.

Dieses „so tun, als ob“ zeigt sich in der Regel durch die Vorstellungen man müsse bspw. nur eine Fiktion gegen eine andere austauschen, und damit wären die wahrgenommenen „Probleme“ gelöst.
Die Hoffnung auf „gerechte Vorgesetzte“ ist dabei nur ein Irrglaube, auf den sich die Gesellschaft aufgrund ihrer anerzogenen Gehorsamsbereitschaft und Obrigkeitshörigkeit immer wieder einzulassen meint, weil sie diese Rolle auch für sich zu beanspruchen meint.

Der verdreht gelernte Umgang mit der Angst führt die Gesellschaft in jene Richtung, wo sie sich zunehmend gegen Veränderungen zur Wehr zu setzen versucht, während sie in der irrigen Meinung unterwegs ist, dass man sie nur versklaven und bevormunden wolle. Dieser Umstand war bereits die ganze Zeit vorhanden und tritt in diesen Zeiten nur offensichtlicher zu Tage.

Das System, was sich der Mensch schuf, funktioniert aufgrund seiner anerzogenen unterwürfigen Haltung (Gehorsamsbereitschaft), die in der Regel belohnt wird und auch den Nährboden für Phänomene wie Faschismus, Diktatur, Unterwerfung und allerlei Extremformen liefert, all dies verbunden mit einem Wertesystem, was sich mehr auf das Materielle konzentriert, während das Menschliche mehr oder weniger „unter den Tisch gekehrt“ wird.

Dass der belohnte Sklave der Feind der Freiheit ist, macht es ihm schwer, sich aus den geschaffenen Verflechtungen aus belohnt artiger Auftragserfüllung und davon gekauftem Komfortsofa zu befreien.

„Freiheiten und Freizügigkeiten sind keine Freiheit.“

Die Mehrheit, die sich mittlerweile in Bewegung gesetzt hat, noch trottet sie dem Märchen vom positiven Recht und seinen gerechten Vorgesetzten hinterher und betrauert den Verlust von dem, was sie unter „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“ zu verstehen meint.
Noch ist ihr nicht klar, dass es weder der wohlwollend zugestandenen „Grundrechte“ bedarf, noch einem positiven Recht, noch der „Gesetzgeber“, noch ihrer „Rechtsprecher“, noch deren „Ausführenden“. Und dies ist nur der Anfang.

Wenn der Mehrheit klar wird, dass sie überhaupt nichts davon benötigt, weil Freiheit und Gerechtigkeit etwas ganz anderes ist, als man ihr und sie sich selbst bisher immer wieder zu erzählen meinte.

Was Sie beim Lesen vielleicht als Utopie zu erachten meinen, ist kein Wunschdenken, sondern lässt sich logisch herleiten und gelangt damit in greifbare Nähe.

Am Rande notiert: Wenn sich Unternehmen dem leichtgängigen Unterwerfungsprozess der Bevölkerung zu nutze machen, werden sie am Ende bewusst auf der Strecke bleiben.
Denn letztlich sind „Arbeiter“ und „Käufer“ ablegbare Rollen, zwischen denen sich die vielen Formen der Kaufleute platziert haben.

„Wenn du etwas zu essen oder zu trinken brauchst, gehst du als „Käufer/Verbraucher“ zum Kaufmann. Wenn du ein Dar-Lehen brauchst, gehst du als „Dar-Lehensnehmer“ zum Kaufmann (Dar-Lehensgeber) und wenn du als „Arbeiter“ arbeiten gehst, tust du dies in der Regel beim „Kaufmann“. Alles nur belohnte Rollenspiele.“

Und mit was werden sie belohnt? Mit „Sichteinlagen“, mit Zahlen bedrucktem Papier und seinen Abkömmlingen und mit beprägten Münzen. Und wer stellt diese zur Verfügung?

Welche Rolle spielt dabei die Vorstellung von Eigentum und Besitz und damit verbundener Vorstellung etwas oder jemand würde einem gehören?

P.S. Ich mag E-Mails, die in 2020 davon ausgehen, das der Bitcoin – also nur Zahlen – Ende 2019 42.000 wert sein soll. Ob es sich hier um Bananen oder Erbsen handelt, scheint dabei ungewiss.