Eine notwendige Darstellung, Teil 2

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(v1.4) Erkenntnisse verkaufen zu wollen – so habe ich anfänglich auch gedacht – ist nur das gewohnte Geschäftsmodell.
Wenn man etwas einfach verschenkt und es einem anderen überlässt, was es ihm wert sein mag, so agiert man nicht nach den Regeln der alten Ordnung. Diese Art der Vorgehensweise hat natürlich ihren Sinn. Es geht um die bewusste Entwicklung des eigenen Vertrauens zum Leben. So am Rande.
Eine Weiterentwicklung davon: Man macht die Dinge, wo der Ausgleich nicht vom Gegenüber kommt, sondern irgendwann von irgendwo her. Das funktioniert.

Das gewohnte Tamtam: „Was kostet es“ und „was kann ich dafür „kriegen“, verliert so zunehmend an Bedeutung.
Das bedeutet keinen Moment, dass man etwas „umsonst“ macht und so manchem Akteur dafür Tür und Tor öffnet, um sich „auf Kosten des Gegenübers“ Vorteile zu verschaffen.
Jene kommen erst gar nicht und wenn, erkennt man sie und ihre Absichten durch so manche Bekundung und sagt dann einfach: Nein. Dass man niemals etwas umsonst macht, regelt das Leben von sich aus. Es regelt sich also von selbst. Selbstregelmechanismen.

Wer meint, er habe irgendwelche Rechte, die er selbst oder durch andere zu verteidigen meint, bewegt sich nicht im Lebensprozess, sondern in der vom Menschen geschaffenen Illusion kontrollieren und richten zu meinen.

Dem Leben und sich selbst zu vertrauen, verschwinden dabei auch die gewohnten Sorgen. Denn wer angstvoll in die Zukunft blickt, der bewegt sich weit weg von seinem eigenen Vertrauen, was er mitunter als Misstrauen auf alles Mögliche zu projizieren meint.

„Du bist ein Mann, der von den furchtbarsten Worten heimgesucht wird: Was wäre, wenn…“ „Über-Morlock“, The Time Machine, 2002

Die Nutzung vom Menschen künstlich geschaffener Regelwerke ist ein weiterer Hinweis, nur ein weiteres System nach den üblichen Konventionen und Wertvorstellungen zu errichten. Nichts Neues, basierend auf den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern.

In gewohnter Vorstellung über „Gerechtigkeit“ etwas für sich zum Vorteil durchsetzen zu wollen, was vordergründig mit ehrenhaften, spirituellen, patriotischen und rechtlichen Aspekten übertüncht wird, um damit verbundenes Handeln und Zielvorstellungen zu rechtfertigen, ist ebenfalls ein Hinweis auf konventionelle Lösungsansätze und dem Versuch der Fortsetzung des Alten.

Wer meint, dass er das Recht habe, dem mag hier gesagt sein, dass das gesamte vom Menschen geschaffene Recht künstlicher Regelwerke, ihm kein Recht verschafft, selbst wenn er in der vordergründigen Absicht meint von „Naturrecht“ sprechen zu wollen.

Der Mensch hat kein Recht, selbst wenn er sich in der Lage sieht, künstliche Regeln zu formulieren, danach handeln oder diese durchsetzen zu wollen (Legislative, Judikative, Exekutive, Verwaltung, Anwälte, Notare usw.)

Während sich das Naturrecht durch Selbstregelmechanismen zum Ausdruck bringt, ist dies bei den vom Menschen geschaffenen Regelwerken nicht der Fall, da diese „durchgesetzt“ werden müssen, wenn dagegen verstoßen wird. In der Regel werden mit dem Letzteren jedoch nur Symptome bekämpft.

Der Mensch, der glaubt, es gelte im Naturrecht das „Faustrecht“ oder „das Recht des Stärkeren“, bewegt sich in einer Haltung, sich gegen andere verteidigen zu müssen und erntet dadurch nur das, was er durch diese Gedanken auch gesät hat, um anschließend auch noch zu sagen: „Siehste, ich habe Recht gehabt.“ Selbstreferenzierung.

Dazu eine Reklame: „Etwas wie einen äußeren Feind“ gibt es nicht. Egal, was die Stimme in ihrem Kopf ihnen sagt. Alle Feindbilder, die wir haben, sind nur Projektionen des „Ichs“, als der Feind selbst.“ Dr. Deepak Chopra, M. D., Revolver, 2005

Jeder hat dabei selbst zu erkennen, dass hintergründig wirkende Denk- und Verhaltensmuster stärker sind, als so manch wohlklingende Begrifflichkeiten und als „ehrenhaft“ deklarierten Ambitionen. Die Denk- und Verhaltensmuster beeinflussen im Wesentlichen das Handeln.

Wer zu Gericht zieht, darf sich nicht wundern, wenn über ihn gerichtet wird. Eben weil die Regel lautet: „Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst.“

Und:

„Denk‘ daran. Nur weil dich jemand wie seinen Feind behandelt, hast du kein Recht, ihn auch so zu behandeln.“ „Imam“ zu „Kamran“, Ms. Marvel, 2022

Außerhalb des vom Menschen geschaffenen, künstlichen Rechtskreises des positiven Rechts, findet sich nicht einfach die Rechtslosigkeit oder ein rechtsfreier Raum. Dort agiert man nach dem Naturrecht, überpositiven Recht, also nach dem Vernunftrecht.

Das Gericht ist eine vom Menschen geschaffene, künstliche Institution, die der Entwicklung des Menschen in Vernunft und Gewissen diametral entgegensteht.

Die eigentliche Gerechtigkeit ist eine Eigenschaft des sich in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen und kein Ort, wo jemand für andere entscheidet.

Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort des Friedens, der Freiheit und der Gerechtigkeit, wo Gewissen jenes Gespür ist, ob etwas rechtens ist.“

Über die Jahre sind mir viele Akteure begegnet, die unter dem Deckmantel der Ehrenhaftigkeit im Grunde nur ihre gewohnten Interessen, unter dem Aspekt systemtypischer Wertvorstellungen mit allen Mitteln durchzusetzen versuchten.
Letztlich scheiterten sie nicht nur in ihren Vorhaben, sondern im Wesentlichen an ihren eigenen Denk- und Verhaltensmustern und fanden so ihren Platz im System wieder, was sie zunächst zu verlassen dachten.
Am Schluss wurde nur das geerntet, was zuvor gesät wurde. In einem Nullsummenspiel gibt es weder „Gewinner“ noch „Verlierer“, da es sowieso nur Rollen in einem Rollenspiel sind – einem Spiel, einem „so tun, als ob“.

Es ist jedoch nichts verloren, nur weil es so erscheint. Zu erkennen, welche Rolle man innerhalb der alten Ordnung spielt (im Wesentlichen ist dies die Rolle des belohnten Untergebenen), bedeutet einen greifbaren Ausgangspunkt zu haben, um sich aus genau dieser Rolle herauszuentwickeln. Genau darauf weist das System hin, wenn es einen zu traktieren meint.

Es ist ein Irrglaube, dass man sich gegen andere zu schützen hat, da der im Gegner erkannte „Feind“ im eigenen „Ich“ zu finden ist. Wer sich also gegen „seine Feinde“ zu schützen meint, kämpft letztlich nur gegen die Projektionen seines eigenen „Ichs“.

Wem es darum geht, das Erreichte nur ungestört mehren und wirksam gegen Übergriffe sichern und schützen zu wollen, bewegt sich auf den gewohnten Pfaden des Systems der alten Ordnung.

Wer der irrigen Meinung ist, ihm würde etwas oder jemand gehören (Eigentum, Besitz), woraus auch der Glaube entsteht, man könne das Erreichte auch verlieren, bspw. durch Enteignung, Diebstahl oder wie auch immer), mag sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass im Grunde niemandem etwas oder jemand gehört, nicht einmal das Leben.
Es sind lediglich Konventionen der alten Ordnung, vom Menschen geschaffen, basierend darauf, dass der Mensch seinem „Ich“ „gehört“ – der Mensch, der von seinen gewohnten Denk- und Verhaltensmustern gelenkt ist, siehe: „der Esau-Segen“.

Basierend auf diesem und den anderen Beiträgen über den gesamten Zeitraum der Dokumentation, aktuell zusammenfassend, im Hinblick auf Frieden, Freiheit usw.:

  • Der Glaube an den Wert von Geld und Arbeit und was daraus an Produkten und Dienstleistungen entsteht, lässt den Menschen sich selbst versklaven und sich im Rahmen der Institution „Gesellschaft“ selbst und gegenseitig ausbeuten.
  • Das „Geld“ kommt auf unterschiedlichen Ebenen ausschließlich als Dar-Lehen ins System und erhält seinen Wert im Akt der „Besicherung“ plus nicht mitgeschaffene Zinsen, die jedoch zurückgefordert werden (Begriffe: Dar-Lehensgeber, Dar-Lehensnehmer, Dar-Lehensvertrag)
  • Geld“ (mit Zahlen bedrucktes Papier, Zahlenreihen auf dem Konto („Sichteinlagen“), Wertpapiere (z.B. die Geburtsurkunde) haben nur deswegen einen „Wert“, weil der Mensch von der Entwicklung im Sein, Vernunft und Gewissen) hin zum Haben und in Abhängigkeiten zum Außen (Fremdbestimmung und Fremdbelohnung) erzogen wurde. Wer meint Eigentum und Besitz für sich beanspruchen zu wollen, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er darüber fremdbestimmbar ist. Denn er kann es nur solange sein „Eigen“ nennen, solange er den „Tribut“ (Steuern, Abgaben usw.) dafür entrichtet.
  • Auf Basis gewohnter Denk- und Verhaltensmuster, entstehen durch gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung die üblichen Systemstrukturen in hierarchischer Form. Durch wohlwollende Vergabe von Privilegien (Wertvorstellungen und Konventionen), werden diese Strukturen aufrechterhalten – innerhalb des Systems der alten Ordnung.
  • Innerhalb der alten Ordnung gelten die vom Menschen geschaffenen, künstlichen Regelwerke, die entsprechend „von oben“ auferlegt, oktroyiert werden. Die Juristik ist lediglich Krieg auf dem Papier. Das vom Menschen geschaffene, positive Recht, steht dem Vernunftrecht, auch überpositives, auch Naturrecht genannt diametral gegenüber.
  • Konflikte treten in der Regel deswegen auf, weil es um die Mehrung und die Verteidigung von Besitztümern geht, auf die man ein Anrecht hätte. Die lieben Meinungen nicht zu vergessen.
  • Man verlässt die alte Ordnung nicht, indem man nur kräftig genug dagegen ist oder seine eigenen künstlichen Regeln aufstellt, die dann anstatt gelten sollen. Es hat auch nichts mit Naturrecht zu tun.
  • In einer Entscheidung existieren nicht nur „entweder…oder“, sondern gleichzeitig auch „sowohl.., als auch“, als Herausforderung für die Entscheidungsbeteiligten und/oder für sich allein.
  • „Faustrecht“ oder „das Recht des Stärkeren“ hat nichts mit Naturrecht zu tun, da es der irrigen Vorstellung folgt, etwas oder jemand würde einem gehören (einschließlich des Lebens), was man gegen seinen Verlust zu verteidigen hätte.
  • Es geht nicht darum, nur andere Begriffe für prinzipiell dasselbe zu verwenden, sondern die bekannten Begriffe mit neuen Bedeutungen zu versehen. Freiheit ist eben nicht einfach alles tun zu können, was keinem anderen schadet, denn dann müssten alle Arbeiter in der Tabak-, Chemie und Nahrungsmittelindustrie sofort kündigen. Freiheit ist eine Eigenschaft des sich in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen, neben Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit.
  • Freiheit ist dann, wenn man erkennt, dass einem weder etwas noch jemand gehört, einschließlich des Lebens. „Finanzielle Freiheit“ ist prinzipiell nichts anderes als „Arbeit macht frei“. Freiheiten und Freizügigkeiten haben mit Freiheit nichts zu tun, da erstere einer Autorität bedürfen, die sie wohlwollend gewährt.
  • Das was in der Regel unter Frieden verstanden wird, ist lediglich Ruhe, die gern auf einem Stück Papier vertraglich vereinbart werden soll, während die Waffen im Schrank ruhen.
  • Es ist ein maßgeblicher Unterschied, ob man nur oberflächlich „ungerechte Vorgesetzte und ihre ungerechten Regelwerke“ gegen „gerechte Vorgesetzte mit ihren gerechten Vorgesetzten“ auszutauschen meint oder prinzipiell das Konzept der Vorgesetzten durch konsequente Entwicklung in Vernunft und Gewissen überflüssig macht, bei sich selbst vorantreibt und mehr und mehr vorlebt.
  • Wer seine eigene Entwicklung von dem Wohlwollen anderer abhängig zu machen meint, oder die Vorstellung hat, dass die anderen erst einmal „weg“ müssen, wird sich irgendwann selbst abgeschafft haben.
  • Das System der alten Ordnung ist dazu gedacht, durch Hinterfragung und Offenbarung seiner Kernmechanismen infrage gestellt, statt nur wiederholt zu werden.
  • Wer der Meinung ist, er müsse andere Papiere, Gesetze, Institutionen usw. schaffen, kann sich das getrost ersparen, da es prinzipiell nur dasselbe ist, was er damit zu verdrängen versucht. Verdrängungskonzepte gehören mit zu den wesentlichen Denk- und Verhaltensmustern der alten Ordnung, verbunden mit der Feindbildprojektion, über die der gewohnte Denker an das System angekoppelt ist und dadurch aufrecht erhält.
  • Ein klassische Zusammenarbeit findet in der Regel nur im Rahmen niederer Beweggründe statt, die sich auf den üblichen Denk- und Verhaltensmustern und damit verbundenen Konventionen und Wertvorstellungen aufbaut.
  • Usw.*

* Wenn etwas fehlt, einfach eine E-Mail schreiben. Denn sicher gibt es noch mehr Argumente, zum Beispiel die künstlichen Grenzen der Länder. Länder an sich sind künstlich, wie auch der irrige Gedanke, dass der Mensch sie besitzen, sie ihm gehören würden. Woher weiß bspw. der Boden, dass er „Deutschland“ heißt?

Nachtrag: Bei allem darf nicht vergessen werden, dass es sich bei allen „Staaten“ nur noch um Unternehmen (und um UN-Betreuungseinrichtungen) handelt. Kurz gefasst. Es geht also gar nicht mehr ums Recht, sondern unter anderem darum, die gesellschaftlich als „normal“ deklarierte Selbstversklavung zu überwinden.

Hinweisend: Etwas, was sich nur inhaltlich von etwas anderem unterscheidet, ist jedoch nicht prinzipiell etwas anderes. Wenn etwas prinzipiell anders ist, liegt das an den veränderten Denk- und Verhaltensmustern, mit denen es gestaltet wurde, aus denen es entstanden ist.

Nachtrag 2: „Eigene Regeln sind stets eigene Ketten.“