Ernst, noch eine Lage – oder: Da musst Du mal den Arzt wechseln

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(v1.4) Die Tage kommt jemand kopfschüttelnd auf mich zu, er habe ein Thema für den Blog. Zuvor war er bei seinem Hausarzt gewesen, wo sich folgendes Szenario abgespielt hatte.
Statt dass er wie üblich einfach die Praxis betreten konnte, standen alle Patienten in einer langen Schlange vor der Tür und man durfte die Praxis erst dann betreten, wenn eine kleine Ampel (rot/grün) an der Eingangstür auf grün geschaltet wurde.

„Paranoia? Das kommt teuia.“

Die Regierung plant nach der gesetzlichen Einführung von Besitz und Anbau von Marihuana in Deutschland, dieses unter „Einnahmen aus Land- und Forstwirtschaft“ umfänglich zu besteuern. Offen ist noch die Höhe der Vieh-Einheiten für: ein Mensch macht Marihuana. (Zur Erklärung: Eine Kuh gibt Milch = 1 Vieheinheit (VE); ein Huhn legt ein Ei = 0,05 VE usw.)
Die Besteuerung betrifft hierbei auch all jene, die Hanf anbauen könnten, da auch für sie der gesetzliche Rahmen geschaffen wurde, es möglicherweise tun zu können. So in einer textlichen Vorabänderung des Urteils zum Rundfunkbeitragsservice:

„Das Grundgesetz steht der Erhebung von Vorzugslasten in Form von Beiträgen nicht entgegen, um sich an den Vorzügen privater Einrichtungen zu beteiligen, von denen die Betreiber – potentiell – einen Nutzen haben.
Der mit der Erhebung des Hanfbeitrags ausgeglichene Vorteil liegt in der Möglichkeit, auch den öffentlich-rechtlichen Raum nutzen zu können.
Auch eine unbestimmte Vielzahl oder gar alle Bürgerinnen und Bürger können zu Hanfbeiträgen herangezogen werden, sofern ihnen jeweils ein Vorteil individuell-konkret zugerechnet werden kann und soweit dessen Nutzung realistischerweise möglich erscheint.“

Es tanzte dazu das Hessische Rundfunkballett.

Wie die Staatssicherheit letzte Woche in einer flüchtigen Pressemitteilung verlauten ließ, wurden bereits länger beobachtete Kommentatoren unterschiedlicher Reichsblogs in einem deutschlandweiten Blitzeinsatz wegen „dauerhafter Begriffsstutzigkeit“ vorübergehend in Sicherheitsverwahrung verbracht. Noch immer herrscht der Glaube, man könne Staatenlose(!) einfach „nach Hause“ abschieben.
Der Vorstand des Vereins „Reichsdeutsche Blog-Kommentatoren e.V.“ legte sofort energischen Einspruch ein, widmete sich anschließend jedoch wieder seinem Mittagessen. Es gab vegane Ente.

Nach dem deutschlandweiten Aufruf der Bundesregierung am letzten Wochenende, dass die Deutschen endlich Opfer bringen müssten, lagen bereits am Montag über 30.000 tote Haustiere vor dem Reichstag.

„Ich verstehe nicht, dass sich so viele um die Meinungsfreiheit Gedanken machen. Jeder kann doch seine Meinung sagen, und mit Einführung des „Gesetzes zum Schutze der Meinungsfreiheit in der beobachteten Öffentlichkeit“ ist es ab dem 01.06.2024 sogar möglich, dies mit Bild, vollständigem Namen und Adresse proaktiv zu unterstützen“, so der Sprecher der Bundespressekonferenz noch vor der bundesweiten Marketingkampagne.
Das Anonymous(e)-Kollektiv legte sofort Beschwerde ein, während der hauseigene Hersteller der Guy-Fawkes-Masken vorsorglich schon mal Insolvenz anmeldete.

Endlich! Bundesregierung geht erfolgreich gegen illegale Einwanderer vor
Die Zahl illegaler Einwanderer nach Deutschland hat seit Anfang Mai 2024 – trotz aller Zweifel in der Bevölkerung – dramatisch abgenommen. Grund dafür: Seit 01.05.2024 werden noch vor Grenzübertritt Anträge für Reichsausweise statt für Bundespersonalausweise an Flüchtlinge verteilt.
Der frisch ins Amt gehobene Reichskommissar für „Arische Sicherheit und Reinheit im Reich“ zeigte sich hingegen bedenklich: Zwar fehle es immer noch an notwendiger Organisation, doch zumindest habe man schon mal etwas „Volk“.
Tja, so einfach ist wirksame Ampel-Politik, wobei die Reichsverpflegungkasse bereits am zweiten Tag leer war.

„Bikini? Ah, toll!“ Vergangenes Wochenende wurden von den westlichen Alliierten wieder Atomtests in der Bikinizone durchgeführt.

„Titel: Bundesregierung ruft deutschen Botschafter aus Moskau zurück“ „Die Bundesregierung sitzt in Moskau und ruft den deutschen Botschafter zurück, nachdem der die Bundesregierung zuvor angerufen hatte?“

„Wenn aus einer Mücke ein Elefant geworden ist, hilft entweder der beste Jäger oder jemand mit den besten Erdnüssen.“

„Wenn man bei allem existierenden Unsäglichkeiten, die vom Menschen geschaffenen Kategorien weglässt, die er sich für seinesgleichen ausgedacht hat, um sich über ihn zu erheben, kann er sich auch wieder selbst erkennen und damit auch den Blödsinn, den er bisher gegen sich selbst zu veranstalten meinte.“

Nachtrag: Das mit der Praxis ist kein Witz… der letzte Absatz auch nicht.

Musikalische Verunglimpfung: