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Es ist wie Bergsteigen – nur anders

Lesezeit: ca. 6 Minuten

(v1.2) Gibt man „Berg“ und „Blog“ bei Google ein, sollte man einen Blog finden, der sich mit Bergsteigen, Trekking, Wandern und der richtigen Ausrüstung und reichlich Fotografien präsentiert, die einem das Abenteuer am Berg oder in einer unbekannten Landschaft so richtig schmackhaft machen sollen.

Die einen setzen sich mit dem Erklimmen von Bergen, Höhen und Beschreiten von Pfaden und unwegsamen Landschaften auseinander, ein anderer geht diesen Weg jedoch nicht wirklich – wenngleich symbolisch schon.

Für den „Berg. Blog“, der sich mit dem System auseinandersetzt, braucht man keine klassische Ausrüstung und dicke Klamotten – trotzdem muss man sich schon „warm anziehen“.

Eine Art „Trekking“ ist es dennoch, auch wenn man bestenfalls nicht einen Schritt vor die Tür machen braucht. Leichter tut es sich hingegen schon, wenn man irgendwo in einer ruhigen Lichtung, auf einer Wiese oder im Park sitzt.

Die Liste für die richtige Ausrüstung ist im Kern recht kurz: Gelassenheit, Aufgeschlossenheit, eine entspannte Sitz- oder Liegegelegenheit usw. Das Selbstdenken dabei nicht vergessen und dieses nicht mit üblichem Wiedergeben von Gewohnten zu verwechseln.

Dem Leser begegnet Bekanntes und Unbekanntes – nicht nur im April oder im Oktober oder nur in Europa. Sicherlich wird er vor einem Computer sitzen oder hält ein Tablett in seinen Händen, gefolgt mitunter von Kopfschütteln oder gar Gelächter.
Es ist nicht immer vom gegebenen Ernst gezeichnet, da das Geschriebene den Leser irgendwann an einem Punkt führt, wo ihm die „Alternativlosigkeit“ und der gewohnt damit verbundene „Ernst“, nicht mehr „alternativlos“ erscheinen wird. Letzteres zu entscheiden, mag jedoch ihm überlassen sein.

Im Grunde ist der „BERG. Blog“ schon so etwas wie eine Art Leiter, der sich über die Jahre Sprosse für Sprosse entwickelt hat. (Anmerkung: „Nein, keine Sprotten.“)

Der Verstand, das Herz, der nach innen und außen gerichtete Blick, das Reflektieren über das Betrachtete, das Bisherige, das Konventionelle, statt etwas üblicherweise verurteilen oder gewohnt ignorieren, kleinreden oder gar daran festhalten zu wollen.
Was es da so alles gibt, wenn man sich mit Sachverhalten auseinandersetzt, mit denen sich kaum jemand auseinandersetzt, sie hinterfragt und später es sogar wagt, sie sogar infrage zu stellen.

Man erklimmt sozusagen den inneren Berg und da jeder individuell ist, begabt in Vernunft und Gewissen (was er beides selbst zu entwickeln hat), ausgestattet mit Talenten, sind die Wege inhaltlich unterschiedlich, prinzipiell anfänglich mögen es die gleichen sein, da jeder von der gleichen Basis, der alten Ordnung aus startet.
Denn er lebt zunächst im gleichen System wie die Mehrheit und ein anderes ist ihm nicht bekannt.
Um es an dieser Stelle so zu formulieren, handelt es sich um eine vordringlich mentale Angelegenheit, die zunehmend zu verändertem Denken und Handeln führen – mit Entscheidungen und Konsequenzen, so wie beim Bergsteigen – dennoch ist sie nicht weniger anstrengend.

Sie ist wie Marco Polos Weg auf der Seidenstraße oder die Fahrt des Christoph Kolumbus (weit nach den Wikingern) mit der Niña, Pinta und Santa Maria oder das Tauchen mit der „Trieste“, als Jacques Piccard.
Diese mentale Angelegenheit ist schon etwas wie eine Art „Abenteuerfilm“. Gleichzeitig ist sie das Abenteuer selbst, und man spielt darin die Hauptrolle seines Lebens… und darüber hinaus.

Man kann sich darauf vorbereiten, wie man mag. Eines ist sicher, den Weg zu kennen, ist nochmals etwas anderes, als ihn tatsächlich zu beschreiten. All die vielen Theorien über den Geschmack von Mars®, helfen da nicht weiter.

Der wichtigste Teil des Equipments ist deshalb der Infragestellungsprozess selbst und dass man immer wieder zurückschaut, und sich selber prüft, und mehr und mehr auch sich und seinem Gefühlen traut und sich das aufschreibt, was man erkannt hat. Denn so ist sichergestellt, dass man sich auf dem Weg nicht im Kreise dreht.

Nachtrag: Die Gipfel der Berge tragen die Namen „Vernunft„, „Gewissen“, „Frieden“, „Freiheit“ (und nicht Freiheiten oder Freizügigkeiten), „Gerechtigkeit“ (in ihrem eigentlichen Sinn und nicht im gewohnten) und „Selbstbestimmung“. Sie kennen keine Länder, keine Staaten, keine Vorgesetzten, keine Untergebenen (weder freiwillig oder durch Gewalt unterworfen). Es bedarf keines Geldes oder gar Eigentum oder Besitz. Niemandem gehört etwas oder jemand.

Anmerkung: Es geht hier nicht um mich, sondern um die Sache, die Aufgabe.

Musikalische Ausnüchterung: