Frieden entsteht nicht dort, wofür er allzu gerne gefordert wird

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(v1.2, Zitat, Nachtrag) Das gewohnte Verhalten „Symptombetrachtung und -behandlung, verbunden mit der Suche nach schuldigen Verursachern“, die Vorstellung, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde, was man „kaufen“ oder „(ver)sichern“ kann, worauf man ein Anrecht hätte, weil die so gleichzeitig auch irrige Meinung vorliegt, dass man es entsprechend auch verlieren könnte, bilden die Grundlage für Konflikte in dieser Welt.

„Grenzen sind die Domäne der Begrenzten.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021

Frieden ist eine Eigenschaft jenes Menschen, der sich selbst entschließt, sich in Vernunft und Gewissen entwickeln zu wollen, statt nur auf der Straße herumzulaufen, NACHDEM das Kind in den Brunnen gefallen ist, um ihn alsdann von anderen zu fordern, neben dem, was er – anerzogen – unter Freiheit und Gerechtigkeit zu verstehen meint.

Frieden ist kein Zustand, wo man nach reichlich Gezeter ein Stück Papier unterzeichnet und dann ist alles „gut“, und die Waffen anschließend wieder im Schrank stehen.

„Demos bringen nichts. Damit verschleiern wir nur unser Nichtstun… Wir demonstrieren gegen die Agrarpolitik, NACHDEM halb Afrika verhungert ist. Wir rationieren das Wasser, NACHDEM das Grundwasser knapp wird, wir reden über den Klimawandel, NACHDEM die Welt in Flammen steht.“ „Samantha“, Utopia, 2020

Frieden ist ein Zustand, der, wenn er einmal wirklich erlebt wurde, dieser sogar die gewohnte „Waffenruhe“ ablöst. Das Bestreben des Einzelnen, mit sich selbst Frieden zu machen, darin steckt die Aufgabe. Es geht ums Vorleben, nicht ums Fordern.
Dazu ist es notwendig, das System zu verstehen, IN dem der Mensch seit einigen Jahrtausenden lebt, was ihm nicht wirklich bewusst ist und von dem er irriger Weise ausgeht, er könne ja sowieso nichts ändern – eben weil er gewohnt mit dem Finger auf andere zeigt, wenn er sich in seinen Gewohnheiten und damit verbundenen (Wert)Vorstellungen in irgendeiner Weise beeinträchtigt sieht.

Der Mensch, der versucht seine innere Leere mit Materie (Besitztümer, künstliche Werte) stillen zu wollen, wird sich nie zufrieden geben. Das Einzige, was ihn erfüllt, ist die Annahme des Lebens in ihm selbst, verbunden mit einem inneren Entwicklungsprozess, verbunden mit einem Ablassen von seinen gewohnten Denk- und Verhaltensmustern, daraus hervorgehenden Erziehungsmethoden (gewohnt hin zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung) und damit verbundenen Konventionen und Wertvorstellungen.

„Etwas wie einen äußeren „Feind“ gibt es nicht. Egal, was die Stimme in ihrem Kopf ihnen sagt. Alle Feindbilder, die wir haben, sind nur Projektionen des „Ichs“, als der Feind selbst.“ Dr. Deepak Chopra, M.D., Revolver, 2005

Die irrige Vorstellung, man müsse allen ein vom Menschen gemachtes System oktroyieren, um dann von Frieden sprechen zu wollen, der anschließend mit Waffengewalt erhalten wird, ist pure Dummheit.
Es geht hier lediglich um Kontrolle, die zur Erhaltung des „Status Quo“ gedacht ist, wo durch gewohnte Fremdbestimmung, innerhalb eines irriger Weise für alternativlos erklärten Herrschaftssystems verhindert werden soll, dass sich der Mensch in Vernunft und Gewissen entwickelt – was jedoch als einziger Weg aus der selbst geschaffenen Unmündigkeit herausführt.

„Ist das nicht das Ziel? Der Grund, warum wir kämpfen, um das Kämpfen zu beenden? Damit wir nach Hause kommen?“ „Tony Stark“, Avengers: Age of Ultron, 2015

„Es geht nicht darum den Krieg zu gewinnen, sondern darum ihn zu beenden.“ „Mar-Vell“, Captain Marvel, 2019

Das erscheint ja alles recht einfach, wenn da nicht die kleine Prämisse vorliegen würde, dass sich der Mensch für sein „Ich“, seine Rolle hält, und dadurch sein gewohntes Handeln auf der Annahme einer Fiktion, einem Rollenspiel basiert, wo er sich für die Rolle hält und wo es im Rollenspiel lediglich darum geht, die Rolle des „Gewinners“ und nicht die des „Verlierers“ einzunehmen.

An diesem Punkt erkennt man auch sehr deutlich, dass der Mensch stets eine Wahl hat: Er spielt das Spiel nach dessen Regeln oder auch nicht.

Doch nur weil ihm sein „Ich“ vorgaukelt, dass das System alternativlos und deswegen „ernst“ sei, bleibt ihn keine Wahl, als den ersonnenen Gegner auf irgendeine Weise beseitigen/verdrängen zu wollen.

Nachbemerkung: All jene, die der Meinung sind, sie würden durch die Eliten in einer neuen Weltordnung versklavt werden, sind es bereits die ganze Zeit und zwar durch den Glauben an den Wert von Geld, Arbeit und was da so an Produkten und Dienstleistungen daraus hervorgeht. Es handelt sich um eine Selbsttäuschung, die in der Regel in der Familie anerzogen wird.

Dem Menschen ist es auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster gelungen ein System zu erschaffen, wo sich der Mensch selbst versklavt und zum Opfer seiner eigenen Wertvorstellungen geworden ist und aus dem er sich nur selbst heraus befreien kann.

Musikalischer Nachschlag:

Nachtrag: Wer meint so weiterzumachen wie bisher, darf sich nicht wundern, wenn er nur wieder dasselbe bekommt, so braucht er sich nur umzuschauen.