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Geglaubt wird nur in der Kirche?

Lesezeit: ca. 13 Minuten

(v1.1*) Sie kennen sicher diesen Ausdruck, wenn es um Wissen und Glauben geht. Gern wird klar differenziert, um das, was man nicht sehen oder verstehen kann, in eine entsprechende Kategorie stecken zu wollen. Was auf der Hand liegt oder das, was die „Gesellschaft“ als „normal“ akzeptiert, das zählt.

Sie sind sich also sicher, dass Glauben nur etwas für die Kirche ist? So richtig fest und unerschütterlich überzeugt. Sie glauben fest daran, dass glauben etwas für die Kirche ist. Ach so, Sie wissen das. Können Sie das beweisen, dass Sie das wissen?

Betrachten wir gemeinsam, was sich so in der Welt tut. Das erscheint Ihnen gerade begrifflich zu weit weg? Was meinen Sie, was Sie beobachten, wenn Sie morgens die Augen aufmachen?

(Welt)Anschauung ist jener Akt, das mit den Sinnen Wahrgenommene „anzuschauen“. „Welt“ ist dabei das vereinbarte Ergebnis namens „Realität“, als Interpretation aus der Betrachtung der Wirklichkeit. Welt ist nicht nur das, was auf der Erde zu beobachten ist, deshalb heißt „der Rest“ ja auch „Weltall“.

Im Weltall sieht man Milliarden von Sternen und Galaxien. Beweisen Sie das! Ach so. Die Wissenschaft sagt das. Und da Sie das selbst ja nicht prüfen können, müssen Sie es also…

Die Kirche ist gerade ganz schön groß geworden. Finden Sie nicht?

Ach so. Die anderen sagen das mit den Sternen und Galaxien ja auch. Und Sie sind sich sicher, nur weil es andere auch sagen, dass es dann auch so sein muss. Das nennt sich Meinungsmache.

Ich mag es mal so ausdrücken: Alles was nicht in direkter Beobachtung und Wahrnehmung stattfindet, kann im Kern nur geglaubt werden. Denn wie wollen Sie bspw. etwas „wissen“, wenn Sie nicht dabei gewesen sind – es also selbst erlebt haben?
Ach so. Sie haben es gelesen. Also nur weil es geschrieben steht, ist dies ein Grund, es zu wissen. Was glauben Sie?

„Dieses Schreiben ist maschinell erstellt und auch ohne Unterschrift gültig.“ (Anmerkung: Sicher mag das Schreiben gültig sein. Doch ist es auch sein Inhalt?)

Der Trick mit dem Glauben ist nicht nur an den Sachverhalt alleine zu glauben, sondern auch an eine Autorität, die dahinter steht, es gesagt und/oder geschrieben hat.

Haben Sie schon mal etwas entdeckt, was bisher keinem aufgefallen ist?
Anschließend sind Sie zu Ihren Bekannten gegangen und haben ihnen davon erzählt. Und die haben Ihnen natürlich nicht geglaubt, obwohl Sie es den sogar logisch herleiten konnten.

Willkommen in der Welt der Ungläubigen/Unwissenden, während Sie sozusagen zu einem Wissenschaftler wurden. Leider haben Sie keinen Titel. Schade.

„Toleranz ist übrigens die beste Ausrede, sich vor einem Dialog zu drücken.“

Gehen Sie am besten wieder arbeiten und Geld verdienen. Das ist sicherer und da haben Sie auch was davon und können sich etwas dafür kaufen. Das gehört Ihnen dann auch und ich habe meine Ruhe. Doch ist das wirklich so, dass Ihnen etwas gehört?

Nehmen Sie spaßeshalber an, es gäbe kein Eigentum oder Besitz. (Anmerkende Frage: Wer definiert im Übrigen was Eigentum und Besitz sind?) Welche Auswirkungen hätte dies bspw. auf das gesellschaftliche Miteinander, die Kriege und die Streitereien? Ach so, es gehört Ihnen das, was Ihnen gehört. Gehört Ihnen Ihre Frau, Ihr Sohn oder Ihre Tochter auch?

Was wäre, wenn Familie, Tochter, Sohn oder Frau Ihnen nicht gehören würden, weil es nur Rollen/Hüllen sind, die entsprechend der Gewohnheit nur übergestülpt würden?

Was passiert, wenn Ihre Frau Sie verlässt? Sind Sie dann enttäuscht und wütend? Sind Sie nicht deswegen enttäuscht, weil Sie sich bereits vorher getäuscht haben? Ach so. Die war doof.

„Ich verlasse dich.“ „Dann muss das wohl so sein.“

Der Preis für Eigentum und Besitz ist der Verlust an der Teilnehme des Lebens selbst, um fortan in der Simulation des Lebens ein Dasein (Existenz) zu fristen. Erklärt dies vielleicht, warum Sie das Gefühl haben, dass Ihnen gefühlt nur leere Menschen begegnen? Dann haben Sie zumindest noch eines: Empathie.

„Realität ist jenes unscharf Wahrgenommene, außerhalb des Displays vom Handy.“

„Haben Sie schon einmal eine Frau berührt, wie es nie ein Mann zuvor getan hat?“ Ja, beim Einkaufen. Wir griffen nach dem gleichen Käseaufschnitt.“

Erst neulich bin ich zum Döner-Laden. Der Chef verbeugte sich ständig. Als er das Geld bekam, verbeugte er sich nochmal. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: „Sie müssen sich nicht verbeugen. Es ist nur Geld.“

Wussten Sie, dass auf Ihrem Girokonto nur „Sichteinlagen“ angezeigt werden? Und nur weil Sie glauben, dass es Geld ist, wird es erst zu diesem. Und es kommt hier noch viel besser

Um es so auszudrücken: Sie glauben mehr, als Ihnen lieb ist.

„Die Menschen, sie müssen an etwas glauben. Und heutzutage glauben sie an alles.“ „Mysterio“, Spider-Man – Far from home, 2019 (Anmerkung: Im Film geht es thematisch um die trickreiche Täuschung – dargestellt durch die Figur des „Mysterio“ – und ihrer Enttarnung.)

Diese Glaubensprinzipien sind recht tief verankert und werden vor möglichen Veränderungen durch sich selbst beschützt.

Was den Schutz betrifft: Es gibt keine in sich geschlossenen Systeme. Denn ein System, was keine äußeren Eigenschaften hat, um es wahrnehmen zu können, existiert nicht. Selbst eine verschlossene Flasche mit Wasser, ist kein geschlossenes System. Denn sonst könnte man die Flasche auch nicht wahrnehmen.

(Anmerkung: Und so ist es auch mit den Denk- und Verhaltensweisen, die einem eingebrannt erscheinen, jedoch in Wahrheit nicht sind. Manchmal bedarf es halt der eingehenderen Betrachtung, bis man sie erkennt.)

Was die Flasche angeht: Ist sie auch ein Zeichen dafür, dass die Wissenschaft mit reduzierten Methoden, wenn auch mit komplizierten Apparaturen versucht, die Wirklichkeit erkunden zu wollen, während die sich nur nach der Art der Fragestellung präsentiert. Könnte es also sein, das man doch nicht einfach nur ein „unschuldiges Opfer der Umstände“ ist, oder? Sie sind in jedem Fall der Gestalter Ihres Schicksals.

Gern wird überall geschaut, im All und was war vor dem Urknall. Wenn ich das Hintergrundrauschen höre, weiß ich, dass ich wieder einmal vergessen habe, den Wasserhahn zuzudrehen. Die kleinsten „Teilchen“ habe ich bisher nur beim Bäcker gesehen, wenn ihr Preis dabei recht hoch war.

Worum es jedoch im Kern geht, wird nicht gesehen, weil kaum jemand dort hinblickt, und sich fragt, was sein Wahrnehmen beeinflusst. auf der anderen Seite kann man mit Empathie und Intuition auch Dinge wahrnehmen, die man mit den Ohren nicht riechen kann.

Der gewohnte Denker hat dazu auch keine Zeit, denn er muss ja arbeiten und Geld verdienen. Im Grunde muss er dienen, um zu bekommen – aber nur, wenn er artig das gemacht hat, was ihm aufgetragen wurde. Das nennt sich Bedingung, was nichts mit bedingungslos zu tun hat.

„Auf Anordnung, im Auftrag, in Vertretung.“

Auch die Kapitulation war damals nicht wirklich bedingungslos, hat man die Bevölkerung anschließend in eine Schule geschickt, damit sie sich entwickeln mag. Schließlich hat die vorher auch ihr „Go“ zum „totalen Krieg“ gegeben. Kann es sein, dass die Deutschen doch nicht so schlau waren, wie sie gerne heute noch tun?

Das kann und mag kaum jemand erkennen wollen. Im Grunde hat sich bei den Leuten bis heute nichts geändert, während man die Angelegenheit langsam „unter den politischen Tisch gekehrt“ hat.

Wenn Sie nun von sich sagen, dass Sie das nicht glauben. Dann habe ich Sie dort, wo ich Sie hin haben will.

„Durch die gedankliche Orientierung am Nichts beinhaltet der Nihilismus einen absoluten Vorrang des Individuums, das allein seinen Trieben und Neigungen folgt und dem alles erlaubt ist.“ Wikipedia

So,so. Der Nihilist glaubt mindestens an das Nichts. Was jedoch auch nur das Gegenteil von etwas oder alles ist. Denn Nichts ist nicht wirklich Nichts, weil es ja schon eine Bezeichnung hat – vom Menschen selbst. So am Rande. Man sollte die Position des Menschen mal näher in Augenschein nehmen i.V.m. seinen Denk- und Verhaltensweisen.

Anmerkung: Sklaverei fängt im Übrigen dort an, wo man einen Eigentums- oder Besitzanspruch auf das Leben, die Entwicklung und auf das Wirken eines anderen Menschen anmeldet, während dies aus Gewohnheit als gegeben hingenommen wird: Es sei so, weil es ja schon immer so war.

„Wir werden alle versklavt.“ „Nein, nur du. Du kannst das auch so gut.“

Das Spielchen mit dem Glauben kann man auch mit dem positiven Recht und seinen Gesetzen treiben. Denn wer kann wirklich beweisen, dass jene wirklich „gültig“ sind und was diese „Gültigkeit“ ausmacht? Denn im Kern heißt es nur „Geltung“. Dieser Begriff ist wiederum ein Hinweis auf eine Rechtsfiktion.
Jene, die vorgeschickt werden, um den Glauben an die Rechtsfiktion zu verteidigen, nennt man Exekutive. Dazu zwei nette Beispiele: „Räumlicher Geltungsbereich OWiG“ und „§1 Pflichtversicherungsgesetz und anschließend §2“.

Im Kern sind es nur künstlich geschaffene Glaubensgebilde, die sich im Rahmen aus dazu notwendigen Geltungsbereichen bewegen (müssten): sachlich, persönlich, räumlich und zeitlich – im Kern, sind es nur Rechtfertigungen um damit die Fremdbestimmung über andere Menschen rechtfertigen zu wollen.
Fehlt einer der Geltungsbereiche, ist es Essig mit dem Gesetz. Was übrigbleibt, ist die Staatsgewalt und die hat ja auch Familien, Häuser und Schulden.

Der Ausdruck „im Geltungsbereich dieses Gesetzes“, ist dabei nur „Wischi-Waschi“, da es bereits ohne räumliche Angabe – also die Nennung eines Staatsgebietes – nur eine Ausdehnung von Null hat.

Ein weiteres Beispiel. Stellen Sie sich einen Punkt vor. Dazu einen zweiten Punkt. Dazwischen ziehen Sie jetzt eine Linie. Fügen Sie einen weiteren Punkt hinzu und verbinden sie diesen mit den beiden anderen. Jetzt haben Sie eine Fläche.
Erzeugen Sie nun eine ähnliche Fläche parallel zu der ersten, verbinden Sie die Punkte der ersten mit den Punkten der zweiten durch parallele Linien. Je nach räumlichen Denkvermögen, erkennen Sie nun einen Volumenkörper.

Klingt alles ganz logisch. Das Volumen ist 3D, die Fläche ist 2D, die Linie 1D und der Punkt ist 0D. Doch im Grunde genommen ist der Punkt nur eine Erfindung. Und der Rest?

„Vor einer Milliarde Jahre wurde uns das Leben geschenkt. Macht etwas daraus.“ Lucy, 2014

P.S. Eines ist sicher. Frische Wischblätter – von Bosch.