„Man bekommt immer das,…

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(v1.3) …was man sich nimmt“, sagte vor vielen Jahren mal ein Bekannter zu mir, woran er sich Jahre danach, jedoch selbst nicht mehr erinnern konnte.
Wir hatten uns – so glaube ich mich gerade daran zu erinnern – bereits eine Weile auch über den Film „Matrix“ ausgetauscht.

Erst viele Jahre später wurde mir klar, dass das, was man sich „nimmt“, nicht unbedingt nur etwas mit materiellem Haben zu tun hat, weil es in der Tat den einen oder anderen gab, der dies tatsächlich zu widerlegen meinte, indem er sagte: „So, jetzt nehme ich mir ein Schloss! … Und? Wo ist es jetzt?“

So mancher „Jakob“, der im Haben aufwuchs, freut sich, wenn er was erbt, während „sein Bruder“ stets nur die Aufgabe bekommt, sich selbst über seinen „Bruder“ zu erheben. Sie kennen das Gleichnis von Esau und Jakob noch aus der Schule?

Darum dreht es sich bei dem System der alten Ordnung, wo sich der Mensch („Esau“) vom Joch seines „Bruders“ („Jakob“, im Kern seinem „Ich“ (Personifizierung/Umhüllung seiner Denk- und Verhaltensmuster) zu befreien* hat oder auch nicht – ein Akt, wo es keinen anderen als ihn selbst gibt.
Aus diesem Grund gibt es auch keinen „Erlöser“ oder „Führer“, der das für einen „per Order di Mufti“ tun kann.

* „Ich wollte Macht, um meine Feinde zu vernichten. Ihr habt mir Macht gegeben, um meine Dämonen zu vernichten. Und um zu leben mit den Gesetzen der Natur.“ „Wir entkommen niemals unseren Dämonen, Mordo. Wir lernen nur, um uns über sie zu erheben.“ Dialog aus Dr. Strange, 2016

Sollte da mal jemand tatsächlich „am Kreuz“ gestorben sein, so war es lediglich das eigene Bewusstsein, wofür es jedoch wenigstens „30 Silberlinge“ gab. Esau war da billiger zu halten. Er machte es bereits für ein paar „rote Linsen“.

Heute ist das ja alles anders. Da bekommt, man den „neuen Gott“ bereits in der Familie „nahegelegt“, damit man später mal was wird, in der Regel ein gehorsamsbereiter und auf Entsprechung gedrillter Untertan und Sklave, der die gesellschaftlich akzeptierten Verhaltenskodizes, die ihm wohlwollend zugestandenen Privilegien, „Grundrechte“ und Wertvorstellungen mitunter bis aufs Blut zu verteidigen meint.

Wenn da zwischendurch mal von „Querdenkern“ gesprochen wird, so bewegt sich das Ganze meist im gewohnten Rahmen des positiven Rechts. Wer weiß schon, dass die „Grundrechte“ von einer Autorität nur wohlwollend zugestanden sind?

Mehr erscheinen die „Querdenker“ nur eine engagierte Gegnerschaft, wie auch die vielen engagierten Rechts- und Reichsaufklärer, die einst versuchten die eine Rechtsfiktion – hoch motiviert – nur gegen eine andere austauschen zu wollen, während man ihnen Antisemitismus, Rechtsradikalismus pauschal hinterherwarf und Etiketten (Brandzeichen) wie „Nazis“ und medial auch recht blumige Phantasieausdrücke wie „neurechte Braunesoteriker**“ zu oktroyieren meinte.

** Möglicherweise wurde dem Erfinder dafür ein angemessenes Salär zugestanden, weil er den für das Bestehen des Systems notwendigen Feind zu adressieren in der Lage war. Was er und seine „Schulterklopfer“ jedoch nicht wussten, dass der „Feind“ nur eine Projektion ihrer eigenen Denk- und Verhaltensmuster war… als der „Feind“ selbst.

„Winke, winke.“

Ich kann jedoch gut verstehen, wenn in der Tat gewaltbereite Gruppierungen in einer glorreichen, ja fast heldenhaften Aktion gestoppt werden. Warum? Ganz einfach: Gewalt ist nicht der Weg, da er geradewegs dorthin zurückführt, wo sich die globale Gesellschaft seit längerer Zeit fleißig und immer schneller im Kreise dreht. Auf diese Weise ist das alles für die Füße.

„Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen.“ „Abbas Hardin“, Foundation, 2021

Auf der anderen Seite bringt es einen selbst erheblich weiter, wenn man sich mit dem System auseinandersetzt, um verstehen zu wollen, was die Ursache für die Grundmotivation für derartige Verhaltensweisen ist.
Ab da wird es nämlich spannend und man bewegt sich alsbald auf der Ebene des Systems und nicht gewohnt nur innerhalb des Bühnenstücks, was von der Mehrheit für „alternativlos“ und deswegen auch für „ernst“ gehalten wird.

So ist es nun mal, wenn man sich – ohne es zu wissen – innerhalb eines kollektiv wirkenden Herrschaftssystems bewegt – der Mensch gegängelt von seinen eigenen, anerzogenen Denk- und Verhaltensmustern, Konventionen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen – gefangen in vom Menschen erdachten, kleinen Ideologie-Kästchen.

„In der Arbeitsfrage teilt sich das vereinte Wirtschaftsgebiet nach wie vor in gespaltene Lager.“

Dass sich das ganze Tamtam nur um ein Rollenspiel handelt, weiß kaum jemand, wobei jene in der Rolle der Psychologen es am besten wissen müssten.

Mir sind in all den Jahren auch jene in diese Rolle begegnet, die jedoch nicht wirklich in der Lage schienen, das Gelernte an sich selbst anzuwenden, während sie mitunter fleißig ein Feindbild auf „bestimmte Personen der Gesellschaft“ zu projizieren meinten, um so ihre eigenen Aggressionen rechtfertigen zu wollen.

Andere wiederum, auf das Rollenspiel angesprochen, bestätigten zwar das Rollenspiel, reagierten jedoch nicht wirklich darauf, was dies für sie selbst und insgesamt jeden „Darsteller“ bedeutet – welche Konsequenzen das hat. Anschließend ging es gemütlich weiter wie bisher.

Wenn man sich mit dem System auseinandersetzt, was nicht einfach nur aus Betrachtung, Wiedergabe und gekonnter Kritik sicht- und spürbar erfolgter Handlungen vermeintlich schuldiger Akteure besteht, sondern auf welchen Prinzipien das System aufbaut, dann ist dies das erste Mal im Leben, wo der Mensch in der Rolle des Betrachters wirklich etwas für sich selbst tut… was übrigens über die „einfache“ Feststellung, dass die Eliten alle versklaven…würden, weit hinausgeht.

Um es nochmals so kurz und trocken wie möglich auszudrücken: Der Mensch ist von seinesgleichen in der Familie so erzogen worden, dass er sich – bedingt durch seine Denk- und Verhaltensmuster und damit verbundenen Konventionen und ihm vermittelten Wertvorstellungen – selbst versklavt.

Neulich kam jemand zu mir und spulte das übliche Kriegsprogramm ab, wo er in sich selbst ein Leuchtfeuer der Feindbildprojektion gegenüber „Russland und Putin“ im Raum zu entfachen meinte. So sagte ich zu ihm: „Wenn Du wirklich so ein ein Problem damit hast, dann schwing’ dich an die Front, und mach’ was dagegen!“

„Betrachten Sie den Krieg eher als ein Konzept, nicht als Menschen, die Menschen töten, sondern eher als Unfrieden. Der Tod ist ein Zustand des Körpers, Krieg ein Zustand des Geistes.“ „Father Whiteleather“, Horsemen, 2009

In dem Moment, wenn man verstanden hat, dass einem das Leben nicht gehört, ja, dass einem gar nichts gehört, kann man sich den ganzen Schmunzes mit Kriegen getrost ersparen.

Tja… Dazu ist jedoch erforderlich, die Vorstellung von „Alternativlosigkeit“ abzulegen. Und da die Mehrheit von ihren Denk- und Verhaltensmustern beherrscht ist, diese auch noch alternativlos zu verteidigen meint, kann man sich weiträumige Missionierungen ersparen.
Erst wenn der Mensch offen für die Auseinandersetzung mit den Prinzipien des Systems ist, dem er sich meist anerzogen gewohnt unterwirft, ist der Dialog sinnvoll.

Warum auch der Ausdruck „es macht Sinn“ Sinn macht? Weil soziale und psychische Systeme mit „Sinn“ operieren.
Systeme des Menschen werden aus einer bestimmten Bedeutung, einem bestimmten Sinn geboren, gemacht, geschaffen.
Der Mensch gibt Dingen ihren Sinn, ihre Bedeutungen. Und nur er ist in der Lage diese Bedeutungen wieder zu revidieren – besser: den Dingen und Sachverhalten auch neue Bedeutungen zuzuordnen. Darin liegt seine Kraft.

„Sagen Sie den fossilen Brennstoffen schon mal „Winke, Winke“!“

Wobei es bei diesem Thema auch nicht pauschal um CO2 geht. Es ist sinnvoller zwischen Bio-CO2 (alle lebenden Wesen und natürlichen Prozesse, Photosynthese, Verfall und Freisetzung) und Fossil-CO2 (zusätzliche Freisetzung von langzeitgebundenem CO2) zu unterscheiden, wie dies mal ein Mann aus der Fuldaer CDU seinen Parteikollegen nahelegte, während die ihm antworteten, dass der Wähler dass ja nicht verstehen würde. So am Rande. (Anmerkung: Der musste jetzt sein.)

Dennoch lohnt es sich beim Thema „Klima“ auch den Fokus auf das (eigene) geistige „Klima“ zu legen, da der Mensch durch seine gewohnten Denk- und Verhaltensmuster ein untrennbarer Teil des globalen Klimas ist, wobei „Klima“ das Produkt aller auf diesem Planeten stattfindenden Prozesse darstellt.

„1103 Wissenschaftler haben in der Klimadebatte nun eingeworfen, dass sie bei ihren Forschungen immer nur von „Herderwärmung“ und nicht von „Erderwärmung“ gesprochen haben.“

Gleichzeitig sind die dem Menschen bescherten Erlebnisse und beobachteten Szenarien wiederum Signale, sich mit den eigenen Sichtweisen sowie Denk- und Verhaltensmustern auseinanderzusetzen, was das Verhalten aus Suche nach Schuldigen, Anfeindung und jene einer „gerechten Bestrafung“ zuführen zu wollen mit einschließt, da sich der gewohnte Anwender dadurch nur selbst entmachtet, während er seinen „Feinden“ dafür auch noch die Schuld zu geben meint.

Und damit die Auseinandersetzung mit sich selbst nicht zu seinem Thema wird, wird er von eben diesen Denk- und Verhaltensmustern auf eine Reise der Ablenkung und Beschäftigung mit künstlich hochgetakteten Nebenschauplätzen geschickt, bewaffnet mit Abwehr und Verteidigung, dass ihn das alles ja nichts anginge oder er bereits aufgegeben hat, da er ja sowieso nichts machen könne.
(Anmerkung: Vor allem dann, wenn er auch noch in der irrigen Vorstellung unterwegs ist, dass Symptome gleichzeitig auch die Ursachen seien.)

„Erst muss das Alte weg, dann können wir das Neue machen…“ „…Und wann kommst du dann wieder?“

Hinweisend: Wissen Sie, wenn man recht früh – mit ca. viereinhalb Jahren merkt, dass hier was nicht stimmt, sollte man sich stets an dieses Gefühls erinnern.

Nebenschauplätze, wo sich der Mensch mit allem auseinandersetzt, nur nicht mit sich selbst. Schließlich hält er sich bereits für einen Menschen, wo für ihn „Mensch“ und „Person“ das gleiche sind – während seine Denk- und Verhaltensmuster so weiter über ihn herrschen können.

Letztlich geht es nicht darum „Herr über andere“ zu sein, sondern „Herr“ über seine eigenen Denk- und Verhaltensmuster.

Hinweisend: Das, was man sich „nimmt“, ist bestimmt von den eigenen Denk- und Verhaltensmustern, weshalb man „immer“ das erntet, was man gesät hat.

Hinweisendes zum Beitragsbild: Früher bediente sich ein Bankinstitut des Werbespruchs: „Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten“. Das kam natürlich nicht wirklich gut an, weil für die Zinsen ja nur jemand anderer zu arbeiten hat(te), da Geld nicht „von selbst“ arbeitet. Heute heißt es: „Bringen Sie Ihr Geld in Bewegung.“ Dazu noch zwei Hinweise:

„Die IBBC ist eine Bank. Deren Ziel ist es nicht den Konflikt zu kontrollieren. Die wollen die Schulden kontrollieren, die der Konflikt verursacht. Wissen Sie, der eigentliche Wert eines Konflikts, der wahre Wert, liegt in den Schulden, die er verursacht. Wer die kontrolliert, kontrolliert schlichtweg alles. Sie finden das beunruhigend, ja? Aber darin liegt das wahre Wesen des Bankgewerbes. Man will uns – egal ob als Länder oder Individuen – zu Sklaven der Schulden machen.“ „Umberto Calvini“, The International, 2009

Und:

„Erste Regel des Gewerbes: Beschütze deine Anlage.“ Etiquette of the Banker, 1775, aus dem Film: „Revolver“, 2005