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Mit Projektion auf dem roten Komfortsofa

Lesezeit: ca. 8 Minuten

Es wird ja alles traktiert, um irgendwie aus der Nummer herauskommen zu wollen, vielleicht hilft ja wieder einmal ein „Gelber Schein“ oder eine wohlgeformte Klärung zum Personenstand… oder zwei… oder drei.

„Wenn man immer nur das macht, was man kennt, wird man immer nur das erhalten, was man bereits hat.“

Wie des Öfteren bereits erwähnt, gelangt man aus dem „System“, wenn man es und damit auch die eigenen Denk- und Verhaltensmuster, die einen „funktionieren“ lassen, in Frage stellt. Beides ist ein und das Selbe.

Diese Aufgabe könnte man spaßeshalber sogar als „Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus“ auffassen, was damit auch über den gewohnten „Papierkram“ hinausgeht – also nichts Massenendlösung, die man eben mal schnell kopieren kann.

Für alle, die gerne zetern und „herummerkeln“, dass sie über die letzten 70 Jahre „umkonditioniert“ worden sein sollen, können sich jene jetzt beunruhigt zurücklehnen, dass alle Institutionen und Strukturen nur geschaffen worden sind, um sich bestmöglich an den bereits vorhandenen Denk- und Verhaltensweisen nahezu lautlos andocken zu können – also das neuste Gadget für alle Komfortsofa-Athleten.

„Man bekommt immer das, was man sich nimmt.“

Es muss sich endlich was ändern!
Ach? Was denn? Die meisten wollen im Kern gar nicht, dass sich etwas ändert, weil sie damit ihr Erreichtes gefährdet sehen.

„Wir kontrollieren die Materie, weil wir den Geist kontrollieren. Die Wirklichkeit spielt sich im Kopf ab. … Die Naturgesetze machen wir. Wir entscheiden, ob sich die Erde um die Sonne oder die Sonne um die Erde dreht.“ 1984, Hörspiel

Natürlich kann der Betroffene sich weiter ablenken, er habe ja keine Zeit oder sei ja gezwungen zu arbeiten. Nun gut, so lässt man sie zurück. Denn man kann im Kern niemanden mitnehmen – er kann immer nur selbst entschlossen mitkommen und hat seinen eigenen Preis zu zahlen oder auch nicht.

Und so begnügen sich jene lieber mit warten (meist auf andere oder das oder ihr Ende), emsigen Nase bohren, fortwährender Betrachtung dargebotener Horrorszenarien (die im Kern nur die eigenen „Horrorkonditionierungen“ antriggern, sie hoffen und zetern bis zuletzt (bis es zu spät ist), dass der „Kelch der (eigenen) Veränderung“ an ihnen lautlos vorübergeht.

Eventuelle Lösungen „müssen“ zwingend von „einfacher Natur“ sein, da sich diese insgeheim an den vorhandenen Konditionierungen orientieren sollen. Dem ist jedoch nicht so und nur Wunschdenken.

„Die Lage ist ernst. Ernst, eine Lage.“

„Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“ Paul Watzlawick

„Merkel muss weg“, entpuppt sich am Ende nur als gewohntes Argument einer Verdrängungen dar und ist damit keine Lösung, sondern nur Konfliktgrundlage. Konflikte sind ein Zeichen von Kampf, und Kampf ist wiederum ein Verdrängungsverhalten.

„Dann sind wir ja alle verloren.“ „Wer ist denn „Wir“?“

Es lohnt wirklich darüber nachzudenken, ob es genügt, sein Ungemach ins Netz und kräftig auf die Tränendrüse zu drücken. oder auf die Straße zu bringen, während man anderen hinterherläuft in der Vorstellung, die „Masse“ würde es bringen – im Einklang: „Die anderen sind Schuld“ – was auch nur ein Verdrängungskonzept ist.

„Das will aber keiner hören!“ (dabei laut lachend)

Als härtestes Argument des Verbleibens wird gerne die Angst genannt. Dabei soll sich erst „woanders“ etwas ändern, damit man selbst wieder angstfrei sein und sich entfalten kann. So habe ich früher auch gedacht, bis ich mich dazu entschloss, das Ganze für mich in Frage zu stellen – Schritt für Schritt. Wo die anderen waren? Keine Ahnung. Wer nicht (mit)macht, ist nicht dabei. So einfach ist das.

Im Prozess der Infragestellung ist bei mir so ziemlich alles unter die Räder gekommen, woran sich noch so mancher zu klammern versucht. Es ist also eine Sache der Einstellung – besser: der eigenen Umstellung. Und einfach nur genug dagegen sein, ist halt auch nur „einfach gedacht“.

Das Opfer wird immer wieder entgegen werfen, es könne ja nicht anders. Auf diese Weise unterwirft es sich seinen eigenen Programmierungen und wird so zu ihrem Untertan, siehe: Esau-Segen.

„Die Aufgabe lautet im Kern, wieder „Herr über sich selbst“ zu werden und nicht „Herr“ über andere. Ist doch mal eine echte Herausforderung, oder?“

Der Umgang mit der Angst ist zwar vom Individuum verdreht gelernt – was es jedoch nicht weiß –  und so erscheint die Vorstellung andere müssten erst weg, attraktiver zu sein. Das ist schön und einfach. Und wenn was nicht zu verdrängen ist, macht man sich selbst auf den entsprechenden (Aus)Weg.

„Du kannst wegrennen. Doch vor dir selbst, kannst du dich nicht verstecken.“ Joe Louis, Boxer

Dass jene sich auf diese Weise nur in einem ewig währenden Martyrium aus Krieg, Flucht und eingebautem Untergang (also voll die Systemteilnehmer sind, Alder) bewegen, was auch ihr eigenes Dasein locker überdauert, während dann auch noch schnell das „Verkorkste“ an die nächste Generation weitergegeben wird, „weil es ja schon immer so war“. Es ist also nichts damit gewonnen, einer eigenen Veränderung aus dem Wege zu gehen.

„Ja,… gestern war alles besser.“

Den Umgang mit der Angst kann man sich ungefähr so vorstellen: Jener steht im eigenen Kopfknast, den Schlüssel in der einen und den Daumen der anderen Hand auf dem Schlüsselloch und brüllt dabei: „Ich will hier raus, ihr Schweine.“

Zu erkennen, dass man selbst das „Arschloch“ ist, sind sich die meisten zu fein für. Also muss zwingend ein Feind her, der dafür verantwortlich ist. Willkommen in der alten Weltordnung!

„Herr Doktor, Herr Doktor. Ich hab‘ so schlimme Feindbildprojektionen.“ „Ich schreib‘ Ihnen da mal was auf.“

„I know why you want to hate me
Cause hate is all the world has ever seen lately“

Take a look around, Limp Bizkit

Wie gesagt, die Befreiung des Menschen geschieht nur durch ihn selbst, alles andere führt in den betreuten Abgrund.

Doch wer will das schon?

„Die Theorie besagt, dass die Sprache, die man spricht, das Denken prägt.“ Arrival, 2016