Probleme und Herausforderungen

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(v1.5) Interessant, dass sich in der Gesamtbetrachtung sichtlich zwei Lager herauskristallieren, eines was sich fortwährend im Rollenspiel der Personen bewegt und daraus argumentiert sowie eines aus wenigen, die das Schauspiel durchschaut haben und wo es NICHT einfach darum geht, gewohnt jenen in den Rollen der „Eliten“ und ihren Handlangern die Schuld zuzuschieben, während die in der Rolle der „Beschuldiger“ meinen, es genüge, sich selbst in der Rolle des „unschuldigen und gepeinigten Opfers der Umstände“ zu wähnen, um alsdann dem ersonnenen „Feind“ dafür die Schuld geben zu wollen.

Nebenbei: Wenn jemand behauptet, ich sei arrogant, so wirft er sich mit dieser Aussage nur selbst auf die Knie, um mir dann dafür die Schuld geben zu wollen. Er versteht nicht, dass er sich auf diese Weise nur selbst entmachtet.

„Arroganz sieht nur von ganz unten so aus.“ Klaus Kinski

Der wesentliche Unterschied zwischen den „Eliten“ und der gewöhnlichen „Masse“ liegt darin, dass die „Eliten“ wissen, wie die Masse funktioniert, während die Masse selbst nicht will, wie sie funktioniert – schließlich muss sie ja arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben. Freizeit mal unbetrachtet.

Doch das ist für die meisten auch schon alles, was ihre Existenz hauptsächlich ausmacht, wo sie nicht selten – dramatisch ausgedrückt – mit neidvollem Blick auf jene in der Rolle der „Reichen“ starren oder sich dazu ein passendes Bühnenstück an der Glotze vorführen lassen, damit an das, was sie auch weiter zum Untergebenen macht, aufrechterhalten bleibt:

Es ist der in ihren Familien anerzogene Glaube an den Wert von Geld, Arbeit und was bedingt dadurch so an Produkten und Dienstleistungen daraus hervorgeht und man dann daran teilhaben kann, wenn man sich brav und artig verhält.

Jeder der fest entschlossen nur dann etwas für den anderen macht, wenn er was dafür „kriegt“, darf sich nicht wundern, wenn er und(!) seinesgleichen – in der Rolle des Arbeitenden – sich selbst versklavt.
Mit Geld und mehr des selben, ist da nichts zu machen, da es nur die Hoffnung auf “finanzielle Freiheit“ gäbe, die vom Prinzip her nichts anderes ist, als „Arbeit macht frei“.

„In der Arbeitsfrage teilt sich das vereinte Wirtschaftsgebiet nach wie vor in gespaltene Lager.“

Jener Mechanismus aus arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben gehen, verbunden damit, dass Geld stets aus dem Nichts geschaffen wird und als Dar-Lehen plus Zinsen in das System gelangt, sorgen die Schulden und die Zinsen dafür, dass alle sozusagen fleißig und artig weiter dass tun, was ihnen gesagt wird, was eben jener „Herren“ bedarf, die darüber befinden – und wo man in gemeinsamer Eintracht den Planeten auszubeuten meint… und sich dabei auch noch selbst.

Letztlich wird „Wachstum“ unter anderem deswegen gebetsmühlenartig gepredigt, um sich dem gewohnten Akteur weiter seiner Unwissenheit über das System, und wie er selbst daran andockt weiter gewiss zu sein, damit auch weiter die Menschen mit den gleichen Konditionierungen (im Wesentlichen Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung), die sie in der Regel in der Familie für das „Leben“ verpasst bekommen haben, auch weiter in einer hierarchischen Struktur „ihren“ Platz finden.

„Urlaub? Erlaub?“

Nicht weil man die Masse noch unterdrücken muss, sondern weil man sich ihrer über einen winzigen Aspekt ihres anerzogenen Untertanenseins ganz gewiss sein kann. Reklame: Der Glaube an den Wert von Geld, Arbeit und was daraus an Produkten und Dienstleistungen hervorgeht. Die in Wert gehobenen Ressourcen mal unbetrachtet.

„Zwar unterwerfen sich die Menschen am Anfang unter Zwang und mit Gewalt; aber diejenigen, die nach ihnen kommen, gehorchen ohne Bedauern und tun bereitwillig, was ihre Vorgänger getan haben, weil sie es mussten.
Deshalb sind Männer, die unter dem Joch geboren und dann in der Sklaverei genährt und aufgezogen wurden, damit zufrieden, ohne weitere Anstrengung in ihren ursprünglichen Umständen zu leben, ohne sich eines anderen Zustandes oder Rechts bewusst zu sein und den Zustand, in den sie geboren wurden, als ganz natürlich anzusehen.
… der mächtige Einfluss der Sitte ist in keiner Hinsicht zwingender als in dieser, nämlich der Gewöhnung an die Unterwerfung.“ Aus: Die Politik des Gehorsams: Der Diskurs der freiwilligen Knechtschaft“, Étienne de la Boétie, 1530-1563

Hierzu auch der Hinweis auf den Esau-Segen.

Heute erschien auf einem Blog der Beitrag: „Von wegen Meinungsfreiheit: Viele Deutschen scheuen das offene Wort“.

Dazu der Kommentar: „Wenn jene Angst haben, liegt es an ihnen selbst. All dies nur, weil sie im anerzogenen Glauben aufgewachsen sind, ihnen würde etwas oder jemand gehören, was sie, wenn sie sich nicht artig verhalten, auch verlieren könnten. Die hierin angenommen-geglaubte Alternativlosigkeit verdrängt durch herrschende Angst das Universum unendlicher Möglichkeiten.

„Eine beachtliche Erfahrung, in Furcht leben zu müssen. So ist es, wenn man ein Sklave ist.“ „Roy Batty“, The Blade Runner, 1982

„Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren.“ Aleksandr Solzhenitsyn (aus dem Film: „Cloud Atlas“, 2012)

Hinweisend: Wer im Haben erzogen wurde, darf sich also nicht wundern, wenn er zum willfährigen Teilnehmer eines Systems wird, was sich durch gewohntes Klagen und Jammern nicht abschütteln lässt.

Stellt man hypothetisch den Gedanken in den Raum, dass niemandem etwas oder jemand gehört, einschließlich des Lebens, was man irriger Weise zu besitzen meint, und simuliert die Auswirkungen eines solchen Gedankens innerhalb des Systems durch, so ergibt sich insgesamt ein vollkommen anderes Bild – einer Welt die man längst vergessen hatte oder noch nie zu Gesicht bekommen hat.

„Die Welt liegt in unseren Händen. Wir tragen die Verantwortung. Wir müssen daraus was machen.“ „Steve Rogers“, Avengers: Endgame, 2019

Gewohnte Verlustangst wird sich hier unter Umständen „zu Worte melden“, um ein weiteres Hinterfragen zu verhindern, weil der Glaube herrscht, das gefühlte Leid, was vermeintlich durch „die anderen“ erzeugt würde (Anmerkung: es handelt sich hier um eine gewohnte Opferhaltung), müssten die „Täter“ zunächst auf irgendeine Weise beseitigt und bestenfalls noch dafür bestraft werden.

Das hat man davon, wenn man in der Vorstellung erzogen wurde, dass einem etwas oder jemand gehören würde, den man unter Umständen auch wieder verlieren könnte, während nicht wenige damit ein „böses“ Spiel mit den Gläubigen treiben – jenen „Herren“, die jedoch nur ein Spiegel der Gesellschaft sind und meist unbewusst darüber, nur auf ein Umdenken hinweisen. So nimmt man den einstigen „Feinden“ den Wind aus den Segeln und damit auch dem System der alten Ordnung.

Hinweisend: Es geht hier nicht einfach darum, dass man es versteht, sondern sich auf den Weg macht, um es verstehen zu wollen, was eine Überwindung der gefühlten Angst und dem selbst geschaffenen Leid erforderlich macht. Die eigenen Dämon werden dabei nur größer, je länger man damit wartet – besser: solange man es vor sich herschiebt.

Es nutzt nichts, wenn das Stöhnen, Klagen und Jammern, hervorgerufen aus dem selbstgeschaffenen Leid, an dem man festzuhalten meint, nur etwas dramatischer klingend von sich zu geben.

„Erst im Anerkennen dieser Realität können wir loslassen.“ „Frank“, Don’t Worry Darling, 2022

Wer das Gefühl hat, man bräuchte nur auf „gerechte Vorgesetzte“ zu hoffen, ob sie nun „Messias“, „Heiland“, „Erlöser“, „Führer“, „Kanzler“ oder sonst wie heißen mögen: Der Einzelne ist und bleibt für seine Existenz zuständig (Verantwortung und Befugnisse) – selbst dann, wenn er „sein Leben“ auch als heranwachsender Mensch in irgendwelche fremden Hände zu geben meint, damit er dann für sein gehorsamsbereites Verhalten in irgendeiner Weise wieder belohnt wird.

Lohnt es sich nicht damit eindringlicher auseinanderzusetzen, statt anderen nur die Schuld für die eigene Trägheit geben zu wollen?

Es beginnt stets mit der Geburt eines Menschen, als ein Geschenk des Lebens an sich selbst und nicht einfach nur ein weiteres „Kind“, was irgendwann „verhaltens- und denktechnisch“ den familiär-gesellschaftlichen Gewohnheiten zu entsprechen hat, damit es einmal mehr nur ein weiterer Sklave seiner Denk- und Verhaltensmuster wird.

„Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, machst du das, was ich will!“

„Dein Vater geht für dich arbeiten, damit du was zum Essen und was zum Anziehen hast.“

„Geh’ erst mal arbeiten, damit du was wirst.“

Doch um das Gewissen zu beruhigen, lautet die Absicht: „Wir wollen, dass du es mal besser hast, als wir…“ (Anmerkung: Während im Hintergrund die Bedingung herrscht: „… solange du so bist, wie uns das gefällt.“)

Sind die sich daraus selbst entwickelt-ergebenden Verhalten einmal implementiert und während die einstigen „Vortänzer“ schon lange das Zeitliche gesegnet haben, bleiben diese Denk- und Verhaltensmuster weiterhin wirksam, was sich bspw. in der fortwährenden Wahl oder Akzeptanz von „Vortänzern“ zum Ausdruck bringt, um ggf. andere Teile der Bevölkerung irgendwelche „Machtphantasien“ oktroyieren zu wollen.

Und wissen Sie warum es stets nach Oktroyieren (Auferlegen) und Zwang aussieht?
Weil das, was für die weitere Gehorsamsbereitschaft der Untergebenen, dem System dienlich ist/war, nun zum Nachteil aller wird, eben weil „notwendiges Umdenken“ in der Masse nicht gewollt jedoch Veränderung gefordert wird – und die beginnt im Kopf des Einzelnen.

„Umdenken -> „inv(gewohnte Denk- und Verhaltensmuster, die das System der alten Ordnung erzeugen und aufrechterhalten) = andere Denk- und Verhaltensmuster, die ein anderes System erzeugen und aufrechterhalten“

Aus diesem Grund lag Martin Luther King mit der Aussage nur bedingt richtig, als er sagte: „Aus schmerzhafter Erfahrung wissen wir, dass der Unterdrücker niemals freiwillige Freiheit gewährt. Sie muss von den Unterdrückten gefordert werden.“

Man kann von keinem Unterdrücker für sich Freiheit fordern. Da man sie nur in sich selbst entwickeln, also nicht einfach nehmen oder gar erkaufen kann und Grund, warum „finanzielle Freiheit“ und „Arbeit macht frei“, vom Prinzip her ein und das Selbe ist.

Der Unterschied zwischen Mensch und Person (Rolle, Hülle) ist und bleibt dazu notwendig.

Der Film „Emancipation“ zeigt die Flucht eines Einzelnen (gespielt von Will Smith) aus der Sklaverei und im späteren blutigen Kampf um die Freiheit der Nord- gegen die Südstaaten. Er zeigt jedoch nur die dramatische Befreiung innerhalb des Rollenspiels.

„Die Amerikaner haben Krieg geführt für die Freiheit. Auch einen für das Ende der Sklaverei. Und was machen viele von denen mit der Freiheit? Sie werden Sklaven.“ „Captain Ives“ (gespielt von Kurt Russel), Interstate 60, 2002

Freiheit ist jedoch ein Gut, was aus der eigenen, entschlossenen Entwicklung in Vernunft und Gewissen heraus erwächst, ebenso wie Frieden und Gerechtigkeit, da es stets um bedingungsloses Geben und bedingungsloses Empfangen geht.

Die Entwicklung in Vernunft und Gewissen, beendet dabei auch die Betreuung, die in der heutigen Zeit als wohlwollende Tyrannei daherkommt, wo sich jene in der Rolle der Sklaven (neudeutsch: Arbeiter, Angestellte, Bedienstete, Personal usw.) gegenseitig und selbst unten halten (herunter zu ziehen (vollendete Übertragung), was nicht nur mit dem „Einbringen“ von „Geld“ als „Dar-Lehen“ plus nicht mitgeschaffenen, jedoch zurückgeforderten Zinsen aufrechterhalten wird, dies basierend auf dem Glauben an den Wert von Geld und Arbeit usw.. Befördert wird das ganze Spektakel mit der Gewissheit, dass jeder Betroffene nichts mit anderen zu tun haben und im Grunde keine Veränderung will.

Im Kern ist es die sichtbare Abkehr vom Leben und hin zu künstlichen wohlwollenden Vorgesetzten und einem meist damit verbundenen willkürlich-opportunen Verhalten, rechtfertigend durch die von ihnen selbst geschaffenen, ebenfalls künstlichen Regelwerke und mit Blick auf die gewohnten gesellschaftlichen „Werte“.

Der Mensch hat kein Recht, da er sich im Leben und seiner (des Lebens) Regelwerke bewegt, die es lediglich zu entdecken gilt.
Der gewohnte Mensch ist gesteuert von seinen Denk- und Verhaltensmustern, wo er mit Hilfe der von ihm erfundenen Regelwerke, sich über das Leben zu erheben meint.

Wer hat letztlich die Aufgabe, wenn es darum geht, dass sich doch „endlich“ mal etwas ändern soll?

„Der Verstand versteht nur schwer, dass es noch etwas gibt, das hinter ihm steht. Etwas von größerem Wert und von größerer Macht, Wahrheit zu verleugnen, als er selbst.“ Dr. David Hawkins, M. D., Ph. D., Revolver, 2005

Wenn Veränderung von so manchen „Autoritäten“ gefordert wird, indem sie auch nur sicht- und spürbare Symptome, wie „warmes Wasser“ und „das Blau des Himmels“ zu entdecken meinen, so geschieht dies in der Regel, dass aus der eigenen Disziplin, ob bspw. Recht, Wissenschaft, Theologie, Politik, Psychologie, Philosophie usw. heraus in der Weise argumentiert wird, dass „das eigene Kämmerlein ja sauber sei“.
Erlebtes, was nur bestätigt, dass man den Weg selbst zu gehen hat, und die vielen in der Rolle der „Marktschreier“ hinter sich lässt, wenn man das hinter ihnen wirkende Prinzip erkannt hat: das „so tun, also ob“.

Das gleiche Phänomen zeigte sich bei den vielen „Reichsverfechtern“, wo sich nach mehreren Gesprächen und Recherchen die Situation so darstellte, dass die jeweils eine Gruppe ihren Weg als erfolgreich für sich befürwortete, während gleichsam andere Lösungen mehr oder weniger ablehnt wurden. Natürlich gab es auch Überschneidungen, doch das war dann irgendwann nicht mehr von Belang, als sich „die Lösungen“ vom „beklagten Zustand“ prinzipiell nicht voneinander unterschieden.

Hat man demnach den Sermon vom Prinzip her durch, kann keines davon als eine taugliche Lösung angesehen werden. Irgendwann kommt man auch zu der Erkenntnis, dass es grundsätzlich auf der konventionelle Ebene keine Lösung gibt, da gewohnte Denk- und Verhaltensmuster nur einen inhaltlichen Austausch zulassen, während prinzipielle Veränderungen eben diese Denk- und Verhaltensmuster direkt betreffen würden.

Nachtrag: Das Beste ist, man braucht nur den Weg für sich selbst zu gehen und niemand zu überzeugen. Man ist deswegen nicht allein, man bewegt sich im Leben, als ein untrennbarer Teil von ihm.

Jene in den Rollen der Opfer sehen in allem nur Probleme, Gegner und Feinde, die es mit gleichen Mitteln zu bekämpfen gilt. Der Mutige hingegen sieht Herausforderungen, an denen er wächst, wenn er sich ihnen annimmt.

„Denk‘ daran. Nur weil dich jemand wie seinen Feind behandelt, hast du kein Recht, ihn auch so zu behandeln.“ „Imam“ zu „Kamran“, Ms. Marvel, 2022

Musikalische Nachbehandlung: