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„Selbst wenn die Welt zerborsten einstürzt, werden die Trümmer einen Furchtlosen treffen.“ ( Horaz)

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Depression als Genesungsprozess in die Askese und zur Apathie

Die Depression (von lateinisch deprimere „niederdrücken“) ist eine psychische Störung oder genauer gesagt eine affektive Reaktion, auf unnatürliche Umstände des Daseins. Im griechischen Begriff „ Pathos“ , wie Leiden oder Leidenschaft.

Affekt ist also eine besondere Qualität des Fühlens, wie ein Mensch etwas erleidet oder unter den gegeben Umständen leidet.

Leidenschaft ist also im Begriff der Art und Weise wie Handlungen aus den Emotionen heraus beurteilt und vollzogen werden. Die Depression zeigt nur den Ist-Zustand und die Weigerung diesem unnatürlichen Lebens- oder besser Erlebensprozess weiter zu folgen. Ein Weg dahin ist die Apathie über die Askese und so einem Zusammenbruch durch chemische und neuronale Reaktionen des Körpers in einen natürlich erzeugten apathischen Zustand zu vermeiden.

Zu recht wird in der Medizin dieses Symptom verwendet, leider unter einer umgekehrten Begrifflichkeit. Da ein apathisch wirkender Mensch eine natürliche Reaktion auf die künstlich geschaffene Welt zeigt. Ein apathischer Mensch wird niemals an Depression leiden , da er die Kontrolle seiner Emotionen erreicht hat, oder diese Funktion durch chemische Prozesse seines Körpers ausgeschaltet wurden. Wobei aber ein apathisch wirkender Mensch, im medizinischen Sinne die Kontrolle über seine Emotionen vollends abgegeben hat, aufgrund der Unfähigkeit noch am Leben teilnehmen zu wollen oder zu können.

In der Philosophie der Antike war die Bezeichnung für Apatheia (griechisch ἀπάθεια apátheia „Unempfindlichkeit“, „Leidenschaftslosigkeit“) ein Gemütszustand, der eng mit der Ataraxie (Unerschütterlichkeit, Seelenruhe) verbunden war und in weiten Kreisen als Grundlage der Eudaimonie („Glückseligkeit“) betrachtet wurde. In der antiken Ethik war der Begriff gewöhnlich positiv konnotiert, die Apatheia galt als erstrebenswert. Völlig anders ist die medizinische Begriffsverwendung; in der Medizin versteht man unter Apathie (Teilnahmslosigkeit) ein Krankheitssymptom.

„Der Klippe gleich sein, an der sich ständig die Wogen brechen. Sie aber steht unerschüttert, und um sie herum beruhigt sich die Brandung.“

In der antiken Philosophie wurde Apatheia im gemäßigten Sinn als Zurückdrängung und Beherrschung leidvoller und destruktiver Affekte wie Zorn, Furcht, Neid und Hass verstanden, im radikalen Sinn als völlige Austilgung solcher Gemütsbewegungen. Sie galt (zumindest im gemäßigten Sinn) als Voraussetzung für die Verwirklichung der Ataraxie, der Unerschütterlichkeit des Gemüts, und wurde als hohes oder gar höchstes Gut betrachtet. In diesem Sinne hat Antisthenes, dessen ethische Lehre den Ausgangspunkt für die Entstehung des Kynismus bildete, Apatheia als erstrebenswertes Ziel verstanden, wobei er Sokrates als Vorbild hinstellte. Die Stoiker übernahmen diese Idee und machten sie zu einem zentralen Bestandteil ihrer Lehre. Befreiung von der Tyrannei der Triebe und Affekte sollte Gelassenheit und Seelenfrieden sowie vernunftgemäßes Handeln ermöglichen.

Zenon von Kition (333–264), Gründer der Stoa. Nach stoischer Auffassung ist Eudämonie (Glückseligkeit) nur dann zu erreichen, wenn kein Affekt die Seelenruhe stört. Ein Affekt ist ein übersteuerter Trieb; das stoische Ideal ist die Apathie, die Freiheit von solchen Affekten. Es wird zwischen vier Grundarten von Affekten unterschieden: Lust, Unlust, Begierde, Furcht. Entscheidend für die Apathie ist die Erkenntnis, dass alle äußeren Güter keinen Wert für die Glückseligkeit haben. „Der Affekt entsteht, wenn die Vernunft dem Trieb einen falschen […] Zweck setzt und das Scheitern beklagt.“

René Descartes (1596–1650) beschreibt in seinem Werk „Traité des passions de l’âme“, (Paris 1649) sechs Grundformen von Affekten, die zu zahlreichen Zwischenformen miteinander kombiniert werden können: Freude (joie), Hass (haine), Liebe (amour), Trauer (tristesse), Verlangen (désir), Bewunderung (admiration).

Kant (1724–1804) schied zuerst Affekt und Leidenschaft deutlich, den Affekt muß der Mensch zähmen, die Leidenschaft beherrschen, jenes macht ihn zum Meister, dieses zum Herrn über sich selbst

So wurde in zunehmender Geschäftswerdung der Welt eine künstliche Ordnung geschaffen die der natürlichen Ordnung entgegen steht und seine Auswirkungen in allen Bereichen der Menschheit deutlich vor Augen führt. Die Tatsache das es so viele „ Kranke“ gibt ist das fehlende Bewusstsein der Menschheit die Zusammenhänge zu erkennen und wenn sie erkannt sind, die Verantwortung zu übernehmen.Nicht mehr der kranke Mensch bestimmt den Markt sondern der Markt bestimmt die zu schaffenden Kranken. Nach dem Erfurter Amoklauf blieb einer Schülerin die Äußerung vorbehalten, das Schrecklichste seien eigentlich die Psychologen gewesen, die das Alleinsein mit sich selbst und/oder mit Freunden/Angehörigen mit den raffiniertesten Tricks zu verhindern versucht hätten. So wirkt sich unser etabliertes Gesundheitssystem zu einem Marktplatz , eines künstlich geschaffenen Betätigungsfeld von zu Betreuenden mit der Tendenz zu einer kollabierenden Menschheit, die permanent in ihrer Wesenheit gestört wird, da auf allen Ebenen die natürliche Ordnung gestört wird , welche selbstverständlich kosmischen Gesetzen unterliegt, und so zum Wandel oder Kollaps gezwungen wird.

So kann ich nur abschließend jedem Menschen bei dem Depression als Krankheit diagnostiziert wurde: „ Hurra, sie befinden sich auf dem Weg der Heilung“

Den Weg der Heilung bestimmt der Mensch in der Art und Weise wie er für sich Verantwortung übernimmt und sein denken und handeln darauf ausrichtet. Heilung bezeichnet den Prozess der Herstellung oder Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Integrität aus dem was Leiden schafft.

Quelle: Angelika von Schwarzach