Sie machen sich Sorgen?

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(v1.2) So wie jede Woche in den üblichen Medien (ob Mainstream oder „Alternative“) die eine oder andere „Sau durchs Dorf“ getrieben wird, wird mir sehr oft die Frage gestellt, wie ich das Leben so lebe.

Wenn ich in einem Gespräch erwähne, dass ich offiziell keinem Staat* mehr angehöre, so wundert sich doch so mancher.
Mitunter kommen dann so Fragen, ob ich denn noch Steuern zahlen würde oder eine Geburtsurkunde hätte und wie es mit meiner Rente ausschaue.

* Es handelt sich zudem nur noch um ein international agierendes Unternehmen, was letztlich die Frage nach der gesellschaftlich freiwilligen Selbstversklavung mit sich bringt und ihre mentalen Ursachen.)

Beim Einkaufen zahle ich Umsatzsteuer. Damit ist der Frage nach Steuerzahlungen wohl Genüge geleistet. Was die Geburtsurkunde angeht, dazu dieser Beitrag.

Was das Thema „Rente“ angeht, habe ich bereits des Öfteren geschrieben, dass ich in einem Telefonat mit der „Rentenversicherung“ in 2016 von mir aus auf alle Ansprüche verzichtet habe und der Mann sagte: „Da habe ich aber jetzt viel Arbeit“ und ich darauf: „Hauptsache ich nicht.“
Die spätere Auseinandersetzung mit dem Rentensystem bestätigte im Nachgang diese Entscheidung.

Zwar besitze ich kein Auto oder kann es illusorisch „mein Eigen“ nennen, was nicht bedeutet, dass man mir keines zur Verfügung stellt, wenn ich es benötige.
Zudem bin ich kein Inhaber eines Bankkontos oder Ähnlichem.
Neulich wollte jemand ein Paypal-Konto in seinem Namen für mich einrichten, was ich jedoch abgelehnt habe.

Für jene, die das Geld zum Zentrum ihres Daseins machen, können sich dies nicht vorstellen, was auch verständlich ist, eben weil sie gleichzeitig an allem festhalten, was sie mal angehäuft haben und ihren eigenen Wert darüber definieren – dahinter die gewohnt anerzogene Vorstellung, dass ihnen etwas, jemand und das Leben „gehören“ würde.
Diese Vorstellung macht es jedoch für andere einfach, über „die Eigentümer“ zu herrschen: Wer etwas sein Eigen nennt und es zu behalten gedenkt, der bezahlt. So einfach ist das.

„Eigentum verpflichtet… zu Gehorsam.“

Es ist immer wieder erstaunlich, wenn es ums Geld geht, wie sich so mancher sogleich ein Argument konstruiert, um weiter an der Rechtmäßigkeit seines meist einfachen Weltbildes festzuhalten: „Ja, aber DU brauchst doch auch das Geld.“

Dahinter steckt nicht nur die bekannte Vorstellung von „Alles oder Nichts“, also „Geld haben“ oder „kein Geld haben“, sondern auch die Flucht vor der Erkenntnis, sich bisher möglicherweise selbst „über den Tisch gezogen“ zu haben, weil man sich für Geld anderen unterworfen hat und alles irriger Weise für „alternativlos“ und deswegen auch für „ernst“ erachtet hat.

Es geht jedoch nicht einfach nur um „haben“ oder „nicht haben“, sondern um die Art und Weise, wie es oder etwas anderes zu einem gelangt oder auch nicht. Das wird allzu gerne übersehen. Hingegen: Das Leben weiß.

Ich stelle meine Fähigkeiten und Talente nicht, in der Rolle des belohnten Untergebenen zur Verfügung.

Als ich viele Jahre zuvor mal Hartz IV bekam, erfand das sogenannte „Finanzamt“ derweil über 32.000 Euro, die ich aufgrund geschätzter (nie erfolgter) Umsätze zahlen sollte, da man annahm, dass ich noch als Medienentwickler tätig sei.
Bereits ein zwei Jahre zuvor hatte ich mich dazu entschlossen, keine sogenannte Steuererklärung mehr abzugeben. Punkt.

Als die Mischpoke vom Finanzamt mit der POLIZEI® dann irgendwann in 2014 unverrichteter Dinge in Erscheinung trat, um die 32.000 Euro eben mal abzuholen, konnte ich es natürlich nicht lassen, vor allen Akteuren bewusst den Betroffenen zu mimen und legte mit gespielter Bedrücktheit fein säuberlich meine letzten 25,60 Euro auf den Tisch und genoss anschließend die Inszenierung.
Der Mann in der Rolle als Regierungsrat meinte: „Herr Berg, Sie müssen mal wieder Aufträge machen“, worauf ich sinngemäß antwortete: „Sie wissen doch, was ich mache.“

Als sich die Durchsuchung der POLIZEI® als erfolglos erwies, und jene Anstalten machten, gehen zu wollen, sagte ich: „Wie Sie können jetzt nicht gehen! Sie haben diesen Schrank noch nicht durchsucht und auch noch nicht unterm Bett geschaut.“

Alles in allem erschien mir der Bogen doch „etwas“ überspannt und irgendwann löste sich auch das damalige Konto nach erfolgter Plünderung bei der Bank auf.
Im Kern ist es aus heutiger Sicht keine Plünderung gewesen, denn niemandem gehört sein „Geld“, sondern er darf nur am Geldsystem teilnehmen – wenn er brav und artig ist.

Wer nun fragt, wie ich es selbst mit dem Tun handhabe: Ich tue die Dinge, weil ich sie sowieso tue und der Rest regelt sich in der Tat von selbst.
Sicher bekomme ich hin und wieder einige und auch regelmäßige Spenden, weil die Gedanken auf dem Blog den Menschen die Möglichkeit bieten, die gewohnten Dinge auch aus einer anderen Sichtweise zu betrachten, eben weil letztlich auch das „Haben“ nur auf anerzogenen Vorstellungen und Gewohnheiten beruht – auch, dass andere „schuld“ an der eigenen Lebenssituation seien. Dafür danke ich all jenen sehr. Im Kern gehe ich lediglich meiner Berufung nach, alles andere regelt sich von selbst.

Geld ist für mich schon lange keine Motivation mehr.

Ich laufe dem Geld auch nicht hinterher und überlasse es dem anderen, was es ihm wert ist, falls er etwas gemacht haben möchte, wenn er von sich aus gefragt hat, was es „kosten“ würde.
Ich sage auch mal „Nein“, wenn mir das Gefühl sagt, dass etwas nicht stimmt, was dann der Fall ist, wenn jemand meint, ich müsse nach seinen Vorstellungen und Bedingungen etwas tun. Wer eigene Vorstellungen hat, ist schließlich auch in der Lage, es selbst zu tun. Oder etwa nicht?

„Aber deswegen geben wir dir doch das Geld, damit du das machst, was wir wollen.“ „Wenn ihr doch wisst, was ihr wollt, so spart euch das Geld und macht es selbst.“ Dialog in 2014

Wer nun damit Schwierigkeiten hat, dies alles zu verstehen: 2010 hatte ich wegen des Schubäus Modells Kontakt mit einem Investmentbanker, der das Modell weltweit an die Börsen bringen wollte und ich sollte mal über das Angebot eine Woche nachdenken. Er würde dafür auch 5,3 Millionen Euro aus Privatmitteln aufbringen.
Innerhalb der Bedenkzeit schickte er zwei E-Mails und schätzte das Potential auf 100 bis 200 Millionen US-Dollar. Es klang beachtlich – und vor allem verlockend.
Und zunächst war ich der Meinung, dass sei es. Als ich mit Schubäus telefonierte, meinte er, ich solle nochmals nachdenken und so ein Gefühl bestätigte mit dies.
Nach einer Woche rief ich den Investmentbanker zurück und lehnte das Angebot ab. Etwas umgesetzt zu sehen, bedeutet nicht, dass mit Zahlen bedrucktes Papier die Richtung vorgibt – gleich was der Kopf einem zu erzählen versucht!

Für so manchen Akteur kann das alles nicht einfach sein und es wird gemutmaßt, wie das denn alles funktionieren kann, da er mit Sicherheit mit der Vorstellung unterwegs ist, er würde sein Leben ja kontrollieren.
Da ich auch keiner regulären Arbeit nachgehe, was vom Prinzip her schon nicht geht, wird es für so manchen noch komischer, und bei den „Mutmaßenden“ beginnt der Kopf zu rotieren.

Zudem bin weder gemeldet, noch Inhaber eines Personalausweises noch eines Reisepasses. Schließlich bin ich ja staatenlos. Das Dokument auf der linken Seite zeigt dies – einschließlich der fehlenden Wirksamkeit des Rechts.

So wie sich dies über die letzten Jahre für mich entwickelt hat, würde der gewohnte Denker, der im Haben erzogen wurde und in der Vorstellung ist, es ginge nur darum, das Haben weiter auszubauen oder das Erreichte zu verteidigen sagen, ich sei ja arm.
Das trifft jedoch nur innerhalb des Rollenspiels zu, aus dessen Blickwinkel eine solche Beurteilung stattfindet, während er nicht weiß, dass man mit allen Äußerlichkeiten der Welt, die innere Leere nicht füllen kann.

Ich bin mir sehr darüber bewusst, dass mir weder etwas, jemand noch das Leben selbst gehört und so funktioniert auch das übliche Machtspielchen nicht mehr.

Ich will mit diesen Gedanken Zuversicht an all jene vermitteln, dass das Leben nicht einfach nur die reduzierte Vorstellung von dem ist, um das sich so mancher in diesen Tagen Gedanken macht und dass es sinnvoll ist, über die eigene Haltung nachzudenken, als nur darin zu verweilen.

Nachtrag: Es ist ein anerzogener Irrglaube, dass einem etwas „gehören würde, was man demnach auch verlieren könnte, jedoch ist es real, dass man sich mit dieser Vorstellung nur selbst versklavt – ebenso die Vorstellung, dass Geld und Arbeit auf jeden Fall etwas wert seien. Gleichfalls ist es ein Irrglaube, es ginge nur um „entweder…oder“.

„Ich mache mir auch so meine Gedanken. Ich besitze zwei Paar Schuhe. Eins für den Sommer und eins für den Winter. Zuviel Besitz tut dem Menschen nicht gut. Iss‘ meine Meinung. Dieser Drang, alles haben zu wollen, darunter auch Dinge, die kein Mensch besitzen sollte…“ „So wie Menschen?“ „Das ist ein Beispiel. Aber ebenso Orte oder irgendetwas, was wir uns gefügig machen wollen. Das ist ein Problem, oder? Das kann nicht das Ziel sein.“ „Sie halten den Kapitalismus für das Problem?“ „Nein, die Gier. Das Schema: „Alles oder nichts“. „Lou Solverson“, Fargo, Staffel 2, 2014

Musikalische Nachbetrachtung: