Teil 3: Citrus Calamondin

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(v1.2) Seit längerem lässt sich ein Phänomen beobachten, was jedoch nur auf den ersten Blick beunruhigend erscheint.

„Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht, was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal, dass sie es nicht versteht.“ Noam Chomsky, Kommunikationswissenschaftler, MIT

Demnach irgendjemanden „aufwecken“ zu „müssen“, der sich noch in so einer Art „Tiefschlaf“, in seinen Gewohnheiten bewegt, macht erfahrungsgemäß wenig Sinn, denn erst wenn er selbst(!) betroffen ist, wird sich das ändern, spätestens dann, wenn er etwas zu „verlieren“ oder bereits „verloren“ hat.

So am Rande: Ein Land (politisch) ist nur eine geschaffene Fiktion, auf der sich ein „Staat“ zu errichten versucht. Dies geschieht mit Hilfe von Personen, die ihm angehören und mit „Staatsangehörige“ bezeichnet werden, jedoch auch nur Fiktionen sind, weil auch der Ausdruck „natürliche Person“ nur einen Menschen in einer Rolle darstellt, für die sich der Mensch in der Regel hält. Da der Mensch im Haben erzogen wurde, macht ihn das über die äußeren, wohlwollend zugestandenen Werte nicht nur fremdbestimmbar, sondern wird darüber auch das geschaffene Konstrukt aufrechterhalten.

„Das System errichtet sich auf gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung und wird durch die gesellschaftlich vereinbarten Werte aufrechterhalten, mit der Gewissheit, dass es sich im Grunde um ein System individuell-gesellschaftlich-planetarischer Selbstausbeutung handelt.“

Als ich 2010/11 damit begann – mir selbst war dies zunächst nicht bewusst – das System zu hinterfragen, vorangegangen war die 2005/06 begonnene Zusammenarbeit und damit verbundener Auseinandersetzung mit dem Modell des Karl Heinz Schubäus und eine kurze Zeit später erfolgte Gesetzesänderung, die die damalige Unternehmenskasse plünderte, kam ich irgendwann auch zur klassischen Aufklärung im Thema „Deutschland, Recht und Reich“.

„Watson? Wo ist meine Pfeife?“

Doch wie des Öfteren bereits dargestellt, war auf Grund des beobachteten Gegeneinanders zwischen den vielen Reichs-Gruppen recht früh erkennbar, dass eine „Reichslösung“ nicht wirklich anstrebenswert war und ist, da man sich da schon nicht einig war. Nicht zu vergessen: Im Alten bedarf es einer Mehrheit, um etwas zu ändern.

In einer weiteren Entwicklung stellte sich dann heraus, dass das Vorgestern sich von dem „was weg soll“ prinzipiell nicht unterscheidet und auch die Erklärung, warum sich Ähnliches stets zu bekämpfen meint, wenn die gewohnte Vorstellung von Macht und ihrer Übernahme herrscht – ein mental geschlossene System, grundsätzlich bestehend aus der Rolle der „Untergebenen“ und jener der „Erhabenen“.

Natürlich war das eine Steilvorlage, als sich das System mehr und mehr „entblätterte“ und so kam irgendwann auch der Moment, auch das „Reich“ hinter mir zu lassen.
Doch zuvor gab es reichlich Abenteuer in diesem Thema zu bestehen und nicht immer erschien es einfach.

Es genügt nicht, sich nur auf die „esoterische Seite“ zu schlagen, „Namaste“ zu rufen, dabei euphorisch die Augen zu verdrehen oder den „Guru“ mimen zu wollen, während man gewohnt weiter Geschäfte zu machen meint, durch: „Geb’ ich dir was, gibst du mir was.“ Auf diese Weise bewegt man sich nur gewohnt im Alten – nach dessen Regeln agierend. Wie wäre es zwischendurch, wo es machbar erscheint, mit eigenen Regeln?

„Die Überraschungen nehmen einfach kein Ende. Es stimmt mich traurig, welche seltsame Rolle wir bei unseren eigenen Katastrophen spielen. Doch aus dem hartnäckigen Gefühl eines groß angelegten Niedergangs erfinden wir immer wieder Hoffnung. Und so warten wir an diesem Ort*… zusammen.“ „Prof. Jack Gladney“, Weißes Rauschen, 2022 (* im Supermarkt)

Wer alles nur deswegen macht, weil er etwas dafür bekommt, sollte sich spaßeshalber mal dabei erwischen, wenn er etwas macht – jedoch ohne etwas zu erwarten.

Es regelt sich trotzdem von selbst und genau darum geht es: Das Vertrauen zu sich und dem Leben wieder zu entdecken. Schritt für Schritt. Die Momente dazu, kann man selbst erkennen, übt man sich in Achtsamkeit.

War die alte Ordnung wohl dazu gedacht, das Chaos (Anmerkung: Ein anderer Begriff für den Ausdruck „Universum der Möglichkeiten“) hinter sich zu lassen, um fortan in „sicheren“ und am besten noch „von oben“ vorgegebenen Bahnen ein Dasein anerzogener, belohnter Fremdbestimmbarkeit und Entsprechung zu fristen, steht seit längerem auch jene über Jahrtausende gelebte Ordnung auf ihrem eigenen Spiel(feld).

Da erscheint es auch klar, dass „gehobene Semester“ lieber an ihren gewohnten Denk- und Verhaltensmuster festzuhalten meinen, weil – unabdingbar – die Erkenntnis lauert, die bisherige Existenz als Märchenstunde erkennen zu müssen und sich selbst getäuscht zu haben.
Jedoch verliert diese Sichtweise spätestens dann an Dramatik, hat man die größere Überschrift verstanden, dass die Aufgabe darin besteht, aus dem Vorhandenen das Gegenstück (durch Invertierung des Vorhandenen) zu entwickeln – über den Prozess der Infragestellung, um sich wieder dem Leben zu näheren, was man mit der Erschaffung einer künstlichen Welt, bisher außen vorzulassen meinte, wo das Leben durch künstliche Vorgesetzte und künstliche Regeln ersetzt wurde.

Das Werkzeug zur Infragestellung dazu lässt sich jedoch nicht einfach kopieren oder kann ebenso mal weitergereicht werden, sondern kann jeder nur in sich selbst entwickeln.
Es ist ein Schlüssel, um die als „alternativlos“ und deswegen als „ernst“ erachtete Nummer zu verlassen, die vordringlich rein mentaler Angelegenheit ist, ebenso wie anerzogene Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung und dazugehörend auch die bekannten Verdrängungskonzepte als Teil der üblichen Denk- und Verhaltensmuster.

Beharrliche Teilnehmer der alten Ordnung schaffen sich selbst und gegenseitig ab, während gewartet, auf Erlösung gehofft und stattdessen lieber reichlich „herumbeschuldigt“ wird oder bereits aufgegeben wurde.

Selbst die übliche Form der Gerechtigkeit entpuppt sich dabei als eine Illusion – im Irrglauben, es gäbe nur diese eine „alternativlose“ und deswegen auch „ernst“ erscheinende Realität.
Tatsächlich handelt es sich lediglich um eine Spielumgebung, wo der Mensch glaubt(e), er könne, ohne die Regelwerke des Lebens und auf Basis gewohnter Denk- und Verhaltensmuster, jenes vollbringen, was dem Leben vorbehalten ist. Dies zu erkennen, darum geht es ebenfalls.

Stattdessen übt sich der Mensch noch etwas darin, die Fiktionen gegenseitig aufmarschieren zu lassen, dass irgendwann einer als „Sieger aller Sieger“ hervorgehen würde.

In dem Moment, wenn sich das vom Menschen Erdachte als eine für real gehaltene Märchenstunde entpuppt, niemandem weder etwas noch jemand oder gar das Leben selbst gehört, dann verliert auch das bisherige Rumgehampel, Gezänk um „Mein und Dein“ gänzlich an Bedeutung.

Damit verabschiedet sich auch das Gestern Schritt für Schritt und wird zur Erinnerung – auf beiden Seiten ersonnener Gegnerschaft, in der Vorstellung etwas, jemand oder gar das Leben würde einem gehören – Grundlage für mehrheitliche Konflikte.

Mal abgesehen davon, dass es die anerzogen-entwickelten Denk- und Verhaltensmuster des Menschen sind, die über ihn herrschen, die zu überwinden jedoch darin die Aufgabe besteht.

Goethe sagte einmal: „Man muss das Wahre immer wiederholen.“ Dem Kaufmann genügt es hingegen, wenn man die Ware immer wieder holen muss.“

Nachtrag: Wissen Sie? Im Grunde begann ich mir die Frage zu stellen, dass irgendetwas nicht stimmt, als ich mich im Kindergarten für den Kaufmannsladen  interessierte und was wohl in diesem einen kleinen Waschmittelpaket drin sei, was ich in meiner Hand hielt, weil es so schwer erschien und ich für meine damalige Neugier mit einer Ohrfeige durch die Betreuerin bestraft wurde.

Anmerkung: Der Kampf zwischen „Ost“ und „West“ ist kein Kampf der Systeme, wie so mancher zu behaupten meint, sondern lediglich nur ein Konflikt der Ideologien, da sich beide auf Systemebene vom Prinzip her nicht unterscheiden.