Von Resonanzen und Haltungen

Lesezeit: ca. 18 Minuten

(v1.1) Wenn gelegentlich vom „Prinzip der Resonanz“ gesprochen wird, verdreht so mancher gleich die Augen, weil es doch sehr „esoterisch“ anmutet.
Doch wie sonst sollte ein Radio funktionieren, hört man nur dann den „richtigen“ Sender, wenn man die entsprechende Frequenz einstellt.
Gleiches zieht Gleiches an, was die Frage aufwerfen könnte, ob der Nordpol des einen Magneten wirklich den Südpol des anderen anzieht und man sich anfänglich lediglich bei der Farbgebung (Überlagerung) der Pole vertan hat. So nebenbei.

Jener, der im Gegner den „Feind“ erkennt und umgekehrt, zieht sich Gleiches ebenfalls an, was mitunter in einem ausgewachsenen Kriegsspektakel mündet, nur weil beide denken, ihnen würde etwas gehören, stände ihnen zu, hätten beide ein Anrecht darauf.
Der ersonnene Feind, zur Rechtfertigung der eigenen Denk- und Verhaltensmuster.

„Gleich und Gleich gesellt sich gern“, heißt es wohl auch. Diese mal als ein paar einführende Grundgedanken.

„Denk‘ daran. Nur weil dich jemand wie seinen Feind behandelt, hast du kein Recht, ihn auch so zu behandeln.“ „Imam“ zu „Kamran“, Ms. Marvel, 2022

Setzt man sich mit dem hierarchisch organisierten Gebilde aus Erhabenen und ihren Untertanen auseinander, so gebiert das herrschende System seine Nachkommenschaft durch gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung selbst. Die darin wirkenden Denk- und Verhaltensmuster sind das System, was im Einzelnen wirkt und einmal mehr in einer Gruppe als Gruppenzwang in Erscheinung tritt.

Entschließen sich viele, ihre Stimme an wenige abzugeben, so entsteht bereits ein Staat, ein größeres, individuelles Ganzes. Wie Hegel mal sagte/schrieb: eine eigene „Volkspersönlichkeit“.

Die im Kern gleichgeschalteten Denk- und Verhaltensmuster der gewohnt erzogenen Gesellschaft verkörpern dabei das anerzogene(!) System.

Hat man – wie des Öfteren bereits erwähnt – den Zusammenhang zwischen gewohnter Erziehung und daraus entstehenden Organisationsstrukturen erkannt und wirft einen Blick „in“ die Welt, so unterscheiden sich die vom Menschen, auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster entstandenen „Staaten“ zwar im Außen durch unterschiedliche Kulturen, Namen, Fahnen, Sprachen usw. Doch vom Prinzip her unterscheiden sie sich nicht, da sie „alle“ hierarchisch organisiert sind.

„Land“, politisch ist etwas anderes, als der Boden/das Land, auf dem man steht. Die Vorstellung, einer Sache einen Namen zu geben, um ihn gleichsam als Eigentum zu deklarieren, ist nur innerhalb der gewohnten Ordnung der Fall.

Das System der alten Ordnung steht dem System der Natur/des Lebens diametral gegenüber und durch die Möglichkeit ihrer gegenseitigen Infragestellung, führt das eine stets zum anderen. An diesem Punkt sind sie untrennbar miteinander verbunden.
Doch nicht jeder versteht den Mechanismus (Anmerkung: eine Art Schlüssel) hinter dem Prozess der Infragestellung in Form der „Entdrehung“ des Verdrehten und weil er in der Annahme ist, es gäbe auch nur eine Systemrealität.

Das dem nicht so ist, macht es nahezu unmöglich jemandem, der nur das gewohnte System kennt, von einem anderen zu erzählen, so dass dieser es versteht.
All die gewohnten Sicht- und Haltungsweisen, bspw. die des Überzeugens funktionieren nicht.
Das wiederum bedeutet, dass es jener, der es nicht versteht, sich selbst damit auseinanderzusetzen hat, um es zu verinnerlichen.
Jemand, der es verstanden hat, schuldet demjenigen, der es von ihm erklärt haben will, nichts.
So etwas wie einen „Nürnberger Trichter“ gibt es bei dem Thema „System“ ebenfalls nicht – schon gar nicht, wenn es von einem System hinüber zu einem anderen geht.

Auf der Systemebene gibt es auch keine Rollendarsteller, keine üblichen Regeln (Gesetze) oder gar politische Ideologien, um jene, die das System infrage stellen, irgendwie kategorisieren oder stigmatisieren zu wollen.
Die Trennung (was gewohnt „entweder…oder“ bedeuten würde) – genauer: die konsequente Reduzierung (was als „sowohl…als auch“ erscheint) gewohnter Abhängigkeiten gegenüber dem System der alten Ordnung, ist beim „Überwinden“ die wesentliche Aufgabe.

Die meisten, die sich über das System selbst nicht bewusst sind, verstehen dabei nicht, dass sie nicht verstehen, während man sie – umgekehrt – sehr gut verstehen kann und auch, warum ihrer Situation so ist, wie sie ihnen erscheint.

An diesem Punkt passt diese Frage von neulich, warum man das alles immer philosophisch betrachtet und beschrieben wird.
Philosophie besteht nicht einfach darin, Zitate von bekannten in der Rolle der Philosophen zum besten zu geben, sondern sie ist ein Werkzeug, um das System und das Leben zu verstehen und wie man danach zu leben vorhat, wo Vernunft und Gewissen eben jene (hier) menschlichen Merkmale sind, von denen sich Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit ableiten. Alle fünf jedoch nicht im üblichen Sinne an einem gesellschaftlich als „normal“ deklarierten Haben ausgerichtet.

Der Mensch im Haben, der sich aufmacht, das ihm „nahestehende“ Sein zu ergründen, um sich selbst zu entwickeln, was den Weg innerer Erfüllung angeht, bei dem wird sich das Haben wollen, im gewohnten Sinne gesellschaftlicher Anerkennung und damit verbundenem Bedürfnis nach Zugehörigkeit, zunehmend verändern.

Das was um ihn herum ist, gehört ihm im Grunde nicht. Es dient lediglich dazu, um seiner wesentlichen Aufgabe nachzugehen, während die gewohnte Hatz um die Existenz zum Nebenschauplatz wird. Das mit dem Haben und was er „zu brauchen meint“ regelt sich hierbei nahezu von selbst.

Im Grunde ist diese Form der Entwicklung das genaue Gegenteil zum gewohnten Hamsterrad aus Symptombekämpfung und der Notwendigkeit, alles „am Laufen zu halten“. Dies noch in der Vorstellung, das Erreichte zu „behalten“, zu „sichern“ und notfalls gegen möglichen Verlust zu „verteidigen“.

Der gewohnte Denker wird hier der gegenteiligen Meinung sein, weil er in der Vorstellung lebt, etwas kontrollieren zu können.

Das Leben spielt sich zwischen diesen beiden Gegensätzen (Kontrolle und Selbstregulierung) ab… zwischen der Täuschung und dem Wahren – „sowohl…als auch“ und (nicht einfach nur) „entweder…oder“ – eines manchmal mehr oder weniger.

Was unter „Wahrheit“ verstanden wird, geht dabei über beides hinaus und kann vom Menschen nicht als Eigentum gepachtet und zur Argumentation missbraucht werden, ebenso wenig wie die Vorstellung, ihm würde das Leben gehören, was er demnach auch verlieren könnte und weshalb der BERG. Blog auch nicht als „die Wahrheit“ daherkommt.

Es geht darum, das System zu verstehen, was sich der Mensch schuf und womit er sich irgendwann vom Leben abgewandt hat und so in seiner in sich !mental geschlossenen Illusion! landete – hervorgerufen durch seine gewohnten Denk- und Verhaltensmuster.
Jedoch gibt es in der Natur keine in sich geschlossenen und so auch abgetrennten Systemstrukturen, weshalb unter diesem Aspekt die Gestaltung bspw. ökonomischer Systemstrukturen durch ganzheitliche Neuorientierung etwas anderes ist, als eine gewohnte Neuorientierung.
Was das Wirtschaftssystem im Ganzen angeht, entpuppt es sich jedoch auch als der Ort, wo der Mensch arbeiten geht, um „unter Gleichen“ die vertraglich vereinbarten Dar-Lehen abzuarbeiten plus jene Zinsen, die jedoch nie mitgeschaffen wurden. Hust, hust… so nebenbei.

Der von seinesgleichen anerzogene Glaube an den Wert von Arbeit und Geld, lässt ihn sich darin selbst versklaven.

In der Regel kann er dem nicht entrinnen, solange seine Denk- und Verhaltensmuster ihn beherrschen, was ihm andere nur spiegeln und nicht die „Übeltäter“, die „Schuldigen“ sind.
Es ist sowohl sein Unvermögen wie auch gleichzeitig seine Aufgabe, diesen Zustand zu überwinden, was mit üblichen Vorgehensweisen nicht erreichbar ist.
Es geht darum wieder „Herr über sich“, statt gewohnt nur „Herr über andere“ sein zu wollen, um so die „mental geschlossene Anstalt“ hinter sich zu lassen – besser: diese zu überwinden. Warum?

Die gewohnte Konstellation aus als Untertanen erzogene Systemteilnehmer und ihre Herren, wird in der Regel als geschlossene Anstalt gehandhabt, wo „ungerechte Autoritäten“ durch Ernennung von hoffentlich „gerechten Autoritäten“ ausgetauscht werden.

Je mehr man sich auf diesen seinen Weg begibt, desto leiser werden all jene, die man sonst als „Gegner“ zu erkennen meinte.
Dabei darf man nicht vergessen: Auch die Wertvorstellungen und die grundsätzliche Vorstellung, dass einem etwas gehören würde, ebenfalls Schritt für Schritt „über den Haufen zu werfen“. Dabei sind es nicht die Dinge selbst, um die es geht, sondern nur um die Bedeutungen, die man den Dingen verleiht.

Um das System zu überwinden, ist es notwendig, sich mit ihm auseinanderzusetzen, was nichts damit zu tun hat, nur nach Schuldigen zu suchen, die dann entsprechend bestraft werden müssen. Eher ist es die Frage, warum das Verhalten der Schuldzuweisung herrscht.

Damit es für einen selbst in der Richtung weitergeht, sollte man sich bewusst darüber sein, dass es um die eigene Entwicklung geht, denn sonst scheitert man am Gewohnten und tritt alsdann „die Reise nach Hause“ an.
Meint man darüber hinaus anderen auch noch die Schuld dafür zu geben, so kann man sich das Ganze getrost ersparen, denn Schuldzuweisungen – wie auch die restlichen Verdrängungskonzepte – sind beim eigenen Entwicklungsprozess als erstes zu unterlassen.

Wenn Sie mich fragen, mir gefällt das alles, da mir das Beobachten des Systems mit seinen Teilnehmern und ihrem Tun wirklich sehr hilft, es a) zu verstehen und b) gleichzeitig auch infrage zu stellen und so eigene Handlungen und Gewohnheiten zu unterlassen oder anders zu gestalten.

Dabei ist es vollkommen gleich, welche Ausmaße das Tun annimmt, nicht zuletzt, weil es für das System und seine Teilnehmer typisch ist, sich mehr oder weniger aggressiv gewohnt nur mit Symptomen auseinanderzusetzen, da das Anschauen der Ursachen (zu finden bei den Denk- und Verhaltensmustern) gesamtgesellschaftlich ignoriert, bzw. tabuisiert wird. Der Verdrängungs- und Schutzmechanismus äußert sich unter anderem durch: „Ich bin unschuldig. Die anderen sind schuld.“
Dabei geht es gar nicht um Schuld oder Unschuld – auch wenn das so mancher nicht begreifen mag.

Dies weil der Einzelne auch weiterhin dazugehören will, um auch weiterhin von den gesellschaftlich akzeptierten „Gepflogenheiten“, „wohlwollend zugestandenen Privilegien“, niedergeschriebenen „Grundrechten“ und „Wertvorstellungen“ zu profitieren, was eng mit der Erziehung im Haben verbunden ist, was auf den anerzogenen Versuch zurückzuführen ist, mit Äußerlichkeiten und Besitztümern, die innere Leere befüllen zu wollen, was im Grunde die Verleugnung des Lebens in sich selbst darstellt.

Der aus einer Wahl hervorgehende „Staat“ macht sich seine Anhängerschaft zu eigen. Bei einem Verein ist es im Grunde nicht anders, da jeder nur dann Mitglied ist, wenn er den „darin“ herrschenden Regeln entspricht, weshalb es auch IN einem Land, und IN einem Staat heißt – IN dem seine Regeln (Gesetze) gelten!

„Auf dem Land, auf dem man gut und gerne lebt“, würde sich ja auch komisch anhören. Es sein denn, man will tatsächlich „auf dem Land“ leben.
Es heißt deswegen „in“, weil es nur ein mentales Gebilde ist, an was der „Angehörige“ anerzogen zu glauben meint, eine Luftnummer, eine Märchenstunde, eine kollektive Illusion, eine Fiktion in der sich bewegt wird.
Das was mit „BRD“ bezeichnet wird, geht noch einen Schritt weiter. Da wird der Anhänger in der Illusion einer Illusion „aufgehoben“.

Und wenn man in einer ruhigen Minute ganz genau hinschaut, erkennt man, dass es sich insgesamt nur um ein Rollenspiel, um ein „so tun als ob“ handelt, wo sich der Gewohnte Mensch für seine Rolle (Person) hält, wo ihm sein „Ich“ (Etikett für seine Denk- und Verhaltensmuster) vormacht, er sei es. Spiegel dafür ist die Theater- und Schauspielerei, wo der Zuschauer davon ausgeht, er in der Rolle des „Zuschauers“ sei „real“ und der Film oder das Theaterstück besagte Fiktion.

„Die Personen und Ereignisse in diesem Spielfilm sind fiktiv. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen oder Ereignissen ist unbeabsichtigt.“

„Der „US-Amerikanische“ „Schauspieler“ mit Namen „Chris Evans“ in der Rolle als „Steve Rogers“, bekannt als „Captain America.“

Das sind schon eine Menge Hüllen, in die so mancher eingekleidet wird, wo der Mensch selbst dabei „auf der Strecke bleibt“.

Da kommt mir so eine Situation in den Sinn, wenn man auf der Karriereleiter vom „Arbeiter“ (Neudeutsch für „Sklave“) hin zum „Abteilungsleiter“ oder gar zum „Geschäftsführer“ oder zum „Vorstandsvorsitzenden“ aufsteigt oder vom „Sacharbeiter“ zum „Sachgebietsleiter“ oder zum „Regierungsrat“ oder zum „Bundespräsident“ usw., und sich dann auch noch dafür hält oder gehalten wird. Es bleiben alles nur Rollenspiele.

Jemand fragte mich mal, wer ich den wäre(!). Ich sagte ihm: „Ich spiele hier nur die Rolle des Hausmeisters“, was er sichtlich nicht verstanden hat, kennt er den Unterschied zwischen Mensch und Person (Rolle, Hülle, Maske. „Ich“) nicht.

Der gewohnte Mensch ist von seinen Denk- und Verhaltensmustern beherrscht, die es ihm nur sehr selten ermöglichen, sich über sie zu erheben – also aus dem Rollenspiel heraus.

Man tut bspw. nur so, als ob man ein Terrorist sei, während andere glauben, man „IST“ ein Terrorist… während jene sich selbst für Polizisten halten. Rollenspiele.
Für den Ausweglosen erscheint alles nur deswegen „ernst“, weil ihm die systemische Alternative fehlt. Etwas für alternativlos und deswegen für „ernst“ zu halten, ist ein typisches Phänomen von Herrschaftssystemen: Alles oder Nichts.

Die erste Hierarchie besteht in der Herrschaft der Denk- und Verhaltensmuster über den Menschen, die ihm verkaufen er sei sie. Die zweite Ebene ist der Mensch, der sich für seine Denk- und Verhaltensmuster hält, und andere zu Untertanen erzieht. Den Rest aus Ursache und Wirkungskette können Sie sich sicher selbst denken.

„Sind viele ihrer Testpersonen bis 450 Volt gegangen?“ „Im Durchschnitt leisten 63% der Testpersonen unbedingten Gehorsam. Das heißt, dass sie das Prinzip des Experiments voll akzeptieren. Damit will ich sagen: Sie gehen bis 450 Volt.“ Dialog „Staatsanwalt Henri Volney mit Prof. David Naggara“, I wie Ikarus, 1979 (Milgram-Experiment)

Was die Regeln einer Fiktion angeht: Die Auseinandersetzung, welche Gesetze nun gelten und welche nicht, wenn es um die Thematik „Reich & BRD“ geht, verliert seine Bedeutung, wenn man erkennt, dass sowohl die einen wie auch die anderen Gesetze nur künstlicher Natur sind, da sie vom Menschen gemacht wurden und es eben nicht reicht, nur die eine Rechtsfiktion durch eine andere zu tauschen.

Gleiches trifft auf die leidige Diskussion zu, welche Verfassung denn nun die „geltendere“ sei, während aus dem Grundgesetz eben mal frech eine „Verfassung“ gemacht wird. Alle diese Beschäftigungen kann man sich getrost ersparen, es sei denn man mag sich weiter in der Fiktion bewegen. Warum?

Weil „Gewinner“ und „Verlierer“ – in einem Nullsummenspiel – auch nur Rollen sind.

„Als Fiktion bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung des Gesetzes, tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen.
Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen.
Eine Fiktion kann deshalb im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsgemäß vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht.
Das Wort „gilt“ ist in Gesetzestexten ein Indiz für das Vorliegen einer Fiktion, sie kann sich aber auch in Legaldefinitionen verbergen.“ Fiktion(Recht), Wikipedia