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Vu Du Ciel

Lesezeit: ca. 14 Minuten

(v1.1) Beim letzten Beitrag habe ich zum Ende ein Zitat aus dem Film „Matrix: Resurrections“ verwendet, was interessanterweise im Film vom deutschen Schauspieler Max Riemelt geäußert wird: „Damals war alles einfacher. Die Menschen wollten frei sein. Heute ist das anders. Manchmal kommt’s einem vor, als hätten die Menschen aufgegeben, als hätte die Matrix gewonnen.“

Bei allem Tamtam um Corona, geht es darum, den Menschen weiter an jener Stelle verweilen lassen zu wollen, an die er „standesgemäß“ gewohnt ist – auch, dass ihm seine eigene Haltung vorgehalten wird, die dies begünstigt, damit er nicht darüber nachdenkt, sich mit seinem Schicksal abfindet und meint, dass es mit einem bisschen Herumjammern auf der Straße getan sei.

Gedacht wird jedoch nicht wirklich. Stattdessen wird lieber demonstriert und protestiert, was das Zeug hält, weil es erst einmal „richtig“ erscheint. Aufgebracht. Aus gewohnter Sicht auch verständlich.

(Anmerkung: Jedoch reicht das Gewohnte nicht aus, um etwas zu ändern.)

Um es mal so auszudrücken: Die üblichen Mittel helfen nicht, um den Umstand fundamental zu verändern – auch keine Gewalt oder nur genug aufgebracht zu sein. Alle gelernten Konzepte sind wirkungslos – einschließlich ein erhoffter Rechtsweg oder -staat.

Gegen die anerzogene Gehorsamsbereitschaft und damit verbundene, belohnte Unterwerfung gibt es kein anderes Mittel, als nicht mehr mitzumachen und sich parallel zum Geschehen zu organisieren und über die Fundamente des Systems in der Weise klar zu werden, dass der Einzelne zunehmend Lösungswege, statt nur „Probleme“ und „Schuldige“ zu „erkennen“, die dann nur weg müssten. Eine wahrliche Herausforderung.

Die wahrgenommene „Gegenseite“ ist ausschließlich dazu gedacht, durch ihre Infragestellung wieder zum Wahren zu gelangen und nicht, sie nur zu bekämpfen oder zu kritisieren.

Der Prozess der Infragestellung des vorhandenen Systems ist weitaus wirksamer, als die üblichen Scheinaktionen (Demonstrationen und Proteste) an seiner Oberfläche, weil man zunehmend nicht mehr auf dargebotene „Problemstellungen“ nur zu reagieren vermag, sondern sich dadurch Lösungswege auftun, die aufgrund der Individualität unterschiedlich erscheinen.

Doch wer denkt schon daran, dass es lediglich um individuell-gesellschaftliche Entwicklung geht, während der gewohnte Denker darin nur seine anerzogene(!) Unterdrückung zu erkennen meint.
Er versteht nicht, dass er durch seine Denk- und Verhaltensmuster nur „funktioniert“ und ihm diese vorgeben, wie er zu denken, zu handeln und was er zu sagen hat.

Doch wem will man das vermitteln, wenn dieser von „Gleichgesinnten“ umgeben ist? Gar nicht!
Man entscheidet sich lediglich, den eigenen Weg zu gehen. Und einmal mehr, dass man niemanden zu überzeugen braucht.

Getriggert wird das ganze Brimborium von entsprechenden Nachrichten, die sich „verhaltensgemäß“ (Unheil erwartend) über die Gemüter der Betroffenen legen.
Wer denkt schon darüber nach, dass sich „Sender“ und „Empfänger“ in einer geistigen Waschmaschine immer schneller drehen, bis… .

„Der Hörer hört gern seine Meinung von jenen, die er dafür belohnt, sie ihm erzählen zu dürfen.“

Dabei wird sich „auf Teufel komm’ raus“ beschäftigt, ohne dass es wirklich weiterführt – außer natürlich Ablenkung von der eigenen Aufgabe.

Und für alle Entweder-Oder-Denker: „Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus Avengers: Age of Ultron, 2015

Seit einiger längerer Zeit finden grundsätzliche Veränderungen statt, die die gewohnte Eintracht aus gehorsamsbereiten Untergebenen und ihren erhabenen und sie vermeintlich belohnenden und beschützenden Polit-Darstellern zunehmend infrage stellen.

Es entsteht ein wilder Mix aus Blindheit, Absicht, Streuaktionismus, Unterwanderung, aus Unbewussten, Ahnenden, Aufgebrachten und Bewussten und jenen wenigen, die das Spiel erkannt und bereits lange hinter sich gelassen haben.

„Der Ernst des Lebens erscheint nur deswegen so, solange an seiner Alternativlosigkeit festgehalten wird.“

Dabei geht es nicht einfach um irgendwelche „Bösen Wichte“, es ist auch die Bevölkerung, die brav und artig alles mitmacht. Hauptsache, sie braucht selbst nicht zu denken oder etwas zu hinterfragen, weil sie weiter Schmerz zu vermeiden und sich den auferlegten Einschränkungen anzupassen versucht.
Andere gehen zwar auf die Straße, doch dort findet sich nicht die Lösung, sondern nur der übliche „Umweg“.

Corona funktioniert nur deswegen, weil der irrige Glaube herrscht, dass man „sein“ Leben verlieren oder großes Leid durch Krankheit erfahren könnte, weil auch der irrige Glaube herrscht, dass einem das Leben gehören würde.

„Ich kann mich an den Wunsch nach Familie erinnern. Aber vielleicht war das auch nur, weil sich alle Frauen das wünschen. Woher weiß man, ob man selbst etwas will oder ob uns die Erziehung dazu programmiert hat?“ „Tiffany/Trinity“, Matrix Resurrections, 2021

Darüber hinaus tut der anerzogene Glaube an Autoritäten sein Restliches.

Das Leben gehört jedoch niemandem, noch gehört ein Mensch einem anderen, oder gar irgendeine Sache.

An diesem Punkt tritt deutlich der Unterschied zwischen Fiktion und Realität zu Tage. Die Frage ist lediglich, was man für was hält, was im Grunde recht einfach wird, wenn man sich mit dem nachfolgenden Gedanken auseinandersetzt:

„Als Fiktion bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung des Gesetzes, tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen.
Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen.
Eine Fiktion kann deshalb im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsgemäß vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht.
Das Wort „gilt“ ist in Gesetzestexten ein Indiz für das Vorliegen einer Fiktion, sie kann sich aber auch in Legaldefinitionen verbergen.“ Fiktion(Recht), Wikipedia

Der Mensch, der im Haben aufwuchs, wird hier anderer Meinung sein, weil er es in der Gesellschaft gespiegelt bekommt, wo Besitztümer nicht nur für Stellung und Ansehen und Entwicklung in der Gesellschaft stehen, sondern auch so etwas wie Sicherheit bedeuten. Wer einmal alles „verloren“ hat, weiß was es bedeutet. Und wer nichts hat, der ist nichts. So der Glaube.

Der Tag, an dem man erkennt, dass einem nichts gehört, ist auch der Tag, an dem man nichts mehr verliert. An diesem Tag ist man frei.“

An diesem Punkt ist deutlich erkennbar, dass es sich um eine rein mentale Angelegenheit handelt. Es sind nicht die Dinge selbst, sondern die Bedeutungen, die der Mensch den Dinge zumisst.

„Geh’ erst einmal arbeiten, damit du was wirst.“

Oder:

„Man hört so oft den Satz: „Oh, wenn du mal groß bist, wirst du es zu etwas bringen.“ Das sagen so viele in diesem Land. Das heißt, ein Kind wird also für das wertgeschätzt, was es mal sein wird und nicht für das, was es ist. Es wird eines Tages ein großer Konsument. Und je schneller wir die Kinder aus dem Nest werfen, damit sie unsere Produkte kaufen können, desto besser.“ Dialog „Arsenio Hall und Fred Rogers“, Der wunderbare Mr. Rogers, 2019

Der junge Mensch, dem im Urvertrauen eine solche Regel auferlegt wurde, wird möglicherweise seine restliche Zeit damit verbringen, etwas werden zu wollen, während er sich selbst dabei vergisst.

Der „Ernst des Lebens“, worauf so mancher vorbereitet wird, ist nichts anderes als das weiterzuführen, was die Vorfahren bereits gelebt und von Generation zu Generation weitergegeben haben, während sie sich mit ihrem „Schicksal“ über die Jahrhunderte bereits abgefunden hatten.

„Eigentum verpflichtet… zu Gehorsam.“

Drum erscheint es für so manchen Akteur um so schwieriger, wenn man es sich auf dem Komfortsofa so richtig gemütlich gemacht hat, während man gleichzeitig daran erinnert wird, dass es sich lediglich um ein belohntes Sklavendasein handelt, was dann aus der Gewohnheit heraus auch noch verteidigt wird – weil man nichts anderes kennt und „Neues“ mit eben jenen „gewohnten Augen“ vergleicht, ob es ähnlich ist oder noch mehr Vorteile als bisher bringt.

„Im Laufe der Jahrhunderte wurden den Sklaven immer mehr Rechte zugestanden. Nach dem Gesetz hat jeder Sklave das Recht auf ärztliche Versorgung und auf eine Altersrente aus der Staatskasse. Am Ende haben sie sich damit zufrieden gegeben.“
„Wirklich faszinierend. Sklaverei wird zu einer Art Institution, mit zugesicherter medizinischer Fürsorge und sogar Altersbezügen.“ Raumschiff Enterprise, 1968

Doch wer weiß schon, dass er sich selbst versklavt, wenn er die gesellschaftlichen Konventionen und Wertvorstellungen konkludent übernimmt, ohne sie später zu hinterfragen und nach den damit verbundenen Regeln zu leben meint, gleich wie unsinnig oder „normal“ sie ihm erscheinen mögen, eben weil er auch gehorsamsbereit erzogen wurde und alles glaubt, was ihm die Autoritäten aus den vielen Bereichen vorzugeben meinen.

Am Ende lässt sich erkennen, dass sich die Gesellschaft an die eigene Selbstversklavung gewöhnt hat, während ihr reichlich Darsteller gegenüber stehen, die sich als „hauptverantwortliche Schuldige“ zu präsentieren meinen, während gewohnt auf sie gezeigt wird und „die Macht der Zeigenden“ so wirkungslos verpufft.

Will man jedoch, dass sich die Masse von ihrem gewohnten Komfortsofa erhebt, so funktioniert dies, wenn man sie zunächst „in einen Sack steckt“, auf dem bspw. „Corona“ steht.

Noch zu viel wird nach USA gelugt, in der Hoffnung auf entscheidende Signale. Sicher hat man früher mal die Amis und die Botschaften angeschrieben.
Doch mit der Zeit stellte sich heraus, dass es scheinbar um mehr ging (und geht), als nur das übliche „Rockzipfel-Gehabe“, was einem zu Beginn auf dem Weg nicht auffällt, weil man es anhand der eigenen Denk- und Verhaltensmuster als „normal“ erachtet, einen Ranghöheren zu kontaktieren, wenn der „direkte Vorgesetzte“ irgendeinen Blödsinn treibt (siehe: gewohnte Erfahrungen, wenn man herausgefunden hat, „dass im Staate „Dänemark“ etwas faul ist“).

Und heute ist klar, Freiheit (also die echte), ist nicht einfach, dass alles „Unangemessene“ „geregelt“ oder schlichtweg einfach nur beseitigt wird oder „man all das tun darf, was keinem anderen schadet“ .

Freiheit ergibt sich aus der eigenständigen Entwicklung in Vernunft und Gewissen. Damit entzieht man dem System der alten Ordnung seine Bedeutungshoheit und damit auch allen, die bewusst oder unbewusst weiter an der „gedacht-belohnten Alternativlosigkeit“ zu glauben meinen.

„Die Wahl ist eine Illusion. Du weißt schon längst, was du tun musst.“ „Wahrheit*.“ Dialog „Bugs“ mit „Morpheus“, Matrix: Resurrections, 2021

Wenn man erkennt, dass es an einem selbst liegt, „so ist es vollkommen Wurst“, wie andere das zu handhaben meinen oder andere „ja unvernünftig“ seien, um selbst die eigene Untätigkeit damit rechtfertigen zu wollen – ebenso wenn man der Meinung sein mag, dass es reichte, die „bösen Polit-Vortänzer“ und ihre Entscheidungen im „aktiven Klageweiber- Modus“ nur fortwährend kritisieren zu müssen.

* Wahrheit ist nicht jener Zustand, wenn man jemandem nachweisen kann, dass dieser gelogen hat. Es ist lediglich eine wahre Aussage.
Wahrheit findet sich im Erkennen des universellen Entwicklungsprozesses des Lebens, mit dem Mensch untrennbar eingebunden ist und von dem sich der Mensch bisher auf seinen Irrwegen weit davon entfernt hat – Irrwege, die ihm über die Jahrhunderte „als richtig verkauft“ wurden. Die ungerecht Erscheinenden mahnen lediglich zur Umkehr.

Musikalische Vertiefung:

Nachtrag: Vielleicht versteht es der eine oder andere eines Tages.