hamster2020
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Was innerhalb des Systems „normal“ erscheint

Lesezeit: ca. 17 Minuten

(v1.35*) Dieser Beitrag kommt so halb als vollständige Sätze, halb als Stichwortliste daher und umreißt das Wesentliche, was in Frage zu stellen ist. Dazwischen finden sich einige Hinweise und Auswirkungen beim Umdenken.

Mit der Fremdbestimmung gehen Freizügigkeiten und Freiheiten einher. Die Autorität befindet darüber, was für den/die Untergebenen „gut und richtig“ ist; Privilegien werden von einer Autorität für die Anerkennung ihrer Persönlichkeit wohlwollend den „treuen“ Untertanen überlassen.
Über diese Privilegien darf der „Treue“ solange verfügen, wie er sich der Autorität, ihren Regelwerken und Handlangern artig unterwirft. Über die Privilegien und dem Glauben des Untertanen an diese, entsteht ein unausgesprochener Vertrag. Vererbt wird demnach nur die Haltung gegenüber der Autorität, da es in der Natur kein Eigentum gibt oder dass einem etwas oder jemand gehört.
Der Glaube an Eigentum und Besitz, Hab und Gut erzeugen das Mein und Dein und damit verbundene Verlustangst, über die sich der Untergebene gut „in Schach halten“ lässt.

Zur Aufrechterhaltung der Beziehung zur Autorität dienen ebenso die von ihr geschaffenen Gesetze. Gerechtigkeit ist dabei eine Eigenschaft, die man gern bei anderen einfordert, ebenso wie Vernunft, Gewissen, Frieden und Freiheit. Deshalb auch Verträge.

Durch die Bestrafung des jungen Lebens für eigenständige Entwicklung wendet sich der junge Mensch vom Urvertrauen zum Leben ab und begibt sich in die Hände der „gerechten Autorität“.

Mit der Bestrafung entwickeln sich mannigfaltige Verdrängungskonzepte wie Kampf, Flucht, Widerstand, Ignorieren, Lügen, Ausreden, Ab- und Ausgrenzen, Beratungsresistenz, allg. Unglaube, weiträumige Toleranz, Sichern, Schützen, Verteidigen und die „berühmte“ Schuldzuweisung. Ebenso entsteht mit der Bestrafung das Verhalten der Feindbildprojektion, um später die Verdrängungskonzepte damit rechtfertigen zu wollen.

Der Glaube, dass einem etwas oder jemand gehört sowie Schuldzuweisung und gewohnte Feindbildprojektion, tragen in sich das Konfliktpotential.

Die natürliche innere Entwicklung (im Sein) wird durch wirkende Verdrängungsverhalten mehr oder weniger stark beeinträchtigt und von einer künstlichen, dem System entsprechenden Entwicklung (Druckbetankung bis man das Lernen nicht mehr mag und vor allem mit viel Unsinn) überlagert. Der Bezug zum Leben und den eigene Fähigkeiten bspw. Intuition, Empathie usw., soll unterentwickelt bleiben. Der Glaube an die Autorität soll das Einzige sein. Sie gibt vor, was „gut und richtig“ ist. Sie gewährt, sie entzieht.

Der Mensch entwickelt sich kaum noch menschlich-persönlich, sondern nahezu nur noch beruflich-persönlich, was ihn zu einem lenkbaren Werkzeug werden lässt – selbst für den größten Unfug.

Da er in der Fremdbestimmung darüber befunden wird, was für ihn „gut und richtig“ sein soll, entwickelt er sich durch zu wenige eigene Erfahrungen kaum in Vernunft und Gewissen, was die Steilvorlage zur Begründung der Betreuer für seine (weitere) Betreuung ist.

Zahlen reduzieren das „Unbegreifbare“ auf menschliche Größe und lassen das „Unbegreifbare“ vergessen, während Wenige aus dem Nichts, durch Eintippen in den Computer, Zahlenreihen schaffen, die dann vom Dar-Lehensnehmer als werthaltig geglaubt werden sollen. Zinsen sind dabei lediglich das Symbol für das Lehensverhältnis.

Die unhinterfragte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft erschafft stets weitere Hörige, die sich später meist in Hoffnung auf Belohnung gegenüber einer Autorität artig verhalten und das tun, was ihnen gesagt wird.
Die zentrale Einrichtung hierfür sind die Familien, alle nach- oder angelagerten Institutionen (Kindergarten, Gesellschaft, Unternehmen, Staat, Kirche und Bildungseinrichtungen) verfeinern lediglich die in der Familien anerzogenen Verhalten. Die Autorität und ihr Wissen, dürfen nie in Frage gestellt werden. Dies ist der Punkt, wo das System seinen „Schwachpunkt“ hat.

Gewalt ist lediglich das Werkzeug der Unwissenden. Klagen, Jammern sich beschweren und Demonstrieren nur Ventilfunktionen für das selbstgeschaffene Leid.

Das „Reich“ der Autorität ist nicht echt und künstlich geschaffen, mit künstlichen Regeln, um durch Ablenkungen, Versuchungen, Vergünstigungen, Privilegien. Es verfügt über spezialisierte Institutionen,die sich nach Möglichkeit voneinander getrennt darstellen, wie Recht, Politik, Wissenschaft, Theologie, Philosophie, Psychologie usw., die sich weitab vom gewohnten Arbeitenden bewegen. Dies sind alles Disziplinen, die er sich „nach Hause holen“ würde, wenn ihm an seinem Sein mehr liegen würde, als an seinem Haben (was ihm jederzeit genommen werden könnte).

Da das Rollenspiel dem Menschen als einzige Realität erscheint, welches auch noch entsprechend „bezahlt“ (bewertet) wird, tut sich der gewohnte Mensch schwer eine Alternative anzuerkennen, die ihn von seiner sklavischen, jedoch belohnten Rolle abbringen könnte.
An diesem Punkt findet sich die Mehrheit und auch die aufbegehrenden Aufklärer recht schnell an ihrem zugewiesenen Platz wieder.

Die innere Leere und der Mangel an eigener Entwicklung lässt sie weiter im System verweilen, was sie mitunter noch zu verteidigen wissen.

Der Schlüssel aus der Nummer heraus besteht in der Erkenntnis, dass man bisher einer Märchenstunde hinterhergelaufen ist. Das mag sich der gewohnte Denker in der Regel nicht eingestehen und geht mitunter mit dem System einfach unter.

Nicht umsonst heißt es: „Alles geschieht nach Eurem Glauben.“ Allerdings findet sich darin auch die Macht des Menschen, die Dinge auch neu denken zu können. Er muss die „unbequemen Ungerechten“ ja nicht verdrängen, sondern parallel etwas aufbauen, was wiederum erforderlich macht, sich in der Weise am Bisherigen zu orientieren, indem man es – vereinfacht ausgedrückt – in Frage stellt.

Infragestellung und Invertierung von Bedeutungen zu Geschehnissen in der Praxis:

Stellen Sie sich vor, jemand will etwas rechtliches von Ihnen. Der Gewohnte wird Angst empfinden, nachgeben oder einen Vertreter benennen (geistige Flucht). Der Aufbegehrende wird in den Widerstand (Kampf) gehen, Kämpfen und sich ins Zeug legen, siehe: Rechtsaufklärer – man ist im Spiel entweder in der Rolle des „Verlierers“ oder „Gewinners“.

Die meisten können nur innerhalb dieser Verdrängungskonzepte und Rollenspiele denken und agieren, weswegen sich das Ganze dann immer als Gerangel gestaltet, während die Waffen von vornherein ungleich verteilt sind, siehe: Autoritäten und ihre Gesetze – beide im Rahmen niedriger Beweggründe, nämlich Geld oder Strafe. Wegnehmen ist eine Form der Bestrafung.

Ein anderer Weg ist, dem „Gegner“ in seiner Rolle zu akzeptieren, während man ihn für sich zum „Lehrer“ macht, über seine und die eigenen Vorstellungen hinaus.
Man reagiert, indem man die Bedeutung der Situation und des Gegenübers invertiert und den „möglichen Kampf“ in die eigene oder gemeinsame Entwicklung lenkt. Der einstige „Gegner“ wird so durch die eigene Entscheidung zum „Lehrer“. So am Rande.

Der gewohnte Denker wird Zweifel daran haben, was ihn so zum Teilnehmer des Systems werden lässt, mit dessen sicht- und spürbaren Symptomen er sich meist auseinandersetzt.
Im gewohnten Rahmen werden Probleme dadurch gelöst, indem man den vermeintlichen Verursacher beseitigt oder noch größere Geschütze aufgefahren werden, um das wahrgenommene Problem (was nur ein Symptom ist) endgültig beseitigen zu wollen. Das nennt sich übrigens Don-Quichotterie.

Der Fokus des Untergebenen soll stets auf dem Haben und dem noch mehr davon haben liegen, wo sich das mehr vom Haben als ein Kompensationsverhalten, diametral zum ausbleibenden inneren Wachstum entpuppt. Haben und noch mehr davon (also: Unvernunft), sind die Grundlagen für ein gutes Geschäftsmodell.
Im größeren Rahmen kommt es mitunter zum Kampf um knappe Ressourcen und Lebensraum und damit man etwas bekommt, muss man etwas dafür geben – meistens mit Zahlen bedrucktes Papier oder „Sichteinlagen“.

Dem fremdbestimmten Menschen werden Kreativität und der eigene „Entwicklungstrieb“ nahezu abgewöhnt. Denn Spinner braucht keiner. Wer Visionen hat, soll mal zum Arzt gehen.

An diesem Punkt wird klar, dass der umgekehrte Gedanken der wesentlichere Schritt ist, als sich weiter auf „Sichteinlagen“ und mit Zahlen bedrucktem Papier eine der Menschenwürde entsprechende(!) Existenz aufzubauen, die sich durch bedingte Teilhabe an den Privilegien zum Ausdruck bringt.

Damit der Mensch das System, in dem er aufwächst, auch noch am Laufen hält, muss er arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben gehen. Er kauft in der Regel beim Kaufmann jene Produkte, die ein anderer hergestellt hat, der genauso arbeiten und Geld verdienen geht.

An den sogenannten Wertschöpfungsprozess hängen sich weitere, jedoch nicht wertschöpfende Strukturen an, um sich auf diese Weise selbst erhalten zu wollen. Was bleibt ist das nicht mehr mitmachen und das regelt sich auch. Wer Angst davor hat unter der Brücke schlafen zu müssen, lässt sich nur von seinem „Ich“ „den Teufel an die Wand malen.“ Wer Angst vorm Sterben hat, hat auch Angst vorm Leben und erst recht vor den Autoritäten und ihrer opportunen Willkür, die dem Wohlwollen gegenüber steht.

Eine hierarchische Ordnung bleibt eine hierarchische Ordnung, gleich welche „Vorgesetzten“ man irgendwie anzubeten hat. Nach Hitlers Diktatur im Dritten Reich kam die BRD als Rechtsnachfolgerin des Dritten Reichs mit ihrer „repräsentativen Demokratie“ und immer noch in Form einer Hierarchie. Beim Rest der Welt sieht es nicht viel anders aus.

Gewohntes Handlungsmuster ist der Austausch der „ungerechten“ gegen „gerechte“ Vorgesetzte, was nicht wirklich der Bringer ist, jedoch für den einfachen Geist, der sich gern die ideologisch motivierten Mogelpackungen der Parteien mit ihren „Gladiatoren“ verkaufen lässt. Und solange nicht wirklich mal kapiert wird, statt nur zu kopieren, tummeln sich die politisch anbetungswürdigen Vortänzer weiter im bezahlten Rampenlicht ihrer Fangemeinden. Wie gesagt, das Bundeswahlgesetz von 1956 ist nicht mehr geltend.

Warum sie nicht einfach nach Hause gehen? Weil sie mittlerweile dazu da sind, dass auch der größte Systemträumer mal wach wird, neben den vielen Willensschwachen, die ja nicht anders können.

Damit niemandem auffällt, dass die Mehrheit in der Unvernunft gehalten wird, bis sie sich selbst darin entwickelt, übt sie sich im „so tun, als ob“ die vernünftig und gewissenhaft sei, während sie beim Haben(!) weiter sich selbst der Nächste ist – jedoch weniger im Sein, weil das ja nicht mit Zahlen bedrucktem Papier oder „Sichteinlagen“ bezahlt wird.

Der Glaube beides sei etwas wert, und das man da ja etwas damit „kaufen“ kann, ist ein kollektiver Systemglaube, der seine Ursache in der „umgelenkten“ Entwicklung vom Sein zum Haben findet. Der willensschwache wird sich den Regeln unterwerfen, um a) nichts lernen zu müssen und b) so weiter einem möglichen Schmerz der Bestrafung aus dem Wege zu gehen.

Der innere Wert, die Menschenwürde liegt derweil weiter unterentwickelt herum und man versucht weiter diese Leere durch Haben und konsumieren übertünchen zu wollen, während man aus sein Sein einen Dreck gibt, was jedoch den wesentlichen Aspekt eines sich in Selbstbestimmung entwickelnden Menschen ausmacht.

Neider, Missgünstige oder Zweifler geben sich hier gern ein Stelldichein und versuchen ihre eigene Haltung damit zu begründen, dass der „andere“ ja auch nur so sei wie jene selbst. Das mag nur oberflächlich so wirken, doch tiefergehend betrachtet ist dies in keinster Weise.

„Herr Berg, letztlich sind wir beide gleich, uns geht es doch nur ums Geld.“ „Würden Sie 15.000 DINA4 Seiten schreiben und einfach so ins Internet stellen?“ „Natürlich nicht.“ „Sie sehen, wir sind nicht gleich.“

Was das Sein und die mehrheitlich vorhandene, innere Leere angeht: Wem mal eine Rechnung nicht bezahlt wurde, kennt das Gefühl, was kaum jemand fühlen mag. Das ist der eigentliche Mangel, mit dem der Mensch herumläuft. Die innere Leere erzeugt wiederum vielfältige Erscheinungen, die Süchte der Gesellschaft.

Bei einem sich in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen, reduzieren sich diese künstlich entstandenen Bedürfnisse merklich.

P.S. Zu warten ist meist nur ein unbewusstes Eingeständnis, bereits aufgegeben zu haben. Hinweisend, dass die einzige Aufgabe darin besteht, sich selbst wieder entwickeln zu wollen, wo man sich im Kern nur selbst im Wege stehen kann und niemand anderer daran „schuld“ ist.

„Stellt euch vor, ihr werft einen Blick in die Zukunft und erschreckt bei dem, was ihr seht. Was fangt ihr mit dieser Information an? Zu wem würdet ihr gehen? Zu wem? Politiker? Großindustrielle? Und wie würdet ihr sie überzeugen? Mit Daten, Fakten? Viel Glück.

Sie werden alle Fakten anzweifeln, die ihnen Sand ins Getriebe streuen und ihre Profite verringern. Aber was wenn, wenn man einen Weg finden würde, den Mittelsmann zu umgehen und den Menschen diese kritischen Nachrichten direkt in die Köpfe zu setzen?
Die Wahrscheinlichkeit umfassender Vernichtung steht unvermindert an. Der einzige Weg es aufzuhalten, war es zu zeigen. Den Menschen Angst einzuflößen.

Denn welcher vernünftige Mensch würde nicht wachgerüttelt, angesichts der potentiellen Zerstörung von allem, was er kennt und liebt? Zur Rettung der Zivilisation führte ich ihr die Vernichtung vor Augen.

Was glaubt ihr, wie diese Vision aufgenommen wurde? Wie haben die Menschen auf ihre drohende Vernichtung reagiert?
Sie haben sie verschlungen, wie eine Delikatesse. Sie hatten keine Furcht vor ihrem Niedergang. Sie haben ihn aufgemotzt.

Man erfreut sich daran in Videospielen, in Fernsehsendungen, in Büchern und Filmen und von ganzem Herzen schloss die Welt die Apokalypse in ihre Arme. Sie rannte ihr voller Inbrunst entgegen. Niemand merkte, dass eure Welt in sich zusammenfiel, wie ein Kartenhaus.

Es sterben Menschen an den Folgen von Fettleibigkeit, während unzählige andere verhungern. Kann mir das einer erklären?

Bienen und Schmetterlinge sterben aus. Die Gletscher schmelzen, Algen blühten links um euch herum. Die Warnungen könnten nicht deutlicher sein, aber ihr wollt einfach nicht hören.

In jedem Augenblick steckt das Potential für eine bessere Zukunft, aber ihr weigert euch das zu glauben. Ihr glaubt es nicht und darum unternehmt ihr auch nicht, was nötig wäre, um sie zu  verwirklichen. Also wartet ihr auf diese schreckliche Zukunft, die ihr euch ausgesucht habt. Und zwar aus einem Grund: Weil diese Zukunft im Hier und Heute nichts von euch verlangt, nicht einen Handschlag.

Ja, wir haben den Eisberg gesehen und die Titanic gewarnt, aber ihr steuert trotzdem darauf zu. Volle Kraft voraus.

Wieso? Weil ihr unbedingt sinken wollt. Ihr habt aufgegeben.“ „David Nix“, Tomorrowland, 2015

„Findet alle, die nicht aufgegeben haben. Sie sind die Zukunft.“ „Frank Walker“, Tomorrowland, 2015

Musikalische Untermalung: