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(v1.2) Offensichtlich kam heute morgen „das neue Thema“ in Form zweier E-Mails: Die Kirche, der Glaube und die Religion.

Ein Thema, was hier bisher mehr beiläufig erwähnt wurde und auf den gleichen Grundprinzipien beruht, wie ein Staat sich aus vielen „Mensch-Personen“ konstituiert, und in einer oder oder mehreren oberen Persönlichkeiten mündet – sowie die freiwillige Unterwerfung der Gläubigen gegen über Autoritäten, dies beruhend auf gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung und daraus hervorgehende hierarchische Ordnung mit seinen „Stellvertretern Gottes auf Erden“.

„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011

Während der Gewohnte an „Gott“, „Allah“, Jahwe“, „Brahma“ usw. glaubt, sind dies lediglich Etiketten (Personifizierungen, Abbilder) für das Leben.
Während das Leben alle mit einander verbindet, trennt der Glaube an die Personifizierung die Menschen voneinander, was sie nicht erkennen, weil sie sich selbst für (ihre) Personen halten – ein Rollenspiel, wo sich die „Darsteller“ für ihre Rollen halten und in der Rolle auf das niedergeschriebene Stück (Gleichnis) blicken und nur Personen zu erkennen meinen.

„Es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man eine Rolle nur spielt oder ob man die Rolle ist.“

Der Ausdruck „Gott“ ist nur ein Abbild (Simulacra), was man dem Leben „übergestülpt“ hat, wo „Himmel“ und „Hölle“ zwei Orte sein sollen, die man (im Sinne eines „entweder…oder) nach dem Tode aufsucht, wenn man entsprechend gehorsam oder ungehorsam war.

„Himmel“ und „Hölle“ sind jedoch nur zwei Geisteshaltungen im Hier und Jetzt, darin eine Gestaltungs- und Entwicklungsaufgabe des Menschen im Bund mit dem Leben, was nicht einfach mit dem üblichen Geschäftsmodell und der kollektiv anerzogenen Selbstversklavung zu tun hat, sondern das infrage gestellte Gegenstück.

Beide wiederum sind durch die Möglichkeit ihrer gegenseitigen Infragestellung miteinander verbunden, was wiederum bedeutet, dass sie beide einander bedürfen: die Einheit der Gegensätze, in „Form“ eines universellen Entwicklungsprozesses, wo sich das Leben versucht durch alles (Lebendige) selbst verstehen zu wollen.

„Das Idol mag als Gott der Barmherzigkeit gepriesen werden, dennoch wird jede Grausamkeit in seinem Namen verübt, so wie der entfremdete Glaube an die menschliche Solidarität die unmenschlichsten Taten nicht einmal in Frage stellt.“ Erich Fromm, „Haben oder Sein“, PDF-Seite 51

Erst im Prozess der Infragestellung offenbart sich das System der alten Ordnung als eine vom Menschen, auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster, geschaffene/ gelebte Täuschung als ein Rollenspiel, was ebenfalls in der Kirche reichlich betrieben wird, an das der Gewohnte jedoch bedingungslos zu glauben bereit ist oder anerzogen zu glauben hat.

Durch den Glauben an die Personifizierung entsteht zwischen der Beziehung Mensch und Leben die Illusion der Trennung, die durch künstliche Autoritäten „aufgefüllt“ wird.
Der Mensch in der „Märchenstunde“ aus Untertanen und Erhabenen und dem gewohnten Glauben an Personen(!) nicht nur in der Bibel.

Das Buch der Gleichnisse und der darin erwähnten Personen (Rollen, Masken, Hüllen) beruht nicht auf dem Vergleich des Menschen (der sich für gewöhnlich unwissentlich für seine Person(en) hält) mit jenen Personen in den Gleichnissen. Es geht um die Beziehung des Menschen zum Leben und der damit verbundenen Ausrichtung.

„Maria“ bspw., steht für die Frau, die das Leben zur Welt bringt, ihr jedoch bewusst ist, dass es ihr eben nicht gehört – also unbefleckt – und es NICHT einfach darum geht, es zu einem weiteren Untertanen innerhalb einer künstlichen Rechtsordnung und erfundenen Ideologien heranzuziehen.

Das bringt einen vollkommen anderen Menschen hervor, in der Bewusstheit, dass das junge Leben ein Geschenk des Lebens an sich selbst ist und das Leben durch den Menschen wirkt und nicht gewohnt nur die oktroyierten Denk- und Verhaltensmuster, die ihn (einst) zum geld-, eigentums- und besitzgläubigen Untertanen und „betreuungsfreudigen“ Erhabenen haben werden lassen – nur weil „es schon immer so gewesen sein soll“.

„Frieden“ ist kein unterzeichnetes Stück Papier, sondern ein innerer Zustand, den andere im Umfeld ebenfalls wahrnehmen können, selbst wenn er sich nur in einem einzelnen Menschen zeigt. Er ist kein Zustand, den man mit jenem Stück Papier „herbeidichten“ kann, nur um weiter das Erreichte sein „Eigen“ nennen zu wollen und damit verbundene Denk- und Verhaltensmuster beizubehalten, während die Waffen nur etwas weiter hinten im Schlafzimmerschrank gelagert bleiben.
Erlebt man den Frieden in sich, so stellt er sich als Abwesenheit aller Bedingungen dar, als ein „Alles“ im „Nichts“. Das ist kein Wunschdenken oder Ausgedachtes, es basiert auf eigener Erfahrung.

Liebe ist kein Zustand, wo sich zwei Menschen lieben, sondern das Leben durch beide wirkt. Sie kann, wie das Leben selbst, nicht besessen werden, noch kann man den Menschen besitzen, der sie in sich trägt. Solch ein Mensch ist deswegen nicht schwach, wenn er Verständnis und Einfühlungsvermögen zeigt.

Vergeben ist jener Akt, sich selbst zu vergeben und anderen, die es nicht anders wussten, als sie gewohnt taten.

„Ihr Daseinszweck ist es nicht zu herrschen, sondern das Verursachen von Leid und Schmerz und Tod. So ist es gewesen, so ist es jetzt noch, und so wird es immer sein. Und alles nur, damit andere ihretwegen über sich hinauswachsen können.“ „Mobius M. Mobius“ zu „Loki“, Loki, 2021

Schuldige (Anmerkung: auch nur eine Rolle) zu suchen und Schuld zu verteilen, ist jene Haltung, anderen Macht zu geben, und sich dabei selbst zu erniedrigen, was der Rolle als Untertan – und erweitert – der Rolle „des unschuldigen Opfers der Umstände“ zu eigen ist.

Leid entsteht im Einzelnen, der gewohnt anderen versucht dafür die Schuld zu geben.
Leid entsteht unter anderem auch durch die Forderung nach Veränderung, während der Fordernde jedoch selbst nicht davon betroffen sein will, was einmal mehr an das Rollenspiel, das „so tun, als ob“ erinnert und letztlich einen Mangel an Authentizität verkörpert.

„Schein und Sein.“

„Das „Ich“ (Etikett für die Denk- und Verhaltensmuster), was über den Menschen herrscht, der sich für „es“ hält, verbunden mit der Vorstellung, dass ihm etwas, jemand oder gar das Leben selbst gehören würde, bildet die Grundlage für Konflikte.“

Der im Haben erzogene Mensch kann das, was er „besitzt“ oder sein „Eigentum“ zu nennen meint, demnach auch wieder verlieren, was ihn fremdbestimmbar macht und er so nicht wirklich frei ist. Er ist Gefangener seiner Denk- und Verhaltensmuster, Wertvorstellungen und Glaubenssätze sowie seiner von ihm anerkannten „Herren“.

Eine Rechenaufgabe in einer Mathe-Klausur. „Du hast zehn Schokokekse und jemand kommt und fragt Dich nach zwei Schokokeksen. Wie viele hast Du danach? Antwort: Zehn.“

Begriffe wie „Freiheiten“, „Freizügigkeiten“, Meinungs-, Presse- und Reisefreiheit, wie auch „finanzielle Freiheit“ haben mit der Freiheit an sich nichts zu tun, sondern bedürfen einer Autorität, die sie wohlwollend gewährt, diese notfalls einschränkt oder gar aufhebt, wenn die Situation dies erfordert.

„Finanzielle Freiheit“ ist dabei vom Prinzip her dasselbe wie „Arbeit macht frei“.

Freiheit kann man sich weder kaufen (Anmerkung: gleich wie viele „Rechts- und Freiheitsseminare“ man zu absolvieren meint), noch fordern noch sie sich einfach nehmen.
Sie ist eine sich entfaltende Erscheinung des sich im Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen.

Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“

Da das positive Recht eine Fiktion und Erfindung des Menschen ist, steht diesem das überpositive Recht gegenüber, auch „Naturrecht“ oder auch „Vernunftrecht“ genannt.

Naturrecht bedeutet nicht, dass das „Faustrecht“ herrscht oder „der Stärkere gewinnt“.
Das ist irrig, weil es dem Menschen im Leben an nichts mangelt, im Gegensatz zur Person in der vom Menschen geschaffenen „Simulation des Lebens“. Der Mensch hat verstanden, dass niemandem etwas gehört.

„Und nichts bringt so viel Gewalt hervor, wie der Mangel.“ „General Niobe“ Matrix Resurrections, 2021

Denn nur die Mensch-Person im Rollenspiel glaubt, ihr würde etwas, jemand oder gar das Leben gehören, was sie möglicherweise verlieren könnte und sie dieses „Eigentum“ zu verteidigen habe.

Den möglichen „Feind“ (in einer möglichen Realität, Konjunktive), den man zur Rechtfertigung der gewohnten Denk- und Verhaltensmuster (Verdrängungskonzepte) zu konstruieren meint, entspringt nur dem „Ich“, auf dem es basiert und so voranzuschreiten versucht, bevor es zur Realität im Hier und Jetzt wird.

Hinweisend: Man lese dazu einfach mal die Leitsätze zur Entscheidung zum Rundfunkbeitragservice aus 2018 und damit verbundene Auswirkungen auf diese Weise manipulierter Zukünfte und Glaubenssätze.

„Wir haben alle unsere Zeitmaschinen, nicht wahr? Die, die uns zurückbringen, sind Erinnerungen. Die, die uns vorwärts bringen, sind Träume.“ „Über-Morlock“, The Time Machine, 2002

Hat man verstanden, dass niemandem etwas gehört, entpuppen sich alle Konflikte nicht nur als obsolet, sondern auch noch als reine Beschäftigungstherapie, die nur eine geistige Erkenntnis mit sich bringt: die Konflikte bleiben zu lassen.
Wenn niemandem etwas gehört, gibt es auch nicht zu verlieren, nicht einmal das Leben, was sowieso über alles hinweg existiert.

„Die Menschen betrachten sich als einzigartig. Ihre gesamte Existenztheorie beruht auf ihrer Einzigartigkeit. „1“ ist ihre Maßeinheit. Aber so ist es nicht. All unsere Kommunikationssysteme sind nur ein hilfloser Versuch. „1“ plus „1“ gleich „zwei“. Mehr haben wir nicht gelernt.
Aber „1“ plus „1“ war noch nie gleich „zwei“. Tatsächlich gibt es keine Zahlen und keine Buchstaben. Wir benutzen Symbole, um unsere Welt auf menschliche Größe zu reduzieren, damit sie verständlich ist.
Wir haben ein System erschaffen, dass uns das Unergründliche vergessen lässt.“ „Lucy Miller“, Lucy, 2014

Die Aufgabe des Menschen (Esau) besteht darin, seinem „Bruder Jakob“ („Ich“, Etikett für die Denk- und Verhaltensmuster) wieder auf Augenhöhe zu begegnen und sich so vom Joch zu befreien und alle Versuchungen zu widerstehen, die das verhindern. Wahrlich eine Herausforderung.

Dabei stehen die Täuschung und das Wahre nicht feindlich gegenüber, da der „Feind“ nur eine Erfindung des eigenen „Ichs“ ist, als der „Feind“ selbst.

„Jesus“ steht für das Bewusstsein des Menschen, was er für „30 Silberlinge“ selbst verraten hat – also sich selbst. Wenn „Wasser in Wein verwandelt wird“, steht dies für die Entwicklung des Menschen.

„Adam“ steht für das Geben und „Eva“ für das Empfangen, also hätte „Eva“ nie den Apfel „nehmen“ dürfen – nehmen als „irdisches“ Handeln, in der Vorstellung, dass einem etwas zustehen würde, man ein Anrecht darauf hätte – die Versuchung, die Täuschung.

Das Haben als eine Vorstellung, dass einem etwas gehören würde. Erst wenn man erkennt, dass niemandem etwas gehört, ist der Mensch wieder frei.
Der Mensch im Leben, statt die Person in der „Simulation des Lebens“ – dem Rollenspiel, dem „so tun, als ob“.

Hinweisend: Auch die Schauspielerei ist nur ein Spiegel der Gesellschaft, wie auch die Politik und die Medien nur ein Spiegel für die Gesellschaft sind.

„The persons and events in this motion picture are fictitious. Any similarity to actual persons or events is unintentional.
Die Personen und Ereignisse in diesem Spielfilm sind fiktiv. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen oder Ereignissen ist unbeabsichtigt.“

Personen sind Fiktionen, das sind nur Rollen (Masken, Hüllen), die der Mensch (un)bewusst annimmt oder auferlegt bekommt. Hier bspw. „Reichsbürger“, „Antisemit“ usw.

Doch auch jene, die mit den Hüllen „um sich werfen“, bedienen sich nur der Rollen, wie bspw. „Christen“, „Juden“, „Muslime“, „Hinduisten“ während sie sich in einer auf ihren Denk- und Verhaltensmustern basierenden Illusion, die in der Regel auf der Vorstellung beruht, sich für sein „Ich“ zu halten.
Das Rollenspiel lässt sich dabei nicht einfach auf religiöses Terrain beschränken, wo auch „Pfarrer“, „Bischöfe“, „Kardinäle“, „Päpste“ usw. nur Rollen sind. Der Mensch, der so tut, als ob er seine Rolle sei.

„In Religionen ist das „Ich“ in der Figur des Teufels manifestiert. Natürlich realisiert niemand, wie klug das „Ich“ ist, denn es erschuf den Teufel, und man kann jemand anders die Schuld geben.“ Dr. Deepak Chopra, M. D., Revolver, 2005

„Etwas wie einen äußeren „Feind“ gibt es nicht. Egal, was die Stimme in ihrem Kopf ihnen sagt. Alle Feindbilder, die wir haben, sind nur Projektionen des „Ichs“, als der Feind selbst.“ Dr. Deepak Chopra, M. D., Revolver, 2005

Bei dem ganzen Tamtam geht es nicht einfach nur darum „verhaltensgewohnt“ gegen „etwas“ zu sein, was dem „Ich“ entspringt, was nur „entweder…oder“, „dafür oder dagegen“, „gut oder böse“ und „alles oder nichts“ kennt.

Es geht darum, aus der anerzogenen Einseitigkeit und mit Hilfe des Prozesses der Infragestellung, aus dem Rollenspiel hervorzutreten, und es dabei als solches mehr und mehr zu erkennen und „einen Tick später“ auch wieder den Menschen.

„Ihr könnt alle Pfeile vom Turm zu Babel abfeuern, aber damit könnt ihr niemals Gott treffen.“ „En Sabah Nur“ X-Men: Apocalypse, 2016

„Vielleicht war es gut, meine Zukunft zu sehen, …um Sie daran zu erinnern, dass das Leben bis zum Ende dankbar auf Händen getragen werden sollte. Denn unsere Zukunft ist bis zu unserem letzten Moment das, was wir daraus machen.“ „Captain Christopher Pike“, Star Trek: Strange New Worlds, S1E1,2022

Hinweisend: „En Sabah Nur“ bedeutet: „Es ist ein strahlender Morgen.“