zum Zweiten…

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(v1.0) Aus dem ersten Beitragsteil geht jedoch auch hervor, dass die Institution „Kirche“ deswegen nicht einfach „schlecht“ ist.
Sie macht nur auf ihre Art und Weise darauf aufmerksam, doch selbst mal die Beziehung zum Leben zu entwickeln, statt sich an die Autoritäten und ihre Worte zu klammern, in der Vorstellung, dass das Gepredigte, Gelesene nur einfach so zu glauben sei.

Wie des Öfteren geschrieben, geht es nicht darum, sich an das System der alten Ordnung festzuklammern, sondern Schritt für Schritt das System infrage zu stellen.
Es geht darum die Wahl zwischen einem falschen Gott (das Geld) und dem Glauben an ein Etikett „Gott“ und all den vielen Autoritäten hinter sich zu lassen, sich selbst dem Leben wieder zuzuwenden.

Sich dem Leben zuzuwenden bedeutet nicht, nur weiter in der Weise an sich zu denken, also im Haben, Mehren, Sichern und Verteidigen des Erreichtem, siehe: „Vom Egoismus im Haben und jenem im Sein“

Was die Taten im Namen der Kirche angeht, wer sich den Film „Spotlight“ von Tom McCarthy aus dem Jahr 2015 angeschaut hat, kann auf der einen Seite nicht mehr über das Geschehene hinwegblicken, braucht jedoch, wenn er sich damit auseinandergesetzt hat, auch niemanden dafür zu verurteilen oder ähnliche Ambitionen an den Tag zu legen. Das hilft niemandem weiter – auch ihm nicht.

Vielmehr ist es notwendig, dass die blauäugige Gemeinde der (Autoritäts)Gläubigen selbst den wesentlichen Schritt – den ins Leben – vollzieht. Und dies eben ohne die oft „angewürdigten“ Autoritäten selbst – also deren Rollen (Hüllen, Masken, Personen) und gleichsam auch die Rolle der Gläubigen.

„There’s a man goin‘ ‚round takin‘ names
And he decides who to free and who to blame
Everybody won’t be treated all the same
There’ll be a golden ladder reachin‘ down
When the man comes around“

„The Man Comes Around“, Johnny Cash

Damit verbundene Titel und Stellungen in der aus gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung entstandenen kirchlichen Hierarchie, die jene inne zu haben glauben, haben nur in der Weise mit dem Menschen etwas gemein, wenn er sich für den „Titel“ (Etikett) hält.