7:40 Uhr und etwas später

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(v1.1) Mittlerweile ist es 22:30 Uhr. Doch gut Ding scheint Weile für sich zu beanspruchen.

Ich mag den Film „Terminal“ von Steven Spielberg aus dem Jahre 2004, mit Tom Hanks in der Hauptrolle des Viktor Navorski.

Während Navorski am New Yorker Flughafen „JFK“ landet, stürzt sich sein Heimatland in einen Bürgerkrieg, was von den „Vereinigten Staat“ diplomatisch nicht mehr anerkannt wird.
Sein Reisepass wird ungültig und so ist er von viel Bürokratie der Flughafenbehörden umgeben, gezwungen eine längere Zeit auf dem Flughafen zu verbringen, weil ihm auch der Rückflug von den Behörden verwehrt wird. Es lohnt sich, den Film anzuschauen.

In 2017 kam ich zurück nach Fulda, zunächst noch mit dem Gedanken, mir einen grünen Reisepass zu holen.
Also ging ich zum „Bürgerbüro“. Zunächst waren sie noch erbaut. Stattdessen wollte man mir einen „roten Reisepass“ oder einen „Express-Personalausweis“, letzterer irgendetwas mit 95 Euro, verpassen. Zudem bräuchte ich ja noch eine Geburtsurkunde (Wertpapier).

So ging ich zu jenem Büro, wo man mir sagte, dass ich nur dann eine Kopie bekäme, wenn ich einen Personalausweis hätte. Ich zeigte meinen alten Führerschein aus dem Jahre 1984. Das einzige Dokument, was es noch geblieben ist.
Zögerlich und misstrauisch blickend wurde dann eine Urkunde ausgedruckt.
Anschließend wollte man dafür 15 Euro. Ich hatte zu dem Zeitpunkt jedoch nur 10 Euro. Energisch wurde die Geburtsurkunde wieder zurückgezogen.
Am nächsten Tag ging ich wieder mit dem entsprechenden Geld bewaffnet wieder hin und holte mir meine Kopie der Geburtsurkunde. Irgendwie waren die nicht mehr so erbaut von mir. Wer weiß, wer weiß? Die Augen rollend.

In dem Moment, wo ich die Geburtsurkunde in Händen hielt, kam in mir jedoch die Frage auf, ob es nicht besser wäre, nichts von alledem in Händen zu halten und ging. Mal sehen, was es noch zu erleben gab.

An meinem Geburtstag in 2016, noch im Allgäu, rief mich jemand von der „Deutschen Rentenversicherung“ an und wollte eine Unterschrift. Ich sagte ihm kurzentschlossen, dass er das Geld behalten und sich einen schönen Tag machen könne. Er tobte ab, dass er nun viel Arbeit hätte, und ich entgegnete: „Hauptsache ich nicht.“

Es gibt nur noch den alten grauen Führerschein, den ich noch nicht einmal bei mir trage.

Das mit der fehlenden „Staatenlosigkeit“ kam mir erst viel später in 2018. Das ist das Jahr, wo auch die letzten beiden gerichtlichen Schreiben kamen. Seitdem ist auch Ruhe.

Einen Richter traf ich dann im damaligen Sommer im Aldi beim Einkaufen, der mich freundlich lächelnd grüßte und mir einen schönen Tag wünschte, was ich ihm ebenfalls wünschte.

Ich mag das alles, weil es wie ein Abenteuer ist. Sogar besser als Kino, da man sich nicht in einem Kinosessel hinter dem Popcorn verkriechen kann und die Widersacher mit allen Wassern gewaschen sind.

„Man wird nur schlauer, wenn man gegen schlauere Gegner spielt.“ Schachgrundlagen, 1883″

„Du wirst nie einen besseren Lehrer finden, als deinen Feind.“ „Jean Luc Picard“, Star Trek: Picard, 2022

Hinweis zum Blog: Für riesige Nebenwirkungen lesen Sie die Blogbeiträge und fragen Sie nicht Ihren Arzt oder Apotheker und vergessen Sie alles, was Sie bisher gelernt haben und zu wissen glauben.

An diesem Punkt ein Hinweis: Lernen und Entwicklung bedürfen der Wiederholung des zu Lernenden. Alleine etwas einmal gelesen zu haben, um es auch praktisch anzuwenden, also in der Weise, dass sich Denk- und Verhaltensmuster darauf „sofort“ ändern würden, gelingt nicht so einfach.
Es bedarf des Mutes, der Entschlossenheit sowie der Beharrlichkeit konventionelle Grenzen zu überschreiten.

„Der Weltraum – unendliche Weiten….“ „Spock! Es reicht!“ Nie stattgefundener Dialog

„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011

Für all jene, die aus Gewohnheit heraus alles kritisieren, was nicht in ihr Weltbild passt, oder ihren gewohnten Denk- und Verhaltensmustern nicht entspricht, ist das vollkommen „normal“, weil jeder seinen eigenen Weg mit Mut, Vertrauen zu sich und zum Leben zu gehen hat oder IN etwas lebt, wo für ihn gedacht und entschieden wird, was für ihn „gut und richtig“ sein soll.

Für sein Fühlen, Denken, Handeln und seine Meinungen, zu den Themen auf diesem Blog, bin ich nicht zuständig, da dies letztlich in seinem Entscheidungsraum liegt. Schließlich heißt es ja auch Selbstbestimmung und das Tolle: Es gibt darüber keine Diskussion. Punkt.

Jemanden zu sagen, was „gut und richtig“ und (nur) zu tun sei, am besten noch als eine Art Liste, die lediglich abzuarbeiten sei, oder ein Dokumenten-Paket „Freiheit“, wo man nur noch entsprechend zu unterschreiben hätte, das gibt es nicht.

Wahrer Frieden und Freiheit sind keine Angelegenheiten, die man als Billiglösungen auf Papier umsetzt, während der innere Krieg der Beteiligten weiter tobt und die Waffen nur etwas weiter hinten im Schlafzimmerschrank verstaut werden.

Gerade deswegen erscheinen einige Texte auf dem Blog mitunter in einer etwas abstrakten Sichtweise, um nicht nur auf das System und seine Prinzipien zu verweisen, sondern was sich auch aus der Infragestellung der Prinzipien heraus ergibt.

Während die Beweisbarkeit den gewohnten Systemhorizont definiert, hilft jedoch die Logik um eben diesen zu überwinden.

Erst durch die Kenntnis der Prinzipien des Systems der alten Ordnung und deren Infragestellung, lässt sich das System und der Grund seiner Existenz als invertiertes Gegenstück seines Gegenübers ausmachen.

Wer Schwierigkeiten mit dem Begriff „System“ hat und meint es gäbe als Alternative nur so etwas wie kein „System“, mag sich damit befassen, dass der Mensch stets Modelle benötigt, um die betrachtete Wirklichkeit auf menschliche Größe zu reduzieren.

Die gewohnte Vorstellung, was das „System“ mitunter sein soll, ist in der Weise unvollständig, da bspw. Institutionen bezeichnet mit „Staat“ oder „Kirche“ nur Erscheinungen innerhalb des Systems sind, erstanden aus den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern.
Jene Denk- und Verhaltensmuster, durch die das System erzeugt und – unhinterfragt – aufrechterhalten wird, während der gewohnte Mensch der festen Meinung ist, dass es genüge, nur lange genug gegen die Erscheinungen und für ihn schuldigen Akteure in irgendeiner Weise kämpfen zu müssen.

Nicht nur Teile des Systems der alten Ordnung sind Täuschungen, wie bspw. das vom Menschen geschaffene künstliche Recht.
Da nutzt es wenig, nur an irgendwelchen Teilstücken herumzulaborieren, wenn der Rest der Märchenstunde weiter so bleiben soll.

Das ist auch der Grund, warum sehr viele aus der Vergangenheit „das Handtuch geworfen“ haben, da ihre Anstrengungen mitunter nur dahin gingen bspw. die „Ungerechten“ gegen „Gerechte“ tauschen (Anmerkung: Tauschen, Täuschen) zu wollen.

Ein klassischer Staat konstituiert sich aus Personen, das sind Rollen, Hüllen, die der Mensch spielt, ohne jedoch zu wissen, dass er sie nur spielt.
Ungeachtet, dass alle Staaten nur noch Unternehmen sind, was den Fokus auf die gesellschaftlich in den Familien anerzogene Selbstversklavung lenkt – in diesem Beitrag mal unbetrachtet.

Reklame: Jemand, der vorhat „das System verlassen“ zu wollen, in diesem Fall die alte Ordnung, die sich sichtbar als Hierarchie aus Untergebenen und Vorgesetzten darstellt, dem sei mitgegeben, dass das „System“, was er zu verlassen gedenkt, er über seine Denk- und Verhaltensmuster nicht nur daran angekoppelt ist, sondern es auch durch diese aufrechterhält. Das bedeutet, dass sich die wesentliche Aufgabe in ihm selbst befindet, wenn er sich (wieder) für diesen Weg entscheidet.

Diesen Weg ist er in früher Kindheit bereits gegangen. Doch irgendwann kam die Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung und damit einhergehende Fremdbestimmung, als Vorbereitung für „den Ernst des Lebens“.

„Da sich der Mensch vom Tier unterscheidet, eben weil er in der Lage ist, über sein Denken und Handeln zu reflektieren, ist er auch für seine Entwicklung selbst zuständig. Dazu ist es notwendig sich von gewohnter „Erziehung“, hin zu „Begleitung auf Augenhöhe“ zu entscheiden.“

Der alten Ordnung (Anmerkung: ein Produkt kollektiv gleichgeschalteter Denk- und Verhaltensmuster) mit ihren Verfechtern, den Konventionen, üblichen Wertvorstellungen und künstlichen Regeln, liegt es fern, und so stülpt sich die gewohnte Gesellschaft durch ihre gewohnten Denk- und Verhaltensmuster auch selbst eine Glocke über, die sie vor sich selbst und vor ihrer eigenen Entwicklung schützen soll – aus Angst für Nichtentsprechung bestraft und ausgegrenzt zu werden. Wesentlich?

Das wiederum erklärt, warum jeder stets seinem individuellen Weg hat, den er in der Regel in der Kindheit durch gewohnte Erziehung verlassen hat, wo aus „Begleitung und Betreuung“, zunehmend eine autoritäre Vorgehensweise an den Tag gelegt wird, damit „man“ später den gesellschaftlichen „Gepflogenheiten eines Untertanen“ mit seinem anerzogenen Glauben den Institutionen mit ihren Autoritäten, Konventionen und Wertvorstellungen entspricht, also „angepasst“ wird. Nicht vergessend, die damit verbundenen Privilegien.

Wer in der Kindheit gesagt bekommen hat, dass er erst mal arbeiten gehen müsse, damit er etwas „wird“, wo eben jenes „wird“ sich durch sichtbares Haben von Dingen und Personen (mein Mann, meine Frau, mein Kind, mein Auto) sowie üblichen Zurschaustellung zum Ausdruck bringt, bewegt sich, wenn er dies nie hinterfragt oder gar infrage stellt, im Rahmen einer Scheinwelt und gewohnter Fremdbestimmung seiner Person(!) für die er sich hält, weil andere es ihm ja auch so vorleben (Anmerkung: unwissentlich vorspielen).

Dem Menschen gehört jedoch weder etwas noch jemand, noch gehört ihm das Leben. Er bewegt sich im Lebensprozess und damit den Regelwerken des Lebens selbst.
Die vom Menschen geschaffenen Regeln gelten deshalb nur für die Person, die er in der Rolle des Rechtssubjekts des positiven Rechts spielt.
Demnach „hat“ der Mensch im Lebensprozess selbst kein Recht, über das er verfüg, es nach Gutdünken auslegt oder ändert, wenn es ihm opportun erscheint, da er sich an den Regelwerken des Lebens orientiert – dem überpositiven Recht.

Jedoch wird gerne davon gesprochen, was der „Mensch“ ja so an Rechten habe. „Ich habe das Recht…“, heißt es dann mitunter oder „…was man für ein Anrecht hätte“, oder „…einem zustehen würde“, nicht selten aus der gewohnten Vorstellung was „gerecht“ sein soll, also der Art von „Gerechtigkeit“ sprechend, um möglicherweise das eigene Handeln damit auch noch rechtfertigen zu wollen – um im Sinne als in der Rolle des „Gewinners“ hervorzugehen.
Verlässt er das Rollenspiel jedoch, so verändern sich die Bedeutungen von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit fundamental.

Die Regelwerke des Lebens braucht er letztlich nur zu entdecken, statt sich über das Leben zu erheben, indem er künstliche Regeln erfindet, um in irgendeiner Weise sein Denken und Handeln (beeinflusst von seinen gewohnten Denk- und Verhaltensmustern) damit rechtfertigen zu wollen.

Reklame: „Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“

Das alles gilt es wieder in sich selbst zu entwickeln, was einst in der Kindheit durch gewohnte Erziehung überlagert und so auch vergessen wurde.

Der Mensch, der den Unterschied zwischen Mensch und Person nicht einfach nur weiß (im Sinne von reichlich darüber gelesen und auswendig gelernt zu haben), sondern dies bei ihm auch zu sicht- und spürbaren Veränderungen seiner Denk- und Verhaltensmuster führt, verändert sich für ihn auch die Art sich im Leben zu bewegen, der Umgang mit all jenen Menschen, die sich jedoch – unwissend über den Unterschied – für ihre Person halten und auch den damit verbundenen Konventionen und Wertvorstellungen.

„Es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man eine Rolle nur spielt oder ob man die Rolle ist.“

Letztlich lautet die wesentliche Frage: Wollen Sie wieder „Herr über sich selbst“ werden oder nicht?

Musikalische Untermalung: