entwickelndes
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Aufhaltbarer Verfall, aushaltbarer Verfall

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„Die Deutschen haben es in der Hand. Die einzigen, die das scheinbar nicht wissen, sind die Deutschen. Die Frage ist, was werden sie tun?“ George Friedman

„Der einflussreiche amerikanische Politologe George Friedman glaubt, dass Deutschland in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts in die Bedeutungslosigkeit abrutscht.“ Quelle: Welt

Ich dachte, ich beginne heute mal mit einem Zitat, was mir „unterwegs“ aufgefallen ist.

Grundsätzlich von „den Deutschen“ (Menschen mit deutscher Sprache und Kultur) oder Deutschland (abstraktes Gebilde) sprechen zu wollen, erzeugt ein eher undefiniert adressiertes Gefühl und ruft den Eindruck hervor, es bedürfte erst einer kollektiven Einigkeit, die sich vielleicht so mancher „patriotische Denker“ gern herbeizusehnen versucht, während sich letztlich niemand angesprochen fühlt.

Ich drücke das mal besonders provokant aus, weil „Patriotismus“ im stattfindenden Wandel nicht wirklich weiterhilft und nur eine Erfindung des „Ichs“ ist, um sich zum rechten Zeitpunkt „Masse bildend“ gegen Veränderung zur Wehr setzen (lassen) zu wollen.

„Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal, dass sie es nicht versteht.“
Noam Chomsky, Kommunikationswissenschaftler

Sicher mag so mancher nun von sich geben, dass der „Berg“ ja gegen „uns“ ist, womöglich beim Verfassungsschutz arbeitet oder gar beim Bundesnachrichtendienst –  oder vielleicht sogar beim Sonnenstaatland, der ihm auch noch Tipps gegeben hat, dass in der E-Mail zu Schäbels Festnahme ein Teil davon eine Falschmeldung war. Oh, oh…

Wenn man einer Mehrheit immer nur dass erzählt, was sie gerne hören mag, dreht man sich kollektiv im Kreise.

Jemanden jedoch einfach „abstempeln“ zu wollen, wäre nur die übliche Feindbildprojektion. Denn die anderen behaupten je wiederum, ich sei ein „Reichsbürger“.
Tatsache ist, dass ich einfach nur „mein Ding“ mache. Und „andere Rezepte“ habe ich mir genug angeschaut und war auch dabei gewesen.

„Lasst uns zusammentun und einander die Angst nehmen.“ Ernsthafter Inhalt einer E-Mail

Da ich die Dinge grundsätzlich gern hinterfrage (also über das gewohnte Beschuldigen und Verdrängen hinaus), hört das bei so manchem „Reichs- oder Gründungsthema“ natürlich nicht einfach auf.
Und irgendwann gelangt man an den Punkt, wo der ganze Käse seinen (künstlichen) Anfang nimmt. Und je mehr man sich diesem Punkt nähert, desto ruhiger wird es um einen herum, weil sich das Erkannte nicht mehr mit den üblichen Lösungsvorstellungen deckt und sogleich kritisch beargwöhnt wird, da es ab da beim Einzelnen ans Eingemachte(!) geht.
Und ab da ist es vollkommen gleich, wie das Schutzgebilde benannt wird, wenn es plötzlich um das Indiviuum selbst geht.

Warum sich der Wandel so zähflüssig gestaltet? Das liegt an der mehrheitlichen Konditionierung, zwar einen Wandel zu wollen, jedoch nicht bei einem selbst, also Veränderung zu wollen, nur bei einem selbst nicht.

Und um es so auszudrücken: Gestern durch Vorgestern ersetzen zu wollen, hat in nicht mit Entwicklung zu tun. aber dies muss ja jeder selbst herausklamüsern.

Um es auf den Punkt zu bringen: Dieser Wandel betrifft nicht nur das deutsch sprechende Individuum.

Zeit, das Alte ruhen zu lassen. Um- und Weiterdenken sind ist angesagt.