Gedachtes, Getanes und Erreichtes

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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,788515,00.html (Spiegel)

Der berühmte Blick über den Tellerrand wird dazu benutzt, um sich gemeinsam wieder auf die Suppe stürzen zu wollen, bleiben wirksame Lösungsmuster aus; betreffend der irrigen Vorstellung, der Mensch stünde im Zentrum allen Denkens und Handelns.

„Wenn man in den Spiegel blickt, stehts nur sich dabei betrachtet, über sieht man den Ausweg im Hintergund.“

Schuldzuweisungen führen ebenfalls zu keiner Lösung, lassen die Akteure und vermeintlich Betroffenen weiterhin in der gemeinsam geschaffenen Sackgasse längst überholter Denk- und Verhaltensmuster verweilen.

Solange die Ursachen ungeregelt bleiben, solange wird sich das Szenario weiter fortsetzen, werden sich die Umstände weiter verschlechtern – selbst mit einem noch so großen Rettungsschirm.

Was kollektiv nicht gelernt wurde, ist das Verständnis für die Gesamtzusammenhänge, dass die wahrgenommenen „Probleme“ sich von emergent-katalytischen Ursachen in den kleinsten Systemstrukturen nähren. doch dort schaut schon lange niemand mehr hin und derjenige, der ihr „Inhaber“ ist, wehrt sich vehement gegen ein Anpassung, da man selbst, wie die Mehrheit keine Veränderung (bei sich) will.

Globaler Wandel fordert Anpassungen, denen wir uns nicht länger verschließen dürfen; da hilft auch kein sich Winden, Greinen oder noch so schön gemeinte Absichtserklärungen. Es sind Anpassungen in den Organisationstrukturen, die wir benötigen.

Wenn ein Land nur noch damit beschäftigt ist, seine Strukturen aufrechtzuerhalten und man nur noch dem nächsten Wachstum hinterherrennt, wird es Zeit sich darüber Gedanken zu machen, was anders werden muss – und dies sind die Organisationformen.

Gedanken und Handlungen aus der Vergangenheit haben uns hierhergeführt, Zeit das Denken zu verändern. Doch wohin soll ein solches Umdenken stattfinden?

Weg vom Denken in Dingen und Teilen und einer Welt scheinbar unabhängig voneinander existierender Probleme, hin zum Denken in dynamischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen. Doch das kann man sich nicht einfach bei einem frisch gebrühten Kaffee reinziehen.

Erst dann werden die eigentlichen Ursachen sichtbar und man versteht, was wirklich zu tun ist: Die schrittweise Auflösung der selbstgeschaffenen Komplexität in den Systemen, die seit geraumer Zeit eine parasitären Symbiose zum Menschen entwickelt haben; die uns u. a. auch die 10 Mio. an Burnout Erkrankten Mitarbeiter bescheren und darüberhinaus jedes Jahr 363 Mrd. Euro durch organisatorische Unzulänglichkeiten hervorrufen, was pro Mitarbeiter 84 Arbeitstage ausmacht, an denen er sich nicht mit der eigentlichen Aufgabe, der Wertschöpfung beschäftigen kann.

Gleich wie viele Geldmittel eingesetzt werden mögen, wird ihre Wirksamkeit begrenzt bleiben – verpuffen, denn sie treffen auf überdauerte und unzeitgemäße Strukturen.

Nicht nur unser Land muss zurück zu ökonomischer Wirksamkeit, wenn wir die Zahl der Erdbewohner uns vor Augen führen, vorhandenes Agieren führt nur zu vermehrten Engpässen, die das Leben an sich gefährden. Wir brauchen uns nur Griechenland anzuschauen.

Was zu tun ist, ist nun bekannt. Es zuzulassen bedarf nur der Entscheidung. Dass es kommen wird, ist abwendbar.