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Hülle, Hölle… – oder: Das Gesicht der Entfaltung

Lesezeit: ca. 17 Minuten

(v1.2) Halb Fünf. Irgendetwas geht mir durch den Kopf und ich weiß noch nicht so richtig, was es ist. Mal sehen, wohin es bei einer Tasse grünen Tee führt.

Erst neulich war jemand der Annahme, ich wolle ihm meinen Weg aufdrängen, während er selbst die Frage gestellt hatte, was er denn „nun“ tun solle und ich wiederum dabei kein gutes Gefühl hatte, ihm darauf zu antworten, weil ich ihm selbst nie begegnet bin.

So erscheint die höchstselbstige (authentisch) (Anmerkung: nicht einfach „höchstpersönliche“ („in der Rolle als“)) Begegnung eine Notwendigkeit, weshalb Internet-Kommunikation nicht wirklich „der Brenner“ ist, da sie keine wirkliche Verbundenheit herstellt, sondern sich die Technologie stets dazwischendrängt.
Jedoch entlockt sie dem Schreibenden wie auch dem Lesenden eine Form notwendiger Entwicklung. Am Ende brach ich den Dialog ab, da bereits in der ersten E-Mail ein jähes Ende erkennbar war.

Hierin steckt also auch die Aufgabe, die Illusion räumlicher Distanz zu überwinden, was ebenfalls die Überwindung gewohnter Isolierung und Abgegrenztheit notwendig macht.

Räumlich-zeitliche Distanz zu bisherigen Erfahrungen, einschließlich dokumentierter Geschehnisse (Geschichte), überwindet man durch die Infragestellung des Bisherigen.
Hierbei geht es nicht nur darum, wer wann mit wem welchen Krieg (und wie lange der stattfand) geführt hat, sondern welche Denk- und Verhaltensmuster stets zu den selben Phänomenen führen. An diesem Punkt kollabiert die Raumzeit auf einen Punkt: Jetzt und Hier und baut gleichzeitig eine Brücke zwischen Geschichte und Psychologie.

Das führt dazu, dass Raum und Zeit nur Phänomene des Geistes zu sein scheinen, IN die der Mensch eingebunden ist, und im Rahmen seiner Entwicklung möglicherweise auch überwinden kann. Das ist doch schon mal was.

Zeit erscheint dabei wie das „Abfallprodukt“ (Verzögerung) eines Ursache-Wirkungsprozesses, schaut man sich bspw. die ganzheitliche Neuorientierung eines Möbelhändlers durch Karl Heinz Schubäus an: Vorher zwei Schichten und 480qm/Tag in 12 Lkw. Nachher 1.420qm/Tag in 18 Lkw in acht Stunden.
Ganzheitliche Neuorientierung ökonomischer Systeme durch Prozessgestaltung. Am Ende waren statt 16 Stunden, nur noch ca. 3 Stunden notwendig, um das betriebswirtschaftlich gleiche Ergebnis (rot/schwarze Null) zu erzielen.

Einstein wurde mal gefragt, was denn „Zeit“ sei und er sagte: „Dann schauen Sie am besten mal auf die Uhr.“
Ich musste lachen, als mir das jemand erzählte, sah ich vor dem geistigen Auge einen Sekundenzähler, der von der einen auf die andere Sekunde sprang und spürte dabei die Verzögerung. Wobei es keine Zeit gibt.

Lassen Sie einfach mal die Zeit, den Kalender und die Tage fort, dann können sie recht fix erkennen, dass alles, was sich der Mensch schuf, von jetzt auf gleich, nicht mehr funktioniert – ungeachtet, dass es in der Natur keine Zahlen gibt, sondern es nur Symbole sind, um die Wirklichkeit auf menschliche Größe (Realität) zu reduzieren.

„Was ist das?“ „Das ist eine Uhr.“ „Eine Uhr?“ „Ja, eine Uhr. Sie zeigt die Zeit an… Das Gute ist, sie geht noch.“ „Wofür ist die?“ „Sie zeigt die Zeit an!… Wann man essen, schlafen, aufwachen und arbeiten soll.“ „Ach… du lässt dir von dem kleinen Ding sagen, was du tun sollst?“ „Ja.“ Dialog „Wonder Woman“ und „Steve Trevor“, Wonder Woman, 2017

Einmal mehr, dass es sich bei der alten Ordnung um ein ausgeklügeltes Lernumfeld handelt, wenn man es als solches annimmt. So am Rande.

Ein Mensch, selbst wenn man ihm auch nur einmal höchstselbst begegnet ist, finden spätere Dialoge auf einer anderen Ebene des Verständnisses und Empfindens statt oder: Es soll grundsätzlich nicht sein.

Im Telefonat spürt man den Unterschied, wenn, sage ich es mal so – der „Herzdenker“ auf einen „vorwiegenden Verstandesdenker“ trifft.
Jene Verstandesdenker, die bei noch so viel Wissen, einfach „keine PS auf die Straße bringen“, was daran liegt, dass noch so viel Theorie keinen Kuchen backt.

„Die Theorie über den Geschmack von „Mars“, scheitert an erlebter Praxis.“ Oder:

„So wie du, hat mich noch kein Mann berührt.“ Aus einem Dialog Liebender

Hat man erst einmal erkannt, dass man sich erst durch die Infragestellung des „Verquerchten“ entwickelt, entfaltet, offenbart sich auch die Notwendigkeit dessen Existenz.

Es geht um den Ausdruck „die Einheit der Gegensätze“, was ein damaliger Bekannter mal zu mir sagte, der sich Jahre später selbst nicht mehr an diesen Gedanken erinnern konnte. Im Kern ist es die praktische Anwendung des „Kategorischen Imperatives“ oder dieses „These-Antithese-Synthese“-Ding.

Man kommt übrigens erst auf den Schlüssel der schrittweisen „Invertierung“ (der nicht einfach nur eine „Negierung“ ist) des Systems, wenn man Mengenlehre hatte und/oder die Grundprinzipien der logischen Operatoren in der Digitaltechnik verstanden hat, um damit die gewohnt geistige Einseitigkeit des Systems der alten Ordnung zu überwinden.

Dabei ist es auch notwendig, den gewohnt fachorientierten Rahmen zu überwinden.

Dazu ein einfaches Beispiel. Während des Studiums zum Maschinenbautechniker hatten wir ein halbes Jahr „Physik“ und es wurde am Ende nur eine Klausur geschrieben. In der Klausur gab es eine Aufgabe, wo berechnet werden sollte, ab wann eine Kiste auf einer schrägen Ebene, bei einem bestimmten Reibungskoeffizienten zu rutschen beginnt.
Als ich indem Moment die Aufgabe sah, hatte ich einen Blackout und die komplizierte Formel dazu (musste man da im Kopf haben), war plötzlich weg.
Also nahm ich in der Not die Formel, wie wir sie in dem Fach „Technische Mechanik“: µ0 = tan (ro0).

Eine Woche später bekamen wir die Klausuren zurück und ich hatte eine „4“.

Der Lehrer meinte, wie ich denn auf diesen Quatsch gekommen sei. Ich sagte ihm: „Dass ist die Formel, wie wir sie in der „Technischen Mechanik“ gelernt haben“ und er solle mit dem Fachlehrer sprechen. Eine Woche später hatte ich eine „1“ und der Lehrer meinte nur, er würde schon seit 40 Jahren Physik unterrichten, habe jedoch nie von dieser Formel gehört.

Szenarien, wo es darum geht, das gewohnte Fachdenken (Anmerkung: „Technische Mechanik“ und „Physik“ erscheinen nur getrennt) zu überwinden, weshalb es ja auch Menschen gibt, die zwar in ihrem Beruf ganzheitlich denken, jedoch außerhalb mit diesem Werkzeug nichts anfangen können und sich im Alltag mitunter unsicher fühlen.
Zwar wurde ihnen vom Leben ein Geschenk gegeben, was sie jedoch nur in einem abgegrenzten Rahmen zu nutzen wissen.

Dafür sind wiederum die restlichen, meist unbetrachteten, gewohnten Denk- und Verhaltensmuster verantwortlich, weswegen so viele mit dieser Fähigkeit im Alltag, der Umwelt und/oder in der menschlichen Beziehung scheitern, während sich im Rollenspiel eine Art Erfolg einstellt.

Wie man es also drehen und wenden mag: Es ist alles zunächst einmal eine rein mentale Angelegenheit. Erst im Akt des Um- und Weiterdenkens ergibt sich eine veränderte Sichtweise und damit verbunden, ein verändertes Handeln.

Um es, davon abgesehen, mal so auszudrücken: Es hat nicht einfach etwas damit zu tun, etwas nur zu verstehen, gleich wie viele Details man meint zusammengetragen zu haben, wenn es zu keiner Veränderung der Denk- und Verhaltensmuster führt.

Am Ende kehren die meisten wieder „nach Hause“ zurück, während sie nie etwas infrage gestellt haben, in der irrigen Vorstellung, nur genug gegen etwas zu sein, sei bereits ausreichend, um etwas zu verändern, während sie sich selbst aus der Veränderung „herausgerechnet“ haben.

Erst vor einigen Tagen bemerkte wieder einmal jemand, dass sich die Dinge nur sehr langsam verändern würden und woran das läge. Ich sagte ihm: „Solange an den eigenen Gewohnheiten festgehalten wird, ist das einfach so.“

Jene wissen nicht, dass sie nicht wirklich etwas verändern, wenn sie stets das Selbe tun, und nur auf andere warten, dass die etwas tun.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Mittlerweile überfliege ich nur noch die Überschriften im Internet.
Es hat wenig Sinn, da in die Details zu gehen, weil das meiste nach der üblichen Masche verfasst ist, die auf den üblichen Denk- und Verhaltensmustern basiert und so nur die üblichen Denk- und Verhaltensmuster der Leser getriggert werden, die sich weiterhin im (alternativlosen) „dafür oder dagegen sein“ bewegen.

„Helles nachts, geschwind der Weile.“

Vielleicht wundern Sie sich, warum ich den ganzen „Käse“ nicht mehr auf die Weise mitmache, wie es – trotz meiner praktischen Erfahrungen – im System der Fall wäre.

Nun gut. Es begann mit ca. viereinhalb, als mich die Betreuerin im Kindergarten schlug, nur weil ich neugierig gewesen war.
Und als alle über mich lachten, entschloss ich mich bereits da, den Unfug, dem alle wie bekloppt hinterherzurennen meinen, nicht mehr mitzumachen. Meiner Mutter erzählte ich erst darüber, als ich zehn oder elf war.

„Es gibt Menschen, die an logischen Dingen nicht interessiert sind, zum Beispiel „Geld“. Man kann sie nicht kaufen, einschüchtern, sie zur Vernunft bringen oder mit ihnen verhandeln. Einige Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen.“ „Alfred Pennyworth“, The Dark Knight, 2008

Das Zitat mag hart klingen, trifft jedoch vom Prinzip her den Kern. Wenn es beim Leser dazu führt, (s)ein Feindbild projizieren zu wollen, um seine innere Einstellung zu rechtfertigen, ist das von mir beabsichtigt. Es braucht keiner Waffen. Entschlossenheit, ist der passende Begriff.

„Die richtige Information im richtigen Moment, ist tödlicher, als jede Waffe.“ „Martin Connels“, Westworld 3. Staffel, Episode 4

Wenn man sich entschlossen hat, an etwas Neuem mitzuwirken, dann ist es nicht damit getan, dem Alten nur fest genug eins aufs Maul zu geben.
Man muss es dort „treffen“, wo es nicht damit rechnet: an seinen Prinzipien, indem man diese öffentlich infrage stellt.

Doch nicht einfach indem man sie Madig macht oder in einer abwertenden Weise von ihnen spricht und schreibt, sondern mit Hilfe der Logik sie in Frage stellt.

Also ihr ursächliches Vorhandensein, was den meisten überhaupt nicht klar ist, da sie zu sehr an Fäden hängen oder sich mit „Annehmlichkeiten“ und Rechtfertigungen umhüllt haben, die nur nach Entwicklungsabsicht klingen mögen, jedoch keine sind.

„Verzeiht, ich weiß, ihr meint es gut. Ihr habt es nur nicht zu Ende gedacht. Ihr wollt die Welt beschützen, aber ihr wollt nicht, dass sie sich ändert. Wie kann die Menschheit gerettet werden, wenn sie sich nicht entwickeln darf?“ „Ultron“, Avengers: Age of Ultron, 2015

Wer genauer hinschaut, erkennt den Pakt zwischen auf Gehorsamsbereitschaft und Fremdbelohnung getrimmten Untergebenen und ihre wohlwollenden Herren, die allzu gerne mit Privilegien aufwarten, die sie zu vergeben meinen.

„Der Mensch macht sich durch Verschiebung der Verantwortung selbst zum Sklaven und schafft sich so seine Herren, die ihm sagen, was er zu tun hat.“

Die gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, hat die (globale) Gesellschaft an diesen Punkt geführt und noch immer wird sich kaum damit auseinandergesetzt und selbst in den Kommentaren der Vergangenheit gab es welche, die nicht in der Lage sind, es zu verstehen., was auf der einen Seite bedenklich erscheint und auf der anderen Seite eine klare Entscheidung mit sich bringt: Man geht seinen eigenen Weg. Und indem man ihn öffentlich dokumentiert, entfaltet es seine Wirkung. Flüssiger Stahl kristallisiert an seinen Keimen (kleinste Verunreinigungen) aus.

Und, obwohl man alleine in diesem Gewühle erscheinen mag, wie dies jemand mal zu mir sagte, der letztlich nur sein Gefühl der Einsamkeit auf mich zu projizieren versuchte, während er „lieber beim Fitzek“ mitzumachen beabsichtigte, ist man es nicht wirklich, weil das Leben mit einem ist. Zumindest fühlt es sich für mich so an.

Das Gefühl der Einsamkeit und Abgegrenztheit sind Phänomene eines sich in der Illusion von Isoliertheit bewegenden „Ichs“, während es außerhalb seiner Wahrnehmung und des von ihm künstlich geschaffenen Systems der alten Ordnung, „da draußen“ irriger Weise nur das Nichts vermutet, von dem es sich möglichst weit entfernt halten mag.

Der gewohnte Denker wird immer nur das nehmen, was er kennt, was seinen Denk- und Verhaltensmustern entspricht, gleich was er anders zu formulieren meint.

Der Spatz in der Hand, ist ihm lieber, als die Taube auf dem Dach, während er insgesamt übersieht, dass ihm nie etwas gehört hat gehören wird und demnach auch nicht verlieren kann.

„Es ist, als hätten wir vergessen, wer wir sind… Forscher, Pioniere… nicht nur Verwalter.“ „Als ich ein Kind war, kam’s mir vor, als gäbe es jeden Tag irgendetwas Neues, ein Gerät oder eine Idee, als wäre jeden Tag Weihnachten… Aber sechs Milliarden Menschen, stell dir das mal vor… und jeder Einzelne wollte alles haben.“ Dialog „Cooper mit Grandpa Donald“, Interstellar, 2014

Ich mag das. Denn es ist anders, wirklich anders und dennoch kann ich das Gewohnte verstehen und warum sich daran festgehalten wird. Die Angst etwas zu verlieren überwiegt, den einzig notwendigen Schritt zu gehen, der weit über den ersten Schritt auf den Mond hinausgeht – ob er nun stattgefunden hat oder auch nicht.

„Cooper: „Ja, das sind meine alten Schulbücher.“… Lehrkraft:“Es ist ein altes (Schulbuch) von früher. Wir benutzen die korrigierte Version.“ „Korrigiert?“ „Ja, weil die Apollo-Missionen vorgetäuscht waren, um die Sowjetunion zu ruinieren.“ „Sie glauben nicht, dass wir auf dem Mond waren?“ „Ich glaube, es war eine brillante Propaganda-Strategie.
Die Sowjets haben sich selbst in den Bankrott getrieben und Geld für Raketen und andere nutzlose Maschinen ausgegeben.“ „Nutzlose Maschinen.“ „Wenn wir die Exzesse des 20. Jahrhunderts nicht wiederholen wollen, dann müssten wir die Kinder über diesen Planeten unterrichten und ihnen keine Geschichten erzählen, ihn zu verlassen.“ Dialog „Cooper“ und „Lehrkraft“, Elternsprechstunde, Interstellar, 2014

Wie meint ein Bekannter ab und zu? Es ist weit weg von dem was jetzt ist. Und dennoch…

Im Grunde ist es „einfach“, wenn man den Schlüssel (siehe: oben) entdeckt hat, dass neben dem was existiert gleichzeitig das besteht, wie es sein kann – und was dazu „nur“ notwendig ist, damit es sich „dorthin“ entwickelt.

Denn es sind letztlich nicht die Dinge, die uns beunruhigen…

Allen einen wunderbaren Tag.