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Mentale Angelegenheiten

Lesezeit: ca. 18 Minuten

(v1.1*) Die Art und Weise, wie Sie die Welt betrachten und darüber (im Sinne der Verteidigung, voreilender Besorgnis oder im Sinne Ihrer eigenen Entwicklung) zu urteilen meinen oder die Geschehnisse nur als solche betrachten oder nicht betrachten wollen, wird stets beeinflusst von ihren Denk- und Verhaltensweisen, die Sie nach Ihrer Geburt als „normal“ entwickelt bekamen.

Im Außen das finden zu wollen, was in(!) einem wartet, entpuppt sich dabei als vergeblich. Das Genommene, das Gesammelte, das Gekaufte, das Behaltene, das Verteidigte, alles Dinge, die die gesellschaftlich als „normal“ deklarierte, anerzogene innere Leere nicht zu füllen vermögen.

Gewohnte Fremdsteuerung und einhergehende, anerzogene Gehorsamsbereitschaft sorgen dafür, dass dieser Zustand durch reichlich Unterhaltsames, Morbides und auch Befehlendes aufrechterhalten wird, um die Rückkehr zur eigenen Entwicklung und dem damit verbundenen „Erkenne dich selbst“, beträchtlich beeinflusst, nicht selten sogar verhindert werden soll.

Das Wesentliche, damit sich der Mensch entwickelt, ist ihn in den jungen Jahren in seinem Weg der eigenen Entwicklung und Erkenntnis zu begleiten, ihn auf Augenhöhe zu begegnen, allein deswegen, weil man selbst einmal jung war. Dazu ein Dialog mit „meinem“ Sohn Maximilian:

„Du, Papa? Du hast doch gerade die Avocado gekauft.“ „Ja.“
„Und nun hast du den Kern gepflanzt.“ „Ja.“
„Und sicher willst Du, daß auch etwas wächst.“ „Ja.“
„Und wenn es dann gewachsen ist, dann willst du sicher auch ernten.“ „Klar, deshalb habe ich das auch gemacht.“
Mein Sohn umfasste meinen Oberarm, schaute mir in die Augen und sagte leise: „Papa, das hast du gut gemacht.“
Ich fühlte mich geschmeichelt und da umfasste er plötzlich nochmals meinen Oberarm, schaute und sagte: „Das ist aber auch wiederum schlecht.“
Ich war sichtlich verwirrt und fragte warum. „Weil der Mann, der dir die Avocado verkauft hat, kein Geschäft mehr mit dir machen kann.“

Ein Serienmörder, ein Mörder, ein Vergewaltiger, ein Kinderschänder, ein Selbstmörder, sind keine angeborenen Verhalten, ihre Erscheinungsform ist künstlicher Natur und basiert auf Denk- und Verhaltensweisen, als Reaktionen eines als „normal“ angesehenen Milieus aus einer Bestrafung für eigene Entwickelung oder durch Kopieren vorgelebter Denk- und Verhaltensweisen.

Im Wesentlichen bezieht das System seine Realität aus den in der Gesellschaft als real angesehenen Rollenspielen, aus den sich sogar Staaten konstituieren: Personen, Rollen, Hüllen. Jetzt können Sie erkennen, dass Sie nie die Kindheit verlassen haben.

Rollenspiele werden in der Kindheit als „normal“ angesehen, jedoch endet das Rollenspiel nicht mit dem Tag, wenn man das Haus verlässt. Auch der Richter, der Politiker, der Wissenschaftler, der Pfarrer, der Papst, der Arbeiter, sind nur Rollenspiele, die durch damit verbundene Aufgabenstellungen, Denk- und Verhaltensweisen definiert werden.

Der Vorgesetzte sagt dem Praktiker, dem Ausführenden, was er zu tun hat, beide glauben, dass der Vorgesetzte für die Handlungen des Ausführenden die Verantwortung trägt, wofür beide belohnt werden.

„Wir geben dir doch das Geld, damit du das machst, was wir wollen.“ „Wenn ihr doch wisst, was ihr wollt, dann könnt ihr euch doch das Geld sparen und es selbst machen.“

Geld erscheint in der Regel als Tauschmittel, jedoch hängt ihm die Fremdbestimmung an, weswegen es sinnvoll ist, die damit verbundenen Abhängigkeiten soweit es geht zu reduzieren. Es ist deswegen „Schuldgeld“, weil der Einzelne eine Aufgabe gegenüber sich selbst hat, die nicht im Gewohnten zu finden ist, nur arbeiten und Geld verdienen und entsprechen zu sollen.
Die gewohnt geglaubten Abhängigkeiten zeigen jedoch, dass erworbenes Eigentum und Besitz, keine wirklichen Vorteile mit sich bringen, weil sie einem stets wieder genommen werden können, wenn man die Regeln nicht befolgt.

Hat man jedoch erst einmal verinnerlicht, dass Eigentum und Besitz nur auf anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen und damit verbundenen Konventionen basieren, wo die Begrifflichkeiten „Eigentum“ und „Besitz“ nur Überlagerungen von Dingen und nicht selten auch Menschen sind, dann befreit man sich an dieser Stelle – auch von der Verlustangst. An diesem Punkt erkennt man das System der alten Ordnung und ihre Verfechter. Es nutzt also nichts, Die BRD-Betreuung nur gegen eine DR-Betreuung auszutauschen.

Jene, die sich einen König oder Kaiser wünschen, „ziehen sich nur selbst über den Tisch“, weil ihnen dies ihre gewohnten Denk- und Verhaltensweisen so vorgeben, nach denen sie „funktionieren“. Sie sind nicht wirklich frei, sondern verkaufen nur den Tausch des Gestrigen gegen das Vorgestrige.

Der Gehorsamsbereite wird jedoch immer wieder dem von ihm auserkorenen Vorgesetzten Glauben schenken, ja sogar bereit sein, die Beziehung zwischen beiden zu verteidigen – im einfachsten Fall durch Ignorieren, was jedoch nur ein Verdrängungskonzept ist.

Hat man erst einmal den Prozess der Infragestellung des Alten, statt seiner Wiederholung verstanden, reicht auswendig gelerntes Herunterbeten und betontes Aufsagen von Sachverhalten aus der Vergangenheit nicht mehr aus, gefolgt von der Illusion, nur weil man viel vom Gestern weiß, sei dies bereits Denken.

Wer weiß, wer vor dem „Prager Fenstersturz“ noch einen Hirsekeks vom Dienstmädchen zum Kräutertee bekam und woher die Kräuter kamen und auf welchem Boden diese herangewachsen waren und woraus der Boden bestand, genießt in der Regel eines: Aufmerksamkeit. Doch was nutzt ein Wissen, wenn „Sender“ und „Empfänger“ aus diesen Informationen keine eigenen Handlungsmuster daraus ableiten können?

„Nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht.“

Das Gestern lässt sich immer leicht erzählen, denn das hat nicht wirklich etwas mit denken zu tun.

Um an diesem Punkt möglichen Irrtümern vorzugreifen, die sich mit der Frage beschäftigen, welche Handlungsmuster man denn aus diesem Blog ableiten könne, geht es vordringlich nicht um wirtschaftliche Interessen oder Beibehalten des Gestern, sondern um den Weg des Menschen aus dem System, was sich in der Regel in seinen Denk- und Verhaltensweisen wiederfindet.

Zu „Handlungen“ gehört auch die eigenverantwortliche Betrachtung gewohnter Handlungs- und Sichtweisen, durch Infragestellung dieser: Der Mensch, der sich selbst entdeckt, statt zu hoffen, wieder den Anschluss an das ihn mehr und mehr abhanden kommende Gestern zu finden, durch Beibehaltung der das System verkörpernden Denk- und Verhaltensweisen.
Das Gestern wird in der Regel deswegen gerne hochgehalten, weil es „sicherer“ erscheint, der älteren Autorität Glauben zu schenken, als irgendwelchen „Heiopeis“, die sich in „utopierendem Gesäusel“ verirren zu scheinen, wo man erst mal darüber nachdenken müsste, was überhaupt gemeint ist.

Es geht nicht darum, wem man sich anschließt, sondern sich die Bausteine selbst heraussucht, die dem eigenen menschlichen Sein am nächsten kommen, es fördern, auch wenn man kein Geld dafür bekommt und nicht fürs Denken bezahlt wird. Denn ist es im Kern ja nur mit Zahlen bedrucktes Papier, dem der Glaube des Menschen einen Wert verleiht.

Weshalb es dem Leser überlassen ist, sich selbst zu entscheiden. Niemand muss etwas, niemand braucht etwas. Doch was er sich nimmt, liegt stets in seiner Entscheidung, die ihm niemand abnehmen und für die er niemandem die Schuld geben kann. Er bekommt stets das, was er sich „nimmt“.

Es ist also sinnvoll, sich wirklich auf den geistigen Weg zu machen, welche Klamotten einen die Dinge stets so sehen lassen. Der Mensch, der sich mehr und mehr selbst kennt, weiß nicht nur warum er so reagiert.

Der Unbewusste läuft in der Regel seinen Vorgesetzten hinterher, in der Hoffnung auf Selbstbestimmung oder weiterer Teilhabe an den üblichen Privilegien.

Freiheit, hat jedoch nichts mit Freiheiten, noch mit Freizügigkeiten zu tun.

Die amerikanische Verfassung ist im Kern auch nur ein vereinbarter Vertrag über die vereinbarte Herrschaft über das Volk, weswegen es auch immer heißt: Das Land ist frei. Sind es deswegen auch das us-amerikanische Volk? Nicht wirklich. Denn „Land“ ist nur eine Fiktion wie „Volk“, wie bspw. „Deutschland“, „Russland“, „China“, bestehend aus Personen, Hüllen, Rollen.

„Die natürliche Person, ist der Mensch in der Rolle als…Rechtssubjekt.“ „Positives oder überpositives, das entscheidet er irgendwann selbst oder die Gesellschaft, die ihre Denk- und Verhaltensweisen in Frage stellt, aus denen sich die gewohnte Erziehung ableitet, ob sich das junge Leben im geistigen Rahmen der Gehorsamsbereitschaft entwickelt oder sich zusammen mit seinen Begleitern zur Selbstbestimmung entwickelt. Wissen Sie wer das entscheidet? Sie selbst!

„Persons aren‘t human beings.“

Wenn Länder nur Fiktionen sind, könnte man dann von Kontinenten sprechen? Wahrscheinlich dann, wenn der Boden sich seinen Namen selbst geben kann. Jetzt sehen Sie, wer hier wirklich der „Besetzer“ ist.

Grenzen basieren auf einem gesellschaftlich anerzogenem Verhalten der Ab- und Ausgrenzung und sind im Kern dazu gedacht , die herrschenden Denk- und Verhaltensweisen gegen jede Art von „projiziertem und später real erscheinenden Feinden“ (eben von den gleichen Denk- und Verhaltensweisen erfundene Fiktion) zu verteidigen.

„Etwas wie einen äußeren Feind“ gibt es nicht. Egal, was die Stimme in ihrem Kopf Ihnen sagt. Alle Feindbilder, die wir haben, sind nur  Projektionen des „Ichs“, als der Feind selbst.“ Dr. Deepak Chopra, M. D. Revolver, 2005

An diesem Punkt mag ich meine Erfahrung aus Gesprächen mit Menschen kurz darlegen, die den Beruf des Psychologen erlernt haben. Ich kenne zwei aus der Aufklärerszene. Psychologie ist nicht nur ein Werkzeug, um das Gegenüber zu „bewerten“, sondern auch dazu da, um die eigenen Denk- und Verhaltensweisen über den wesentlichen Prozess menschlicher Entwicklung zu hinterfragen – durch die Selbstreflektion.

Im „Arsch“ ist im Kern jeder, der die Psychologie, die Selbstreflektion nicht bei sich selbst anwendet, während er darauf hingewiesen worden ist, dass die Feindbilder, die er zu erkennen meint, nur seinem eigenen „Ich“ entspringen. Das trifft auch für jene zu, die sich im Theologischen einquartiert haben.

Denn ist es ein Irrglaube, nur weil man sich – nicht selten reichlich betitelt – als Teil der Wissenschaft, der Politik, der Theologie, des Rechts, der Philosophie und der Psychologie sieht, dass das eigene „Vorderstübchen sauber sei“, während gleichzeitig Veränderungen „von dort“ gefordert werden.
Es sind alles künstlich geschaffene Institutionen, die in der Regel weit weg von demjenigen sind, der das alles mit Zahlen bedrucktem Papier im Rahmen gewohnter Fremdbestimmung durch sein Tun finanziert. Schließlich soll er sich ja nicht unnötig belasten, und sich aufs Arbeiten und Geld verdienen konzentrieren.

Und wenn nun der Gedanke auftaucht, dass sie es sich nicht anders vorstellen können, liegt es einfach daran, dass sie selbst ihren Arsch bewegen müssen, wie es ohne das Gewohnte funktionieren kann.
Und denken Sie bitte daran, eine Disziplin reicht nicht aus, um dem System ein Schnippchen schlagen zu wollen, vor allem dann nicht, wenn das, was man gewohnt gelernt hat, nur durch seine Infragestellung zu erkennen ist und nicht durch gewohntes Anwenden.
Es kann gut sein, dass das, was Sie dann erkennen, Sie ziemlich beunruhigen wird, an was Sie bisher zu glauben meinten, nur weil es den Konventionen der Gesellschaft entsprach.

Das Alte hat zwei wesentliche Vorteile: Sie erkennen sich durch seine Infragestellung selbst und warum es wenig nutzt, noch weiter darauf herumreiten zu wollen, wo man letztlich nur lernte, wie es gesamt global-gesellschaftlich nicht funktioniert.

Sicher können Sie diese Gedanken auf die kommenden tausend Jahre verschieben. Doch mehr stellt sich die Frage, warum diese jetzt bereits vorhanden sind?

Der stattfindende Wandel basiert zunächst auf mentaler Ebene, von der sich die Gesellschaft in gewohnter Weise materiell orientiert abgenabelt hat, was das System bisher aufrechtzuerhalten vermochte.
Es finden sich Menschen auf diesem Planeten zusammen und keine „Staatsangehörigen“ die einem „Staat“ angehören, ihm „gehören“.

„Der Name einer Person unterliegt dem Recht des Staates, dem die Person angehört.“ §10 EGBGB

Es sind alles als real geglaubte Märchenstunden eines Systems, was sich durch „so tun, als ob“ zum Ausdruck brachte, was lediglich im Kopf stattfindet, und der Mensch später annahm, es sei die einzige, alternativlose  Realität, hinter der stets die Abgrenzung das oberste Gebot war und nur durch den Glauben an mit Zahlen bedrucktem Papier zusammengehalten wurde und damit indirekt auch an jene, die es erschufen.

Gleiches trifft auf die Kirche zu, die sich als Stellvertreter des Lebens meinte. Die Kirche ist, wie alle anderen Institutionen nur künstlich geschaffen, ebenso wie ein „Staat“, um den in Unvernunft und Gewissenlosigkeit gehaltenen Menschen, nur eben deswegen betreuen zu wollen, während man sich gegenseitig durch Einhaltung der Regelwerke die individuelle Entwicklung des Menschen zu untersagen meint.

Der Mensch lebt in keinem „Staat“, der konstituiert sich lediglich aus den Rollen des Menschen heraus, während der arglose Mensch den Unterschied zwischen Mensch und Person nicht kennt und er so der kollektiven Märchenstunden „auf den Leim geht“.

Wie wäre es, sich damit auseinanderzusetzen, statt das gewohnte Klageliedchen über das Vergehende anzustimmen?

Man hat doch Souveränität gefordert. Dachte jemand, dass es nur damit getan sei, nur einen „Staat“ dieses Attribut geben zu wollen, während sich darin das gewohnt belohnte Tamtam aus Vorgesetzten und Untergebenen weiter ein Stelldichein gibt?
Vorgesetzte die man alle vier Jahre austauscht oder man die Arbeitsstelle wechselt oder in ein anderes „Land“ geht? Was nur anders heißt, dessen wesentliche Organisation jedoch auch nur auf Betreuung und Fremdbestimmung basiert.

Der Mensch in der Rolle des Patrioten verteidigt sein „Land“, seinen „Großen Bruder!, weil ihm das, was ihm gehört, an das er glaubt, auch weiter gehören soll. So, und jetzt zeigen Sie mir ein „Land“, was nicht so denkt. Letztlich geht es im Alten nur darum, dass was einem gehört, auch weiter gehören soll.

Jedoch gehört niemandem etwas noch jemand. Denn es ist auch nur der Glaube daran. Und weil eine Mehrheit daran glaubt(e), schien man sich auch in der Lage, sich gegen andere Verteidigen zu müssen.

Um es mal so zu sagen, man erkennt immer nur das, was man in sich trägt und wer „Feinde“ sieht, weiß nun, wo er sie wirklich zu suchen hat.

„Wenn Sie mit dem Finger auf andere zeigen, zeigen immer drei zurück.“

Letztlich kann ich Sie beunruhigen: Sie glauben nicht wirklich an das, an was Sie bisher geglaubt haben. Denn wenn Sie in der Stille in sich hineinfühlen, werden Sie dies erkennen.

P.S. Wenn Sie glauben, „die Anderen“ seien noch nicht soweit, dann sind Sie es selbst, der nicht so weit ist.

„Ich bin noch nicht soweit.“ „Natürlich nicht. Niemand wird das je sein.“ Dialog aus Dr. Strange, 2016