wege212
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Na, noch immer fleißig…

Lesezeit: ca. 10 Minuten

(v1.0) …am Unsäglichkeiten sammeln und präsentieren? Damit lässt sich zumindest ein gutes Geschäft machen, da der gewohnte Leser auf derartige Nachrichten anspricht, mitunter um in gewohnter Form der Kritik evtl. nur seinen Frust absondert – provokant ausgedrückt.

Wenn man genauer hinschaut, so ist die Zahl der wirklich alternativen Medien letztlich verschwindend gering, da diese sich in nur gewohnter Art und Weise mit den Themen auseinandersetzen, lediglich die Inhalte und die Sichtweisen auf die Inhalte sind anders.

Selbst RT.Deutsch reiht sich am Ende brav beim „Mainstream“ ein, auch wenn es von Youtube gesperrt wurde, bewegen sich die Inhalte und Sichtweisen im gewohnten Rahmen des Systems der alten Ordnung, dem Rollenspiel – angepasst an die gewohnte Denkweise des Lesers. Schließlich soll ja alles beim Alten bleiben. So am Rande.

Man könnte schon fast von einem „künstlichem Dualismus“ (gewohnt aus „dafür oder dagegen“, „Freund oder Feind“, „Gut oder Böse“) sprechen, wenn man es aus dem Blickwinkel auf zwei Systeme betrachtet, das eine dabei ein Schauspiel, wie auch als eine Invertierung des Lebens.

„Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Aber ich fand, wir sollten uns versammeln und uns erinnern und ich fand das hier… ganz angemessen: Die Aufgabe des Menschen ist zu leben, nicht zu existieren. Ich verschwende meine Tage nicht mit dem Versuch, sie zu verlängern. Ich nutze meine Zeit.“ „M“, James Bond: Keine Zeit zu sterben, 2021

Wer nun der Meinung ist, es ginge lediglich um Recht und die „übliche Gerechtigkeit“, übersieht darin die Hinweise und ihre philosophische Bedeutung, die den sich für die Person haltenden Menschen zum Menschsein aufrufen, und ihm mehr und mehr bewusst wird, dass es sich nur um ein Schauspiel handelt, worin er sich gewohnt bewegt und was letztlich doch nicht so „alternativlos“ und deswegen „ernst“ ist, wie es ihm bisher erschien.

Es nutzt also nicht wirklich etwas, sich fortwährend nur mit Symptomen auseinanderzusetzen, diese täglich fleißig aufzubereiten, anzuhäufen und zu bewerten, oder als ob sie einen selbst nichts angehen würden, was alles dafür sorgt, dass die wesentlichen Fragen nicht gestellt werden, die wirklich zu einer grundsätzlichen Veränderung führen, statt gewohnt inhaltlichen Austausch von Symptomen und dadurch gelenkten Fokus der inhaltlich orientierten Massen.

„Blauer Himmel, nasses Wasser.“

Gleich wie viel und wie „laut“ so mancher es propagiert und zu kritisieren meint: Die mit „Probleme“ bezeichneten Symptome des Systems sind nicht einfach nur dazu gedacht, möglichst viel und reichlich beklagt zu werden.

Symptome sind der Ausgangspunkt einer Art Reise zu ihren mitunter vernetzten Ursachen – einer Reise, die sich nicht einfach darin erschöpft, dass man fix ein paar Schuldige ausfindig macht, nur weil es „schnell, einfach und trendy“ sei, doch letztlich nur an den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern orientiert ist.

Die Symptombekämpfung ist mir das erste Mal in der Medizin aufgefallen und ich fragte mich, ob dies in anderen Disziplinen wohl auch der Fall sei, was sich dann auch in der Politik, durch Auseinandersetzung mit den jeweiligen Parteiprogrammen und wie auch bei der Bewältigung von „Problemen“ in den ökonomischen Strukturen und noch viel später in der Institution „Gesellschaft“ und allen weiteren Institutionen, die sich der Mensch geschaffen hatte, bestätigte.

Gewohnte Symptombekämpfung führt letztlich zu einer unnatürlichen Zunahme der Komplexität in den jeweiligen Strukturen, bis diese so marode und hilfsbedürftig sind, dass sie die gesamte Aufmerksamkeit zu ihrer Erhaltung einfordern. Die Wirksamkeit der Funktion der Struktur tritt dabei zunehmend in den Hintergrund. Am Ende winkt die Insuffizienz.

Weder mit der gewohnten Denke, noch mit noch mehr Arbeit oder gar noch mehr „Geld (plus Zinsen)“, lässt sich das behandeln. Selbst eine territoriale Vergrößerung, findet auf dem begrenzten Rahmen des Planeten ihr Ende. Zumal klar ersichtlich ist, dass die übliche Organisationsform aus Untergebenen und Erhabenen, wie auch damit verbundene Denk- und Verhaltensmuster nahezu überall in den künstlich abgegrenzten Gebieten – genannt Länder – bereits vorhanden ist. Da, schau her!

Recht schnell wurde mir klar, dass das „systemische Phänomen“ letztlich ein vom Menschen gemachtes ist – besser: eines von seinen Denk- und Verhaltensmustern.

Gerade kommt ein Gedanke zur „Weißen Rose“ rein. Letztlich haben es die Geschwister nicht nur mit Nationalsozialismus und ihren Polit-Darstellern zu tun gehabt, sondern mit einer Konstellation aus gehorsamsbereiten Untertanen und ihren Herren – geeint durch ihre gewohnten Denk- und Verhaltensmuster, wie ich dies in vergangenen Beiträgen bereits öfters zum Ausdruck gebracht habe.

Damit war und ist (im Rahmen eines notwendigen Um- und Weiterdenkens) das „Deutsche Volk“ unweigerlich mit an den damaligen Ereignissen beteiligt, selbst wenn es sich möglicherweise nicht darin wiederzufinden meint(e). Ein Phänomen der Unbewusstheit, über die Auswirkungen gesellschaftlich als „normal“ erachteter Gehorsamsbereitschaft.

Dieses Mal ist die Betreuungsanstalt eine Staatssimulation und die „Gefangenen“ die Deutschen selbst.

„Wir haben nicht die Verfassung Deutschlands oder Westdeutschlands zu machen. Wir haben keinen Staat zu errichten. Wir haben etwas zu schaffen, das uns die Möglichkeit gibt, gewisser Verhältnisse Herr zu werden, besser Herr zu werden, als wir das bisher konnten.“ Aus der Rede des Carlo Schmid vom 08.09.1948

Was am Ende übrig blieb und auch heute noch die Aufgabe ist, besteht in der Überwindung eben dieser gesellschaftlich normierten Gehorsamsbereitschaft, die die Grundlage der alten Ordnung an sich bildet und fremdbestimmbare Untertanen und Duckmäuser hervorbringt, die dann nach unten treten, wenn sich der passende Moment ergibt.
Nicht zu vergessen, der üblich auftretende Faschismus, der nicht einfach was mit „Rechten“, „Nazis“ und „Reichsbürger“ zu tun hat, wo man ihn nur allzu gerne abladen möchte. Es sind alles nur Stigmatisierungsversuche, um die eigene Weste dadurch rein halten zu wollen.

Was das ganze Gezeter mit dem Systemausstieg angeht: Der Unfreie wird nicht frei, indem andere ihn befreien oder er einen Antrag ausfüllt, damit er dann entlassen ist und sich hoffentlich in einem anderen Hamsterrad (Deutsches Reich) wiederfindet und wenigstens dort seine anerzogene Untergebenheit vor „gerechten Vorgesetzten“ voll zum Ausdruck bringen kann. Gerade darum geht es nicht.

An diesem Punkt sieht man das erste Mal, dass im Grund der ganze Sermon mit dem Reich reiner Selbstbetrug ist – vor allem, wenn dann vollmundig von „Souveränität“ gesprochen wird. Merkel hat bereits eindringlich gezeigt, wie man einer Fiktion eine rein menschliche Eigenschaft eben mal überstülpt. Nicht anders wäre das in der Aufklärerszene gelaufen.

Noch zu viel wird auf dem Grundgesetz als juristisches Regelwerk herumgeritten, während die rechtsphilosophische Betrachtung weiter außen vor bleibt und das kleine Wörtchen „gilt“ in der Präambel dabei übersehen wird, was nebenbei auf eine (Rechts)Fiktion hinweist und somit für all jene „gilt“ die sich in der Vorstellung bewegen, dass Mensch und Person ein und das Selbe seien.

„Die Freiheit der Person, ist nicht die Freiheit des Menschen.“

An diesem Punkt findet sich auch der Ausgang aus der gewohnten Alternativlosigkeit, wenn man bereit ist, den Unterschied ergründen zu wollen.

Tipp: Das ist nicht einfach mit einem Wochenend-Seminar noch drei bis vier vorlaut von sich gegebenen Sätzen abgehandelt. Denn es geht darum, dass sich durch das Wissen auch die Denk- und Verhaltensmuster ändern, die gleichzeitig sorgfältig darüber wachen, dass sie schön so bleiben, wie sie sind.

„Das Deutsche Volk… VOR Gott und den Menschen…“

Im Kern erscheinen die Dinge erst am Ende einfach, wenn man die Ursache(n) und das Wesentliche direkt vor Augen hat. Was demnach „etwas“ länger dauert, ist der Weg (der Erkenntnis) dorthin.

Wohl aus diesem Grund, wird gerne auf die schnelle Scheinlösung unter Benennung von Schuldigen und Verantwortlichen zurückgegriffen, weil dies den eigenen Denk- und Verhaltensmustern am nächsten kommt.