unterwasser20 1
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Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

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(v1.2, kleinere Korrekturen) Betrachtet man die vom Menschen geschaffene Welt mit gewohntem Auge, so erscheint sie einem kompliziert und täglich komplizierter, während gleichzeitig versucht wird, so etwas wie Kontrolle („die Oberhand“) darüber behalten zu wollen.
Vor allem wird gerne versucht, aus allem irgendwie ein Geschäft machen zu wollen, vor allem dann, wenn es sich um Symptome handelt, die dann gehegt und gepflegt werden. Das ist nicht nur in der klassischen Schulmedizin so – mal ungeachtet, dass einem Unfall in der Regel fehlende Achtsamkeit (also man mit den Gedanken nicht bei der Sache ist) vorausgeht – stark vereinfacht ausgedrückt.

Geld ist das Barometer der Moral einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, daß Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang, daß man, um produzieren zu können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren, daß das Geld denen zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln, daß Menschen durch Bestechung und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit, daß die Gesetze Sie nicht vor diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, daß Korruption belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, daß Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht.“ Ayn Rand

Belohnte Symptombehandlung von sorgt jedoch trefflich für eine Dauerbeschäftigung aller Systemteilnehmer, weil so (zumindest eine Weile) gewährleistet ist, dass man auch in der Rolle des Betreuers mit den Privilegien wohlwollend um sich werfen kann. Schließlich soll ja jeder zum „Mitmachen“ animiert werden.

Und jeder der Geld verdient und alternativlos davon überzeugt ist, wird so zu einem Gläubigen, mit der Vorstellung, dass ihm deshalb etwas „gehören“ würde, weil er dafür ja gearbeitet habe, dafür Geld bekam, um es damit kaufen zu können.

Es ist beachtenswert, dass der gewohnte Teilnehmer aus irgendeinem Grund nicht außerhalb seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster denken kann, was an seiner gewohnten Erziehung liegt, die ihm anerzogen das Hinterfragen oder über den Horizont hinaus zu denken verbietet, weil er in der Kindheit mal für eigenständiges Denken bestraft wurde.

„Denken gleich Bestrafung, gehorchen gleich Belohnung.“

„Herr Berg, Sie werden hier fürs Arbeiten und nicht fürs Denken bezahlt.“

Üblicherweise heißt es: Schließlich „muss“ man ja auch Geld verdienen, während andere nebenbei nur auf die Rückzahlung der Zinsen aus irgendeinem Dar-Lehensvertrag warten, wodurch durch die Welt bis in zur Unendlichkeit verschuldet erscheint.

„Du darfst gerne bestimmen, was es wert ist, während wir bestimmen, was du dafür bekommst“, sagte die unsichtbare (hohe) Hand.

Der einzige Ausweg ist das Ablassen vom anerzogenen Glauben, dass Geld und Arbeit etwas wert seien, wo der gewohnte Denker in der Weise darauf reagiert, dass er nur zwischen „Haben“ oder „nicht haben“ – also Sicherheit oder Panikstimmung – zu unterscheiden weiß, während er sich dadurch seine eigenen, mentalen Grenzen aufzeigt.

Wissen Sie wie man ganze Völker, die an den anerzogenen Wert von Arbeit und Geld glauben, zusammenhält? Indem man sie jene Zinsen zurückzahlen lässt, die im System überhaupt nicht vorhanden sind, und jeder ist darin involviert, auch dann, wenn er selbst nie ein Dar-Lehen aufgenommen hat. Bewusst oder unbewusst, sind alle irgendwie damit „angesteckt“.

Es besteht jedoch ein kleiner feiner Unterschied: Wer ans Geld glaubt und ihm hinterherrennt, weil er der festen Meinung ist, dass er es ja haben „muss“, weil er vom Wohlwollen seiner Vorgesetzten abhängig ist.
Es ist jedoch etwas anderes, wenn man dem Leben vertraut, dass es sich sozusagen von selbst regelt. Was es auch tut.
Der gewohnte Denker blendet dies aus, indem er es als Utopie darstellt, meist weil er schon lange aufgegeben hat und sich an sein Schicksal gewöhnt hat.

„Eine beachtliche Erfahrung, in Furcht leben zu müssen. So ist es, wenn man ein Sklave ist.“ „Roy Batty“, The Blade Runner, 1982

Es besteht jedoch die Möglichkeit die eigenen Verbindungen und Wertvorstellungen zum System dramatisch zu reduzieren. Das setzt voraus, dass man erkannt und verstanden hat, dass niemandem weder etwas, noch jemand, noch das Leben gehört und dass Sicherheit insgesamt eine Illusion ist.

Ich bin gewohnt extreme Wege zu gehen, und wenn man erst einmal erkannt hat, wie man sich bisher selbst versklavte, wissend, dass Versklavung zwar positiv rechtlich verboten ist, jedoch Selbstversklavung nicht, dann liegt es letztlich nur an einem selbst.

Jemand der denkt, könnte auch darauf kommen, dass was nicht stimmt. Jemand, der nur das tut, was man ihm sagt, wird also gehorchen, etwas erreichen wollen, weil er gesellschaftlich ja sonst nichts „ist“ und er wird auch weiter gehorchen, damit er das Erreichte behält.

„Anfangs schweigt man, weil man nichts weiß. Später schweigt man, damit man etwas „wird“ und am Ende schweigt man, damit man das Erreichte behält.“

Natürlich werden all jene vom System medial ausgeschlachtet, die „eine andere Nummer zu schieben versuchen“, die bspw. aus Angst vor dem Verlust ihres Fahrzeugs darauf herumwellern (fuldisch für „sich herumwälzen“), während sie nach der US-Militärpolizei plärren, wie ein kleines Kind. Sie haben es nur noch nicht verstanden.

Helmut Schmitt in seiner Rede zur Verleihung des westfälischen Friedens in 2012: „Tatsächlich aber sind die europäischen Völker ihre Staaten, ihre nationalen Volkswirtschaften, sind alle Unternehmen, von der Entwicklung der Welt, von der ich sprach, auf das Stärkste berührt. Sie wissen es nur noch nicht. Sie haben es nur noch nicht verstanden…“

„Obwohl an der First Avenue so viele Flaggen wehen, gibt es heute keine Nationen mehr. Nur noch Unternehmen… internationale Unternehmen. Da sind wir. So funktioniert die Welt.“ „Kuman-Kuman“, Die Dolmetscherin, 2005

Am Ende braucht (mal wieder) niemand zu sagen, er habe nichts davon gewusst.

Auch wenn andere glauben, dass ihnen etwas gehören würde, dies sogar vehement zu verteidigen meinen, machen sich jene einmal mehr nur zum „unterdrückenswerten, unschuldigen Opfer der Umstände“, im Rahmen ihrer gewohnten, belohnten Akzeptanz, ihrer erfahrenen Fremdbestimmung.

Käuflichkeit ist die Grundlage für Verrat, weil mit dem Glauben an den Wert von Geld, kommt mitunter auch die Vorstellung, dass jeder einen Preis habe, für den er sich letztlich nur selbst verraten würde – symbolisiert durch „30 Silberlinge“. So am Rande.

„Wirtschaft“ und „Markt“ sind jene mentalen „Räume“, wo das Geld alles künstlich miteinander in Beziehung setzt. Und da ja „jeder“ – im Rahmen gewohnter Denk- und Erziehungsweisen – am besten erst einmal was „werden“ soll, besteht am Ende seine Rolle darin einen mehr oder weniger guten „Konsumenten“ abzugeben, auf der vergeblichen Suche etwas werden zu wollen – ausgestattet mit allen „ihm wohlwollend zugestandenen Privilegien“, als Grundlage heutiger Bedarfe, die durch Marketing nur angetriggert werden müssen.

„Gewohnt menschlich erscheinendes Bestreben erinnert mehr an den verzweifelten Versuch, ein schwarzes Loch mit „Materie“ füllen zu wollen.“

„Im Laufe der Jahrhunderte wurden den Sklaven immer mehr Rechte zugestanden. Nach dem Gesetz hat jeder Sklave das Recht auf ärztliche Versorgung und auf eine Altersrente aus der Staatskasse. Am Ende haben sie sich damit zufrieden gegeben.“
„Wirklich faszinierend. Sklaverei wird zu einer Art Institution, mit zugesicherter medizinischer Fürsorge und sogar Altersbezügen.“ Raumschiff Enterprise, engl. 1968

Wenn vor dieser Ordnung, die sich in der Regel aus sich unterwerfenden erzogenen Akteuren und ihren „gewohnten“ Autoritäten (allg. „Vorgesetzten“) konstituiert, noch das Chaos herrschte, erschien diese vom Menschen geschaffene Ordnung eine recht lange Zeit in der Tat die einzige Alternative zu sein.

Das ist wohl auch der Grund, warum man seitens der Betreuer nur Schritt für Schritt vorangeht, weil einfach die Wahrscheinlichkeit des Rückfalls ins Chaos größer ist, als dass jemand von sich aus das System infrage stellt.
Zumindest ist mir ein vier zu eins-Verhältnis aufgefallen, was sich durch Gewalt gegen sich, Gewalt gegen andere, Resignation und Regression gegenüber notwendiger Entwicklung zum Ausdruck bringt.

Mittlerweile hat sich die Mehrheit der Beteiligten an das „normale“ Leben gewöhnt, entpuppt sich das ganze Tamtam in einer unbeauftragten Infragestellung als ein System der Selbstversklavung, wo anerzogene Projektion dazu führt, anderen für das eigene Unvermögen die Schuld zu geben – mal all jene außen vorgelassen, denen der Systemvergleich fehlt, die mit einem Bein sozusagen durchs Leben gehen, während man sie auf das Vorhandenseins eines zweiten Beines hinweist, entweder den „Weinerlichen“ oder den „Empörten“ mimen.

Der gewohnte Mensch, steht durch seine gewohnte Erziehung permanent unter Fremdbestimmung, wo andere meinen für ihn die „Verantwortung“ zu tragen, weil sie und er dafür belohnt werden. Hat er jedoch etwas verbockt, soll er plötzlich doch dafür die Verantwortung tragen.

Bspw. versucht man vor Gericht die „alltägliche“ Betreuung kurzfristig auszusetzen, um den gewohnt Unverantwortlichen überhaupt bestrafen zu können. Denn normalerweise sind ja die Betreuer „an die Kandare zu nehmen“.
Hier tritt „die Märchenstunde der verantwortlichen Vorgesetzten“, die im Grunde selbst keine Verantwortung tragen (wollen), deutlich zu Tage.

An die Ordnung, die auch gerne öffentliche, verfassungsmäßige oder vollmundig auch als „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ bezeichnet wird, hat sich die Mehrheit gewöhnt, was man daran erkennen kann, dass sie für „notwendige Lohnerhöhungen“ auf die Straße geht, während früher Sklavenaufstände „vom Zaun“ brachen, und „Nationen“ noch Kriege für die Freiheit führten.

„Die Amerikaner haben Krieg geführt für die Freiheit. Auch einen für das Ende der Sklaverei. Und was machen viele von denen mit der Freiheit? Sie werden Sklaven.“ „Captain Ives“ (gespielt von Kurt Russel), Interstate 60, 2002

Es hat übrigens nichts mit Freiheit zu tun, wenn man andere „Länder“ zu überfallen meint. Es sei denn, man hat den geheimen Auftrag, die Menschen dazu zu bewegen, doch mal über das System nachzudenken, statt sich nur über die zunehmenden Symptome zu echauffieren.

Ein „freies Land“ ist nicht frei, wenn es andere unterdrückt, da bereits die Denk- und Verhaltensmuster seiner Angehörigen „es“ unfrei sein lassen, was man durch Unterwerfung anderer zu kompensieren versucht. Es ist nur praktizierter Unfug und Betrug an sich selbst, als ein „Land“ selbstgeschaffener Unfreiheit, was sich für „frei“ hält.

Doch wie heißt es so schön? Sie hatten es ja nicht besser gekonnt.

So hat man sich weiträumig an diese Form der Organisation (aus sich unterwerfenden und ihren Erhabenen) als „geglaubt einzige“ gewöhnt, weil man dafür „belohnt“ wird, wenn man daran glaubt, sich also bestenfalls dafür kaufen lässt und bestraft wird, wenn man nicht gehorcht.
Alles andere wird entweder mit „Nichts“ oder mit „Anarchie“ bezeichnet, woraus wiederum auch eine Eigenschaft eines Herrschaftssystems erkennbar wird: Es hält sich selbst für alternativlos, was es mit diesen Gedanken nicht mehr ist. Durch seine Ignoranz bringt es sich nur selbst zu Fall.

Um ihm seine Illusion vor Augen zu halten, braucht man es noch nicht einmal zu bekämpfen oder irgendwelche Waffen, sondern es genügt, ihm und seinen Anhängern lediglich seine Mechanismen und Prinzipien vor Augen zu führen/zu offenbaren.
Das reicht vollkommen aus und dann fängt „der Turm zu Babel“ mehr und mehr an zu wackeln. Keine Waffe ist so wirkungsvoll, wie die richtige Information, im richtigen Moment.

Mal ungeachtet, dass mehrheitlich der Irrglaube herrscht, dass Freiheiten, Freizügigkeiten und „finanzielle Freiheit“ mit Freiheit gleichzusetzen sei.
So entpuppt sich „finanzielle Freiheit“ letztlich nur als „Arbeit macht frei“, was einmal mehr aufzeigt, dass sich gewohntes Gezänk um Macht und fiktive Identität im üblichen Rechtsrahmen und welche der Fiktionen mehr der gewohnten Realität entspricht, sich als reine Zeitvergeudung demaskiert.

Dennoch besteht die Aufgabe darin, sich durch das Gewusel der Rechtsfiktionen zu wühlen, um das vom Menschen geschaffene, jedoch künstliche, positive Recht rückwirkend und insgesamt als „Luftnummer“ zu offenbaren, in das der gewohnte Denker, genannt „Bürger“ mental eingehüllt wird – neben den vielen Unterhaltungs- und Ablenkungsorgien sowie dem Überangebot an präsentierten Waren, um ihn in der Weise zu überfrachten, dass er nicht mehr zum Denken, jedoch weiter zum Konsumieren kommt, vorausgesetzt, er hat überhaupt Geld, damit er gemeinsam mit anderen („die Masse“) auch weiterhin die eigenen(!) Produkte kaufen kann.

Wer noch meint, dies könne man durch Exhumierung des Vorgestern lösen, bei dem ist „der Groschen noch nicht wirklich gefallen“.
Mögliche Feindbildprojektionen kann sich der eine oder andere an dieser Stelle getrost ersparen, da diese nur dem Bild seines eigenen, inneren Zustandes entsprächen.

Wissen Sie, ich bin sehr froh darüber, dass es gelungen ist, den üblichen Zärch mit Bestrafungen, Vergeltung und Aufknüpfen von „Schuldigen“ als „letzte Abrechnung“ – also im Sinne klassischer Revolutionen – auszuhebeln. Das mag ich an dieser Stelle mal zur Sprache bringen.

Der Begriff „Anarchie“ taucht in seiner gewohnt geglaubten Bedeutung von Chaos, Willkür und Unordnung auf. Letztlich steht er nur für „ohne Hierarchie“, was unter dem gewohnten Aspekt fehlentwickelter menschlicher Begabungen wie Vernunft und Gewissen sicherlich ein gewisses Chaos erzeugen würde, weswegen man alles auf irgendeine Weise zusammenzuhalten versucht – notfalls mit allen nur erdenklichen Mitteln.
Statt weiträumig darüber aufzuklären, erhöhen sich die Gläubigen nur selbst den Druck, weil sie noch in der irrigen Meinung unterwegs sind, dass „die anderen“ ja „schuld“ seien.
Genauso wie die in der Rolle der Dummköpfe, die Veränderung und „Gerechtigkeit“ fordern, während sie hoffen, selbst nicht davon betroffen zu sein.
Doch auch die übliche Vorstellung von „Gerechtigkeit“ ist nur eine Illusion.

„Gerechtigkeit. Das ist nicht möglich.“ „Warum?“ „Ganz einfach, Agent Salinger. Weil ihre Idee von Gerechtigkeit eine Illusion ist. Verstehen sie nicht, dass das System, dem sie dienen, es niemals zulassen wird, dass der Bank oder Skarssen irgendetwas passiert. Im Gegenteil. Das System garantiert der IBBC Sicherheit, weil alle Welt darin verwickelt ist.“ „Was meinen sie mit „alle Welt“?“ Dialog zwischen „Oberst Wexler“ und „Agent Salinger“, The International, 2009

Das hat man davon, wenn man sich vom Leben abgewendet hat, um ein Scheinleben, mit Scheinwerten, Scheinautoritäten und Scheinsicherheit leben zu wollen.
Und dennoch ist das alles bestens dazu geeignet, um als Grundlage für seine Infragestellung zu dienen.

„Unwissenheit bewirkt Chaos, nicht Wissen.“ („Ignoranz bewirkt Chaos, nicht Wissen.“) „Lucy Miller“, Lucy, 2014

Jene gewohnten Akteure, die über die Masse befinden, wollen nichts davon wissen, ebenso wenig wie jene, die ihnen „hinterherlaufen“, einschließlich all jener, die sie zu kritisieren meinen, jedoch ohne wirklich über Alternativen nachzudenken.
Denn nur etwas fortwährend zu kritisieren, ohne Alternativen zu bieten, hat nicht wirklich etwas mit Meinung zu tun.

Der Glaube, nur weil jemand den Massen das sagt, was sie gerne hören wollen, während jene, die es hören, erstere als ihre Helden/Gladiatoren (auserkorene Autoritäten, Vertreter) betrachten, sind beide durch ihre eigenen Denk- und Verhaltensmuster nur auf ihren eigenen Unfug hereingefallen, was nur erkennbar wird, wenn ein Systemvergleich stattfindet – was wiederum nichts mit dem Vergleichen von Ideologien zu tun hat.

Also lässt man das, was sich da ständig am Laufen zu halten versucht, einfach für sich „herumwursteln“ und entzieht ihm alle nur erdenkliche Energie, die es von einem gewohnt benötigt, bedeutet dies auch, die eigenen gewohnten Aktivitäten zu reduzieren und dabei auch die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu hinterfragen.

Sieht man das Leben als übergeordneten und unantastbaren Prozess an (Anmerkung: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“), der über die Existenz des Individuums hinausgeht, dem man sich zwar anschließen kann, man es jedoch nur als geglaubte Illusion zu unterwerfen meint, so überschreitet man die übliche, vom Menschen geschaffen-anerzogene Systemgrenze.

Falls Sie sich nun fragen, was Ihnen „das alles bringen soll“, so tun Sie dies im Grunde unter dem Aspekt gewohnter Denk- und Verhaltensmuster, Konventionen und Wertvorstellungen.
Es geht um Sie selbst und nicht um das, was sie zu haben(!) meinen. Es geht darüber hinaus um die vielen nachfolgenden Generationen, wo es nicht einfach darum geht, wenn „die Scheiße hochkocht“ nur das beste Raumschiff zu haben, um irgendwann den nächsten Planeten ausbeuten zu wollen, wofür man dann einmal mehr „Human Ressources“ benötigt.

So mancher Denker, der im Haben erzogen wurde, war in der Vergangenheit der Meinung, dass er in seiner Würde beeinträchtigt sei, wenn man ihm das Konto sperrt und was „wegnimmt“.
Der gewohnte Denker, der im Rahmen seiner Entsprechung unterwegs ist und alles von seinen Autoritäten konkludent annimmt, nur weil etwas seinen üblichen Wertvorstellungen entspricht.

Das was sich da über die Jahrtausende organisatorisch gebildet hat, hat natürlich einen Sinn.

Wenn man „die Augen aufmacht“, so dient es hervorragend dazu, durch seine schrittweise Infragestellung auf sein Gegenstück zu kommen, wo es jedoch nicht ausreicht, einfach nur eine „Rechtsleiche“ exhumieren zu wollen.

Das Phänomen, mit dem man es zu tun hat, ist ein Produkt gesellschaftlich-mentaler Gleichschaltung, hervorgegangen aus gewohnt familiärer Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung.
Da unterscheidet sich letztlich keine der vom Menschen geschaffenen Institutionen, die man zwar noch „Staaten“ nennt, jedoch allesamt nur noch Unternehmen sind.

Und wenn wir – ich sage nur spaßeshalber mal „wir“ – da ich nur für mich spreche – nun bei international agierenden Unternehmen angekommen sind, stellt sich einmal mehr die Frage nach „der Wirtschaft“ und in welcher Form sie sich präsentiert.
Um- und Weiterdenken scheint in der Bevölkerung noch nicht angekommen zu sein, und auch jene, die einst aufklärten, um diese ist es ebenfalls sehr still geworden.

Kurz darauf hinweisend, dass „man“ nur „gemeinsam stark“ sei, damit sich der Einzelne „anonymisiert“ dahinter verstecken kann, eben weil er sich selbst für nichts zu halten scheint.
Die „Gemeinsam sind wir stark“-Nummer funktioniert übrigens nur solange, bis man den Teilnehmern etwas abnehmen kann, was ihnen sowieso nicht gehört, sie dies jedoch so von ihresgleichen gelernt haben, was sie wiederum fremdbestimmbar macht.

Die Weitergabe von „Eigentum“ (Erbschaft) ist dabei nur die Weitergabe der damit verbundenen Fremdbestimmbarkeit, darauf aufbauend einem unausgesprochenen Sklaventum. So einfach ist das.

Das Leben, was sich bei der Geburt zur Welt bringt, gehört niemandem, auch wenn dies so erscheinen mag, wo gewohnte Erziehung letztlich nur zu einem gehorsamen und den Vorstellungen seiner Autoritäten entsprechenden Untergebenen führt, über die sich später dann beschwert wird, weil „die Politiker“ oder „die – sogenannten – Eliten“ das später „für sich“ zu nutzen wissen.

„Wer sich wie ein Sklave benimmt, darf sich nicht wundern, wenn er wie einer behandelt wird.“

Das will natürlich kaum jemand hören oder sich bei den Erklärungen dabei erwischen, dass sich sein bisheriges Leben auf einer belohnten Unterwerfung und somit auch der Unterwerfung anderer aufbaute.
Wer will schon hören, dass „Arbeiter“, „Angestellter“, „Beamter“ (Anmerkung: ist nur noch eine Berufsbezeichnung), Personal usw.) nur ein anderes Wort für „Sklave“ ist?

Sklave ist jemand, der in völliger wirtschaftlicher und rechtlicher Abhängigkeit von einem anderen Menschen als dessen Eigentum lebt oder sich dieser „freiwillig“ dazu macht.

„Früher gab es Sklavenaufstände und es wurden Kriege für die Freiheit geführt. Tatsächlich ging es nur darum, die „Befreiten“ später für sich arbeiten zu lassen.“

Allein aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich auf den Weg zu machen. Und da es in jedermanns eigener Entscheidung liegt, kann auch die damit verbundene Aufgabe nur beim Einzelnen liegen.
Dabei wird auch erkennbar, dass es mindestens zweier Systeme bedarf, eines vom Menschen geschaffenen, also das ihm bekannte und eines des Lebens/der Natur, was sich erst durch Infragestellung des ersteren erkennbar macht.

„Natur“ bedeutet nicht, dass man dann nur in den Wald zu gehen braucht, wie das so mancher gewohnt zu glauben meint.

Das System fängt im Kopf an und findet seine Existenz in den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern und daraus hervorgehenden, Konventionen und Wertvorstellungen des Menschen, der sich obendrein auch noch mit seiner Person zu verwechseln meint, also seiner Rolle, die er im kollektiven Rollenspiel einzunehmen meint – besser: glaubt die Rolle zu sein, was auch über gewöhnliche Vorstellungen von Recht (einschließlich Völkerrecht, See- und Handelsrecht und UCC) hinausgeht – also vom Menschen geschaffenes, jedoch künstliches Recht, auch positives Recht genannt).

„Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ 1. Mose 1, 28

Im Sinne gewohnter Denk- und Verhaltensmuster, die üblicherweise zu hierarchischen Organisationsstrukturen führen, kann dies nur zu einer Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur führen.

„When you’re a professionell pirate… you don’t have to wear a suit.“ „Long John Silver“, Muppet Treasure Island, 1996

In dem Moment, wenn es im Kopf „klick“ macht und man verstanden hat, dass niemandem etwas noch jemand gehört, noch nicht einmal das Leben selbst, ist die als „alternativlos“ und für „ernst“ erachtete Nummer vorbei.

Der gewohnt nach seinen Denk- und Verhaltensmustern Funktionierende wird dies von sich aus in der Regel ablehnen, eben weil für ihn plötzlich alles „auf dem Spiel steht“, weil er fest daran glaubt, dass ihm etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde, was auch die übliche Vorstellung, von „seine Familie“ mit einschließt.

Mit wohlwollend zugestandenen Privilegien (Eigentum, Besitz usw.), tritt auch die Verlustangst zu Tage, die dann sicht- und spürbar wird, wenn man sich auf den Weg macht, die Rechtmäßigkeit der Rolle der Autoritäten infrage zu stellen.

Es gibt keine Lösung, wo man das „Unangenehme“ einfach nur hinter sich lässt und nur noch von den „Vorteilen“ zu profitieren meint, wie dies durch Exhumierung vergangener Rechtsstaaten zu erreichen versucht wird.
Die wenigen Akteure in der Rolle der Patrioten, also jene die an „Staat“ (Anmerkung: welchen auch immer) glauben und diesen zu verteidigen bereit sind, laufen auch nur einer Fiktion hinterher, während sie gleichzeitig die Diener ihre Denk- und Verhaltensmuster sind.

Wie gesagt, es handelt sich lediglich um ein Rollenspiel, und so sollte man es auch immer betrachten. Gleich wie ernst die Situation erscheinen mag, was wiederum auch nur den Denk- und Verhaltensmustern entspringt, über die es sich jedoch zu erheben gilt.

Warum sollte man sich überhaupt die Mühe machen und es als Rollenspiel enttarnen?

Dann funktioniert bspw. eine zur Stigmatisierung projizierte Rolle (bspw. „Reichsbürger“) nicht mehr und damit entfällt auch so etwas wie eine ausweglose Situation, wo so mancher sich in der Vorstellung bewegt, sich nur noch vor/mit allem möglichen zu verteidigen zu wollen, wo Gewalt für manchen der einzige Weg zu sein scheint, mal als Hinweis für Mord, Totschlag, Kinderschändung, Vergewaltigung, Revolutionen usw.

Gewalt erzeugt nur deswegen Gewalt, weil beide Gegner nur ihr eigenes „Ich“ – als den Feind selbst – im Gegenüber zu erkennen meinen.

„Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden und ihren Gegnern.“

„Die richtige Information im richtigen Moment, ist tödlicher, als jede Waffe.“ „Martin Connels“, Westworld, 3. Staffel, Episode 4

Es ist immer wieder interessant, wenn sich ein Gespräch auf eine Alternative in der geglaubten Alternativlosigkeit lenkt, und der gewohnte Denker versucht, es sich eben mal vorstellen zu wollen, und sich in seinem Kopf nichts tut.
Ist übrigens mit jedem Thema so, wo man selbst „keinen Dunst davon“ hat und versucht Bekanntes mit plötzlich auftretendem Unkonventionellem vergleichen zu wollen, was natürlich in seltenen Fällen gelingt.

Wenn man seinen Weg geht, ist es vollkommen gleich, was andere von einem halten oder meinen in einem zu erkennen, weil es in der Regel nur Projektionen ihrer eigenen Haltungen entspringt – meist im Sinne von Beibehaltung des Bisherigen, also der üblichen Verteidigung der mehrheitlich als „alternativlos“ erachteten „Realität“.

Das ist mit ein Grund, warum sich die bisherigen Aufklärer mehr oder weniger zurückgezogen haben, weil es eben nicht um das Übliche, sondern um die eigenen Denk- und Verhaltensmuster geht, die durch ihre Infragestellung zu einem anderen System führen.

Mit dem Um- und Weiterdenken kommt natürlich auch ein anderer Umgang mit dem „Chaos“, da man auch die Neigung, etwas kontrollieren zu wollen, mehr und mehr abbaut, wodurch sich „Chaos“ zunehmend als „Universum der Möglichkeiten“ herausstellt, wo man nicht gewohnt auf Vorgegebenes (weil es alternativlos erscheint) angewiesen ist und sich Dinge „wie von Geisterhand“ von selbst regeln.

Der gewohnte Denker wird dies nicht glauben wollen, da er gewohnt nach seinen Denk- und Verhaltensmustern funktioniert, „kontrolliert“ und in der Regel nicht „Herr über sich“ ist, sondern mehr ein Abhängiger von allen möglichen Autoritäten – im Kern jedoch nur ein Untergebener seiner eigenen Denk- und Verhaltensmuster.

„Herr über sich“ bedeutet „Herr über die eigenen Denk- und Verhaltensmuster“ zu sein, was das Phänomen „beherrscht zu werden“ oder „andere beherrschen“ zu wollen, obsolet werden lässt.

„Wir haben alle unsere Zeitmaschinen, nicht wahr? Die, die uns zurückbringen, sind Erinnerungen. Die, die uns vorwärts bringen, sind Träume.“ „Über-Morlock“, The Time Machine, 2002