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Über das Gewohnte hinausdenken

Lesezeit: ca. 9 Minuten

(v1.1*) Vorhin hatte ich ein interessantes Telefonat und habe mich dazu entschlossen – da ich mich selbst mit jenem Thema nicht beschäftigte – zumindest aus „meiner“ Sicht einige Gedanken dazu zu formulieren. Besten Dank nochmals für den gemeinsamen Dialog.

Dass sich – wie ich es erfasst habe, noch weiter die Informationen wie „die Butter vom Brot genommen“ werden, um anschließend einem Geschäftsmodell huldigen zu wollen zeigt, wie sehr sich die die einzelnen Akteure in der alten Ordnung und ihren „Scheinwerten“ (Macht, Geld, Eigentum, Besitz usw.) bewegen. Es gibt immer wieder welche, die meinen/glauben, es ginge nur um die üblichen Angelegenheiten.

Wenn darüber hinaus noch immer die Vorstellung vorliegt, jemanden „kriegen“ zu wollen und im Rahmen üblicher, künstlicher Institutionen „herumgewurstelt“ wird, um über Lösungen nachzudenken, so wage man den Schritt, alles in Frage zu stellen, statt sich an einer sich für „wahr“ haltenden Institution und ihren Aussagen festzuklammern.

Weder ein „Staat und seine Gesetze“ noch eine „Kirche und ihre Gesetze“, liefern konkrete Werkzeuge, was „Bestrafung“ oder irgendwelche „Vorteile“ rechtfertigt. Noch reicht es aus, „den anderen“ die Märchenstunde nachweisen zu wollen. Alleine deswegen, weil in den meisten Köpfen reichlich Verdrängungskonzepte vorliegen. Und damit dass alles schön klappt, braucht es dazu ein „Feindbild“, was gleich miterfunden wird, was am Ende der Lüge bezichtigt und anschließend bestraft wird.

„Es reicht keineswegs, nur die anderen des Betruges zu überführen und dafür nur genug Beweise anzuführen, während die „Ankläger“ sich nach wie vor noch selbst betrügen – in der Regel ohne es zu wissen oder gar es zu erkennen.“

Während Veränderung gefordert wird, sehen sich die Teilnehmer der Institutionen Wissenschaft, Theologie, Philosophie, Politik, Recht und Psychologie in der Vorstellung über ein „sauberes Stübchen“ zu verfügen, während sich ja „woanders“ etwas ändern muss. Dies wurde durch eigene Gespräche mit entsprechenden Vertretern der jeweiligen Disziplin verifiziert. Und wenn „alle“ auf „alle“ zeigen, ist dies stets der Punkt, das nichts davon wirklich weiterführt.

Es hilft also nicht wirklich, sich auf irgendwelche bestätigenden Aussagen oder Grundlagen von Institutionen zu stützen, um „endlich“ etwas (gegen die anderen) in der Hand zu haben, da es in diesem Paradigmenwechsel auch (!) um die Existenz der Institutionen in ihrer bisherigen Form an sich geht! Es betrifft also nicht nur Einrichtungen wie „Staat“ oder „Kirche“.

Sich auf irgendein von Menschen gemachtes Recht stützen zu wollen, nicht selten verbunden mit Vorstellungen, dass jenen etwas „zusteht“, lässt seine Anwender weiterhin im gewohnten Aktionsradius der alten Ordnung agieren.

Kirchenrecht ist bspw., wie jedes andere, ein vom Menschen geschaffenes Recht, was sich wie „staatliches Recht“ im Rahmen des positiven Rechts bewegt. Nur einen Schritt entfernt, findet sich das „Vernunftsrecht“, was mit dem üblichen Tamtam „nichts“ zu tun hat.

Das Grundprinzip der alten Ordnung ist die Fremdbestimmung des Menschen, die mit der Illusion, er sei sein „Ich“ (seine Denk- und Verhaltensweisen) ihren Anfang nimmt.
In diesem Zustand ist der Mensch kaum in der Lage, sich selbst zu ändern (also nicht „Herr über sich selbst“ zu sein) und zieht es deshalb vor, lieber „Herr über andere“ sein zu wollen, während er andere für unvernünftig und nur bedingt mit Gewissen ausgestattet, zu argwöhnen und notfalls zu betreuen meint.

Erst neulich rief jemand an, der von sich behauptete, er sei ein Mensch, während man „den Anderen“ ja unbedingt Regeln vorgeben müsse. Ich ließ ihn in dem Glauben. Allein, weil er noch im Modus der Verteidigung gegen die Gerichte unterwegs war. Erst etwas klären zu wollen, um später für sich Zeit zu haben, hält so manchen Akteur nur weiter in der Dauerbeschäftigung. So am Rande.

Die Aufgabe aus dem Vorhandenen und als Märchenstunde erkannten zu entwickelnde Gegenteil besteht nicht darin, die „ungerechten Herrscher“ einfach gegen „gerechte“ zu ersetzen, also zu verdrängen. Das Gegenteil ist, sich selbst in Vernunft und Gewissen zu entwickeln und so aus der Fremdbestimmung in die Selbstbestimmung hineinzuwachsen, was bisher (bewusst oder unbewusst, freiwillig oder erzwungen) unterlassen wurde.

Dazu müssen „die Anderen“ auch nicht erst „weg“, da diese Sichtweise nur von einem „Ich“ kommt, was sich zunächst erst über den oder die anderen zu erheben versucht, was nur das Anstreben einer üblichen Machtposition wäre und zu sofortigem Widerstand führt. Was unter gewohnter Intelligenz gemeint wird, reicht nicht aus.
Wer also noch in der üblichen „Soße rühren“ und traktieren mag, lässt sich von seinem „Ich“ nur weiter ablenken.

Das „Ich“ erkennt man daran, da es sich nicht ändern will und sein Reden immer wieder auf all jenes lenkt, was es ausmacht: Geld, Macht, Eigentum… und übliche Verdrängungskonzepte, usw. Es ist sogar bereit zu lügen, um seine wesentlichen Absichten durchsetzen zu wollen.

Die Vorstellung, man bräuchte nur das eine Thema (was nichts gebracht hat) nur gegen ein anderes austauschen, während die dahinter wirkenden Absichten weiter die gleichen sind, ist grob gesagt: Käse.

Es genügt auch nicht, immer nur festzustellen, dass die Märchenstunde eben eine ist, während der Finger immer weiter in Richtung der „Schuldigen“ geschwenkt wird.

All jene, die der Meinung kostenpflichtige Seminare (u.a. im Thema „Mensch/Person“) anbieten zu müssen, sei der Hinweis erlaubt, dass sie nicht wirklich einen Schritt weiterkommen, weil sie auf diese Weise nur Vertreter der alten Ordnung sind und auch solange bleiben. Und was erhoffen sich dabei die zahlenden Hörer von dem vermittelten Wissen? Wie ich das handhabe? Darüber vorzudenken, überlasse ich jedem selbst.

Es geht darum, im Prozess der Infragestellung (Invertierung, nicht nur einfache Negierung), das durch die Märchenstunde überlagerte wieder zu entdecken.
Und das hat Null damit zu tun, später nur den üblichen Angeboten und Vorstellungen aus Macht, Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut – also dass einem etwas oder jemand gehört – wieder hinterherzurennen. Denn nur weil es über 95% so machen oder ehrfürchtig davon profitieren wollen, ist es deswegen noch lange nicht richtig!

Innerhalb der alten Ordnung gibt es nichts, was in üblichem Sinne „rechtens“ ist, außer dass es zu seiner Infragestellung gedacht ist. Die wenigen Informationen, die einen Weg bereiten, sind so zu verstehen, dass es a) nicht darum geht, „die anderen“ nur der Lüge zu entlarven und dafür zu Bestrafen und b) weisen die wenigen Signale stets auf die Aufgabe des Einzelnen hin, sich selbst zu entwickeln. Dabei steht ihnen auch niemand anderes im Wege, gleich was das eigene „Ich“ zu „meinen“ meint – nur jene selbst können sich dabei im Wege stehen – gleich wie sehr sie mit dem Finger auf andere zeigen mögen.

Denn was nutzt es, wenn es anders werden soll, während die gleichen Denk- und Verhaltensweisen immer wieder zum selben Handeln und damit verbundenen Ergebnissen führen? Hierzu die gewohnten Phänomene aus der Geschichte.