Was soll man da noch sagen?

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(v1.1) So wie es ausschaut, wird eine Wiederholung des bisherigen Systems zunehmend unwahrscheinlich. Das ist auch gut so.

Wenn man bedenkt, wie viel „Luft“ sich der Mensch über die Jahrtausende ausdachte, an die er bis heute fest zu glauben meint, was er mitunter durch Kampf, Eroberung, Widerstand, Krakeelen, Klagen, Jammern und sich beschweren zu festigen meint – nicht zu vergessen, die kollektiven Varianten: Demonstrieren, Protestieren und „Spazierengehen“.

Doch lieber scheint er unter seinesgleichen weiter verweilen zu wollen, weil es sicherer erscheint, sich in der Masse zu „anonymisieren“, um nicht in die Fänge der Oberherren zu gelangen, um anschließend dem Haben und Gut und den wohlwollend zugestandenen Privilegien beraubt zu sein, in den Dreck geworfen – zum „Gespött der Gesellschaft“ gemacht. Da wollen jene doch lieber artig sein und gehorchen, während ihnen letztlich nur die eigenen Denk- und Verhaltensmuster im Wege stehen.

Und wie viele wollten noch vor längerer Zeit, dass sich endlich etwas ändert, während – sie angesprochen – doch lieber von Veränderungen verschont sein wollten, was sie einmal mehr sich selbst hat unglaubwürdig werden lassen.

Der gewohnte Mensch im Haben ruiniert den Planeten, denn so viele haben wir schließlich nicht davon.
Kaum jemand macht sich wirklich um die nachfolgenden Generationen Gedanken, weil er sein bisschen Willen auf arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben gehen zu konzentriert vermag, was letztlich seiner eigentlichen, seiner wesentlichen, seiner anerzogenen(!) Rolle entgegenkommt: der des sich selbst versklavenden Opfers, was auf das Wohlwollen seiner Herren hofft.

„Die letzte Generation“ macht darauf aufmerksam, doch mal mit dem Denken zu beginnen, während die Autofahrer nur noch Angst um ihre Existenz haben.
Angst sorgt jedoch dafür, dass das Denken weiter ausbleibt, was somit eine klare Richtung für die Betroffenen bedeutet.
Irgendwann ist es jedoch notwendig, mit dem Denken zu beginnen. Denn das ganze Krakeelen, Abkotzen, Klagen, Jammern und sich beschweren, hat mit Denken nichts zu tun.

Der Gewohnte schafft sich selbst sein Leid, indem er lautstark Veränderungen fordert, doch insgeheim selbst nicht davon betroffen sein will.
Und jede Meinung, die nicht seiner gewohnten Verhaltensvorstellung entspricht, wird auf irgendeine Art und Weise verdrängt. Manche haben auch schon aufgegeben, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt.

Die bisherigen Aufklärer haben bereits die Heimreise angetreten, weil sie davon ausgegangen sind, es würde genügen, nur über das Staats-, Reichs- und Rechtsthema aufzuklären, um damit den Weg in die Vergangenheit zu ebnen, in der Vorstellung, man müsse nur so etwas wie Mehrheiten bilden.

Wer von jenen, würde schon glauben wollen, dass sie vom Prinzip her mit der BRD „in einem Boot sitzen“? Kaum einer. Und warum?
Weil es ihnen reicht, sich nur inhaltlich vom Gegner zu unterscheiden, um die Haltungen von „Richtig“ und „Falsch“ weiterhin realisieren zu können.
Dabei ist es „vollkommen Wurst“, mit welcher Rechtsfiktion man vorlieb nimmt, und wie auch immer die jeweils ins Amt gehobenen Personen betitelt sein mögen.

Der gewohnte Denker merkt nicht, dass er nur nach seinen Denk- und Verhaltensmustern funktioniert, die über ihn herrschen, die für ihn gleichzeitig unantastbar, unsichtbar erscheinen. Entsprechend wendet er nur all jene Werkzeuge an, die ihm das System bedeutungsgewohnt zur Verfügung stellt.

Reklame: Die heutigen Aufklärer begnügen sich derweil nur noch mit der Berichterstattung sicht- und spürbar wahrgenommener „Probleme“ und den damit in Verbindung gebrachten und somit dafür verantwortlichen Akteuren. Sie unterscheiden sich – wie gesagt – nur inhaltlich vom „Mainstream“, jedoch nicht prinzipiell.

Wenn Sie nun „einen Hals haben“ und sich über alle möglichen Unsäglichkeiten aufzuregen wissen, besser noch: sich auch noch auf den Weg machen, um diese zu sammeln, zu stapeln und „pfundweise“ vorhalten zu wollen, dann tun Sie ein Gutes für sich, wenn Sie sich die Frage stellen, warum Sie sich so zu verhalten meinen. Und wenn Sie nun auf !die glorreiche Idee! kommen, weil andere daran schuld seien, dann betrifft dies auch diese Haltung.

Falls Sie davon ausgehen, dass es Ihnen erst dann besser geht, wenn die (übliche Vorstellung von) „Gerechtigkeit“ siegt, alle anschließend aufgeklärt werden, ob sie wollen oder nicht, wäre das ungefähr so, als lägen Sie in der vollen Badewanne und versuchten sich einzureden, dass das Wasser trocken sei.

Die meisten Menschen sind und bleiben von ihre Denk- und Verhaltensmuster beherrscht, was sie in der Regel klagen, jammern und sich beschweren lässt.
Sie glauben, es würde sich etwas ändern, wenn sie auf die Straße gingen, um zu demonstrieren. Das tut es jedoch nicht.
Es ist lediglich eine Scheinbeschäftigung mit eingebauter Ventilfunktion, die mitunter in weiterer Aussichtslosigkeit mündet, nicht selten auf der vergeblichen Suche nach „gerechten Führern/Erlösern“ mit ihren „gerechten Gesetzen“.

Tun Sie etwas für sich selbst! Werden Sie sich Ihrer Rollen bewusst, die Sie täglich für andere zu spielen meinen!

Das sind alles keine Hinweise, die mit einem Streich für sich selbst zu beantworten sind! Zudem gibt es darauf auch keine kopierbaren Antworten! Denken müssen Sie schon selbstständig!

Das bisherige System war/ist dazu gedacht, den Menschen im Haben vorzugaukeln, es genüge, sich im Außen von anderen zu unterscheiden, während er verhaltenstechnisch jedoch gleichgeschaltet ist und zwar in Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, verbunden mit dem anerzogenen Glauben an die üblichen Wertvorstellungen, Grundrechte und Privilegien.

Und… es nutzt nichts, nur in den Widerstand zu gehen und/oder sich anderer, üblicher Verdrängungskonzepte zu bedienen, mit denen Sie sich nur selbst von Ihrer Entwicklung abhalten!

Die meisten Menschen scheitern nicht wegen anderen Menschen, sondern sie scheitern an den eigenen Denk- und Verhaltensmustern, während diese ihnen vorgaukeln, dass andere daran schuld seien. Das ist er eigentliche Knast, verbunden mit der üblichen Vorstellung, dass jene sich für ihr „Ich“ halten.

Nur der gewohnt ängstliche Typ braucht Mehrheiten, um seiner öffentlichen Meinung Kraft zu verleihen, die er dann mit 100.000 anderen zu vertreten meint oder eine Maske, einen „Nickname“. („Old Nick“, engl. = der Teufel). Denn so kann er sicher sein, kein Unbill zu erleben. Allerdings sorgt er auch dafür, dass er sich nicht entwickelt.

Die meisten wissen nicht, dass sie mit ihren auserkorenen Gegnern „in einem Boot sitzen“. Das betrifft auch die verbliebene Reichsbürger-Szene und ihrem Gegner die BRD. Man führt sich gegenseitig ad absurdum, während der einfach gestrickte Akteur nicht kapiert, wie ihm geschieht. Doch das will kaum jemand hören, hat man sich de jure ja reichlich bewaffnet.

In dem Moment wenn man beginnt sich mit dem System auseinanderzusetzen, verliert das alles zunehmend an Bedeutung, was auch zeigt, dass Wandel von seinem Wesen her ein Bedeutungswandel ist. Das wiederum macht es notwendig, den Unterschied zwischen Mensch und Person zu realisieren, will man nicht mit dem persönlichen Hab und Gut zusammen „in Lösung“ gehen.

Der Mensch im Haben zeichnet sich dadurch aus, dass ihm etwas, jemand und sogar das Leben gehören würde, was er demnach auch wieder verlieren könnte und dies notfalls bis aufs Blut verteidigt – vor allem dann, wenn man ihm in der Kindheit gesagt hat, dass er erst einmal „etwas werden müsste“, erst mal „arbeiten müsse, um dann etwas zu sein“.
Letzteres ist nichts anderes als die Anbahnung einer gesellschaftlich gewohnt geistigen Vergiftung, die in einer Selbstversklavung mündet.

„Wenn man jemandem fragt, ob der gerne ein Sklave wäre, würde er einem den „Vogel zeigen“, wenn man ihm jedoch fragt, ob er für einen arbeiten wolle und er bekäme dafür eine entsprechende Entlohnung, würde er vermutlich zusagen.“

Und gerade darin unterscheidet sich der Gewohnte in keine Weise von den „Einwandernden“.

„Wir haben gewonnen. Die Menschen interessieren sich nicht mehr für ihre Bürgerrechte, nur noch für ihren Lebensstandard. Die moderne Welt hat Ideen, wie die Freiheit, hinter sich gelassen. Es genügt ihnen zu gehorchen.“
„Die Gefahr bleibt bestehen, solange der freie Wille existiert. Jahrhunderte lang haben wir versucht durch Religion, Politik und heute durch Konsumdenken Widerspruch auszulöschen. Hat nicht auch die Wissenschaft eine Chance verdient?“ Dialog aus dem Film „Assassin’s Creed“, 2016

Eines wird dabei sichtbar: Es reicht nicht, sich einfach nur für „schlau“ zu halten, wenn man weiter nur dem Üblichen hinterherrennt und auf „gerechte Autoritäten“ zu hoffen und zu warten meint.

Entweder muss man den Deutschen zum Glück zwingen oder man lässt ihn sich selbst abschaffen, während er beharrlich daran glaubt, dass andere ihn abschaffen wollen. Nur allzu gern wird hier und da von „Bevölkerungsreduktion“ gesprochen, sogar schon auf 3Sat. Es erfreut ihn, wenn er einmal mehr an seine anerzogene Opferhaltung erinnert wird. Für den Rest fehlt ihm der Wille zur Veränderung.

„Vielleicht können Sie auch was von mir lernen.“ „Ich arbeite allein.“ „Ja, ich auch. Dann sind wir schon zwei.“ Dialog zwischen „Max Kerkerian“ und „Pierre Niemans“, Die purpurnen Flüsse, 2000

Jedoch ist ein Schimmer am Horizont erkennbar: Letztlich ist es nicht der Mensch, der das Problem auf diesem Planeten darstellt, sondern lediglich seine gewohnten Denk- und Verhaltensmuster, die seine Sichtweise, sein Denken und Handeln im Umgang mit der Welt beeinflussen.

Musikalische Untermalung: