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Wie man, wie sich ein System zerlegt und Verdecktes sich wieder entdeckt

Lesezeit: ca. 12 Minuten

(v1.2*) Dass das, was der Mensch beobachtet, bewertet und mit seinem Handeln gestaltet, von seinen Denk- und Verhaltensweisen abhängt, führt bei näherer Betrachtung zum System, „in“ dem er lebt. Die Regelwerke sind sozusagen seine Denk- und Verhaltensweisen. Dass diese sich entsprechend anders entwickeln, ob er nun bestraft oder nicht bestraft wird, hängt von dem Milieu ab, in dem er aufwächst. Vereinfacht ausgedrückt.

Wer sich schon mal das Aufzug-Video angeschaut hat, wird ein interessantes Verhalten der Beteiligten beobachten können.
Ein Mann betritt einen Aufzug und stellt sich wie gewohnt mit blick in Richtung Tür, durch die er den Aufzug betreten hat. Nun betreten weitere den Aufzug und stellen sich mit Blick in Richtung Rückwand. Je länger diese Konstellation vorliegt, desto mehr passt sich der Mann dem Verhalten der Gruppe an, bis er ebenfalls die Rückwand anschaut. Was er nicht wusste, er war unwissentlich ein Teilnehmer eines Experimentes.

Der Effekt tritt bei im Wesen gleichgeschalteten Menschen auf, deren Grundverhaltensmuster auf anerzogener Gehorsamsbereitschaft und Anpassung an eine Mehrheit konditioniert/anerzogen sind.

Wer auf diesem Blog den einen oder anderen Beitrag bereits gelesen hat, besteht meine Intention darin, mir selbst deutlich zu machen, dass es darauf ankommt, das sich daraus entwickelnde System nicht nur verstehen, sondern auch in Frage zu stellen, also weniger die Symptome zu beklagen, mit denen sich der gewohnte Denker auseinandersetzt, und auf denen im Grunde die Existenz klassischer Nachrichtenmedien und Problembehandlungen basiert.

Hat man erst einmal die wesentlichen Denk- und Verhaltensweisen erfasst, so lässt sich auch ein angebliches Nachrichtenmedium recht schnell als Systemmedium erkennen.

Das Beibehalten des Bisherigen ist eines der wesentlichen, erkennbaren Verhaltensmerkmale, die sich aus der Bestrafung (als ein Werkzeug der Macht) heraus ergibt, wo jeder sein Bisheriges zu verteidigen und Veränderung zu untergraben versucht. Hinzukommt der sich daraus entwickelnde Gruppenzwang. Vereinfacht ausgedrückt.

Die Verdrehung im System kann man anhand der Verwendung der beiden Werkzeuge Belohnung und Bestrafung erkennen. So am Rande.

Ich schreibe deswegen soviel von der Bestrafung, weil ich in einem Umfeld aufwuchs, wo es nicht selten hieß: „Das braucht kein Mensch“ oder: „Das bekommst du sowieso nicht hin“.
Jedoch habe ich mich aus einem mir nicht bekannten Grund anders entwickelt. Statt so manches einfach als schicksalhaft gegeben hinzunehmen, sehe ich Dinge als Herausforderungen. All jene konnte jedoch nicht anders, weil sie es nicht anders wussten. So kann man ihnen auch keine Schuld für ihr tun geben. Jene sind, wie sie sind. Vielleicht erkennt der eine oder andere, dass darin eine wesentliche Aufgabe enthalten ist.

Die Opferrolle sieht ein gegebenes Schicksal vor, was das Opfer zu ertragen hat, der Gestalter nicht.

„Die Welt liegt in unseren Händen. Wir tragen die Verantwortung. Wir müssen daraus was machen.“ „Steve Rogers“, Avengers: Endgame, 2019

Vereinfacht ausgedrückt: „Jeder bekommt nur das, was er sich nimmt.“ Was er „bekommt“, liegt nicht an seinen schön formulierten Worten, sondern an seinen Denk- und Verhaltensweisen.

Die anerzogene Gehorsamsbereitschaft geht mit der gewohnten Fremdbestimmung der „Erzieher“ einher. Ein Zeichen, dass nicht nur der Bestrafende sein Handeln in Frage zu stellen hat, sondern auch die Begabung in jedem Bestraften vorliegt, sich (wieder) selbst über den anerzogenen „Tellerrand“ hinaus zu entwickeln – trotz „Vorbelastungen“.

Dies begründet sich darin, dass der Mensch mit einem natürlichen Entwicklungsprozess, wie er im Leben selbst stattfindet, ausgestattet ist, der durch gewohnte „Erziehung“ künstlich überlagert wird.
Aus der Bestrafung für eigenständige Entwicklung heraus entstehende Denk- und Verhaltensweisen sind – neben der Gehorsamsbereitschaft – auch die bekannten Verdrängungskonzept. Und da es nahezu alle so handhaben, erscheint einem das ganze Tamtam als vollkommen „normal“, doch braucht es ja jemanden, an dem man sich mit diesen Verhalten austoben kann und der wird allgemein „Feind“ (in nicht seltenen Fällen ist es eine Autorität) genannt.

Der Familie (die erste Institution) nachgelagerte Institutionen sind dazu gedacht, diese Verhaltensweisen weiter zu verfeinern. Aus einer bekannte Autorität wird zunächst eine unbekannte, dann eine die einen mit Noten (Zahlen) bewertet, und später mit (Zahlen bedrucktem Papier). Institutionen sind der Kindergarten, die Schule, sich darauf aufbauende weiterführende(!) Bildungseinrichtungen und Geisteswissenschaften, der „Staat“ und die „Kirche“ und ihrer Derivate.
Am Ende ist ein Systemgläubiger daraus hervorgegangen, der arbeitet, Geld verdient und dies wieder ausgibt und jene durch Steuern und Abgaben mitfinanziert, die ihm heißen, was „gut und richtig“ für ihn sein soll, damit er brav und artig das macht, was ihm geheißen wird, während er weiter an „gerechte Vorgesetzte“ glauben soll.

Ich glaube nicht, dass das im Sinne des Lebens selbst ist, sich daran festhalten zu wollen, mehr ist es im Sinne der Vorgesetzten und ihren an mit Zahlen bedrucktem Papier und dem Glauben an wohlwollend überlassenen Privilegien. Doch ist es auch dazu gedacht, in Frage gestellt zu werden.

Ab diesem Punkt verliert das System und seine Institutionen – genannt Staaten – an Bedeutung, gleich um welchen „Staat“ es sich handeln würde – ob heute oder gestern – der nur in den Köpfen und in Atlanten existiert.

Das „Ich“, was sich in den Denk- und Verhaltensweisen zum Ausdruck bringt, hat sich durch die Bestrafung vom natürlichen Lebensprozess abgewandt und ein eigenes System geschaffen, den es später als einzige „Realität“ zu verkaufen versucht. Und jeder, der daran zweifelt, wird zu seinem „Feind“.

„Etwas wie einen äußeren Feind“ gibt es nicht. Egal, was die Stimme in ihrem Kopf Ihnen sagt. Alle Feindbilder, die wir haben, sind nur  Projektionen des „Ichs“, als der Feind selbst.“ Dr. Deepak Chopra, M. D., Revolver, 2005

Mit dem Finger zeigt das „Ich“ auf das Kino und spricht von „Fiktion“, es zeigt auf die künstliche Intelligenz, mit dem Ziel, sich selbst als „real“ und allmächtig erkennen zu wollen oder sich, zum Schutze, seinem großen Bruder zu unterwerfen: dem durch die Denk- und Verhaltensweisen heraus entstehenden Gruppenzwang und damit verbundenen Konventionen der Gesellschaft.

„Krieg ist Frieden! Freiheit ist Sklaverei! Ignoranz ist Stärke!“ „1984“, George Orwell

Das System selbst erscheint deswegen so perfekt, weil für nahezu alle Eventualitäten eine passende Begründung für die Aufrechterhaltung seines Daseins vorzuliegen scheint, wenn da nicht in der Stille ein Gefühl auftreten würde, was einem etwas anderes zu sagen versucht, was man zunächst nicht wirklich klar zu deuten vermag: Irgendetwas stimmt nicht.

Hat sich dieses Gefühl erst einmal gezeigt, kommt irgendwann der Moment, wo man damit beginnt, dem Gefühl nachgehen zu wollen, um so etwas wie Gewissheit zu erlangen.

Ich versuche es deswegen so zu beschreiben, weil es einen selbst auf eine neue Entdeckungsreise führt, die man mit der eines Christoph Columbus oder davor den Wikingern vergleichen kann. Wer lüftet nicht gerne ein Geheimnis, sucht nach einem Schatz oder mag komplexe Rätsel? Vor allem, wenn es ihn doch selbst betrifft? So am Rande.

Sicher mag die „coronale“ Weltlage etwas ungewohnt erscheinen, da sie für viele einen tiefen Einschnitt in ihren gewohnten Alltag bedeutet – mehr an ihren Gewohnheiten zerrt, denen sie in der Regel unvermindert weitergehen möchten.

Das Tragen von Masken ist lediglich ein Symbol ihrer Gehorsamsbereitschaft gegenüber einer Autorität und ihren Handlangern. Auf der anderen Seite bietet der Sicherheitsabstand die Möglichkeit, den Einfluss des Gruppenzwangs (des Großen Bruders) auch merklich zu stören.

Während der angesprochene Einzelne in der Regel davon überzeugt ist, „er müsse ja schließlich“ oder „könne ja nicht anders“, sind es genau diese Handlungsweisen aus gehorsam sein, arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben und keine „komischen“ Fragen stellen, die das System am Laufen halten.

Dabei ist er der milliardste Teil einer globalen Struktur ist, wo sich der Mensch a) gegenseitig ausbeutet und b) nebenbei an den Geschenken der Natur – im Sinne einer anerzogenen finanz-ökonomischen und weniger ökologischen Betrachtung – künstlich zu bereichern versucht – im Hintergrund begleitet durch die Rolle des Kaufmanns.

Lassen Sie zum Spaß mal das mit Zahlen bedruckte Papier weg und betrachten Sie aus diesem Blickwinkel anschließend die Phänomene, die sich gewohnt auf einem Mangel oder einem Überfluss des Bedruckten heraus ergeben.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen, würde nicht wirklich weit genug gehen, da die bekannten (Macht)Strukturen nur erhalten blieben – besser: sich durch ein BGE selbst ad absurdum führen.

An dem Punkt entpuppt sich das mit Zahlen Bedruckte als Werkzeug der Fremdbestimmung, die dann ja nicht mehr funktionieren würde, weil man es ja bedingungslos erhielte.
Dem wiederum müsste ein bedingungsloses Geben insgesamt vorausgehen, was das mit Zahlen Bedruckte zur Gänze überflüssig macht und auch all die Systeme, die man sich schuf, um das „Nichtgeben“ kompensieren zu wollen.

„Wer nimmt, dem sei genommen, doch wer gibt, dem sei gegeben.“

„Fritzchen, ich geb’ dir jetzt mal zwei Mark. Dann drückst du die Oma mal ganz lieb. Sag’ aber nichts deinem Bruder.“ „Oma, das kostet aber extra.“ Jürgen von der Lippe

Wem fällt hier schon auf, dass es sich hier im Grunde um Prostitution handelt, während sich das Ansehen als „Autorität“ erkauft wird?
Es ist erstrebenswert, den gewohnten Denkhorizont und damit verbundene Konzepte in Frage zu stellen, die sich in der Regel auf gewohnten Denk- und Verhaltensweisen zu türmen meinen.

Deswegen ist das Bisherige nicht schlecht, weil es durch seine Invertierung (Entdrehung des Verdrehten) das Wesentliche wieder zum Vorschein bringt. Der Prozess der Infragestellung beinhaltet den Mechanismus der Entdrehung.

Die aktuelle, jedoch sich in Lösung befindende Machtstruktur, versucht sich über den „Corona-Vorfall“ nochmals darstellen zu wollen – sichtlich kann man ihr auch eine gewisse Absicht es so zu tun ansehen, um dem Menschen auf ihre Art und Weise das Umdenken nahezubringen.

Nachtrag: „Um das Morgen zu denken, bedarf es erst das Gestern aufzuräumen.“