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Wollen Sie wirklich, dass sich etwas ändert?

Lesezeit: ca. 8 Minuten

Unsäglichkeiten und zunehmenden Druck schaut man sich in der Regel eine Weile an und irgendwann kommt der Moment:

„So geht es einfach nicht weiter. Es mu

ss sich endlich was ändern. “ „Aber was?“

Und schnell findet man irgendwo anders entsprechende Sachverhalte oder Schuldige, die man zumindest für vieles schon mal verantwortlichen zu machen gedenkt.

Doch irgendwie klappt das alles nicht so ganz. Die „anderen“ wollen einfach nicht verschwinden. In der Regel geht man dann in die „Massenbildung“ über und kann sich so zumindest eine Weile in den anderen wiedererkennen (und gegenseitig die Angst nehmen). Aber nicht jedes Brüllen ist in seinem Kern auch so gemeint. Man spricht von Willensbekundungen und Absichtserklärungen, zumal Wunschdenken mit eine Rolle bei den meisten Vorhaben spielt.

„Ein Redner vor Publikum: Den heutigen Problemen auf konventionell-traditionelle Weise begegnen zu wollen, gleicht dem Versuch eines Neandertalers, eine Betonwand durch Steine werfen beseitigen zu wollen.“ Da meldet sich einer aus dem Publikum: „Das geht, wenn man lange genug wirft.“ Der Redner dazu: „Zumindest wissen wir jetzt, wo die Neandertaler sitzen.“

Nur gemeinsam sind wir stark.“ „Wieso nur?“

„Würden Sie ein Opfer bringen?“ „Ja, meinen Nachbarn.“ „Nein, würden Sie SELBST ein Opfer bringen?“ „Ja. Sie müssen mir lediglich nur sagen, wohin ich meinen Nachbarn bringen soll.“

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man zunächst für sich selbst stark sein muss, bevor man diesen Schritt geht. Und dieser Schritt hat nichts damit zu tun, nur einfach genug Wut gegen andere aufzubringen. Das reicht bestenfalls für eine selbstgeschaffene, geistge Umnachtung und Blindheit.

„Merkel muss weg.“

Zudem übt man sich nur fleißig im Verhaltensmuster der Projektion (Ich schreibe jetzt nicht kindliches Verhalten.).
Und je mehr man sich dem Projizieren hingibt, umso mehr steigt der Druck in einem selbst, denn alles fällt letztlich wieder auf einen zurück. Denn ist Projizieren nur ein gesellschaftlich vereinbartes Verhaltensmuster der Verdrängung und führt nur zu gegenseitiger Unter-Haltung.

„Man erntet stets das, was man sät.“

Denn das was sich einem da als zunehmender Druck präsentiert, sind die eigenen Verhalten, an denen man festzuhalten gedenkt, während man gleichzeitig „Veränderung“ woanders fordert.
Dabei war das bisherige System eine reine Ablenkung, damit man belohnt unbewusst blieb und nun mehr und mehr vor die Aufgabe gestellt wird, sich in der stattfindenden Veränderung zurechtzufinden.

„Es geht nicht darum, nur die Posten auf dem Schiff mit anderen Seeleuten zu besetzen, sondern ein neues Schiff zu gestalten. Ein Neuanstrich auf Schwarz-Weiß-Rot genügt ebenfalls nicht.“

Nicht selten ist dies mit Ungemach verbunden, dem sich der eine oder andere nicht stellen mag und/oder auf der anderen Seite ist er womöglich gefordert, sein Hab und Gut zu verteidigen.
Und schon sind wir wieder rein bei der Erhaltung des Gewohnten angekommen. Auch in der gelernten Vorstellung, es ginge nur mit „entweder…oder“, während der geistige Ausweg dann automatisiert ausgeblendet wird.

„Du erhebst dich über andere.“ „Dazu bräuchte es eines Amtes, was ich nicht anstrebe, weil es auch überflüssig ist. Vielmehr unterwirfst du dich ganz von selbst, indem du versuchst mich zu erheben.“

Viele betrachtete Verhaltens- und Handlungsmuster lassen auf eine Beibehaltung des Vorhandenen bei den Betroffenen schließen, während aus ihrem Mund jedoch der Ruf nach Veränderung dringt.

Letztlich wollen jene einfach nur ihre Ruhe. Tja, die ist jedoch vorbei.

Ich weiß, dass es noch viele gibt, die mit den Dingen, die ich schreibe nichts anzufangen wissen, gerade weil sie auf Basis ihrer Verhaltensmuster nach einer „schnellwirksamen Endlösung“ Ausschau halten – wohl auf ein Werkzeug warten, was sie in ihrem Handeln weiter bestätigt und nur noch kopiert zu werden braucht.
Alles was sich einfach kopieren lässt, verweist nur auf die geistige Entwicklungsbereitschaft des Einzelnen zu sich selbst. Kopieren und Nachreden, reicht also nicht aus. Zudem ist das keine echte Meinungsbildung, sondern nur gewohntes Mitläufertum.

Beobachtet man dabei den informativen Durchmischungsprozess in der Gruppe, ist irgendwann ein Maximum an Informationsverteilung gegeben, die Gruppe bricht entweder auseinander oder entwickelt sich weiter. In der Regel ist es Ersteres und so sucht man sich andere Gruppen, denen früher oder später das gleiche Schicksal blüht, wenn es darum geht „gegen“ andere eine Lösung finden zu wollen oder das Vorhaben nicht weit genug gedacht ist.

Im Rechtssystem ist klar erkennbar, dass es nur für jene von „Vorteil“ ist, die es zur Sicherung des Systems heranziehen. Nicht jedoch für jene, auf die es bisher angewendet wurde oder die sich entsprechend „systemgerecht“ verhalten haben, so dass es ihnen bisher „erspart“ blieb. Es zeigt, dass es keine künstliche Gerechtigkeit gibt. Denn was ist gerecht, wenn die Mehrheit noch im Haben herumläuft.

Erhalt ist der einzige Zustand, den das System für sich beansprucht. Und das wiederum beruht auf all jenen, die zwar wollen, dass sich etwas ändert, währen alles jedoch beim Alten bleiben soll. Und das ist die große Mehrheit – selbst jene, die sich als Systemaussteiger deklarieren.

Das liegt einfach daran, dass das System ein Gebilde ist, was sich aus den Verhaltensmustern seiner Teilnehmer nährt und Weiterdenken sich in der Regel darauf beschränkt, auf Methoden und Werkzeuge von gestern zurückgreifen zu wollen.

Wobei ich an dieser Stelle nochmals betone, dass es nicht ausreicht, sich auf einen anderen Staat zu konzentrieren, der systemisch gesehen nur ein anderes Etikett trägt, während der innere Rest gleich- und nach wie vor stehengeblieben ist und andere Betreuer die alte Soße gewohnt weiterführen sollen.

„Wir sind alle gleich.“ „Mir kommen die Tränen.“

Ob das weit genug gedacht ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Eines ist sicher: Altes vergeht, Neues entsteht.

Viele tun sich mit der eigentlichen Lösungsorientierung schwer, weil zum einen die Vorstellung besteht, dass das persönlich wahrgenommene Problem zuerst gelöst sein muss, bevor man sich an die Lösungen anderer heranmacht.

„Wir brauchen erst Geld, dann werden wir mildtätig.“

Was dabei regelmäßig verdrängt wird, dass das einzelne Problem aus einer kollektiv vorliegenden Ursache heraus entsteht und sich der Einzelne nur mit seinem persönlichen Systemphänomen beschäftigt – also das System, was er bekämpft, gleichzeitig am Laufen hält.
Kämpfen ist lediglich ein Verhaltensmuster, um sich gegen Veränderungen und notwendige geistige Entwicklung zur Wehr setzen zu wollen. Dabei wird auch noch übersehen, dass die anderen auch nicht viel besser unterwegs sind, die sich einem in den Weg zu stellen gedenken, was die Bereitschaft zum Umdenken betrifft.

Ist es an Zeit, sich zusammenzusetzen und sich über das Erkannte und die eigentliche aufgabe auszutauschen?