konventionen
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Raus aus den „Problemen“

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Es tut sich viel in unserem Land: Flüchtlingsfluten, TTIP, CETA, IS, ISIS, Negativzins, Besatzung, leere Kassen, Behördenwillkür, Rechtsstaatlosigkeit, Wirtschafts-, Religions- und Kriegsgerangel, Endzeitstimmung, Panikmache, Sticheleien, Wohnungsnot, Fachkräftemangel, Bürgerkriegsträume, Konventionen und Nerven am Anschlag und was weiß ich noch.

„Pana ma na, di di…di…didi.“

Die Frage ob es genügt, sich auf gewohntes Handeln beziehen zu wollen, stellt sich sicher so mancher und hält das, was er gewohnt ist, für ausreichend genug. (Das war jetzt so allgemein formuliert, dass sich jeder für sich seins wieder „rausnehmen“ kann, wie er es am besten gedenkt.)

Da kommt schon oft die Frage auf, warum man sich nicht zusammensetzt, um über Lösungen sprechen zu wollen. Wenn das mal so einfach wäre. Denn Angst und Unterwanderungsphantasien lassen so manche Gruppe hinter öffentlicher Anonymität verschwinden.
Hört man in die Gruppen hinein, so beginnt die Unterwanderung bereits mit dem Gedanken daran.

Die Kunst bei dem Ganzen ist zu erkennen, wie die einzelnen Themen miteinander in Verbindung stehen und sich so aus Meinungs- und Aktionsradien ein größeres Ganzes entwickeln kann. Dies unterlässt man geflissentlich selbst.
Okay, im größeren Ganzen deckt auch so manches Wunschdenken auf und gerade dies scheint man sich im Kleinen ersparen zu wollen. Fürstentümer mit selbsternannten Fürsten und folgewilligen Erwartungshaltern.

„Krise ist jener Zustand, wenn gewohnte Handlungsmuster zu keinem brauchbaren Ergebnis mehr führen.“

Was einigen – und gerade erst wieder erlebt – wohl sehnsüchtig und unausgesprochen am Herzen liegt, sind Macher, die auch ihrem Bild eines Machers entsprechen, der sich stark vor sie stellt und mit geschwellter Brust dem „Feind“ entgegengeht oder man gemeinsam marschiert. Und auch das ist richtig.
Im Kern stimmt dies sogar – zumindest, um aufmerksam zu machen, dass etwas nicht stimmt. Und so sind alle Arten von Öffentlichkeitsarbeit gefragt.

Schließlich haben wir so etwas wie „Zeit der Offenbarung“ und jeder trägt auf seine Art und Weise dazu bei, dass Bewegung in die „Bude“ kommt.

Ebenfalls erkennbar, dass sich nicht mehr jedes Thema dazu eignet, um eine funktionierende Gruppe ins Leben zu rufen – sichtlich wenn Themen bereits abgehakt sind und man noch immer versucht, einen letztes Quäntchen an Bestätigung herauspressen zu wollen. Das macht wenig Sinn, sich dort zu involvieren – zumindest geht es mir so.

Nach nun über zehn Jahren in den vielen Themen sehe ich, dass alles Wesentliche zusammengetragen ist. Was so manchen Akteur jedoch zu wurmen scheint, dass er sich nicht einfach „das“ nehmen kann, um „sein Ding“ zu machen.

„Die Frage lautet: Was bist du bereit zu tun?“

Das liegt daran, dass es nicht nur darum geht, dass er nur sein Ding (weiter)macht, sondern sich eine Interessensgemeinschaft bildet, die sich über das Gewohnte hinaus mit Lösungsmustern auseinandersetzt, statt eben mal zu versuchen, „ganze Thunfische in eine Sardinenbüchse packen zu wollen“.
Das funktioniert einfach nicht und ist auch der Grund, warum es nicht ausreicht, alle Themen gleichschalten zu wollen – dabei den Faktor „Priorität“ außen vorlassend.

Denn es geht nicht darum ein Lösungsmuster für dieses Land allein zu entwickeln, sondern eines, dass auch für alle funktioniert. Dazu bedarf es eines Gesamtbildes.
Das ist die eigentliche Herausforderung und die spielt sich auf der Ebene ab, die in der Regel nicht hinterfragt (Konventionen der Gesellschaft) wird und auf der anderen jene Struktur, von der in der Regel die Mehrheit ihre Lebensgrundlagen gewährleistet: die Wirtschaft. Und wie diese beiden Strukturen miteinander mit den vielen anderen Themen in Beziehung stehen, darüber macht es Sinn gemeinsam sich in einem Problem-Lösungs- und Erkenntnisdialog auszutauschen.

Denn die wahrgenommenen „Probleme“ lösen sich nicht, indem man sie dort „behandelt“, wo sie für alle sicht- und spürbar in Erscheinung treten.

Wer fühlt sich an dieser Stelle aufgerufen?