2099 – oder: Geschafft?
(v1.1) Ein kurzer Ausflug in eine mögliche Zukunft, wo die Realität im Kopf der Masse durch eine computergenerierte Virtualität längst ersetzt wurde, während weiterhin davon ausgegangen wird, es sei alles „wie gewohnt“.
„Schatz? Wie ist das Wetter heute?“ „Es ist wolkig, aber alles normal.“
Es ist schon einige Jahre her, da meldet ich mich auf einer Website an, wo man für seinen „Avatar“ virtuelle Turmschuhe kaufen konnte. Wo das Geld herkam? Man tauschte das „Geld“ vom Konto dort gegen eine eigene Währung um. Das alles funktioniert(e) natürlich nur, weil der Glaube herrscht, dass das, was der Mensch erschafft, etwas wert sei.
Hinweisend: Der Film „Ready Player One“ zeigt sehr schön, dass es besser ist, sich der gegebenen Realität mit ihren vom Systems geschaffenen Symptomen zu stellen, statt sich in einer virtuellen Umgebung mit ihren virtuellen Werten aufzuhalten.
Aus eigener Erfahrung: Als ich vor vielen Jahren noch zu Hause im alten Büro Internetseiten entwickelte, hing eine weiße Magnettafel von Neuland an der Wand, auf der ich einige Dinge zu einem Projekt notiert hatte.
Vertieft ins Tun, wischte ich einige Informationen von der Tafel, als mir plötzlich klar wurde, dass ich sie doch noch brauchte und machte – aus der Gewohnheit heraus – gedanklich „Strg+z“, was einen ziemlichen Knoten in meinen Kopf verursachte, da das Weggewischte wie erwartet, doch nicht erschien.
Das ist ungefähr so, wenn man eine Tasse auf dem Schreibtisch neben sich stehen hat, von der man denkt, es sei Kaffee drin, nebenbei trinkt, es sich jedoch um Orangensaft handelt. Mal soviel dazu, wo „Realität“ tatsächlich ihren Anfang nimmt.