richtung
richtung

Kennste Kant?

Lesezeit: ca. 10 Minuten

Gerade in dieser vorangeschrittenen Zeit kann das Vorgedachte Immanuel Kants in einem erheblichen Maß zur Entwicklung von Lösungsmustern beitragen, wenn man sich zum Beispiel näher mit dem Wesen des Kategorischen Imperativs beschäftigt und wie man ihn im Täglichen anwenden kann.

In der Regel präsentiert sich das, was wir als „Welt“ definieren auf konventionell-traditioneller Weise in der Wahrnehmung, als Getrenntheiten aus Gut und Böse, Gewinner oder Verlierer, Haben oder Sein, zuträglich oder abträglich, dafür oder dagegen usw.

Und je weiter man sich in dieser Betrachtung bewegt, desto mehr spiegelt sich dies in allen Lebenslagen und Systemstrukturen gewohnt  wider.

„Willst du nicht mein Bruder sein…“, mutiert dann über die Zeit zu: „Willst du nicht mein Opfer sein…“

Vernunft wird in der Regel mit Besitzstandsicherheit und einem Maß an vollem Konto verbunden. Geld verleiht eine Form der Freiheit. Geld im Alten ist jedoch nur eine lange Leine, die man auswirft, um sie dann langsam einzuholen, denn arbeitet es nach dem Prinzip: „Immer schön artig sein, und tun was andere von dir erwarten.“ Die Kernursache dafür habe ich in früheren Beiträgen bereits dargelegt.

„Bist du Beobachter oder Betroffener?“

Im alten System unterscheiden sich beispielsweise Kapitalismus und Kommunismus lediglich durch ihre unterschiedlichen Leinenlängen – letztlich sind sie nur die beiden Seiten ein und derselben Medaille und  fußen beide auf ein und demselben Prinzip. Und solange dies unbeachtet oder ignoriert bleibt, solange spitzt sich die Situation einfach nur weiter zu.

Verallgemeinerte Beschreibung des Kategorischen Imperativs: Findet man ein Situation vor, die von zwei oder mehr gegensätzlichen Vorstellungen „beherrscht“ wird, besteht die Aufgabe darin, die sie verbindende und überlagernde Überschrift zu erkennen, wo sich alle Meinungen in verbindung mit der Überschrift darin wiederfinden. Hegel entwickelte die dialektische Methode, das Prinzip von „These-Antithese-Synthese“.

Die dabei agierenden Meinungsvertreter selbst bewegen sich in einem Gemenge aus Misstrauen, so dass sie die geschaffene Situation nicht selbst überwinden können und so findet man sich manchmal beim KGN (Kleinster gemeinsamer Nenner) wieder.

Beim Prozess der Synthese ist es nicht damit getan, alles als „positiv“ Deklarierte lediglich in einen Raum zu stellen und zu behaupten: Wenn es im Einzelnen „funktioniert“, funktioniert es auch im „größeren Ganzen“.

Wie die aktuelle Weltsituation beider Systemstrukturen: Beide können von Gewinnen, Tricksen, Traktieren, Aufgeben und Verlieren sprechen – gelinde ausgedrückt, sind es lediglich Überschriften innerhalb gewohnter Regeln. Die eigentliche Lösung wahrgenommener Symptome liegt in der Synthese.

„Das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile.“

„Wir wollen Frieden.“ „Das wollen alle. Und wie erreicht man das?“

„Zu wissen wo man hin will, bedarf es zu wissen, wo man herkommt.“

In der Regel gelingt es nicht, wenn sich die „Gegner“ in einem „geschlossenen Raum“ gewohnter Konditionierungen bewegen. Das Schachbrett und seine Regeln sind hierbei stellvertretend für die Welt, in denen sich die Spieler aus Gewinn und Verlust gewohnt bewegen. Vielleicht erkennt nun so mancher, welche Rolle die „Deutschen“ in der Welt spielen. Und das es mit einem Personenausweis und einer „RuStaG1913-Nummer“ eben mal nicht getan ist.

Beim Gestaltungsprozess der Synthese befindet man sich gedanklich auf der Ebene des vernunftvoll handelnden Beobachters – also eine Art „dritte Position“. Auf diese Weise gelangt man aus der üblichen Polarisation des/der Betroffenen heraus.

All das setzt eine wertschöpfende und vernunftvolle Handlung bei der Umsetzung voraus. Mengenmäßiges Zusammenschütten reicht bei der Entwicklung von Lösungen nicht aus, ebenso wenig sich gewohnt fix einer mehrheitlichen Meinungen anschließen zu wollen. Denn dass ist nur die kollektive Reaktion gegen eine notwendige Anpassung an Veränderungen.

„Sie wollen uns töten. Wir müssen kämpfen. Wer geht vor?“, fragt das Opfer.“

„Merkel muss weg.“ „Ich finde gut, was sie macht. Man muss halt auch wissen, warum das Ganze geschieht und sich nicht nur mit den oberflächlichen Darbietungen auseinandersetzen.“

Und wer vom „schnell eben mal“ träumt, unterlässt es seine eigenen Konditionierungen zu hinterfragen und darauf kommt es im Wesentlichen an.

„Die anderen sind aber noch nicht so weit“, habe ich nun oft genug gehört. Meist von jenen, die über andere befinden. Also wieder nur die klassische Betreuungssituation.

Sei die Frage in den Raum gestellt: Ob das wirklich stimmt oder sich nur irgendwelche Menschen wieder als Vertreter für andere sehen? Wer weiß? Erfahrungsgemäß sind jene nur am Erhalt von Machtstrukturen interessiert und das regelt sich irgendwann ganz von allein.
Der Hierarchie als übergeordnete Organisation ist es gleich, wer sich hinstellt und sie vertritt! Denn sie führt über die Verhaltensmuster ein „Eigenleben“.

„Einem Fisch kannst du nicht erzählen, dass er im Wasser schwimmt.“

„Das ist sowieso alles eine Illusion.“ „Auch eine wunderbare Formulierung, um sich aus dem Geschehen in eine objektive Haltung bewegen zu wollen. Wofür hast Du dann deine Hände?“

„Aber du machst du doch selbst nichts.“ „Das macht den Anschein. Wie bewertest du „nichts“ und „was“? Ist es nicht eher so, dass etwas für dich dann erst einen Wert hat, wenn du es eines nehmen und einen Nutzen für sich davon tragen kannst?“

„Das nutzt den meisten Menschen aber wenig.“ „Das liegt daran, dass sie gewohnt sind, unter gesellschaftlichen Konventionen aufzuwachsen, die ein Andersdenken und damit verbundenem, nachgelagerten Andershandeln verdrängen. Lösungen, die man mal schnell kopiert, helfen in diesem Wandel jedoch nicht. Das dazu notwendige Wissen fehlt der Mehrheit.“

Erfahrungsgemäß scheitern Projekte und Vorhaben, die sich durch eine reine Ansammlung von Teilnehmern und Wissen auszeichnen. Dies, weil die verbindende Überschrift fehlt, diese zu klein gefasst ist oder verdrängt wird – nicht selten aus gewohntem Sicherheitsdenken und Festhalten Liebgewonnenem, Vorstellungen an „schnellen“ Lösungen, Positionen, Bedingungen und Pöstchen und was es sonst noch so alles gibt.

Auch nutzt es wenig, einfach mal die oberste Überschrift in den Raum hineinzudeklarieren, ohne einen Weg (Zusammenhänge) zu zeichnen, wie diese Überschrift mit dem eigenen Handeln in Verbindung steht.
In der Regel versucht man dies mit Euphorien und pikiertem Rechtfertigen überlagern zu wollen. Das ist nennt man zudem auch Wunschdenken, weit weg von jeglicher Sachorientierung und führt letztlich zur Ent-Täuschung.

„Wir brauchen Frieden.“ „Frieden findest du nur in dir selbst. Der Wandel geht vom Einzelnen aus. Das ist der erste Schritt.“ „Ja, aber sie machen Krieg.“ „Krieg findet bereits in  jenem Moment statt, wenn Du versuchst Dir etwas habhaft machen zu wollen, weil du der Meinung bist, es stehe dir zu, obwohl es nicht von selbst zu dir kommt.“

Man kann sehr schnell erkennen, wenn von Veränderungen zwar gesprochen, doch nur Altes aufgekocht wird.

 „Wer nicht hören will, beschäftigt sich halt.“

Erst die Tage sah ich ein Video was zeigte, dass es Sinn macht, sich alleine an die Themen heranzuwagen, um so zu Erkenntnissen für die eigene Entwicklung zu kommen.

„Die herrschende Meinung, ist die Meinung der herrschenden – Masse.“

„Du erhebst dich über andere.“ „Nein, du hast nur sehr gut gelernt, dich selbst zu unterwerfen. Also, steh‘ bitte auf.“

Es macht also wenig Sinn, sich lediglich auf einer Ebene und einem Thema aufzuhalten, wenn man sich mit der Thematik „System“ beschäftigt. Es erfordert eine interdisziplinäre Betrachtung.
Mit einfachem „dagegen sein“ oder dem Aufstellen anderer Hamsterkäfige ist es in der Regel nicht getan – auch nicht die 1000ste Sendung von etwas, was im Prinzip immer das Gleiche ist.

„Mit dem Wissen, was man hat, bekommt man immer nur das, was man kennt.“

Und ich kann an dieser Stelle nur den Hinweis in den Raum stellen, sich aus aller Art von Betreuungsstrukturen herauszubewegen – auch dann, wenn sie einen anderen „Staat“ verheißen.
Denn Willkür beginnt stets mit einem Lächeln, wenn man anderen die Verantwortung überlässt. Am Ende kehrt jedoch alles zu einem zurück. Dann, wenn Hab und Gut auf dem Spiel stehen. Und dieses Mal geht es um weitaus mehr.

Und wie dies miteinander in Verbindung steht, ist auch ganz einfach.