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Der Mensch, die Organisation und seine Spiele

Lesezeit: ca. 17 Minuten

Wenn sich Menschen zusammenfinden, wird Organisation nicht selten unter der Vorstellung der Gleichschaltung einer tolerierten und womöglich auferlegten (Einzel)Meinung betrieben.
Nicht anderes geschieht in der klassischen Schule, wo der Mensch weiter für das Leben „vorbereitet“ wird – in der Regel ein Leben der belohnten Hörigkeit, die ursächlich durch Prägung in der Familie ihren Anfang nimmt und auf einem Vertrag zwischen Mutter und Kind basiert.

 „Hier hast du mal zwei Mark und jetzt drückst du die Oma ganz lieb. Sage aber nichts Deinem Bruder.“ „Oma, das kostet aber extra.“

Beginn
Tatsächlich entscheidet jede Mutter dieser Welt darüber, ob ihr Kind später als fremdbestimmter Sklave oder souveräner Mensch aufwächst.

Jedoch auch der Mensch hat durch seinen Verstand und Bewusstsein jederzeit(!) die Möglichkeit, in seine Souveränität hineinzuwachsen.

Da mag auch ein Stück Papier im Außen zunächst nur als ein Testballon gelten.

Beruf
Die Bedeutung der Berufung hat in der alten Ordnung eine verordnete „nebensächliche“ Bedeutung, als der sogenannte Job.

Denn die Berufung beinhaltet, dass zu tun, was man am besten kann, denn an dieser Stelle hat die Verantwortung für das eigene Handeln eine natürliche Bedeutung und Notwendigkeit, wobei die Bevormundung oder Einmischung durch andere entfällt.
Dadurch sind alle Positionen jedoch gefährdet, die ihr Leben auf der Fremdbestimmung von anderen aufbauen.

Somit werden all jene verstummen, die überall zwar mitreden wollen, wie es am besten wäre, während sie selbständiges Handeln jedoch tunlichst vermeiden oder notwendiges Können überhaupt nicht vorhanden ist.

Ihr eigentliches Traktieren zeigt sich in der Regel nur in der Masse, wo die Wirkungslosigkeit ihres (belohnten) Handelns zunächst in der Masse der Handelnden nur scheinbar nicht auffällt.

In einem Unternehmen kann der kleinste Engpass, bspw. hervorgerufen durch Unkenntnis und damit verbundene Unsicherheit für alle Teilnehmer zur Hölle werden.
Eine Hölle, in der man sich dann täglich belohnt durchkämpft, jedoch selten weiß, wo die eigentlichen Ursachen dafür liegen.
Denn ist auch das Denken in Zusammenhängen und damit verbundene Heilung (Auflösung von Engpässen) wird durch die Bildung von Abteilungen (Fürstentümern) wirksam unterbunden.

„Wenn es mir beschissen geht, warum sollte es anderen besser gehen?“

In diesem Zusammenhang bekommt ein Bewerbungsgespräch auch eine andere Bedeutung, wo geprüft wird, ob sich der Bewerber durch seine Verhaltensmuster auch in die „natürliche Ordnung“ einfügt.

Derartige Strukturen gehen mit der alten Ordnung zu Ende, denn erfordert eine Überleben ein Umdenken.

Schule
Die Wissensgleichschaltung in der Schule bildet die Grundlage für die später vorherrschende Konkurrenz nicht nur im Arbeitsmarkt.
Die eigentliche Gleichschaltung nimmt ihren Anfang bereits in der Familie: „Du bist solange gut, solange mir dies gefällt.“ Die sich daraus bildenden Verhaltensmuster sind in der Mehrheit gleich, lediglich die Ausprägungen im Außen unterschiedlich.
So trägt jede Struktur, die der Mensch durchläuft, ein bisschen dazu bei, dass er sich von der Natur und seiner Souveränität langsam verabschiedet – von der Entwicklung und Entfaltung der eigenen, gesellschaftlich tolerierten Unvernunft hin zur natürlichen Vernunft einmal ganz zu schweigen.
Erst mit der eigentlichen Vernunft, findet der Mensch auch seine Souveränität und Selbstbestimmung.

Der Mensch und seine Souveränität
Der gewohnt konditionierte, gleichgeschaltete Mensch (Prozess der Gleichschaltung beginnend nach der Geburt und dies von Generation zu Generation als Memvirus weitergegeben) strebt im Außen nach Anerkennung (durch Belohnung) und Aufmerksamkeit (Liebe).
Dieser Prozess wird in der alten Ordnung in der Regel nie abgeschlossen, da man ihm selten aufzeigt, dass er im Kern durch Selbstliebe sich befreit. Weil auch hier die Vorstellung besteht, dass Ego etwas mit nur an sich denken zu tun hat.

„Ich bin Tag und Nacht für euch am Schuften und bekomme nichts zurück.“ Zitat einer Mutter

So bleibt er auf diese Weise weiterhin der willige Untergebene jedes über ihn bestimmenden Vorgesetzten und überträgt es auf die nächste Generation, solange er sich selbst nicht anders entscheidet.

Der Ausweg ist die Selbstliebe, Selbstachtung, Selbstwert (Würde) und Selbsterfüllung, die in sich befreien lässt und so nicht mehr als willig-funktionierender Teil der Manipulation zur Verfügung steht.
Der souveräne Mensch begegnet sich auf Augenhöhe der Souveränität, der Würdelose versucht sich über den anderen zu erheben oder sich ständig selbst zu unterwerfen.
Der souveräne Mensch bewegt sich vordringlich nicht in der Polarisation und Projektion (Schuldzuweisung oder Ermächtigung).
Souveränität ist jener Zustand, wo Menschen auf natürliche Art und Weise auf Augenhöhe zueinanderfinden – zusammenkommen.

Fremdbestimmung durch willkürlich-opportune Belohnung und Bestrafung, wird mit dem Ende der alten Ordnung abgeschafft und so hart es auch klingt auch alle, die meinen, daran festhalten zu müssen, während für die Betreuten die Betreuung auch zu Ende geht.

Denn führte die auferlegte Fremdbestimmung zu einem willensschwachen und manipulierfähigen Menschen, der sich in der Regel nur durch Klagen, Wimmern, Greinen, Jammern, Widerstand gegen Veränderung, Wunschvorstellungen über Lösungen und Schuldzuweisung zum Ausdruck bringt.

Er wurde zum belohnten und willigen Opfer gemacht und mit der Einstellung alleine gelassen, er selbst könne daran nichts ändern oder sich gar auch selbst befreien.

„Komm’ ich helfe Dir, dich zu befreien, wenn du mich wählst.“

„Ja, aber die anderen…“, heißt es dann später.

Ich mag behaupten, dass kaum jemand bisher wirklich frei war, wenn er andere erwählte, die ihn dann nur „beschützen“ sollten oder sich irgendeinen Zettel ausstellen ließ.

So stelle ich die Hypothese auf, dass auch die Kriege lediglich nur Inszenierungen sind, um die „Freiheit“ (eigentlich Sicherheit der Erwählten) zu verteidigen, unter Verbrauch von unbewusstem Menschenmaterial (Wir müssen Masse bilden, wir müssen für die Freiheit kämpfen). So etwas nennt man auch Kanonenfutter und kleidet es in Patriotismus. Und wenn jeder das nimmt, was er sich bestellt, darf er sich auch nicht wundern.

„Die Welt, ein kollektiv vereinbartes Lehensverhältnis.“

Eine Freiheit, die nie eine war, wenn sich der Bürger unter den Schutz seines Staates stellte und nach einem anderen schrie, wenn ihm der alte nicht mehr passte. Das Spiel funktioniert auch nur solange, wie es genug „Bauern“ gibt.

Das Spiel der Spiele
Wenn man sich Schach anschaut erkennt man, dass der Unterschied zwischen König und Bauer sich nur durch den Schutz ergibt, den der König genießt, während die Zugmöglichkeiten sich ähneln. Die Mächtigste innerhalb(!) des Spieles ist die Dame, siehe auch das Gleichnis von Esau und Jakob.

Der symbolische Tausch eines Bauern gegen eine andere Figur, der das hintere Ende des gegnerischen Spielfeldes erreicht hat, beantwortet im Kern die Frage, dass man aus jedem Bauern alles Mögliche machen kann, während das Spiel sich innerhalb des Kampfes zweier Hierarchien abspielt.
Ein Spiel also, was man sich schenken kann, da es im Leben nicht ums Gewinnen oder Verlieren, Vorteil und Nachteil geht, sondern um Kooperation.

Die Spaßgesellschaft
Denn zu sehr bietet dem Verwöhnten (Gewöhnten) das System jegliche Annehmlichkeiten, sich von seiner Selbstbefreiung abzuwenden, um letztlich nur ein Zombie des Systems zu bleiben. Ein System, was ihm die einzige Energie entzieht, die wirklich echt ist: seine Lebensenergie und die Fähigkeit der Wertschöpfung.

Somit haben wir es in der alten Ordnung (der Hierarchie) auch mit einem System zu tun, was sich der Mensch selbst schuf, was sich nicht (nur) gegen sein Ebenbild erhebt, sondern er sich durch das System selbst gegen das Leben an sich stellt.
Und genau dies lässt den Mensch für das Leben solange selbst unreif verbleiben, solange er sich der Hierarchie und ihren Ordnungsprinzipien unterwirft und die Entscheidung zu seiner eigenen Anpassung an die Prinzipien des Lebens weiter unterlässt.

„Baum der Erkenntnis, Baum des Lebens.“

Aufmerksamkeit, Anerkennung und Zugehörigkeit erfährt der Mensch in der alten Ordnung im Außen, zuhause durch artig und brav sein, in der Schule durch gute Noten für systemgerechtes Verhalten und dem Lernen systemgerechter Informationen, im Beruf durch Belohnung für Hörigkeit und Beauftragtes auszuführen.

Es  mag gut gemeint erscheinen, wenn es nicht innerhalb einer hierarchischen Ordnung stattfinden würde, wo der Wertschöpfer im Grunde für wertschöpfungsfreie Strukturen tätig ist und sich willkürlich-opportunen Strukturen belohnt unterwirft.

Wenn ein Vorgesetzter über einen anderen bestimmt, bedeutet dies jedoch nicht, dass der Vorgesetzte für das Handeln des anderen Verantwortung trägt. Das ist eine Illusion. Jeder erntet, was der gesät hat. Und deshalb kämpft so mancher – notfalls bis zuletzt – vergeht – selbstverantwortlich – auch für das letzte Ergebnis. Vielleicht finden sich ja vorher noch ein paar Patrioten, die sich dann heldenhaft „davorstellen“.

„Wir stehen alle hinter dir…, wenn die Kugeln kommen.“

Der Körper als Hinweis auf die natürliche Ordnung
Schaut man sich z. B. den Körper des Menschen an, so ist er ebenfalls ein System und näher betrachtete, findet sich in ihm keine hierarchische Ordnung. Denn seine Organe(!) sind miteinander und vor allem aufgabenorientiert miteinander verbunden und wiederum selbst Systeme, die nach dem Prinzipien: Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe ihre Aufgaben erfüllen. Über die Eingabe erfolgt die Energie, um auf der einen die Struktur zu erhalten und gleichzeitig die Aufgabe zu erfüllen. Es handelt sich dabei um materiell und immaterielle Informationen.

Und die Vorstellung, dass die Nieren miteinander streiten, wer ab nächste Woche die Aufgabe des Herzens oder des Gehirns übernimmt, während man den anderen Organe darlegt, welche Niere mit welchen Argumenten am besten „re-gieren“ könnte, mag zunächst eher unfugig erscheinen. Viel Unterschied zur aktuellen Realität besteht jedoch nicht.

Kooperation
Das wiederum zeigt, dass eine Organisation sich am Zusammenwirken der praktischen Fähigkeiten, des Könnens und damit verbundenem Wissens der einzelnen Teilsysteme bemisst und nicht zwingend eine künstliche, geistige Gleichschaltung erfordert (Ideologie), die über eine Hierarchie ständig „beaufsichtigt“ werden muss.

Sinn machen dabei auch sinnhafte Aufgabenstellungen. Wer also den Reichtstag räumen will, tut gut daran, ob er das auch selbst tun und für sein Tun Verantwortung tragen würde.

Es macht also wenig Sinn, Ebenen zu schaffen, wo man Aufgaben hingibt, damit diese „dort“ gelöst werden sollen, jedoch das praktische Wissen dafür fehlt und die eigentlichen Ursachen unbetrachtet bleiben – verallgemeinert ausgedrückt. Gesetze herauszubringen, und darauf zu warten, dass sich das Problem alsdann „von selbst“ löst, kann es also auch nicht sein.

Gleiches gilt für Obdachlose, die auf der Straße leben, während der artige, arme Deutsche seine Spende nach Afrika schicken lässt, die dort den Reichen in die Hände gegeben werden, damit diese wieder über die Armen herrschen können.

Gewohntes „Woanders“ ist unwirksam
Letztlich bedeutet es, dass die Konditionierungen des Individuums von ihm selbst zu betrachten sind, was in der Regel nicht geschieht, weil so mancher sich der Möglichkeit der ungehinderten(!) Selbstbetrachtung zu entziehen versucht, weil er sich seinen Unsäglichkeiten und Unterlassungen des Lebens stellen müsste. Er vergisst dabei die außergewöhnliche Möglichkeit, sich selbst zu vergeben, weil er sich in der Regel selbst hasst und „anderen“ alle Unsäglichkeiten an den Hals wünscht, die er selbst in sich trägt. Das ist die gesellschaftliche Selbsthaltung, die er durch Umentscheiden selbst bei sich durchbrechen kann.

Und solange „regieren“ in ihm jene Muster, die ihn für die Fortführung in Betreuung prädestinieren. Was wiederum in der Szene ganz deutlich zu erkennen ist, wenn so mancher sich zwar zum „Menschen“ erklärt, jedoch Sekunden später selbst nach einem Staat rufen lässt. Der Mensch untersteht lediglich den Prinzipien der Schöpfung. Eine gewohnte vorstellung von Staat, hat lediglich die Aufgabe des Schutzes seiner Bürger. Jedoch vor was? Vor anderen, die sich auch nur unter einen Schutzmantel stellen? Sicher nicht.

Also geht es nicht um Schutz, sondern auch um Machterhalt in der Form einer hierarchischen Ordnung.

Staat in seiner klassischen Form (Hierarchie) und souveräner Mensch, sind einander gegensätzlich. Zudem läutet die Möglichkeit einer Wahl, die Abgabe der Verantwortung und damit verbundene Selbstentwürdigung des Individuums ein, was gesellschaftlich zu einer Masse würdeloser, heuchlerischer, belohnungswilliger und willkürlich-opportuner Protagonisten führt – und damit einhergehende wertschöpfungsfreie Betreuer – erstanden aus ihren eigenen Reihen. Das klingt hart, ist jeodch so.

Die Frage, wie ich es denn machen würde, wenn man mir so manch gestellte Aufgabe in der Regel entgegenhält, beruht auf der Vorstellung „Probleme“ dort lösen zu wollen, wo sie sicht- und spürbar in Erscheinung treten. Die Frage steht also bereits in einem falschen Zusammenhang. Die Tage habe ich darüber hinaus festegestellt, dass allein die falsche Frage zu einer unnötigen Beschäftigung, Selbstablenkung und zu keinem Ergebnis in der Sache führt, weil es sich in der Regel um Fragen handelt, die sich Symptomen beschäftigen.

Und mag es zunächst in der Beziehung mit Erwählten noch nach einer freundlichen Symbiose ausschauen, transformiert diese sich später durch Schaffung zusätzlicher Stellen und Strukturen in der wertschöpfungsfreien Seite zu einer parasitären Symbiose. Das Thema „Karriere“ sei hier mit angeschnitten.

Eine parasitäre Symbiose, die sich alsbald über die Masse erhebt, ihre gewählte Stellung missbraucht, sich über den Menschen erhebt und über ihn verfügt. Die Illusion, sich dann „andere“ gerechte Vorgesetzte erwählen zu wollen, bleibt also eine Illusion, wenn die Struktur der Hierarchie die gleiche bleibt. Am Ende bekommt der Wähler immer das, was er sich „verdient“ hat.

„Die Tröge bleiben…“

Der Mensch schuf sich „eingehöllt“ in seine Konditionierungen eine Welt, die ihn selbst unmenschlich werden lässt. Doch hat er in seiner Entwicklung einen wesentlichen Vorteil: er kann Umdenken.

Die Wahl des Menschen ist die symbolische Entscheidung zur Abgabe seiner Verantwortung und Stimme an der Wahlurne – grundsätzlich.

Wenn die Macht vom Volke ausgeht, reicht ihre Kraft gerade genug dazu zwei gekreuzte Linien in einen Kreis zu machen. Das ist die einzige Macht, die ihm bleibt, solange es nicht umdenkt und als Volk wieder nur willig volkt und erfüllt, was ihm aufgetragen wurde.