Zeit zu handeln
http://www.manager-magazin.de/politik/konjunktur/0,2828,769628,00.html (Manager Magazin)
Im Irrglauben alles mit genug Kontrollen geregelt zu haben, entstehen keine Selbstregelmechanismen, wie wir sie in den Organisationsstrukturen der Mehrheit der Unternehmen benötigen. Warum?
Weil sich das Gros der Unternehmen tagtäglich mit sicht- und fühlbaren Unzulänglichkeiten auseinandersetzt.
Wenn man die Zusammenhänge erkennt, dann wird sehr schnell klar, dass sich die Mehrheit auch nur mit Symptomen beschäftigt. Symptome, die sich aus dem Dickicht organisatorischer Unzulänglichkeiten herausbildet und ein nicht einschätzbares Kosten, Nerven und Energie verzehrendes Eigenleben entwickeln, deren Problemen man nicht mehr Herr wird.
Verständlich werden die auswirkungen dann, wenn folgenden Weg geht. Eine Funktionsstruktur ist ein Teilsystem innerhalb des größeren Ganzen, dem Unternehmen, das Unternehmen ist selbst ein Teilsystem innerhalb eines größeren Ganzen der Nationalökonomie, diese wiederum ein Teilsystem innerhalb eines europäischen Umfeldes, dieses, eingebettet im globalen Wirtschaftssystem.
Und jetzt stellen sie sich die täglichen Unzulänglichkeiten in den einzelnen Unternehmen vor (man führe sich hier vor Augen, dass eine Ökonomie die Kernaufgabe: Gewährleistung der Lebensgrundlage einer Gesellschaft auf (normalerweise) sinnvollem Umgangs mit den natürlichen Ressourcen“ hat.)
Diese organisatorischen Unzulänglichkeiten machen jedes! Jahr ca. 363 Mrd. Euro des BIP aus (Proudfoot Consulting: Globale Produktivitätsstudie, 2005).
Wen wir also im Sinne globaler Markt- und Wettbewerbsstrukturen wieder ein vernünftigen Bahnen agieren wollen, so führt kein Weg daran vorbei, sich mit zeitgemäßen, global wirksamen Organisationsprinzipien zu beschäftigen, die sich von der Mehrheit konventionell-traditionell geprägter Beratungs- und Organisationsmuster signifikant absetzen, dort beginnen, wo klassische Beratung aufhört.
Was wir zur Lösung benötigen, sind System-Consultants, die sich über den Weg der interdisziplinären Ausbildung mit den Grundprinzipien ganzheitlich/systemischer Neuorientierung beschäftigen und diese auch anwenden. Dies fehlen im Markt zur Gänze.
Wer glaubt, sich mit BWL im Umfeld ganzheitlicher Neuordnungen bewegen zu können, vergisst, dass zum System-Consultant die Prinzipien ganzheitlichen Denkens und Handelns vollständig verinnerlicht sein müssen: Das Verständnis für dynamisch vernetzte Beziehungsmuster, wechselseitige Abhängigkeiten, kybernetische-, symbiotische-, synergetische- und kausale Wirkmechanismen, einschließlich die gesamten Prozessabläufe eines Unternehmens in all seinen Details und Sachbeziehungen verstehen und, was von größerer Bedeutung ist, diese auch nach den ganzheitlichen Prinzipien gestalten.
Im Weiteren muss sich im Bildungswesen mit der Thematik ganzheitlichen Denkens und Handelns, bereits in der Grundschule und in den höheren Ausbildungseinrichtungen beschäftigt werden.
Nur so wächst zusammen, was zusammen gehört.