fdm
fdm

Does it really work?

Lesezeit: ca. 12 Minuten

Am Morgen kam der Gedanke, einen Beitrag darüber zu schreiben, der das Thema „Ratlosigkeit“ nochmals aufgreift und warum so manches einfach nicht funktionieren mag.

Grob gesagt beginnt eine Sache dann zu funktionieren, wenn die Überschrift, unter der die Sache gedacht und gestaltet werden soll, eine entsprechende Priorität inne hat.
Wenn etwas nicht funktioniert, liegt es einfach daran, dass das gewählte oder bestimmte Thema nicht die Bedeutung hat, die man ihm von der Priorität her zuordnet, weil etwas anderes von höherer Priorität ist.

An dieser Stelle könnte man jetzt einwenden, dass bspw. ein „souveräner Staat“ doch eine anzustrebende und hoch ehrenhafte Angelegenheit sei, man patriotisch die Flagge ja schwingen müsse und ich dieses Vorgehen noch vor Jahren selbst bejaht hätte. Heute ist für mich erkennbar: Weil es gewohnt innerhalb des Systems gedacht war und seinen Regelprinzipien entsprach.
Heute zur Gänze nicht mehr, weil die Nummer, an die es zu knabbern und sich gesellschaftlich zu entwickeln gilt, von weit aus größerer Natur ist.

Das geht so weit, dass man die Rechtsaufklärerei (mit allen, was damit im Zusammenhang steht) getrost als ein „Durchgangslager für Schwerbeschäftigte“ auf dem Weg zu einer viel größeren Nummer betrachten kann und die hat ihren Preis: Dem Ablassen bestehender Ich-Programmierungen.

Das alte System geht mittlerweile zu Ende und damit alle Denk- und Verhaltensmuster, die sich noch in diesem alten Systemmodus bewegen und dabei spielen BRD und RD nur subatomare Geigen.

Denn unter dem Aspekt mehrheitlich bestehender Konditionierungen, wäre so etwas wie ein souveräner Staat lediglich nur eine gewohnte Hülle geworden, wohinter sich eine Masse unsouveräner Menschen zu verstecken versucht hätte, um weiter so bleiben und ihren Besitzstand sichern zu wollen, wie sie es bisher getan hätten. Das klingt jetzt sehr hart. Der mir bisher begegnete „Patriotismus“, entpuppte sich letztlich nur als vorgeschobenes Etikett für Besitzstandssicherung. Das mag auch andere geben, doch die waren bisher motiviert, sich lediglich ein gemeinsames Feindbild zu schaffen, bzw. vorhalten zu wollen.

Und wenn das Wort „Feindbild“ fällt, sind wir fix beim gewohnten „Ich“, was das Feindbild selbst erzeugt, auf andere projiziert, um später das geschaffene Ergebnis in einer materiellen Realität zu erleben. Man erntet, was man sät. Das funktioniert zwar, im Sinne eines geistigen Stillstands, führt jedoch zu keiner Lösung – bis man erkennt, dass man die Finger davon lassen muss – weil man weiterzudenken (also darüber hinaus) hat, statt nur zu verdrängen.

Warum etwas nicht funktioniert, spiegelt ein Gespräch und später ein Beitrag wieder, der nicht den Wissensstand des Gesprächs wiedergab, sondern nur das Gewohnte verkörperte, was eine Masse gerne hören mag – vereinfacht ausgedrückt. Es funktioniert nicht, weil Denken (das Gespräch) und Handeln (das Geschriebene) nicht übereinstimmten.

Um es auf den Punkt zu bringen: Authentizität hat nichts damit zu tun, nur genug von etwas zu wissen oder an Wissen in sich angesammelt und im Dialog abrufbar zu haben. Wenn es nicht verinnerlicht wurde, was man wiederum mit Hilfe der Empathie wahrnehmen kann und in einem entsprechenden Handeln zu erkennen ist. Das Wissen wird dadurch „belebt“ und führt automatisch zu Veränderungen im Umfeld („Am Tun, wird man sie erkennen.“).

Falls jemand an dieser Stelle fragt, was ich tue: Ich kläre über jene Dinge auf, von denen sich alles ableitet, was sich so der Mensch in seinem konditionierten „Ich“ hat ausdenken mögen. Das nennt man Ursachenbetrachtung.
Denn ohne zu wissen woher „man“ kommt, braucht man sich nichts Neues wünschen, da letztlich doch nur das Alte entstünde – einfach ausgedrückt: Solange der Mensch nicht weiß, wie und durch was er „funktioniert“, wird er stets nach dem Alten greifen oder das Alte gestalten.

Das Leben an sich gestaltet sich einfach, was mit den klassischen Konditionierungen des „Ichs“ nicht der Fall ist, versucht sich das „Ich“ vor äußeren Veränderungen zu zunehmende Komplexität schützen zu wollen. Auf der mentalen Ebene arbeitet es mit Verdrängung und auf der materiellen mit Besitzstandsanhäufung (Besitz, besetzen, Besetzung).
Die äußere Anhäufung sorgt dafür, dass im Inneren weiter die gute alte Leere herrscht, die mit Euphorien, Ablenkungen und „Aufplustern“ überspielt werden – entsprechende Gegenreaktionen sind mit zu berücksichtigen. Ausgeglichenheit deutet auf innere Selbsterfüllung hin.

Verliert der gewohnt konditionierte Mensch seine Besitztümer, so steht der Mensch in der Regel vor dieser lange verdrängten Leere und das ist der Punkt, wo die Schäfchen wieder brav sind. Denn ist erkennbar, dass am Ende jene, die am meisten anhäuft, auch am meisten zu verlieren haben.

„Die Letzten werden die Ersten sein.“

Weitere Fälle
Je komplizierter, unordentlicher und beschäftigter ein beobachtetes Menschensystem ist, desto mehr wirkt dort ein „Ich“, wo nicht selten dessen Mensch gleichzeitig versucht, aus dem selbst geschaffenen Zustand herausgelangen zu wollen, während er meist „anderen“ die Schuld für seine Situation gibt.

Finden sich auf diese Weise viele so konditionierte „Ichs“ mit derselben Meinung zusammen, so entsteht der Eindruck, dass man zumindest mit einer Mehrheit etwas bewegen könnte – die klassische Parteibildung mit eingebautem Gezerre, Rechthabereien und Klein-in-Kleindenken (die Suche nach dem Gottesteilchen im Rechtssystem).
Der Grund, warum nach eindringlicher Beschäftigung und persönlichem Durchleben der Rechts- und sogenannten Reichsbürgerszene, diese nur eine selbst geschaffene Sackgasse darstellt – solange dort nicht weitergedacht wird und Denken und Handeln in kollektiven Beschäftigungsarien verpufft.

„Weiterdenken, statt weiter denken.“

Das ist jener Punkt, wo Ratlosigkeit eintritt und das Gedachte wohl doch nicht weit genug gedacht worden ist.

Für alle, die das Gefühl der Ratlosigkeit in sich tragen, kann ich jeden Betroffenen beunruhigen: Krise ist jener Zustand, wo bisheriges Wissen, Denken und Handeln zu keinem, den Gewohnheiten entsprechend erwartbaren, brauchbaren Ergebnissen mehr führt.

An dieser Stelle folgt in der Regel Resignation und Aufgeben. Hier mag ich an alle appellieren, sich nicht ins eigene Boxhorn jagen zu lassen. Gefühlte Grenzen existieren nur dann, wenn man am Bisherigen festzuhalten versucht. Im Falle dieses Wandels handelt es sich bei diesen gefühlten Grenzen um die Konventionen, die sich die Gesellschaft auferlegte – und die gilt es in Frage zu stellen.

Schaut man sich das (alte) System in der Gänze an, so ist deutlich ein Nichtfunktionieren in allen Teilsystemen zu erkennen. Das ist auch ganz einfach zu erklären (wenn auch nicht einfach zu verstehen): Das alte System war nie dazu gedacht, dass es wirklich auf Dauer funktioniert, sondern dass wir (ich sag’s mal so) erkennen, dass es mit den gegebenen Mitteln, Methoden und Werkzeugen nicht funktioniert – und die fangen bereits im Kopf an – genauer: bei den Ich-Programmierungen, mit denen der Mensch herumläuft.

Jetzt würde so mancher sagen: „Es ‚funktioniert’ doch.“ „Und für die anderen?“ „Tja, die sind doch selbst daran schuld.“

Um es mal so auszudrücken: „Es ist zu einfach gedacht.“

Denn handelt es sich bei der Aussage lediglich um ein gewohntes Verdrängungs- und Abtrennungskonzept, wo der Vorstellung materieller Sicherheit, ein Heer der nach materieller Sicherheit Suchenden gegenüber steht – sich also beide mit ihrer inneren Leere herumzuschlagen haben – auf der Jagd nach „Flocken, Hab und Gut“. Auf dem gemeinsamen Grabstein steht dann: „Sie dachten nicht weit genug.“

Weit genug gedacht ist es dann, wenn ein Vorhaben dem Leben an sich dienlich ist, sich an dessen Prinzipien orientiert und nicht nur innerhalb einer abgegrenzten Gruppe – besser dem kollektiven Ich (Meta-Ich) – vereinfacht fomuliert.

„Adam Smith hat gesagt: Das beste Resultat erzielt man, wenn jeder in der Gruppe das tut, was für ihn selbst am besten ist. Richtig?“

„Das hat er gesagt, stimmt.“

„Unvollständig, unvollständig. Okay? Weil man das beste Resultat dann erzielen wird, wenn jeder in der Gruppe das tut, was für ihn selbst am besten ist… und für die Gruppe… Regulierende Dynamik, Gentlemen, regulierende Dynamik… Adam Smith hat sich geirrt.“

Dialog zwischen John Nash* und Kollegen im Film „A Beautiful Mind“.

*John Nash ist ein amerikanischer Mathematiker und wurde im oben genannten Film von Russel Crowe gespielt. Adam Smith ist sozusagen der Vater der alten Wirtschaftordnung. Der hat aber auch nur auf den gewohnten Konditionierungen herumgeritten – gleiches gilt für das Vorghandensein des Kapitalismus.

Denn so wie das „Ich“ mehrheitlich programmiert ist, wirkt es gegen das Leben und es bilden sich Strukturen, die sich durch das nicht weit genug Denken alsbald in einem Verteidigungs-,  Verdrängungs- und Ausgrenzungsmodus innerhalb des Systems bewegen. Das ist auch die eigentliche Bedeutung von „Teilen und Herrschen“.

„Teilen und Herrschen“ ist ein Prinzip des „Ichs“ und nicht nur der Herrschenden, sondern der herrschenden…Masse.

„Die Unterteilung der Unterteilung der… usw.“

Die Lösung auf der klassischen ideologischen Ebene in einem Satz foumuliert: Eine Symbiose aus Best of Kapitalismus und Best of Kommunismus. Und das ist was vollkommen anderes, als das was man kennt.

An dieser Stelle angekommen, ist erkennbar, was man sich mit gewohnten Denk- und Verhaltensmustern individuell-kollektiv nur selbst versklavt und selbst ausbeutet.
Das wiederum ist ein Hinweis, dass jeder nur selbst den Weg der Befreiung durch sich selbst (also der Infragestellung seiner Konditionierungen) gehen kann. Der eigentliche Weg.
Sicher kann man noch etwas Zeit bei irgendeinem Gericht verbringen und sich retten lassen wollen. Doch geht es für den Einzelnen nicht weit genug, weil er wieder andere „vorschickt“ für ihn „die Kohlen aus dem Feuer holen“ sollen, was seine eigene Entwicklung nur behindert!

Okay. Es gab tatsächlich mal jemanden, der mich gefragt hat, was ihm Verantwortung denn nutzen würde. Ein Signal, dass man niemand mitnehmen kann.

Es gibt nur ein Mitkommen.

„Das Gehirn lebt von Herausforderungen und das Finanzamt von Nachforderungen.“