Die Ruhe vor der Ruhe
Rechtsmittel sind eingelegt. Die Antworten daraus sind vom Prinzip her die gleichen:
„Recht ist etwas, was „von oben“ wirkt und nicht „nach oben“.“
Seine Existenz und Charakter der Fremdbestimmung, begründen sich in der mehrheitlich vorhandenen Unvernunft.
Um es ganz deutlich zu sagen: Es macht lediglich Sinn, das Recht zu nehmen, um das System zu einem Teil damit in Frage zu stellen, jedoch nicht, um damit „gewinnen“ zu wollen – weil das nur ein Denken innerhalb des Systems ist – egal, welches Gesetzbuch und aus welchem Jahrhundert man aufzuschlagen versucht.
Ich mag das „ewig Gestrige“ mittlerweile nicht mehr hören, wenn versucht wird, mit „Recht“ an Geld zu kommen, Besitz oder Grund sichern zu wollen oder man alte Heeres- und Landesführer aufbahrt und wie schön doch das Gestern gewesen sein soll – während nicht selten eine verschlimmbesserte Version von Vorgestern für das unbekannte Morgen als „Teufel an die Wand gemalt“ wird (was im Kern auch nur ein Verhalten des „Ichs“ darstellt: Lieber bekanntes Unglück, als unbekanntes Glück.).
Das Einzige was im Kern im Alten zählt, ist die bedingungslose Anerkennung der jeweiligen Autorität und ihrer geschriebenen Worte, als Handlungsanleitung zur Fremdbestimmung und Gehorsam.
Dabei wird übersehen, dass es mehr Sinn macht, sich mit der gesellschaftlich tolerierten Unvernunft zu beschäftigen, die als eine Ursache für den Vertrag zur Fremdbestimmung und Betreuung der unvernünftigen Betreuten gilt – ungeachtet, dass das gewöhnlich implementierte: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“, jenes Mem-Virus ist, mit dem sich das System von Generation zu Generation fortpflanzt und aus jedem mit Vernunft und Gewissen begabten jungen Menschen einen obrigkeitshörigen Systembefürworter macht.
An dieser Stelle wird auch erkennbar, dass sich „die Szene“ größtenteils noch in den Mustern der alten Weltordnung bewegt.
Das ist an für sich nichts hinderliches, wenn nicht der Sachverhalt jener wäre, dass es nichts nutzt, sich mit den Werkzeugen des Alten etwas Neues aufzubauen versucht.
Nicht selten kam dann auch die Frage: „Wie willst du es denn machen?“
Dabei erkennend, dass diese Frage bisher rein obligatorischer Natur und keine wirkliche Antwort gewollt war – es sei denn, sie wäre in einem Satz und mit den Begrifflichkeiten des Erwartenden formulierbar.
Erfahrungen und Grund für mich, Menschen so zu lassen – gleich wohin sie vorhaben zu streben. Das System in Frage zu stellen bedeutet: keinen Einzelnen in Frage zu stellen.
Erst die Tage erhielt ich eine Email, wo erkennbar war, wie sehr sich der Verfasser in einem ihm gewohnten, inneren Widerstand bewegte, während er nach einer Antwort fragte, die wiederum seinen Vorstellung entsprechen wollte.
„Im System ist im System. Anderes Denken, anderes System.“
Was für das System besonders „unverträglich“ ist (weil es Veränderung und damit verbundenem Andersdenken grundsätzlich als Bedrohung wahrnimmt), ist seine Autorität nicht mehr anzuerkennen, da ihm so die notwendige Aufmerksamkeit entzogen wird. Das bedeutet jetzt nicht, dass man nur dagegen sein muss. Denn der Prozess der Aufmerksamkeit überlagert „dafür oder dagegen“.
Sicher gibt es so manchen, der jetzt sagen würde: „Wir müssen aber kämpfen und uns wehren!“.
Es mag stimmen. Jedoch ist das was man erlebt, das Ergebnis des Gesäten und das „Gesäte“ basiert auf den eigenen Denk- und Verhaltensmustern eines „Ichs“, was sich NICHT verändern will – während der Mensch nicht selten das Gegenteil „woanders“ fordert.
Denn solange man sich im Kampf und Widerstand bewegt und auf Methoden und Werkzeuge des Systems zurückgreift, wird immer nur das System am Laufen gehalten.
Ich sage extra „würde“, weil die „erhaltenden Muster“ mittlerweile dem Wandel zum Opfer fallen und damit auch Strukturen, die aus diesen Denk- und Verhaltensmustern entstanden sind.
Das betrifft auch die Abkehr vom Wandel, in der gewohnten Vorstellung, mit Abgrenzung vom Bisherigen, sei die Sache „geritzt“.
Was hier gern übersehen wird, dass man durch Abgrenzung zunehmend im eigenen Saft schmort. Das sorgt dafür, dass derartige „Strukturen“ nur eine begrenzte Laufzeit an den Tag legen, bevor sie wieder verfallen.
Wenn man das System, was ja eine reine Fiktion des „Ichs“ enttarnt und es dann am „geistigen Kanthaken“ hat, dann wird man zunächst schnell in eine „rechte Ecke“ gestellt, später als „Reichsbürger“ tituliert und wenn das nicht mehr hilft, wird man zum „Terroristen“ gemacht. So wie bei mir.
Das macht mir jedoch nichts, denn ich bin ja nicht gewalttätig. Das wäre auch nur zu einfach gedacht, da Gewalt nur das Werkzeug der Unwissenden ist.
Das System ist darauf ausgelegt, den Andersdenkende auszugrenzen und, weil es sich so zu erhalten versucht. Das ist die Eigenschaft des gewohnten „Ichs“: Es verdrängt das, was es verändern würde.
Das geschieht, damit die betreuungswürdigen Angstopfer unter den Rock ihrer Betreuer kriechen, während jene ihnen was vom „Schwarzen Mann“ erzählen.
Macht führt immer zu Missbrauch, und ein „Ich“ in seinen alten Mustern, wird diese immer missbrauchen. Macht braucht es, um sich im Kern gegen einen Wandel zur Wehr zu setzen – notfalls mit allen Mitteln und vorschicken „Prädestinierter“.
„Nehmen Sie einmal den Fall eines Völkermordes. Da beschließt ein eiskalter Diktator fünf sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder umbringen zu lassen. Dafür braucht er doch mindestens eine Millionen Komplizen. Mörder und Henker. Wie macht er das, dass man ihm gehorcht?“
„Indem er die Verantwortung auf viele Leute verteilt*. Ein Diktator braucht einen funktionierenden Staatsapparat. Das heißt, er brauchen Millionen von kleinen Funktionären, von denen jeder eine anscheinend eine unbedeutende Aufgabe wahrzunehmen hat. Und jeder von ihnen wird diese Aufgabe ausführen – mit Kompetenz – und ohne Bedenken. Und niemand wird sich klarmachen, dass er der millionste Teil eines grausamen Verbrechens ist.
Die einen werden die Opfer verhaften. Sie haben nur den Befehl ausgeführt, jemanden festzunehmen. Andere verantworten den Transport in die Lager. Und dabei haben sie nur ihren Beruf als Lokomotivführer ausgeführt. Und der Lagerkommandant, der die Pforte hinter den Opfern zuschlägt, tut seine Pflicht wie ein gewöhnlicher Gefängnisdirektor. Natürlich werden die Mörder und Henker am Ende der Kette besonders ausgesucht. Aber den einzelnen Gliedern der Kette macht man den Gehorsam so einfach** wie möglich.“ Aus dem Film: I, wie Ikarus.
Da kann man dran rühren wie, man möchte: Solange man sich an den Werkzeugen der alten Ordnung orientiert, wird es immer wieder nur zu den gleichen Strukturen führen, die sich durch Fremdbestimmung oder kollektive Abkehr vom natürlichen Lernprozess zum Ausdruck bringen.
Das alles hat natürlich auch einen Sinn: Damit gelernt wird, wie es NICHT funktioniert. Denn erst, wenn man erkennt, wie es nicht funktioniert, kann man sich darüber Gedanken machen, wie es funktioniert – befördert durch einen Infragestellungsprozess.
Aus diesem Grunde sind Strukturen, die auf vom Menschen gemachten Rechtsgrundlagen basieren vom Prinzip her zum Scheitern verurteilt. Anders ist das, wenn es sich um natürliche Regelmechanismen handelt. Um das zu gestalten, braucht es jedoch anderen Eigenschaften, die in der Regel durch mehrheitlich konventionelle Konditionierungen überlagert sind.
Ein Grund mehr, mal über sich und seine Denk- und Verhaltensmuster nachzudenken.
Das ist auch der Grund, warum ich begonnen habe, das System über das Gewohnte Kastendenken in Staaten, Politik, Recht, Gesetz und den gesellschaftlichen Konventionen hinaus zu hinterfragen und nicht in der Weise, dass ich die Inhalte (BRD durch DR, B-Recht durch DR-Recht, St: „Deutsch“ durch BSt: „Preußen“) nur austausche, um dann von etwas „Neuem“ sprechen zu wollen.
Auf diese Weise bewegt man sich nur innerhalb gewohnter Prinzipien der alten Ordnung.
Alte Ordnung, ist jenes System, was aus dem „gefallenen Ich“ heraus entstanden ist, von den Programmierungen des „Ichs“ aufrechterhalten und nicht dadurch überwunden wird, indem man sich seiner Werkzeuge als „Waffen zur Verteidigung“ bedient.
„Das wäre ungefähr so, als ob sich die Fische im Aquarium über das schmutzige Wasser beschweren, während sie zur Verteidigung eben jenes verschmutzen.“
Eine mit dem auftretenden Klagen und Jammern verbundene Frage: „Na, beschweren sich die Fische wieder über das schmutzige Wasser?“
Zwischen einem Fisch und dem Menschen liegt jedoch ein wesentlicher Unterschied darin, dass der Mensch in jedem Fall die Fähigkeit zur Selbstreflektion besitzt, wenn auch häufig erkennbar ist, dass er sie nicht allzu oft anwendet.
Dieser Mangelzustand kann signifikant aufrechterhalten werden, indem man ihn dafür belohnt, wenn er so bleibt und dafür bestraft, wenn er mit dem „Denken“ beginnt.
Der Denkprozess ist nicht damit abgeschlossen, wenn man erkennt, dass einem die anderen „über den Tisch gezogen“ haben, während man selbst übersieht, dass man sich schon die ganze Zeit selbst „über den Tisch gezogen“ hat.
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! – und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.“ Matthäus 7,1-5
Das mit dem System funktioniert solange wie man glaubt, dass man sein „Ich“ ist und an den darin abgelegten Denk- und Verhaltensmustern festhält, während man jedoch ein „Ich“ hat, und man sich umprogrammieren kann!
Gewohnt auftretender Kampf und Widerstand ist lediglich ein Phänomen des „Ichs“ – Kampf und Widerstand gegen Veränderung – bestenfalls gegen jede Veränderung.
Besitzstand (materielle Besetzung) ist dabei nur das Phänomen sich mit möglichst viel umgeben zu wollen, um durch die Materie und deren Gestaltbeibehaltung sich vor Veränderung schützen zu wollen.
Vom Prinzip her ist es wie ein Einatmen und noch mehr einatmen, ohne jedoch ausatmen zu wollen.
Die in Form gebrachte Materie ist dazu gedacht den Bewusstseinszustand des Menschen eine Weile verleihen zu wollen.
Und wenn man genauer hinschaut, wurde der Mensch von seinem natürlichen Lernprozess abgekoppelt und soll nach Möglichkeit die Materie „gewinnbringend“ formen. Jedoch nicht, um den eigenen Entwicklungsprozess damit ungehindert voranzutreiben.
Das „Ich“ verdrängt gerne, dass es zum fortwährenden Entwickeln des Menschen gedacht ist, während es gern alles und jeden räumlich oder zeitlich in weite Ferne verschiebt, um selbst an seinen Verhaltensmuster festhalten zu wollen.
Im Kern ist das alles nicht tragisch, wenn dabei nicht übersehen werden würde, dass eine Ansammlung konditionell gleichgeschalteter Menschen zu einem „Meta-Ich“ führt.
„Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“ Paul Watzlawick
Dabei ist es auch vollkommen gleich, welch wohlklingenden Namen man dieser Struktur dann gibt oder welche „Partei“ oder Vorgesetzte man wählt, die dann für diese Struktur stehen. Vom Prinzip her ist alles das gleiche: Abgrenzung und Überhebung (Hochmut) und Abkehr vom natürlichen Lern- und Lebensprozess.
Das Harmagedon (die letzte Schlacht zwischen „Gut“ und „Böse) findet letztlich in den Köpfen statt und zeigt sich in der Überwindung von Gut und Böse in ihrer gewohnten Trennung, als zwei vom „Ich“ geschaffenen „getrennten Eigenschaften“, um den natürlichen Lernprozess außer Kraft setzen zu wollen, der sich durch einen Menschen zum Ausdruck bringt.
Ein Mensch, der nicht in „entweder…oder“ denkt und mehr Gefühl und Intuition im „sowohl,…als auch“ erspürt, statt rein nur auf die Werkzeugkiste „Verstand“ zu lauschen.
„Wenn man in der Kiste „Verstand“ nicht ab und zu mal ein Werkzeug austauscht oder neu entwickelt, kennt nur den Hammer und sieht in jedem Problem immer nur einen Nagel.“
Bei einem Mangel an Selbstreflektion, findet das ganze Thema des Harmagedon im Außen (aufgrund der konditionierten Außenorientierung und einhergehender Fremdbestimmung) statt: durch Gewalt gegen andere oder Gewalt gegen sich selbst gerichtet.
So schickt man die rechten und die Linken auf die Straße, lässt sie sich gegenseitig die Augen auskratzen, um nachher wieder zu sagen: Siehste, man muss die Unvernünftigen einfach betreuen.
„Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden.“
Gut, dass der Mensch die Fähigkeit des Um- und Weiterdenkens mitbringt.
Und um „aus der Nummer“ herauszukommen (jedoch nicht die vom „Ich“ bevorzugte Form des „in Ruhe gelassen“ werden, dabei hübsch alle Besitzstände behaltend, während sich alles ändert, ohne dass sich irgendetwas ändert), geschieht dies nur, wenn man ALLES schrittweise in Frage stellt.
Nach dem Motto: „So jetzt machen wir alles einfach anders“, jedoch im Kern vorher kein Umdenken stattgefunden hat, was sich durch damit verbundenes Handeln zeigt, führt dies zu nichts.
Der Infragestellungsprozess wirkt im Wesentlichen auf die Bedeutung des bisher Erlebten. Und erst durch den Bedeutungswandel, kommt es zu einer Veränderung.
„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ Mahatma Gandhi (ma hat ma Gaudi)
Damit so etwas wie ein Wandel (Mit größeren Auswirkungen ein Paradigmenwechsel) möglichst lange außen vor bleibt, lebt das gewohnte „Ich“ einen rückwärtsgewandten Lebenszyklus, wo es durch Festhalten am Alten in seinem weiteren zeitlichen Fortschreiten immer wieder das Alte fokussiert, erzeugt und mit mehr und mehr Aufwand das Alte versucht hochzuhalten.
Am Ende wird das „Ich“ sich dem Lebensprozess jedoch beugen oder vergehen.
Das gewohnte Handeln und damit verbunden, wahrgenommene „Entartung“ beruht in seinem Wesen auf gesellschaftlich tolerierter Unvernunft, die sich durch vordringlich einseitiges Empfangen, Bewahren und Verteidigen zum Ausdruck bringt und nun auch die Erklärung, warum ihm durch Steuern und Abgaben, etwas weggenommen werden muss.
Denn Betreuung muss entlohnt werden. So einfach ist das.
Dazu braucht es auch künstliche Rechtsbegründungen, um die künstlich geschaffene Betreuung am Leben halten zu wollen, während sich die Gemeinschaft kollektiv vom eigenen Entwicklungsprozess nahezu abgenabelt hat.
Einem Entwicklungsprozess, der von gesellschaftlich tolerierter Unvernunft hin zur Vernunft führt.
Das ist die (Selbst)Befreiung des Menschen aus seiner eigenen Unmündigkeit.
„Zur Freiheit bedarf es nur des Mutes. Doch wisse: Es gibt immer nur ein Mitkommen und kein Mitnehmen.“
„Freiheit kann man sich auch nicht erkaufen oder durch einen Schein simulieren. Es gibt auch kein vom Menschen geschaffenes Gesetz, was dies bewirken könnte.“
Auf der einen Seite wird vom Menschen gesprochen und seiner Person als Fiktion(!), um auf der anderen Seite wiederum auf die künstlich geschaffenen Regelwerke zurückzugreifen, die nur für Personen gemacht sind – um dem Gefühl der Verlustangst eines möglichen Besitzstandsverlustes vorbeugen zu wollen, einem weiteren Phänomen des „Ichs“, was am Gestrigen festzuhalten versucht.
Der Mensch orientiert sich jedoch nur an den natürlichen Regelwerken.
Ich hoffe an dieser Stelle schwer, dass jetzt niemand Psychologie mit Philosophie verwechselt.