Eine größere Angelegenheit
Eine Bekannte sagte vor kurzem, dass wieder so etwas wie eine Zeit gekommen ist, wo sich „die Spreu vom Weizen trennt“.
Der Wandel gestaltet sich gleichzeitig auch als eine Art Filterprozess, während sich das eigentliche Thema mehr und mehr als etwas anderes entpuppt, als sich so mancher noch vorstellt oder mit beschäftigt.
Ebenso ist klar erkennbar, dass es jedermanns eigener Weg ist und man auch niemanden mit „Druckbetankung“ aufzuklären braucht, solange derjenige selbst kein natürliches Interesse zeigt.
Über die Jahre, zunächst mit einer etwas merkwürdigen Gesetzesänderung beginnend, die das Konto leerte, kam ich immer mehr ins Thema „Recht“ hinein und irgendwann war es durch, nachdem ich erkannte dass die Nummer eine größere ist und darin das „Recht“ nur noch die Bedeutung einer Erinnerung erlangt.
Das wird dann ganz besonders deutlich, wenn man erkennt, dass es aus der Notwendigkeit heraus entstanden ist, die individuell-gesellschaftlich tolerierte Unvernunft nur oberflächlich (symptomartig) durch die Betreuer und ihre „Strukturen“ behandeln zu wollen, um weiter an der „Notwendigkeit der Betreuung von Unvernünftigen“ festhalten zu können.
Die Konstellation zwischen Betreuern und Betreuten zeigt sich anfänglich gern als eine Art fortgesetztes behütet sein, wo sich über die Zeit beide Teilnehmer sehr daran gewöhnen und daran festzuhalten versuchen – solange der Betreute nicht „aufmuckt“ oder der Betreuer sich „gezwungen“ sieht, eine Machthandlung zu vollführen, um seine Position bedingungslos anzuerkennender Autorität Ausdruck verleihen zu wollen.
Auf der als „Vernunft“ verkauften Unvernunft, basiert die alte Weltordnung und, um es nicht zu vergessen, auch die vielen Arten der Betreuung und gewohnten Denk- und Verhaltensmuster ihrer zu betreuenden Träger.
Jene, die sich dann „beschweren und beklagen“, wenn „Tag der Abrechnung“ ist, wo jenes geerntet wird, was in der Vergangenheit gesät wurde. Das ist die Zeit dies zu erkennen und daraus zu lernen, warum es bisher NICHT funktioniert hat.
Um den Begriff „Unvernunft“ in seinem Wesenskern darzustellen, handelt es sich um den künstlich fortgeführten, eines anfänglich noch natürlichen Bedarfs, sowohl auf materieller wie auch geistiger Ebene des jungen Menschen.
Künstlich deshalb, weil sie auf der prinzipiellen Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“, beruht und im Kern die Weiterführung der Fremdbestimmung einleitet. Diese verhindert nahezu die natürliche Entwicklung des Menschen und so auch die Entfaltung der noch unterentwickelten Vernunft, damit verbundenes Gewissen, folgend die Brüderlichkeit, als Kant’sche Überwindung von Freund und Feind.
Um zu verhindern, dass sich der junge Mensch selbst entfaltet, wird er für eigenständiges Denken bestraft.
Das natürliche Signal der Angst wird fortan fehlinterpretiert, nicht als Hinweis für fehlende Informationen, sondern als Signal der Warnung und Unterlassung. Daraus ergeben sich die Verdrängung sowie ein zunehmend stärkeres Angst-Signal und damit verbundene „Krankheitszustände“.
„Angst ist lediglich ein Signal, dass zu einer gegebenen Situation Informationen fehlen.“
„Gefühltes Leid und Schmerz, ist ein Signal, dass man an etwas festhält.“
Fortan wird sich der Mensch mit immer weniger „Neuem“ beschäftigen und das prägt ihn solange, bis er diesen Punkt in sich wieder überwindet. Solange herrscht über ihn seine Erstkonditionierung und sorgt für jenes System mit seinen allseits bekannten, sichtbaren Unzulänglichkeiten.
Dass er auch weiterhin „entspricht“, darauf achten sein nahes Umfeld und seine erkorenen Betreuer. Soviel zu gestellte Szenarien – durch die Betreuer selbst.
„Schmidt: Ich habe den Verdacht, dass alle Terrorismen, egal, ob die deutsche „RAF“, die italienische „Brigate Rosse“, die Franzosen, Iren, Spanier oder Araber, in ihrer Menschenverachtung wenig nehmen. Sie werden übertroffen von bestimmten Formen von Staatsterrorismus.
Zeit: Ist das Ihr ernst? Wen meinen Sie?
Schmidt: Belassen wir es dabei. Aber ich meine wirklich, was ich sage.“
Helmut Schmidt, Bundeskanzler der BRD und einem Interview mit der Zeit, 2007
Der Mensch kann sich nur dadurch befreien, indem er das System schrittweise in einen Infragestellungsprozess (Inquisition, engl. Question = Frage) hineinführt. (Ich denke da gerade an „Reizmarketing“. Vielleicht sollte man es wirklich „Inquisition“ nennen, dass ist so nett belegt.)
Es reicht jedenfalls nicht aus, indem man sich nur dem Recht und der Geschichte zuwendet und dann die „Gegner“ fix als „Lügner“ und „Feinde“ bezichtigt.
Das ist zu einfach gedacht, bzw. vom Prinzip her noch nicht einmal gedacht, sondern nur ein auf gewohnter Verdrängung basierendes Reaktionsverhalten, unter Verwendung der gleichen Methoden und Werkzeuge, wie der auserkorene „Gegner“.
Der „Gegner“ basiert dabei nur auf einer durch das eigene „Ich“ erzeugten Feindbildprojektion. Die Feindbildprojektion ist wiederum ein Verhalten der Abgrenzung, um den eigentlichen Prozess der eigenen Veränderung (siehe: natürlicher Entwicklungsprozess des Menschen) im voreilenden Gehorsam gegenüber dem eigenen „Ich“ unterwandern zu wollen.
Der Mensch hat ein „Ich“, er ist nicht das „Ich“. Das „Ich“ verkörpert die Persönlichkeit des Menschen, seine Person. Und künstlich in Unvernunft Gehaltene müssen auch mit künstlichen Regelwerken, innerhalb künstlicher Abgrenzungen „gehalten“ werden. Verstanden, worum es im Kern geht?
„Haben, behalten, bewahren, sichern, festhalten, verteidigen… das Prinzip: „vom mehr des Selben“, die Gier nach der Gier, erobern, besetzen (besitzen).“
Die Nummer mit der Fremdbestimmung beginnt in der Familie (im Kern zwischen Mutter und Kind, da die Mütter alle Menschen zur Welt bringen. Männer machen das nachgelagert: „Solange du meine Füße unter deinen Tisch stellst…“) und nachgelagerte Strukturen (Kindergarten, Schule, Unternehmen, Politik und gesellschaftliches Miteinander) hängen sich so nur an den daraus entstandenen Denk- und Verhaltensmustern an. Dies, damit ja niemand merkt, dass er selbst Teil eines vom Menschen geschaffenen, vom Leben abgewandten Systems ist, was ihn sich selbst aufzehren lässt.
Und da er in der Regel durch die Fremdbestimmung auch noch außenorientiert in der Gegend herumstampft, denkt er, dass sich alles zu ändern hat, außer er selbst. Doch gerade da ist der Ausgang aus dem System.
Hat man all das erst einmal erkannt, verpuffen die meisten Themen, mit denen sich mehrheitlich auseinandergesetzt und fast regelmäßig ernüchtert daran gescheitert wird.
Das liegt einfach daran, dass die Überschrift (die größere Sache, der man sich hingibt) nicht hoch genug angesetzt ist.
Und sichtlich ergibt sich daraus ein weiteres Bild: Das System ist etwas ganz anderes, als sich gerne „auf die eine oder andere Fahne geschrieben“ wird.
Und damit man das System erkennen und erfassen kann, bedarf es noch eine weitere Stufe zu überwinden. Indem man die Frage stellt, warum das alles bisher so existiert hat und darüber hinaus: Was Entwicklung im Kern ist und was der Mensch im Kern dazu benötigt.
Das ist der eigentliche „Rückblick“, um den es im Kern geht. Geschichte z. B., zeigt immer wieder die gleichen Muster auf, die auf den über die Jahrhunderte nicht veränderten Kerndenk- und Verhaltensmuster des Menschen beruhen.
Wenn man dieses Wahrnehmen von Mustern und dahinter wirkenden, sachorientierten Prinzipien in sich bewusst entwickelt, so kann man auch recht schnell erkennen, wann und ob etwas „funktioniert“ oder auch nicht – oder wenn jemand mit einem „ganz neuen Thema“ kommt, was sich dann nur als „alter Wein in neuen Schläuchen“ entpuppt.
Da muss man auch nicht mehr den Wald nach allen Bäumen durchkämmen, um am Ende zu sagen, dass es nicht der richtige Wald war, in dem man sich verlaufen hatte. Zumindest geht mir das so. Das spart eine Menge Zeit, die man wieder für die eigene Entwicklung nutzen kann.
Es zeigt sich in diesem Entwicklungsprozess auch, dass man die Dinge nicht mit gewohntem Denken und von „unten nach oben“ lösen kann, sondern erst einen prinzipiellen Überblick benötigt und sich dann erst ein Tun ergibt.
Wer sich an diesem Punkt mehreren Exabyte an noch zu lernenden Informationen und Inhalten gegenüber sieht, der ist gerade seinem „Ich“ auf den Leim gegangen. Das „Ich“ liebt Kompliziertes, um sich dahinter verstecken zu wollen und je weniger der Mensch „Herr über sein eigenes „Ich“ ist, umso mehr hat er mit Unordnung, Durcheinander und fehlender Übersicht zu tun.
Mit der Betrachtung des Systems verlieren BRD, Deutsches Reich, Patriotismus, Ideologien, klassische Politik, deutsche Geschichte, übliche „entweder.., oder“-Polarisierung, Staat, Staatsgebiete, Staatsgewalt, Gelbe Scheine, Ausweise, Staats- und Gemeindegründungen, Recht und Gesetz und allem, was damit in Verbindung steht so sehr an Bedeutung und verwandeln sich in Hinweise zum Umdenken – Inquisition.
Wer vordringlich noch in den alten Programmierungen herumläuft: Sicherheit, Besitz (von besetzen) Hab und Gut, Schein im Außen und so weiter, wird mit den Gedanken recht wenig anzufangen wissen. Das Besetzen ist gleichzeitig ein Verhalten, um die Veränderung von Materie als natürliches Lern- und Speichermedium unterbinden zu wollen. Das nennt sich dann „bewahren“.
Ungeachtet jener, die sich nicht selten in der Missgunst bewegen, einem Verhalten, was sie selbst von der eigenen Entwicklung abhält, die der einzige Weg aus dem ganzen „Schlamassel“ ist.
Die Welt ist ein Sammelsurium kollektiver Vereinbarungen, Konventionen und Interpretationen von dem ist, was man mit Wirklichkeit bezeichnet – zumindest eine Weile.
Es macht Sinn, sich den obersten Knoten der „Nummer“ zu Eigen zu machen. Erst von da aus gelingen wirksame Veränderungen und dann regelt sich das mit der „Massenbildung“ auch ganz von selbst.