Entscheidungen treffen und handeln
Früher schien es auszureichen, sich von einer Sache zu trennen, indem sie durch eine andere ersetzt wurde, wenn das bisher zu erwartende Ergebnis ausblieb.
Das Erkieren neuer Heilsversprecher erweckte den Anschein, etwas verändern zu können. Meist ging diesem Verhalt ein Wehklagen, Heulen und Zähneknirschen voraus.
Irgendwann kam der Moment, wo auch dies nicht mehr wirkungsvoll erschien. Denn egal wie sehr man Farben und lächelnde Gesichter auch zu mischen versuchte, kam stets dasselbe Ergebnis heraus.
Mehr und mehr zeigte sich, dass man einer Illusion erlegen war.
Geschaffen war sie vor langer Zeit, um selbst nicht denken zu müssen. Man müsse ja arbeiten und sein Brot verdienen.
Dieser doch sehr verbreitete Umstand stellte sich zunehmend als Nachteil für alle heraus, als das Denken plötzlich notwendig wurde und das Gewohnte nicht mehr ausreichte.
Es musste sich etwas ändern.
Als sich zudem eines Tages erwies, dass das geschaffene Gebilde, an welches bisher geglaubt wurde, nicht dem entsprach, als es selbst die ganze Zeit den Anschein erweckt hatte, schickten sich einige Wenige an, diese eine Illusion beseitigen zu wollen, um diese gegen eine andere auszutauschen.
Was jene dabei übersahen: Sie waren nur Untertanen ihrer eigenen Programmierungen, die sie so fühlen, denken und handeln ließen.
Und so traktierten sie – verteilt in alle Windrichtungen – erfanden, involvierten und engagierten sich.
Doch die von ihnen erschaffenen Gebilde verfielen stets, dümpelten vor sich hin oder wurden von anderen wieder hinfort gerissen.
Natürlich war man darüber erbost und suchte nach den vermeintlich Schuldigen, Verantwortlichen, Frevlern – sogar von Feinden wurde gesprochen. Wohl würde man sie sicher unter den Eigenen zu finden wissen und lugte misstrauisch in die Runde.
Wohl dachte man auch, dahinter eine Verschwörung von Wenigen erkennen zu wollen. Ja, jene waren es, die da schuldig sein mussten. Schuldig in dem Sinne, sich gegen die Mehrheit gestellt zu haben.
Doch was jene dabei übersahen: Sie waren nur Untertanen ihrer eigenen Programmierungen, die sie so fühlen, denken und handeln ließen.
Denn was jenen fehlte, war die Fähigkeit zu erkennen, dass alles bereits nach ihrem Glauben geschah und nur wahrgenommene Ergebnisse ihrer eigenen Programmierungen.
So fochten sie, als ob es ihr Leben sei, was sie zu verteidigen hätten. Sie kämpften, stritten und versuchten sich zu widersetzen. Doch am Ende blieb ihnen nur eines.
„Wer verdrängt, glaubt jede Lüge, die seine Verdrängung rechtfertigt. Denn das klassische „Ich“ tut alles, um seine eigene Programmexistenz weiter gewährleisten zu wollen, während der Mensch in der Illusion unterwegs ist, er sei sein „Ich“.“
Einige dachten um. Andere verschwanden mit dem Ganzen, mit dem sie einst erschienen waren, während sie eine kurze Weile versuchten, sich gegen das Leben selbst erheben zu wollen.
Musikalische Untermalung: