Die Schuld und ihr bedeutungsvolles Ende
Immer wieder kommt das Thema „Schuld“ auf den Tisch. Wenn andere schuld sind, dann ist das in der Regel echt prima. Auf diese Weise kann man sich selbst aus dem Entwicklungsgeschehen herausrechnen – schließlich sind ja andere schuld und man selbst ist ja unschuldig.
„Alles Mumpitz.“
„Schuld“ ist nur eine Erfindung, um (eigene) Veränderungen zu verhindern, um sich damit über andere zu erheben, bzw. sie zu unterwerfen, sich von jenen abzugrenzen. Das mag das Wesen der Schuld sein. Es ist nur ein Verdrängungskonzept.
Der Prozess der Schuldzuweisung setzt zunächst einen betroffenen Beschuldiger und einen beschuldigten Täter voraus, nicht selten geschaffen durch eine Feindbildprojektion – nicht selten durch den Beschuldiger selbst.
„Durch das Erfinden eines äußeren Feindes erschaffen wir uns gewöhnlich reale Feinde. Und das wird dann zu einer realen Gefahr für das „Ich“, obwohl es auch dessen Schöpfung ist.“ Dr. Peter Fonagy, PH.D., FBA
„In Religionen ist das „Ich“ in der Figur des Teufels manifestiert. Natürlich realisiert niemand, wie klug das „Ich“ ist, denn es erschuf den Teufel, und man kann jemand anders die Schuld geben.“ Dr. Deepak Chopra, M. D.
Hinter diesem Szenario versteckt sich das „verletzte Ich“.
Verletzt, in der Regel in der Kindheit, durch eigenständiges sich entwickeln wollen, wodurch die „Allmacht“ seiner es betreuenden Autorität in Frage gestellt gewesen wäre und somit „zwangsläufig“ eine Bestrafung erfolgten musste.
„Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“
Belohnung und Bestrafung sind Methoden der alten Ordnung, um diese zum einen damit aufrechterhalten zu wollen, wie auch zur Aufrechterhaltung der Fremdbestimmung – die mehr oder weniger freiwillige Außenorientierung.
Das Wesen der alten Ordnung beruht auf und wird erzeugt durch den fremdbestimmten Menschen, mit dem Ziel freiwilliger, manipulativer oder erzwungener (Selbst)Unterwerfung unter einen anderen Menschen.
„Der Zweck der Macht, ist die Macht selbst.“ 1984, Hörspiel
An dieser Stelle mag man sich einfach einmal die vom Menschen geschaffenen Institutionen (Staat, Kirche &c.) mit ihren Strukturen (im Sinne der Organisationsform) vor Augen führen.
Schuld ist damit ein Konzept der Schaffung einer Ungleichheit.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft* und Gewissen* begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit** begegnen.“ Art. 1, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte***
„Der Mensch (Gesellschaft) gewährleistet durch (arbeitsteilige) Wertschöpfung (Ökonomie) seine Lebensgrundlagen, bei sinn- und vernunftvollem Einsatz (Ökologie) der natürlichen Ressourcen (Natur).“
* gesellschaftlich-ökonomische+ Basis,
** im Sinne der Erkenntnis des universellen Lebens-, Entwicklungs-, und Erkenntnisprozesses
*** als Hinweis zu sehen, im Sinne freiwilliger Gesetzmäßigkeit
+ Ökologie als immanente Eigenschaft des Menschen, im Umgang mit den natürlichen Ressourcen
P.S. So als Tipp: Es macht Sinn, sich die Dinge zu eigen zu machen. Es nur zu lesen und stimmungsvoll zuzustimmen reicht nicht aus. *Zwinkernd*