„Alle Gewalt geht vom Volke aus“
Wer kennt ihn nicht, diesen Satz aus jenem Regelwerk, über das viel hin und her diskutiert und wo sich gelegentlich daran gehalten wird – zumindest, wenn es opportun und notwendig erscheint.
Selbst wenn das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland keine Steuern kennt, werden sie dennoch bezahlt, weil das „Steuerliche“ von den gewohnten Rechtsinstitutionen abgekoppelt ist.
„Die Finanzgerichtsbarkeit wird durch unabhängige, von den Verwaltungsbehörden getrennte, besondere Verwaltungsgerichte ausgeübt.“ §1 FGO
Der FGO fehlt jedoch ein entsprechendes Gesetz. Es ist ja nur eine Ordnung – ebenso wie die AO. Was beiden fehlt ist darüber hinaus ein räumlicher Geltungsbereich, der eindeutig ein Staatsgebiet definiert, worin(!) diese Ordnung gilt. Geltungsbereiche gibt es insgesamt vier: zeitlich, persönlich, sachlich und – wie gesagt – räumlich.
Der Begriff „gilt“ ist wiederum ein Hinweis auf die vorhandene Fiktion. Und damit kollabiert das ganze Tamtam zu einem Glaubensgebilde an das belohnt (in der Hoffnung auf Geld (und allem, was damit im Zusammenhang steht) geglaubt wird.
Im Bankensystem bewegt sich Buchgeld ebenfalls außerhalb des positiven Rechts: „Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel.“ §14 BBankG, Abs. 1, Satz 2 (hinweisend)
„Mein Haus, mein Auto, mein Boot.“ Werbung der Sparkassen, 1995
Die Vorstellung von Geld (als Wert, „Gelt“, jiddisch, „gelt“, althochdeutsch), Eigentum, Besitz, Hab und Gut, wird nahezu kollektiv geglaubt (daran festgehalten).
Es herrscht also Gewohnheitsrecht, was ebenso ein Teil der alten Ordnung ist, wie auch in der neuen, nur mit dem Unterschied, dass man sich selbst(!) umkonditioniert hat. Gewohnheitsrecht. das meint: „Alle Gewalt geht vom Volke aus.“
„Es war ja schon immer so.“
„Ich muss auch so sein, weil die anderen auch so sind.“
Hinzukommt die Vorstellung, dass Mehrheiten ein Garant für Richtigkeit sein sollen. Sie sind jedoch nur Garant für Mehrheiten.
Diese „Mehrheit“ ergibt sich bspw. aus der Vorstellung über die Art und Weise, wie besagtes Geld zu einem gelangt: weil man ja Arbeiten und Geld verdienen „muss“. Also jene einen Zustand (unhinterfragt) angenommen haben, der sie sicher von der eigenen Entwicklung abhält und sie so zwangsläufig zum Werkzeug der Fremdbestimmung werden.
Nicht nur auf diese Weise bewegen sich jene (die Mehrheit) belohnt gegen das Leben selbst.
Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Denn alles Handeln – besser: alles Konditionierte hat Auswirkungen. Denn es bestimmt über das was wie wahrgenommen und bewertet und wie gefühlt, gedacht und gehandelt wird, siehe die sieben Todsünden, als sichtbare Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft, die als „Vernunft“ propagiert wird. Im Grunde ein „so tun, als ob“, was wiederum Betreuer notwendig macht.
Da sich die Mehrheit als „Mehrheit“ nahezu kollektiv gegen das Leben an sich gewendet, ist das – auch wenn es eine Mehrheit macht – deshalb noch lange nicht „richtig“. Die Mehrheit irrt sich.
„Wer sich ständig verirrt, kennt die Gegend.“ Japanisches Sprichwort
So beruht der mehrheitliche Glaube dahingehend auf einer Fiktion, so etwas wie Leben simulieren zu wollen. Und da es alle so machen, „muss“ es ja richtig sein, oder?
Wesentlicher Unterschied zwischen Simulation und „Original“ besteht im Vorhandensein von Bedingungen im Ersteren, die sich aus der Aufrechterhaltung der Fremdbestimmung, der Unvernunft und der Gewissenlosigkeit heraus entwickeln und dem Gefühl (die anderen) kontrollieren zu wollen.
Das liegt im Kern daran, dass man die anfänglich noch natürliche Betreuung des jungen Menschen künstlich weitergeführt hat: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“. Diese Entwicklung wird/wurde (mit allen Mitteln) verhindert, dass er sich nicht in Vernunft und Gewissen entfalten kann.
„Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosen Empfangen. Sie ist der eigentliche Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit.“ (Hinweis: Das sind alles Eigenschaften des erwachsenden Menschen, die man nicht einfach von anderen fordern kann, sondern bei sich selbst zu entwickeln hat.)
Aus diesem Grunde verstößt die Mehrheit bereits gegen den ersten und wichtigsten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Alle Gewalt geht vom Volke aus. Aus welchem Grunde sollte sie deswegen Menschenrechte erleben?
Ja, aber ich muss doch arbeiten!
Der Gewohnte meint sich (von anderen) gezwungen zu fühlen. Doch sind es seine Verhaltensmuster, die ihm das sagen, was er zu tun hat. Das was er im Außen wahrnimmt, ist lediglich nur der passende Spiegel. Und so geistern alle mit Schuldzuweisung herum, und die Lage spitzt sich so nur weiter zu.
„Ja, aber die anderen…“
Nimmt man das Prinzip der Fremdbestimmung, so sind Gewerkschaften auch nur künstlich geschaffene Strukturen, ebenso wie Parteien, die für den Arbeiter sprechen, bepackt mit einer Ideologie, die für artgerechte „Arbeiterhaltung“ steht. Alles Lichtjahre von Eigenverantwortung entfernt und damit verbundene, individuell-gesellschaftliche Entwicklung.Wer jedoch genau hinschaut, wird die ersten Silberstreifen am Horizont erblicken:
Die Politik präsentiert sich zunehmend unfähig, die Dinge regeln zu wollen, siehe bspw. über 180 Tage, bis es eine „Re-Gierung“ gab. Zudem hat die Rechtsgrundlage zur Durchführung der Bundestagswahl gefehlt. Die „Gierigen“ wählen aus Angewohnheit ihre „Re-Gierung“, statt sich selbst zu hinterfragen, warum sie so handeln.
„Ja, aber ich muss doch…“
Da der Einzelne in der alten Ordnung „nichts“ ist, also nur die Mehrheit (also eine Meinungsdiktatur ein Grundverhalten ist) bestimmt, kann es durchaus sein, dass sich solch ein gebildetes, amorphes Kollektiv in einem stattfindenden Wandel irrt – während die Masse sich für den Untergang entscheidet und dies gleichzeitig heftig bestritten wird – denn man „muss“ ja.
Die Flüchtlinge wirken in einer „mehrdimensionalen Bereichsbildung“: Niedergang der Sozialsysteme, sicht- und spürbares Signal für die geglaubte Existenz von Grenzen und Gesetzen, Aufmischen der noch schlafenden Bevölkerung, „Rückmeldung“ aus einigen Jahrhunderten europäischer Unterdrückung &c.
Wer nun Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut sein eigen nennen mag, was er mit schwerer Arbeit erkämpft hat, alsdann gesichert und auch gemehrt werden „muss“, hält er sich an die Regeln eben dieser Ordnung, die man landläufig, als „öffentliche“ oder „verfassungsmäßige“ Ordnung bezeichnet – oder auch: die alte Weltordnung, der alte Bund, die Matrix.
Jedoch sind bereits Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut nur Erfindungen (Fiktionen). Selbst wenn mancher auf irgendetwas zu klopfen meint, verbunden mit der Frage: Was denn daran eine Erfindung sei?
„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.“ Epiktet
Um es neuzeitlicher auszudrücken: „Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen, die wir den Dingen verleihen.“ Epiktet 2.0
Wem das alles zu philosophisch erscheint, reagiert hier gewohnt, weil ihm selbst nicht bewusst ist, dass auch er nach einer Philosophie lebt. Denn auch der Mensch der alten Ordnung zeichnet sich ebenfalls durch ein Sein aus: ein über sich wenig bewusst sein.
Aus diesem Grunde nutzt es auch nichts, sich des Hobbys wegen mit Philosophie zu beschäftigen, wenn man am nächsten Tag wieder die Maske der Angepasstheit an der Arbeit auflegt, um ein winziger Teil von etwas zu sein, was sich in der Regel gegen das Leben selbst wendet.
„Ja, aber ich muss doch…“
Der Mensch der alten Ordnung ist im Kern nicht „Herr“ über sich selbst. Das ist auch der Grund, warum er auch gerne „Herr“ über andere sein mag, wenn sich ihm die Gelegenheit bietet – wenn er schon selbst nicht in der Lage ist, es bei sich anzuwenden. Das ist auch der Grund für die Existenz von Hierarchien in nahezu allen Organisationen.
Der Grund für diese anerzogene „Unfähigkeit“ liegt in der Vorstellung, er sei sein „Ich“, er sei seine Denk- und Verhaltensmuster, die er zu schützen hat.
Dieses Verhalten wiederum beruht auf einer Bestrafung in der Kindheit für eigenständiges Erfahrungen machen, was nicht den Regelwerken der ihm vorgesetzten Autorität entsprach.
Jetzt wird es richtig spannend.
Je mehr von jenen so konditionierten Akteuren zusammenkommen, desto schwieriger wird es, sich unter „normalen Umständen“ aus diesem Verbund herauszulösen, weil „da draußen“ (also außerhalb der gewohnten Ordnung) ja gelernt und vereinbart „nichts“ ist – außer das, was man kennt.
Da die Kernverhaltensmuster der „normalen“ Menschen nahezu identisch sind, während sie sich lediglich durch die sichtbaren Ausprägungen unterscheiden, (siehe auch: die sieben Todsünden) kann eine kleine Gruppe, die diese Denk- und Verhaltensmuster der Massen erkannt hat, auch entsprechend Einfluss nehmen.
„Die sogenannten Eliten und Manipulierer sind all jene, die wissen, wie die Masse funktioniert, während die Masse dies selbst nicht wissen will – denn sie muss ja arbeiten und Geld verdienen.“
Erkannt, worin die eigentliche Aufgabe besteht? Nein, nicht darin, dass „die anderen weg müssen“. Das wäre nur die übliche Verdrängung (Kampf, Widerstand, Flucht, Schuldzuweisung, Ignorieren, Ab- und Ausgrenzen, „Unglaube“, Beratungsresistenz sind alles Verdrängungskonzepte &c.).
Der „Feind“ ist dabei nur eine Erfindung, um weiter an den eigenen Denk- und Verhaltensmustern (der Verdrängung und Abgrenzung) festhalten zu wollen – um sich so vor Veränderung zu „schützen“.
Damit erklärt sich auch der Begriff „Verfassung“. Es ist eine geistige Verfassung, die „geschützt“ werden soll.
Dies, damit die Teilnehmer des Komfortsofas weiter von ihren Betreuern betreut werden.
Und die Betreuer haben es sehr einfach, weil kaum jemand selbst hinterfragt, warum er so funktioniert, wie er funktioniert.
Solange ist es auch Wurst, ob „drei weiße Häschen“ Angst vorm „bösen Wolf“ haben oder zwanzig, zwanzigtausend oder zwanzig Millionen – solange sie gleichgeschaltet sind, was nicht auf der Rechtsebene stattfindet, sondern auf der mentalen Ebene.
Doch genau da schaut ja kaum einer hin. Denn es heißt ja nur, dass es endlich anders werden soll, während gleichzeitig gehofft wird, dass man selbst nicht davon betroffen ist.
Und wenn man schon nichts tun kann, dann – ja, aber dann – kann man wenigstens Klagen, Jammern, sich beschweren in individueller Form oder kollektiv, was man dann Demonstrieren nennt.
Vielleicht machen wir doch noch mal kurz ein „Deutsches Reich“ an der Straßenecke neben der Trinkhalle auf, um dann zu erkennen, dass es wenig nutzt, die eine Fiktion nur gegen eine andere austauschen zu wollen, während die Denk- und Verhaltensmuster, die für die Fiktion verantwortlich sind, weiter unbetrachtet bleiben, und sich so weiter im Kreise gedreht wird. Auch die Nummer geht gerade zu Ende.
Das Bundesverfassungsgericht konnte verständlicher Weise sagen, dass das „Deutsche Reich“ noch fortbesteht, weil es selbst auf einer Fiktion basiert, da sich beide innerhalb des positiven Rechts (dem vom Menschen erdachten Recht und damit verbundenen Personen, Staat, Titel, Posten und Institutionen) bewegen und nicht im Naturrecht (überpositives Recht, Vernunftsrecht, der Mensch selbst).
Fiktion meint hier „in der Rolle als“. Die natürliche Person, ist der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt.
„Der bürgerliche Tod war bereits im römischen Recht eine Folge der capitis deminutio maxima, des Verlustes der persönlichen Freiheit bei Gefangennahme oder als Nebenfolge bei Kapitalverbrechen. Auch das gemeine Recht kannte eine direkte Vernichtung der Persönlichkeit (consumtio famae) in der Friedlosigkeit als Folge der Oberacht.
Der so Bestrafte lebte zwar physisch weiter, rechtlich wurde jedoch sein Tod fingiert und er somit als natürliche Person eliminiert. Dies umfasste beispielsweise neben dem Verlust jeglichen Eigentums und der Annullierung einer bestehenden Ehe auch den Verlust der Geschäftsfähigkeit. Bei Rückkehr aus der Gefangenschaft stellte das Postliminium oder Ius postliminii die alte Rechtsstellung des Rückkehrers wieder her.“ Der bürgerliche Tod, Wikipedia
Vereinfacht: Er durfte nicht mehr am Spiel teilnehmen, wo Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut als Prämie riefen auch nur zum Spiel (so tun, als ob) dazugehören. Erkannt, welcher Märchenstunde nicht wenige hinterlaufen und sich dafür fremdbestimmen lassen?
Die Nummer funktioniert auch nur, weil nur das geglaubt wird, was man mit Geld bezeichnet wird und allem was davon abhängt, man sich „kaufen“ kann und es einem dann „gehört“. Niemandem gehört etwas und wenn, dann darf er es nur nutzen und innerhalb der alten Ordnung ist dies kein Recht, sondern nur ein Privileg, was dem Besitzgläubigen auch wieder aberkannt werden kann, wenn er der Autorität und ihren Regelwerken den Gehorsam versagt.
„Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, machst du das, was ich will.“