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Die Nummer mit der BRD war nur der Anfang

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(v1.15) Das waren noch Zeiten. Wer das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmt, fing das ganze Thema meist damit an, dass die BRD irgendwie nur als Verwaltungseinrichtung der Alliierten ins Leben gerufen worden war und 1990 – wegen gestrichenem räumlichen Geltungsbereich (siehe: Art. 23 a.F.)  – de jure „den Löffel abgegeben“ hatte. Um es mal kompakt zusammenzufassen.

Die Erosion begann schon recht früh, z. B. mit der Streichung des §15 des GVG, verloren die Gerichte ihren rechtsstaatlichen Anstrich. In 2006 und 2007 kamen dann die beiden BMJBBG hinzu und das Aus für StPO, dem GVG, der ZPO u.v.m. Später kam noch das BRBG in 2010.

In 2012 – genauer zum 25.07.2012 wurde das Bundeswahlrecht (rückwirkend) aus den Angeln seiner Geltung gehoben, was dazu führte, dass auch seit 1956 nichts Legitimes nicht nur im Reichstag mehr gesessen hatte und aus dem einstigen Gerichtsvollzieher wurde ab dem 01.08.2012 eine durch die Gerichte gedeckte Privatperson.

Dem Finanzamt fehlte es an der notwendigen Stimme, wenn es darum ging ihre gültigen Rechtsgrundlagen darzustellen und in welchem Staat diese denn nun gelten würden. Denn BRD konnte man als Staatsgebiet nirgendwo in den Gesetzen lesen.

Nebenbei entpuppten sich nicht nur das Einkommensteuergesetz als ein Gesetz aus der Zeit von Hitler – wie auch die Justizbeitreibungsordnung. Und das sind nur zwei. Dabei waren Gesetze aus dieser Zeit verboten.

Ganz witzig wurde es dann mit dem Ordnungswidrigkeitengesetz und seinem netten räumlichen Geltungsbereich. Gern kann sich jeder weiter vertiefen, sollte sich jedoch nicht zu lange darin aufhalten, wenn er vorhat, das System(!) zu verlassen.

Das System ist nicht die BRD!

Auffällig war, dass keine Urteile und Beschlüsse rechtswirksam unterschrieben wurden, was auf ein wesentliches Merkmal des Systems (worin die BRD nur eine Institution ist, wie jeder andere Art von Staat) und menschlichen Aspekt der fehlenden Verantwortung hinwies.

Es stellte sich heraus, dass nicht nur im Recht eine komische Nummer lief. Und so mancher sehnte sich gleich nach einem alten Bekannten zurück: dem guten alten „Deutschen Reich“.

Als ob das schon das Ziel wäre, machten sich nicht wenige darüber Gedanken, wie ein funktionierender Rechtsstaat ausschauen müsste – die angezeigte Verlustigkeit war groß.

Im Grunde genommen ging es darum, sich von einem Rockzipfel zum nächsten schwingen zu wollen, während dabei laut „Patriotismus, jetzt!“ geschrien wurde.

Eine Verfassung wäre ja schon mal wichtig. So stritt man anfänglich, welche denn nun die „gültige“ sei. Einige übten sich daran, welche selbst verfassen zu wollen.

Auch der Personalausweis fiel der eingehenden BRD-Betrachtung zum Opfer. „Deutsch“ wollte einfach kein Staat werden. Das große Tamtam um natürliche und juristische Personen. Und so manche machten sich daran, eigene Personenausweise anzufertigen.

Hier und da wurden die Menschenrechte eingefordert, Alliierte angeschrieben, Personenstandserklärungen in die Welt geschickt und was weiß ich noch alles.
Ach so. Der Friedensvertrag war hin und wieder in aller Munde.

Ach so, die „Urkunde 146“ hat auch sehr viele begeistert und war im Grunde genommen mit einer der ersten sichtbaren Handlungen mit der Kernaussage: Ich mache hier nicht mehr mit!

Und dann, dann kam der „Gelbe Schein“, und wieder zogen all jene los, dieses Mal mit der Vorstellung, eine preußische oder sonstige Angehörigkeit in einem Bundesstaat zu erlangen – zumindest im Antrag stand es.

Ein Bekannter hatte ein großes Abenteuer auf sich genommen und seinen „Gelbe Schein“ ergattert – mit Apostille(!) – und auf beiden Seiten unterschrieben mit „im Auftrag“ und nun bestätigt, im Besitz der „deutschen Staatsangehörigkeit“.

„Woher weiß eigentlich die Staatsangehörigkeit, dass sie „deutsch“ ist?“

Alsdann so mancher Polizeibediensteter noch nicht einmal etwas mit diesem Stück Papier anzufangen wusste, war klar, dass es nur eine übliche Beschäftigungstherapie war. Zwischendurch stellte sich heraus, dass alle staatlichen Strukturen nur noch Unternehmen waren.

Als die HLKO die Bühne der „Besoldungswürdigen“ betrat, wurden Anträge bei allen möglichen BRD-Behörden gestellt und schon mal auf die anfänglich etwas über 1.700 Euro gewartet. Das Thema ging dann irgendwann bis über 6.900 Euro.

Die Vorstellung wurde verbreitet, jemand bekäme bereits Besoldung nach HLKO. Die Nummer war ähnlich wie beim Steuern zahlen: Da draußen existierte jemand.

So zwischendurch gab es noch die „Malta-Masche“, wo man unter anderem eine juristisch einwandfreie Lebenderklärung (für viel Geld) bekommen konnte. Zudem bestand die Möglichkeit, Forderungen aus konkludenten Verträgen gegen „Behördlinge“ international zu veräußern.

Das mit dem UCC war auch so ein Ding, wenn man sich auch weiterhin damit begnügte, innerhalb der Fiktion des positiven Rechts bewegen zu wollen.

Der Rundfunkbeitrag wurde für den „Reichsscheuen“ zur auferlegten Einstiegsdroge, um seinen Hintern endlich mal in Bewegung zu setzen oder willig zahlendes „Systemopfer“ zu bleiben.

Zumindest konnte man eine Menge Seminare besuchen, wo Informationen vermittelt wurden, die in der Regel zum Ergebnis hatten, dass man anschließend was wusste. Und irgendwie klammerte man sich insgesamt an die Hoffnung, dass künstlich geschaffene Regelwerke irgendeinen Sinn ergeben müssten – jedoch den Regelwerken der Natur gegenüberstanden.

Alle wollten zwar Menschen sein, doch versuchten sie sich stets von einer in die nächste, künstliche Betreuungseinrichtung drängen zu wollen, wo ihre gesellschaftlich tolerierte Unvernunft (als „Vernunft“ verkauft) weiter „umsalbt“ werden sollte.

Je mehr man sich mit dem Thema „Staat und Recht“ auseinandersetzte, spielte der Mensch darin überhaupt keine Geige, sondern galten Gesetze immer nur für Personen, die im Übrigen auch einen Staat ausmachten, u.a. die „natürliche Person“.
Das Wort „gilt“ entpuppte sich dabei als offensichtlicher Hinweise auf eine Fiktion. Und noch immer gab es Gläubige, die zu den Seminaren strömten, ihre Gelder dort ließen, obwohl man ihnen nur der Glauben an eine Illusion verkaufte.

Und so entpuppten sich auch die angeblichen „Aufklärer“ unbewusst nur als Systemteilnehmer.

Das hatten viele nicht verstanden, dass auch die Menschenrechte ab Artikel 2 nur für all jene waren, die das mit dem Menschsein noch nicht so richtig kapiert hatten: nämlich für Personen.

Oh ja, und es wurde ein souveräner Staat gefordert, wobei „Selbstbestimmung“ wohl der passendere Ausdruck gewesen war und im Grunde eine Eigenschaft des Menschen selbst und nicht eines fiktiven Gebildes. Sich vom Rest irgendwie abkapseln zu müssen, war den meisten förmlich in die Wiege gelegt worden.

Kaum jemand machte sich darüber Gedanken, warum er so „funktionierte“.

Die natürliche Person, war der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt, also spielte er nur – tat nur so, als ob. Erst bei genauerem Hinsehen, konnte man erkennen, dass die Nummer hier auf diesem Boden ihren Anfang nehmen sollte.

Und irgendwann kam auch der Gedanke auf, „worin“ sich wohl ein Mensch bewegen würde, wenn er denn nun keine gewohnte künstliche Rolle spielen würde.

Und das war der Beginn der Neue Zeit.

„Wir sollten suchen was da ist und nicht, was wir gerne hätten.“ Johnny Worricker, „Page Eight“, 2012