Steigerungen möglich?, Teil 3
(v1.0) Die Massen zu beherrschen funktioniert nur deswegen so einfach, weil diese an die entsprechenden Wertvorstellungen glauben: dem Wert von Geld und Arbeit, während sich die „Gläubigen“ gegenseitig „die Butter vom Brot nehmen“, wo hohe Preise ihrer eigenen Produkte und Dienstleistungen, für jene in der Rolle der Kaufleute von Vorteil sind, um die arbeitende Masse, eben wegen ihrer Wertvorstellungen über die Preise „ruhig zu stellen“, während die nächstgelegene Gewerkschaft nach Lohnerhöhung plärrt.
Dazu ein einfacher Gedanke: Wie kann es sein, dass alle Energiepreise steigen, während bspw. Strom ins „Ausland“ nicht nur verschenkt, sondern darüber hinaus mit einer Prämie versehen, damit er abgenommen wird.
Warum wird Gas billig eingekauft und mit Gewinn wieder in ein anderes „Land“ gepumpt, während gleichzeitig von „Energienotstand“ gesprochen wird und vorsorglich die Preise angehoben werden?
Zwar kann man die Masse auf die dieses und jenes hinweisen, doch ist sie so in sich gekehrt und damit beschäftigt, ihre alternativlos erscheinende Existenz aufrechterhalten zu wollen, dass ihr nicht bewusst ist, dass sie selbst für ihre Situation verantwortlich ist.
Da mag es noch so viele „politische Vortänzer“ geben, die sich für die „Schwachen“ einsetzen mögen. Letztlich geht es um die Macht über andere – gleich wie süß „die Worte der bedingten Erlösung“ erklingen mögen.
„Wo es Narren gibt, gibt es auch Ganoven.“ Norbert Wiener, Kybernetiker
Im Grunde ist es ganz einfach: Der „Deutsche“ hat sich zu entwickeln, statt gewohnt „hinter dem Ofen“ seine theoretische E-Mail-Revolution vom Zaun brechen zu wollen, wo ihn niemand erkennen kann.
Nicht zu vergessen: Die vielen Akteure, die sich hinter Nicknames („Old Nick“ ist der Teufel) und fehlenden Kontaktdaten verstecken. Das hat nichts mit Mut zu tun, sondern mit seinem Gegenteil.
Wenn ein System kippt und dabei sein wahres Gesicht zeigt, reicht es nicht sich zumindest mal zu beklagen, zu beschweren und bei nächster Gelegenheit die „ungerechten“ gegen „gerechte Vorgesetzte“ einzutauschen.
„Merkel muss weg“, hieß es noch vor geraumer Zeit. Jetzt ist sie weg. Was hat sich geändert?
Okay, das Klagen und Jammern hat etwas zugenommen und ab und zu hupt es auf der Straße, was jedoch nichts bringt, außer als Ventilfunktion für das selbst geschaffene Leid zu dienen, für das man anderen die Schuld zu geben meint.
„Fünf Euro in die Musikbox und schon geht das Geheule los.“
Die wesentlichen Systemgrenzen werden nach wie vor nicht betrachtet, sondern tabuisiert und dürfen noch nicht einmal – gedanklich – überschritten werden. Und so verstummen jene mit der Weile, in der Vorstellung, mit lautstarkem Gebrüll wenigstens mal ihrem Unmut „Luft gemacht“ zu haben.
Hingegen ist die Infragestellung des Systems und sich daraus entwickelnde Alternative letztlich der einzige Weg aus der Nummer. Alles andere endet lediglich in Gewalt gegen sich selbst, Gewalt gegen andere, Resignation und Regression, Siechtum und Niedergang.
„Die Mehrheit der gewöhnlichen Bevölkerung versteht nicht, was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal, dass sie es nicht versteht.“ Noam Chomsky, Kommunikationswissenschaftler, MIT
Der konventionelle Denker geht anerzogen davon aus, dass „die Anderen“ erst einmal „müssten“ und wettert gegen alles, was nicht seinen Vorstellungen entspricht, die er mit einer mehr oder weniger (über den Gruppenzwang) gleichgeschalteten Masse teilt.
In einem Paradigmenwechsel wird nicht einfach ein Etikett getauscht, während der Rest prinzipiell gleich bleibt. Es ist sinnvoll, sich nicht vom bunten Inhalten vereinnahmen zu lassen, wie dies üblicherweise in einer Kinderwelt der Fall ist.
Eine Diktatur mit wohlwollenden Auserkorenen, bleibt eine Diktatur, gleich wie sehr jene in die Kamera lächeln mögen, während lediglich die Methoden verfeinert wurden, um Gegner mundtot zu machen, damit der „öffentliche Friede“ (bezeichnet mit: freiheitlich-demokratischer Grundordnung) zwischen hoffentlich bald wieder belohnten Untergebenen und von ihnen angebeteten Herren gewahrt bleibt.
„Mehrheit steht im Alten nicht für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit.“
„Schließlich haben wir eine Demokratie. Da bestimmt immer noch die Mehrheit.“ „Ach so. Eine Mehrheit wählt eine Minderheit, die darüber bestimmt, was für eine Mehrheit „gut und richtig“ sein soll.“
Es wird nicht wirklich (nach)gedacht. Dazu ist die Angst viel zu groß, und genau das macht es für die Auserkorenen um so leichter. Und was das Demonstrieren angeht:
„Demos bringen nichts. Damit verschleiern wir nur unser Nichtstun*… Wir demonstrieren gegen die Agrarpolitik, nachdem halb Afrika verhungert ist. Wir rationieren das Wasser, nachdem das Grundwasser knapp wird, wir reden über den Klimawandel, nachdem die Welt in Flammen steht.“ „Samantha“, Utopia, 2020
* wirkungslose Scheinbeschäftigung mit mitunter kleinen jedoch im Kern unbedeutenden „Siegen“, die man der Masse dann zugesteht, während das Zepter weiter in den Händen der „Richtigen“ verweilt.
Hinweis: Es geht in diesem Zitat um das Prinzip und nicht um den Inhalt, den es gewohnt auf „Richtigkeit“ zu verifizieren gilt. Es geht um das Wörtchen „nachdem“.
Zudem ist klar erkennbar, dass ein Umdenken – auch von den angeblichen Kritikern – nicht wirklich gewünscht ist.
Von Systemkritikern kann man da noch nicht wirklich sprechen, noch von „Querdenkern“. Die denken für gewöhnlich nicht „quer“, sondern nur im gewohnten Rahmen unter gewohnten (rechtlichen) Bedingungen.
Und wer nicht brav ist, der wird schnell mal mit „Reichsbürger“, „Nazi“ oder eben als „Querdenker“ bezeichnet, während das alles nur Stigmata ohne geistigen Nährwert sind, die jedoch für gehorsamsbereit und auf Entsprechung erzogene Akteure vollkommen ausreichend sind, um sie wieder „auf die richtige Spur“ zu bringen. So am Rande.
Statt sich nur gewohnt mit den Symptomen des Systems auseinanderzusetzen, um es so nur weiter aufrechtzuerhalten, entzieht man dem System die Energie, indem man seine eigenen Denk- und Verhaltensmuster infrage stellt und sich durch damit einhergehende Erkenntnisse, eine Alternative zu erkennen gibt, die über das gewohnte Denken, Handeln und damit verbundene Wertvorstellungen hinausgeht.
Die Entscheidung dazu, ist dabei nur der Anfang eines Prozesses, gefolgt von der Arbeit an sich selbst. Etwas, was den meisten „erfolgreich“ aberzogen wurde.