Es wird sich gewundert
(v1.0) Zunächst die übliche Reklame. Schon mal darüber nachgedacht, warum gern von „Mensch und Staat“ in einem direkten Zusammenhang gesprochen wird, jedoch kein direkter Zusammenhang zwischen beiden besteht?
Ein Staat konstituiert sich aus Personen, dass sind Rollen („Staatsvolk“, Hüllen), die der Mensch spielt, während sich der Mensch durch den Irrglauben, dass „Person“ und „Mensch“ dasselbe seien, anerzogen in einer Fiktion bewegt. Die Märchenstunde über „Staatsgebiet“ und „Staatsgewalt“ mal außer Acht gelassen.
„Staatszugehörigkeitsschlüssel: 000“
Ein „Staat“ offenbart sich somit als eine künstlich-fiktive Einrichtung (mit künstlichen Regeln, nicht zu vergessen). In einer Weiterbetrachtung stellt er sich zudem als ein „Unternehmen“ heraus, wie alle anderen „Staaten“… IN denen gewohnt gearbeitet, Geld verdient und wieder ausgegeben wird, um damit die eigene „Betreuung“ auch noch selbst zu finanzieren.
Das alles ist nur möglich, weil der Glaube herrscht, dass Zahlenreihen auf dem Konto, mit Zahlen bedrucktes Papier und was produziert wurde, was man später kaufen kann, etwas wert sein sollen.
So hält sich die arbeitende Bevölkerung selbst und gegenseitig in einer Märchenstunde gefangen, die sie aus „Gewohnheit“ (Eigentum und Besitz und damit verbundene Angst vor Verlust) auch noch zu verteidigen meint, während sie versucht Zinsen von beliebigen Dar-Lehen zurückzahlen zu wollen, die jedoch „real“ nie mitgeschaffen wurden, während sich gegenseitig „die Butter vom Brot“ gezogen wird, und wo man gleichzeitig nichts miteinander zu tun haben will oder sich auszunutzen versucht.
Okay. Ich weiß, dass ich das schon öfters geschrieben habe. Ich will es oft genug wiederholen.
„Das isses, oder? Wenn wir nicht wissen, was real ist, können wir uns nicht wehren.“ „Bugs“, Matrix: Resurrections, 2021
Es reicht demnach nicht aus, nur eine andere Fiktion „hochziehen“ zu wollen oder mit dem Finger auf irgendwelche „Bösen Wichte“ zu zeigen oder darüber zu lamentieren, welche „Verfassung*“ nun die „geltenderere“ sein mag. Das Thema „Staatsambitionen“ hat sich damit „von selbst“ erledigt und die Liste des üblich Machbaren ist damit leer. (* künstliche Regelwerke)
Mehr geht es in diesem Beitrag um auf ein wesentliches Werkzeug nochmals aufmerksam zu machen und wie man damit umgeht. So… und los geht’s.
Die Welt so zu beschreiben, wie sie „ist“, bringt unter den gewohnten Aspekten eine recht langwierige Aufgabe mit sich, da es sich für gewöhnlich um eine inhaltliche Sammlung und Darstellung handelt, mit den „üblichen Verdächtigen“ und was sie über die Zeit so alles „traktiert“ haben oder noch zu traktieren meinen, damit der Mensch sich auch weiter ablenken und beschäftigen lässt.
„Frage einen Historiker, was die bedeutendste Erfindung der Menschheitsgeschichte war. Die Beherrschung des Feuers, das Rad, das Schwert? Ich würde sagen, es ist die Geschichte selbst. Geschichte ist nicht Fakt, sondern Erzählung, mit Bedacht gestaltet und gepflegt. Unter den Federstrichen des richtigen Chronisten, wird aus einem Schurken ein Held und eine Lüge wird zur Wahrheit.“ „Salvor Hardin“, Foundation, 2021
Wer sich im schweren Opfergewande gekleidet nun auf den Weg macht, um jede Information auf ihren „Wahrheitsgehalt“ zu prüfen, wird sich auf einen recht müßigen Weg begeben und sich dabei reichlich zu beschäftigen wissen. Wer sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzt, der weiß, was ich damit zum Ausdruck bringen will.
Wie kann man das Konzept „wahr oder falsch“ und die Notwendigkeit seiner Überprüfung jedoch umgehen? Und aus welchem Grund sollte man dies tun?
Dazu einige Vorgedanken.
Vor sehr langer Zeit arbeitete ich an einer Webseite für einen Kunden. Er hatte zur Aufgabe, darin auch einige (positiv-)rechtliche Aspekte darzustellen. Er sendete den Text per E-Mail und ich setzte ihn auf die unveröffentlichte Seite. Er warte noch auf eine weitere wichtige Information, bevor diese endgültig „online“ gehen könne.
Diese Information kam ca. eine halbe Stunde später und sollte den bestehenden Text „nur“ vervollständigen.
Doch in dem Moment, als dieser eine Satz dem bestehenden Textblock hinzugefügt wurde, widersprach dieser nicht nur dem vorhandenen Textteil. Der letzte Satz machte den gesamten Text unwirksam. Beides für sich erschien wahr und sinnvoll, doch im Zusammenhang war es Unfug.
Der gewohnte Denker geht bei der Menschheitsgeschichte davon aus, dass sie „wahr“ sei. Es gibt auch jene, die pauschal sagen, dass sie insgesamt „gelogen“ sei – mitunter jedoch ohne zu wissen warum, was dann nur eine Schutzbehauptung ist, um sich im Kern nicht im üblichen Sinne damit auseinandersetzen zu wollen &c.
Was „wahr“ und was „Märchenstunde“ ist, damit kann man reichlich Papier bedrucken. Denn das ist geduldig. So manche „Experten“ sind nur deswegen reichlich damit beschäftigt, um irgendwann mit dem Finger auf die hauptverantwortlichen Schuldigen zeigen zu wollen.
Wohin soll das ganze „Gerubbel“ demnach führen, wenn nicht zu einer Dauerbeschäftigung… auf der Suche nach noch mehr Details von Details, während die wesentlichen, den Menschen und das Leben selbst(!) betreffenden Fragen ungestellt bleiben?
So stellt sich die Frage, aus welcher Betrachtung heraus spielt das Konzept von „wahr und falsch“ keine Rolle mehr oder gar wer was wann getan hat?
Zunächst ein Beispiel, wie man sich das Konzept beider Extremausführungen von „wahr“ und „falsch“ zunutze machen kann, um so auf eine andere Gedankenebene zu gelangen:
„Das ist ein Rätsel. Über zwei Brüder. Der eine lügt immer. Der andere sagt immer die Wahrheit. Sie treffen beide an einer Straßenkreuzung und fragen, wie man in die Stadt kommt. Die Antwort ist: Sie fragen den einen, welchen Weg der andere Bruder ihnen vorschlagen würde, und nehmen dann den entgegengesetzten.“ „Joshua Mansky“, The Coldest Game, 2019
Der Typ und die beiden Brüder sind hierbei nur Darsteller einer Geschichte – so wie die Gleichnisse in der Bibel. Die gezeigte Szene ist zudem nur ein Idealzustand, der das Prinzip veranschaulicht. Die menschliche Natur ist nicht von einer solch einfachen Gestalt.
Das liegt daran, dass die „Täuschung“ und das „Wahre“ wechselseitig mit- und ineinander verbunden sind – wobei das auch nur eine Modellvorstellung ist, wie alles was sich der Mensch geschaffen hat, um die beobachtete Wirklichkeit auf menschliche Ebene (Ich nenne sie lieber „Realität“) reduzieren zu wollen.
„Ich weiß etwas, was Kinder nicht wissen.“ „Und das wäre?“ „Dass niemand Böses wahrhaft böse ist und niemand Gutes wahrhaft gut.“ „Loki“, Loki, 2021
Nun haben wir es nicht einfach nur(!) mit einer Welt aus „Wahr und Falsch“, „Freund oder Feind“, „Gut oder Böse“, „Ost oder West“ zu tun, wie das gerne geglaubt und danach gehandelt wird, um den gegenseitigen Erhalt der (geistig-)verfassungsmäßigen Ordnung in den jeweils „feindlichen“ Lagern aufrechtzuerhalten (Was nebenbei die Träumenden zu Geträumten werden lässt.).
„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus Avengers: Age of Ultron, 2015
Die Erfindung eines Feindes dient dazu, die eigenen Verdrängungskonzepte und damit strukturelle Existenz des „Ichs“ weiterhin zu rechtfertigen.
„Das Problem ist, dass sich das „Ich“ dort versteckt, wo man es zuletzt erwartet. Nämlich in sich selbst.“ Dr. Peter Fonagy, PH.D., FBA, Revolver, 2005
Anders ausgedrückt: Den anderen als „Feind“ erkennen zu wollen, sorgt sozusagen für die Erhaltung der eigenen Existenz. Nicht die des Menschen, sondern lediglich der strukturellen Existenz des „Ichs“. Der Feind ist eine Erfindung des eigenen „Ichs“, als der „Feind“ selbst.
„Wir haben nicht gegen den Feind gekämpft, wir haben gegen uns selbst gekämpft, der Feind war in uns.“ „Chris Taylor“, Platoon, 1986
Die Teilung in „Gut“ und „Böse“ ist lediglich eine kindliche Vorstellung, mit denen wiederum „Kinder“ recht schnell „artig“ oder als „unartig“ eingestuft werden können, um alsdann von belohnungswürdigem oder bestrafungswürdigem Verhalten zu sprechen – damit begründet, es sei ja schon immer so gewesen. Teilen und herrschen.
Genau hierin liegt die wesentliche Aufgabe: In der Infragestellung des Bisherigen!
Irgendwelche schuldigen Hauptverantwortlichen ausfindig machen zu wollen, gehört lediglich zur Beschäftigungstherapie des durch sein eigenes „Ich“ (so etwas wie ein Behälter für Denk- und Verhaltensmuster) gelenkten Menschen.
„Gut und Böse“. Vorstellungen, die sich irgendwann beim Älterwerden hinüberretten – eben weil der Mensch – im Rahmen gewohnter Fremdbestimmung, sich nie wirklich hat selbst entwickeln können, sondern seine „Entwicklung“ (im Sinne der Entsprechung) stets an den Konventionen ausgerichtet und gemessen wurde.
„…Das ist aber auch wirklich eine Gegend, wo man nur mit dem Beil aus dem Fenster gucken kann.“ „Kommissar Herbert Keller“, Der Kommissar, Folge 1, 1969
Durch die gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, ist dies nicht nur ein Merkmal eines Einzelnen, sondern durch die gesellschaftliche „Ansammlung“ entsteht ein sogenannter Gruppenzwang – eine Art „Großer Bruder“, der über die Zugehörigkeit zu einer „Gruppe“ sozusagen wacht, siehe: Mobbing. So nebenbei.
Der „Westen“, der in „Russland“ die höchste Bedrohung erkennen will – hinweisend: beide sind nur Fiktionen, ebenso wie die „Nato“, wie auch die damit verbundenen Rollen, erkennen alle nur das im anderen, was sie selber in sich tragen.
Auf diese Weise kämpft jeder gegen den anderen, um so die eigene Existenz weiter rechtfertigen zu wollen und umgekehrt.
„In Religionen ist das „Ich“ in der Figur des Teufels manifestiert. Natürlich realisiert niemand, wie klug das „Ich“ ist, denn es erschuf den Teufel, und man kann jemand anders die Schuld geben.“ Dr. Deepak Chopra, M.D., Revolver, 2005
Das was da stattfindet, ist lediglich ein Realschauspiel, wo Menschen sterben, eben weil sie an die Realität ihrer Rolle (Soldaten) und damit verbundene Konventionen zu glauben (festzuhalten) meinen, in der Vorstellung, sich gegenseitig das Leben zu nehmen, was ihnen jedoch nicht gehört und sie diesem noch nicht einmal schaden können, eben weil es unantastbar(!) ist.
„Durch das Erfinden eines äußeren Feindes erschaffen wir uns gewöhnlich reale Feinde. Und das wird dann zu einer realen Gefahr für das „Ich“,obwohl es auch dessen Schöpfung ist.“ Dr. Peter Fonagy, PH. D., FBA, Revolver, 2005
Was sich da reibt, sind zwei „Ichs“, die in ihrer geglaubten Gegensätzlichkeit einander so sehr brauchen, wie zwei Bettler, die sich fortwährend gegenseitig zu beklauen versuchen.
An diesem Punkt der Hinweis an die einen: „…die „Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus sei eine rein Deutsche Angelegenheit…“ sowie „Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine (auch diese ist nur eine Fiktion)“ funktionieren nicht mit den üblichen Mitteln, und in falsch gelernten Vorstellung von „Gerechtigkeit“. Es sind lediglich fleißige Bemühungen im Rahmen der gewohnten Fiktion. Mal am Rande erwähnt.
So. Wie hebelt man nun die Notwendigkeit der Prüfung von „wahr“ und „falsch“ aus, die den Beschäftigten nur allzu gern in der Dauerbeschäftigung zu halten vermag, während so mancher eifrig den „Schuldigen aller Schuldigen“ zu finden versucht?
Geht man davon aus, dass so etwas wie Kriege auch in der Vergangenheit stattgefunden haben, ist es vollkommen gleich, wer gewonnen und wer verloren hat, weil es um das Phänomen „Krieg“ an sich geht und sich hier die Frage stellt: Welche menschlichen Denk- und Verhaltensmuster dafür sorgen, dass derartige Phänomene in Erscheinung treten?
Es geht hierbei NICHT um die gewöhnliche, geschichtliche Herleitung, wer wann was oder ob überhaupt getan hat oder haben soll, was später zu diesem oder jenem Zustand geführt hat, gleich wie sehr es den oder die Experten zu erzählen „jucken“ mag. Es kann stecken gelassen werden.
Es geht nicht um die inhaltlich „richtige“ Darstellung, sondern um Denk- und Verhaltensmuster, die für derartige Phänomene verantwortlich sind.
Da haben „wahr“ oder „falsch“ nur eine sehr untergeordnete Bedeutung.
Das ist auch der Grund, warum noch nicht wirklich weiträumig über das System aufgeklärt wird, weil die Ebene der Denk- und Verhaltensmuster in der Regel tabuisiert (geschützt) wird.
Eben deswegen, weil man sich nicht dabei erwischen will, dass man sich die ganze Zeit selbst etwas vorgemacht hat, als man im anderen den Feind zu erkennen meinte.
Das ganze Brimborium von Kriegen und Konflikten beruht unter anderem auf der Vorstellung, dass einem etwas oder jemand gehören würde, man einen Anspruch darauf oder „das Recht“ dazu hätte. Das sind jedoch nur Illusionen des „Ichs“, was über den Menschen und das Leben zu herrschen meint.
Da sind mir die frisch gebackenen Hirsekekse egal, die eine Magd fünfeinhalb Minuten vor dem Prager Fenstersturz zum Kräutertee gereicht haben soll.
An diesem Punkt erkennt man den Unterschied zwischen der Beschäftigung mit Symptomen und den prinzipiellen Wirkmechanismen, und es lösen sich auch die üblichen Konzepte von Raum und Zeit und damit verbundene Ausreden in Wohlgefallen auf.
„Ja, früher war alles anders**“, „Das haben wir schon immer so gemacht“, „Ja, du bist ja schon tausend Jahre in der Zukunft“, usw.
** inhaltlich sicher, prinzipiell jedoch nicht.***
*** Weshalb das Tauschen von ungerechten gegen gerechte Vorgesetzte nur eine (Selbst)Täuschung ist.
Schon mal über Marketing und Produktnamen nachgedacht?
P.S. Das geht Ihnen jetzt zu nahe? Genau darum geht es.
Musikalisch-visuelle Untermalung: