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Orientierung & Richtung, Teil 2

Lesezeit: ca. 14 Minuten

(v1.0) Bei allem darf – hier vereinfacht ausgedrückt – auch das stattfindende Rollenspiel nicht übersehen bleiben, dass sich aus den Bezeichnungen der Rollen des Menschen (bspw. Richter, Minister, Präsident, Polizeibediensteter, Kanzler, Christ, Jude, Moslem, Wissenschaftler, Hausmeister, Philosoph, Arbeiter, Pfarrer, Bischof, Papst, Vater, Mutter, Sohn, Tochter usw.) heraus ergibt und damit auch der Glaube an die so entstehende, für „alternativlos“ und deswegen auch für „ernst“ erachtete Fiktion.

Legaldefinition „Die „natürliche Person“, ist der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt.“

Anmerkung: Sie erleben mit diesen Gedanken, wie man das System infrage stellt, indem man a) seine wahre Natur offenbart, was in keiner Weise „schlecht“ ist, da die Täuschung nur die eine Seite einer 3-seitigen Münze ist.

Ist er ein Rechtssubjekt eines geltenden positiven Rechts und damit einhergehender Fremdbestimmung, oder entwickelt er sich zunehmend in Vernunft und Gewissen, also zunehmend hin zum überpositiven Recht (Vernunftrecht, Naturrecht*) und damit verbundener Selbstbestimmung. Beides hat sowohl seinen eigenen wie auch wechselseitigen Sinn.

* Anmerkung: Was nichts mit „der Stärkere gewinnt“ oder „Faustrecht“ zu tun hat. Hinweisend, dass dies nur der gewohnte Denker von sich gibt, der glaubt etwas (Sache, das Leben) oder jemand würde ihm gehören, zu verlieren habe und sich deshalb zu verteidigen oder sich über andere erheben müsse.

An diesem Punkt auch der Hinweis: Wer andere als „arrogant“ zu bezeichnen meint, nimmt von sich(!) aus selbst die Rolle des Untergebenen gegenüber einem anderen ein, während er anderen dafür die Schuld zu geben, indem er sein eigenes Verhalten auf den anderen zu projizieren versucht.
Soviel mal über die Wirkungsweise anerzogen-entwickelter Denk- und Verhaltensmuster.
Der als Untertan erzogene Akteur sucht sich bei wahrgenommenem Machtvakuum, seiner Herren selbst, die ihm dann sagen, was er zu tun hat, und was für ihn „gut und richtig“ sein soll – vorangehende (Wahl)Versprechen nicht zu vergessen.

„Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt. Und wir müssen damit rechnen, daß das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“ „Bundeskanzlerin“ A. Merkel, 2008

Die „Natur des Menschen“ begegnet ihm in der Art seiner Betrachtung und Fragestellung – beeinflusst von seinen Denk- und Verhaltensmustern, wo es auch darum geht wieder „Herr“ über diese zu werden, statt von ihnen nur beherrscht zu sein.
Sowohl für die Entscheidung und damit verbundenen Konsequenzen, ist jeder Mensch selbst zuständig (Verantwortung und Befugnisse), wenn er sich entschließt, den dazwischenliegenden Weg zu beschreiten.

Diesen Punkt auf dem Weg zu überwinden, dazu ist das System der alten Ordnung da, um unter anderem auch den Unterschied zwischen Mensch und Person, sich in einem Lernprozess wieder darüber bewusst zu werden, was nichts mit gewohntem auswendig lernen zu tun hat, um als dann die Frage zu stellen: „Und was kommt jetzt?“

Letztlich ist das alles auch gut so, denn sonst müsste man sich mit dem Üblichen ja zufrieden geben und Entwicklung (Bewusstwerdung) wäre überflüssig. Offen gefragt: Und wo bliebe dann auch die Herausforderung?

„Herr Berg, Sie werden hier fürs Arbeiten und nicht fürs Denken bezahlt.“

„Man muss ja froh sein, wenn man Arbeit hat“, sagte mal eine alte Frau im Bus in Recklinghausen.

„Was, wenn wir uns entscheiden, nur noch in einer Realität zu leben, die wir selbst geschaffen haben? Macht uns das zu Wahnsinnigen? Und wenn ja, ist es nicht immer noch besser, als ein Leben in Verzweiflung?“ „John Brennan“, The Next Three Days, 2011

Die Antwort zur „menschlichen Natur“ findet sich demnach nicht in einem geheimgehaltenen Dokument der Freimaurer, Illuminaten, des Vatikan oder der Eliten usw., was dann als übliche „Lösung“ ins Internet gelangt, sondern in der „menschlichen Natur“ selbst.
Und diese steht dem Menschen, allen anderen Beobachtungen und Beschäftigungsorgien gegenüber, am nächsten.
Nur mit dem verdreht gelernten Umgang mit der Rolle des Egoisten, wird dort am wenigsten hingeschaut.

So gestaltet sich die „letzte Erkenntnis“ aus dem Alten für so manchen recht schmerzvoll, da man bisher an eine Fiktion geglaubt hat.
Diese Erkenntnis ist übrigens nur dann schmerzvoll, wenn man den eigenständigen Entwicklungsprozess weiter durch Gegenwehr oder durch häufiges „so tun als ob“ zu verhindern versucht. Es ist demnach wahrlich eine Herausforderung.

„Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Dies sind die Abenteuer des neuen Raumschiffs Enterprise,…“ „Lass‘ mal stecken, Mr. Spock.“

Am Rande: Ist Technologie nicht einfach nur der künstliche Ersatz im Haben, als Gegenstück für die Entwicklung im Sein?

Ein „so tun als ob“ gestaltet sich in der Weise, dass Veränderungen zwar gefordert werden, während man selbst davon verschont bleiben will – neben dem gewohnten, jedoch für den gewohnten Denker unsichtbaren Rollenspiel, wo es sich sowohl gegen andere Meinungen wie auch grundsätzlich gegen Veränderung zu wehren gilt.

Jedoch geht es nicht einfach darum, dass man nur die Haltung des ersonnenen „Feindes“ (Anmerkung: der im einfachsten Fall nur eine andere Meinung haben kann, um als solcher zu gelten) „als Veränderung“ anzunehmen hat, sondern sowohl über die eigene und die des Gegenübers in einer beide Meinung verbindenden Art und Weise zu überwinden – mit Hilfe des Kategorischen Imperativs.

Unangenehm erscheinende Situationen zu beklagen, sich darüber zu beschweren und damit verbundene Schuldige zu verteufeln, ist in der Regel ein gewohntes Verhalten und soll im Rahmen vom mehr des Selben zu jener Erkenntnis führen, dass es auf Dauer nichts bringt und letztlich das Um- und Weiterdenken den einzigen Weg darstellt.
Die Lösung lautet für gewöhnlich jedoch: Die schuldigen Akteure müssen weg.
Das ist jedoch nur ein gewohntes Verdrängungskonzept.

Es ist nicht leicht zu begreifen, dass ein solches „Konzept“ meist nur zu einer temporären Entspannung führt, da die Ursachen weiter unbehandelt bleiben und so das Klagen, Jammern und sich beschweren irgendwann wieder Einzug hält.

Letztlich gibt es keine gerechten Vorgesetzten, nur wohlwollendere Tyrannen. Demnach ist das Konzept „der Vorgesetzten (den Autoritäten)“ an sich infrage zu stellen, statt sich mit den üblichen Augenwischereien und den Billigausgaben wie „Freizügigkeiten“, „Freiheiten“, „Frieden“, „Gerechtigkeit“ usw. abzugeben.

Jemand in der ankonditionierten Opferrolle (Anmerkung: ob ihm das bewusst ist oder auch nicht oder ob er dies energisch zu verneinen meint, weil er laut genug argumentiert), wird stets anderen für seine eigene Lebenssituation die Schuld geben, wo er sich möglicherweise irgendwann im Bündel der Gleichgesinnten wiederfindet, da man ja alleine sowieso nichts machen könne – ein typisches Mantra sowie: „Warum soll es anderen besser gehen, als mir?“
Vor allem dann, wenn das „Wohlbefinden“ zu sehr von Äußerlichkeiten abhängig gemacht wird, eine typische Vorstellung von „gesellschaftlichem Wohlstand“ und der irrigen Wahl zwischen „wohlhabend/reich“ oder „arm“.

Demnach ist auch die Wahl nur eine Illusion, da der „Arme“ und auch der „Reiche“ auch nur Rollen innerhalb des Rollenspiels sind, ebenso wie der „Gewinner“ und der „Verlierer“, der „Freund“ und der „Feind“ usw.

Je mehr man sich mit dem gewohnten gesellschaftlichen Vorstellungen auseinandersetzt, um so klarer erscheint die Notwendigkeit, dass es im gewohnten Schritt so nicht weitergehen kann und selbstregulierend nicht weitergeht und dass auch nicht einfach darum geht, sich nur zwischen „Wohlstand“ und „Armut“ entscheiden zu müssen.

„Es geht dauerhaft darum, die Völker dieser Welt zu unterdrücken und ihrer wahren Natur, die des gehorsamen Sklaven zuzuführen.“ „Was soll das denn? Das hat der gewohnte Denker doch schon selbst besorgt.“

So am Rande: Man kann erst wirklich darüber lachen, wenn man es verstanden hat, doch solange hält man es wenigstens für ernst – zumindest in der alternativlosen Rolle des weisungsgebundenen Untergebenen.

„Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren.“ Aleksandr Solzhenitsyn

Gewohnte Beschuldigung ist letztlich nur eine Form einer Verdrängung, mit einhergehender Selbstentmachtung, der nicht selten zu einer Verschärfung der eigenen Situation und Mehrbelastung führt, statt einer Lösung. Konflikte und Unsäglichkeiten sind zudem vorprogrammiert.
Es ist sinnvoll, den Unterschied zwischen Ursache und Symptom zu erkennen, was zwei auch unterschiedliche Denkweisen im Umgang mit dem Wahrgenommenen erfordert – ob man die sicht- und spürbaren Symptome und damit verbundene Schuldige in irgendeiner Weise oberflächlich zu bekämpfen meint oder hinter das Rollenspiel blickt und nach den Ursachen forscht und dort „den Hebel“ umlegt.

„Es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man eine Rolle nur spielt oder ob man die Rolle ist.“

Soviel mal auch zu einem in der Vergangenheit liegenden Vorfall, als jemand aus der Institution „Finanazamt“ meinte, von mir 32.000 Euro Umsatzsteuer (während ich damals noch H4 bekam) einfordern zu wollen, mit reichlich Polizeiaufkommen die Wohnräume betrat, jene jedoch für geschlagene 25,60 Euro zu Teilnehmern einer bewusst gestalteten Inszenierung wurden. Wer sich als damaliger Teilnehmer noch dran erinnern mag.

„Herr Berg, Sie müssen mal wieder Aufträge machen!“ „Sie wissen doch, was ich vorhabe.“ (Augenzinkernd zum „Mann vom Finanzamt“), Dialog mit selbigem in 2014

Reklame: „Wissen sie, warum sie in der Funktion als POLIZEIbediensteter existieren?“ „Nein.“ „Weil sie vorgeschickt werden, um die Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft oberflächlich zu kaschieren.“ „Stimmt. Und ich gehe davon aus, dass dies noch eine Weile der Fall sein wird.“ Gespräch mit Selbigem in 2017

Welche „Macht“ der Einzelne hat, etwas ändern zu können, wenn er die Ursachen und nicht gewohnt nur die Symtome vor Augen hat – vorausgesetzt, er sieht sich nicht einfach nur als „unschuldiges Opfer der Umstände“, was im Rahmen seiner Fremdbestimmung ein zeitverzögert konsequenzloses und mit schweren Schicksal ausgestattetes Dasein fristet, während es sich an den „gesellschaftlichen Wertvorstellungen“ festzuklammern weiß.

„Gewohntes Denken ist nicht in der Lage die Probleme zu lösen, aus dem sie entsprungen sind, was demnach ein Um- und Weiterdenken nahelegt.
Ein Beibehalten führt nur zu weiterer Eskalation der Unsäglichkeiten, stets beeinflusst von den Denk- und Verhaltensmustern und dem Umstand, ob der Mensch „Herr“ über sie, oder weiter ihr „Untergebener“ ist.
Hier findet sich nicht nur der Dreh- und Angelpunkt zum Umdenken, sondern auch der Ursprung hierarchischer Organisationsstrukturen.

Gern wird das Argument herangeführt, dass der Mensch ja nur ein Tier sei, um so das gewohnte „Denken“ und Handeln weiter rechtfertigen zu wollen.
Der Mensch unterscheidet sich vom Tier dadurch, da er in der Lage ist, über sein eigenes Denken und Handeln zu reflektieren, um sich selbst abzugleichen, um sich selbst zu entwickeln.
Dem kommt hinzu, dass man ein Umdenken auch nicht bei anderen fordern, sondern nur selbst bei sich vollziehen und alsdann vorleben kann.“

Wer also nach Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit, Vernunft und Gewissen schreit, mag sich auf den eigenen Weg begeben, und sowohl deren wahre Bedeutungen erkennen und vorleben, statt in einer langen Reihe von „Kopierern“ das gewohnt Vorgegebene nur gebetsmühlenartig nachzustammeln.