Gesellschaftliche Probleme* lassen sich nicht mit Klagen und Jammern lösen…

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(v1.0) …schon gar nicht, indem man anderen die Schuld gibt. Denn es geht überhaupt nicht um Schuld, auch wenn es einem „unter den Nägeln brennt“ und die Absicht besteht, aus damit verbundener Sichtweise, über „Lösungen“ sprechen zu wollen.
Schuldverteilung ist grundsätzlich ein Verhalten, womit man sich nur selbst schadet, selbst entmachtet und sich vom eigenen Entwicklungsprozess abwendet, während andere auch noch „schuld“ sein sollen.

„Es muss doch Alternativen geben, eine Technologie, die uns hilft unser Problem zu lösen.“
„Euer Problem ist nicht die Technologie. Das Problem seid ihr. Euch fehlt der Wille zur Veränderung.“ „Dann helfen Sie uns, uns zu ändern.“ „Ich kann eure Natur nicht ändern. Ihr behandelt die Welt, wie ihr euch selbst behandelt.“
„Aber jede Zivilisation erreicht irgendwann einmal einen kritischen Punkt.“ „Die meisten schaffen es nicht.“ „Ihr schon. Wie?“
„Unsere Sonne war dabei zu sterben. Wir mussten uns verändern, um zu überleben.“
„Also erst als ihre Welt vom Untergang bedroht war, wurdet ihr zu dem, was ihr jetzt seid?“ „Ja.“
„Aber genau da stehen wir jetzt. Sie sagen, dass wir kurz davor stehen, uns selbst zu zerstören, und sie haben recht. Doch erst wenn man an dieser Schwelle ist, entsteht in uns der Wille zur Veränderung, und nur unmittelbar vor dem Abgrund entwickeln wir uns weiter. Das ist unser Moment. Nehmt ihn uns nicht weg. Wir stehen kurz vor einer Lösung.“ Dialog zwischen „Dr. Barnhardt“ und „Klaatu“, Der Tag, an dem die Erde stillstand, 2008

* Im Kern handelt es sich bei den mehrheitlich kritisierten „Problemen“ um Symptome(!) des Systems**, was sich der Mensch – unwissend über seine eigenen **Denk- und Verhaltensweisen – geschaffen hat und die daraus entstehende Realität als einzige, alternativlose und deswegen auch „ernst“ erscheinende Realität angenommen hat – im Kern ein Herrschaftssystem – wo es dem Untertanen in der Regel darum geht, dass seine Oberherren dafür sorgen, dass das Recht auf Leben, Eigentum und Freiheit weiter „sichergestellt“ ist.

„Endlich sind wir der Zeit mal voraus.“ „Indem wir der Welt eine Waffe an den Kopf halten und es Schutz nennen.“ Dialog „Nick Fury“ mit „Captain America“, Return of the First Avenger, 2014

Der einfache Denker merkt jedoch nicht, dass er sich durch das von seinen Autoritäten wohlwollend zugestandene „Recht auf Eigentum“ fremdbestimmbar gehalten bleibt.
Und nicht nur das. Er versklavt sich dadurch selbst, solange er der festen Meinung ist, etwas würde ihm gehören, was er sonst wieder verlieren könnte.

„Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren.“ Aleksandr Solzhenitsyn

Eine Steigerung davon ist: „Nehmt euch soviel, wie ihr tragen könnt.“

Eine weitere Steigerung dazu ist, auf wohlwollend zugestandene Rechte zu verzichten, da diese sowieso einer Autorität bedürfen, die sie wohlwollend zugesteht, jedoch wenn es opportun ist, diese Rechte einschränkt oder sogar aufhebt.
Wer bspw. bei einer Wahl die „Stimme abgibt“, hat anschließend auch nichts mehr zu sagen. So einfach ist das, wenn von Wahlrecht gesprochen wird. So nebenbei.

Und weil es mit „Freiheit“, „Eigentum“ und „Recht auf Leben“ ja auch überall so gehandhabt wird, entsteht der Eindruck, es sei völlig „normal“.

Nicht dass der Mensch nicht in der Lage ist dies zu verstehen. Nein, er verteidigt die ihm von künstlichen Autoritäten zugestandenen Privilegien – notfalls auch bis aufs Blut.

Das Rollenspiel, IN dem er sich gemeinsam mit seinen Glaubenssätzen, „Freunden“ und „Gegnern“ mental bewegt, wird so zu seiner einzigen Realität, verbunden mit der Vorstellung nicht anders zu können.

Setzt man sich jedoch mit dem System auseinander IN dem das Rollenspiel stattfindet, so verliert es seine beiden wesentlichen Eigenschaften – sowohl „alternativlos“ wie auch „ernst“ zu sein.
Damit fällt auch die gewohnte Angst – gleichsam auch mit der Erkenntnis, dass niemandem etwas, jemand oder gar das Leben gehört. Das steckt auch in der Aussage: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Jegliche Formen von Konflikt verkommen dabei zu einer Tragödie, wenn erkannt wird, dass im Kern niemandem etwas, jemand oder gar das Leben gehört und sich damit verbundenes Handeln ad absurdum führt.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“, weshalb sie auch nicht geschützt werden muss, da sie „per se“ unangreifbar ist.

Was sich da lediglich angetastet „fühlt“, sind lediglich die Denk- und Verhaltensweisen die das System ausmachen, aufrechterhalten durch Konventionen, Glaubenssätze und gesellschaftlich gewohnte Wertvorstellungen.

Genutzt wird dabei die weiträumig Unwissenheit der Bevölkerung, die sich „artig“ selbst auf arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben reduziert, damit sie weiter von den zugestandenen Privilegien profitiert.

Es erscheint zunächst als irrsinniger Quatsch, den jeder im Leben erst einmal zu erleben hat, bevor er sich – sofern er sich wieder an seine natürliche Entwicklung in der Kindheit erinnert – sich alsdann an die Stirn fasst.

An diesem Punkt erklärt sich auch die Notwendigkeit der Existenz jenes Systems, von dem eine Mehrheit ausgeht, es gäbe nichts anderes – dazu gedacht infrage gestellt zu werden. Anders kommt man aus der Nummer nicht raus… insofern man vorhat, das System „verlassen“ zu wollen, was jedoch nicht einfach in einem „Entweder…oder“ mündet, wo man das Erreichte weiter als „sein Eigentum“ bezeichnet und es nur noch mit „gerechten Autoritäten“ zu tun hat.

Selbstbestimmung kennt keine „Vorgesetzten“, jedoch kennt sie einen Menschen, der sich selbst entschlossen in „Vernunft“ und „Gewissen“ entwickelt und die Finger von der Wahl anderer lässt, die ihn dann wieder „betreuen“ und für ihn entscheiden, was „gut, richtig und vernünftig“ für ihn sei.

Damit entfällt auch die gewohnte Form von „Staat“, wo viele die Verantwortung an wenige zu übertragen meinen. Da das System und seine Infragestellung eine rein mentale Angelegenheit ist, sind auch gewohnte Bedeutungen über die Beziehung des Menschen zu anderen, zu Dingen und zu Sachverhalten betroffen.

Gewohnt wird sich weiträumig in einer irrigen Vorstellung über Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit bewegt, was man wiederum erst dann erkennt, wenn man das hiesige System (der alten Ordnung) infrage gestellt hat und so erst ein Vergleich beider stattfinden kann, wo es nicht mehr darum geht „Herr über andere“ zu werden, sondern lediglich „Herr“ über die eigenen Denk- und Verhaltensweisen.

„Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: »Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf. Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.“ 1. Mose, 39,40