In Gedanke steckt Danke drin

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(v1.3, musikalischer Nachtrag) Die Vorstellung etwas zu haben, ist, wie sein Verlust, nur eine Illusion, ebenso wie sich getrennt zu fühlen.

Selbst wenn es noch so viele Menschen gibt, so ist jenes gefühlte Getrenntsein nicht einfach eines von anderen getrennt, sondern jenes vom Leben getrennt zu sein.

Durch gewohnte Erziehung hat man sich – unwissentlich darüber – vom Leben abgewandt, um ein Dasein in einer von gewohnten Denk- und Verhaltensmustern gesteuerten Fiktion zu führen – gefolgt von der Illusion von „Alternativlosigkeit“, damit verbundener „Ernsthaftigkeit“ und meist auch damit erlebter Unbill.

„Gemeinsam sind wir stark.“

Reklame: Wenn die weit verbreitete Vorstellung herrscht, dass der Einzelne „nichts“ sei, nichts bewirken würde, wie dies einige – fest davon überzeugt – tatsächlich mal geäußert haben, was passiert, wenn viel „Nichts“ zusammenkommt? Im Grunde nichts.
Okay. Zumindest ist es laut, es wird gefordert, es wird geklagt, gejammert und sich beschwert oder vorsichtshalber in Resignation und Ignorieren geübt.

„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „Ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D., Revolver, 2005

Doch führt das alles, solange nicht umgedacht wird, zu nichts. Selbst dann, wenn man sich „einig“ ist, dass es nur „gerechter Autoritäten“ bedarf, die die „Ungerechten“ aus der Welt schaffen. Wer will schon hören, dass er nur das erntet, was er einst – im Kleinen und Feinen – gesät hat, während es ihm gar nicht auffiel, da es ihm gewohnt erschien.

„Wenn man sich nur noch auf Ziele konzentriert, so verkommt der Rest der Existenz zu einer Gewohnheit, die nicht wirklich etwas mit Leben – besser: lebendig sein zu tun hat.“

Da wird bspw. von „Generationenvertrag“ gesprochen, was im Grunde nichts anderes, als ein bildlich, jedoch nicht juristisch zu sehender Vertrag ist, der auf toleriert-gewohnter Vorstellung der Versklavung nachfolgender Generationen beruht.

„Geh’ erst mal arbeiten, damit du was wirst.“

Der im Haben erzogene Mensch, getrieben erst einmal „etwas werden“ zu wollen, wird sich seiner selbst recht wenig bewusst sein und meist auch bleiben, während seine ihn steuernden Glaubenssätze weiter dafür sorgen, dass es so bleibt. Hat er eine Alternative, außer sich in den gewohnten Verdrängungskonzepten zu bewegen?

In der Regel ist er auch zu sehr mit seinem „Werden“ beschäftigt. Ein Werden, was sich unter anderem vom Haben, Darstellen und Aufmerksamkeit erheischen usw. nährt.

Und wenn das alles, was er hat, was ihn ausmachen soll und woran er sich gewöhnt hat, plötzlich „in Gefahr“ ist oder möglicherweise in Gefahr sein könnte, so lebt er in der täglichen (Verlust)Angst, vor der ihn seine „Betreuer“ zu beschützen meinen.

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

„Der von dem Bundeskanzler und seinen Ministern zu leistende Amtseid, Artikel 64 in Verbindung mit Artikel 56 des Grundgesetzes ist ein politisches Versprechen und kein Eid in einem gerichtlichen Verfahren. Er wird von der Strafvorschrift des § 154 des Strafgesetzbuches nicht erfasst.“ Staatsanwaltschaft Bonn, 2000

„Es ist leicht, Leute zu belügen, die sich schon selbst belügen.“ „Mysterio“, Spider-Man – Far From Home, 2019

Dabei nicht zu vergessen:
§37 PartG: „§ 54 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs wird bei Parteien nicht angewandt.“
Dazu §54 BGB, Satz 2: „Aus einem Rechtsgeschäft, das im Namen eines solchen Vereins einem Dritten* gegenüber vorgenommen wird, haftet der Handelnde persönlich; handeln mehrere, so haften sie als Gesamtschuldner.“
*der Wähler. Denke man dabei grundsätzlich an „Verantwortung“ und die Abgabe dieser bei einer Wahl… durch den „Wähler“ selbst.

Am Ende, falls jener in der Rolle des Bürgers mal selbst (darüber nach)denken würde, wenn er doch nicht so sehr mit arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben beschäftigt wäre, würde ihm auffallen, dass er derjenige ist, der sich im „Mehren und Sichern“ bewegt.

Seine Vertreter üben sich im Grunde in verantwortungsvollem Schulterklopfen und der Vorstellung, dass man ja noch mehr Wachstum bräuchte, damit es so weitergeht wie bisher.
Da jener in der Rolle des Bürgers für sein Denken nicht bezahlt wird, passen beide letztlich auch „prima“ zusammen.

Es reicht also nicht, nur mit dem Finger auf „die vermeintlich Schuldigen“ zu zeigen, Änderungen zu fordern und gleichzeitig selbst keine zuzulassen.

Nebenbei darauf hinweisend: Da es sich insgesamt nur um ein Rollenspiel (aus Personen, Hüllen, Masken) handelt, steckt in dieser Aussage auch die Möglichkeit, eine andere Sichtweise auf das gewohnte Rollenspiel- und global-gesellschaftliches Lern- und Entwicklungsszenario zu gestalten.

Das wiederum macht es notwendig, sich mit den das System verkörpernden Denk- und Verhaltensweisen, hervorgegangen aus gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung und den damit verbundenen, gesellschaftlichen Wertvorstellungen, auseinanderzusetzen.

Natürlich könnte man jetzt einen gewohnten „dicken Hals“ bekommen und in den Widerstand gehen, verbunden mit den üblichen Klageliedchen.
Gleichzeitig steckt hierin auch der Ausweg, sich eben nicht wie ein Untertan zu verhalten, der von ganz unten, nach ganz weit oben blickt und mit dem „Finger der Schuld“ um sich wedelt.

Ich sage das, weil man so manchen Menschen – wie sehr man sich auch bemüht – gar nicht auf Augenhöhe begegnen kann, weil jene sich ständig selbst unterwerfen und dies mitunter sogar absichtlich, um anschließend zu behaupten, man sei arrogant.

Recht „nett“ erscheinen auch jene, die sich in der Wiederbelebung eines „Rechtsstaates“ zu engagieren meinen, mitunter um später wieder ein „Instrument der Rache“ in Händen zu halten, um jenen, die ihnen „Unrecht“ getan haben, eins auswischen zu wollen. Dies basierend auf der für das System typischen Vorstellung von „Gerechtigkeit“.

Wie will man so etwas lösen?

Im Grunde genommen „ist es Wurst“, wer gewählt wird… ob mit oder ohne geltendes Wahlrecht. Hauptsache man scheint jemanden gefunden zu haben, der a) für die Geschicke der Bevölkerung die Verantwortung trägt und b) denen man am Ende alles anlasten kann, wenn die „gesellschaftlich geduldige Blauäugigkeit“ letztlich wieder „zu sehr strapaziert“ wurde.

Klassischer Dialog: „Davon hätte ich gerne nur 500 Millionen.“ „Darf es noch etwas mehr sein?“ „Auf keinen Fall!“

Tja. Wie heißt es so schön? „Demokratie“ lebt vom mitmachen. Doch so einfach ist das nicht.

Während die Eliten die weltweite Bevölkerung reduzieren möchten, so sagen sie zumindest, weil die zu „Untertanen“ und „Opfern“ erzogenen nur allzu gerne hören, was ihre Opferrolle dramatisierend unterstreicht, herrscht weiträumig kein Bedarf das System und seine Glaubenssätze infrage zu stellen. Mehr wird sich weiter im Klagen und Beschweren geübt.

„Der Sklave träumt nicht von der Freiheit, sondern einen Sklaven sein Eigen zu nennen. Cicero.“ „Macrinus“, Gladiator 2, 2024

Ein „anerzogenes“ Widerstandsverhalten gegen den „erfundenen Feind“, ist im Kern nur ein vergebliches Bemühen, weiterhin keine Verantwortung für das eigene Handeln zu tragen, um gleichzeitig einer Entwicklung aus dem Wege zu gehen.

Was über Jahrtausende zum Erhalt des Systems – sicht- und spürbar organisiert – aus Herrschenden und „ihren“ Untergebenen noch bestens geeignet war, präsentiert sich mittlerweile als gesamtgesellschaftliche Herausforderung, diesen Zustand zu überwinden.

Die Aussage, dass sich doch die nachfolgenden Generationen mit den Problemen auseinandersetzen sollen, ist mittlerweile obsolet – ebenso die Aussage, „dass ihr* es mal besser haben sollt, als wir.“ *früh an die nachfolgende Generation gerichtet.

„Dein Vater geht für dich arbeiten, damit du was zum Essen und zum Anziehen hast.“

Mit der Aussage, dass „die Anderen“ sich erst mal ändern müssen, da sie ja schuld seien. halten sich die Meinungsverfechter damit selbst und gegenseitig unten. Der gewohnte Prozess der Unter-Haltung.

Schuldzuweisung ist jener Akt, um sich nur selbst verletzen zu wollen.

Reklame: Während der Mensch(!) behauptet, dass der Mensch(!) das „Problem“ auf dem Planeten sei, sind es „lediglich“ seine gewohnten Denk- und Verhaltensweisen.
Da diese ihm jedoch vormachen, er sei sie, fällt ihm das von ihm so geschaffene Paradoxon scheinbar nicht auf.

„Wie kann sich der Mensch ändern, wenn das, was von ihm selbst zu ändern sei, er sein soll?“

Im Fordern von Veränderungen, ist der Mensch ja schon recht geübt. Doch selbst mag er nicht von diesen betroffen sein und wenn, dann in der Weise, dass alles so wird, wie es bereits ist. Wie gesagt: Denk- und Verhaltensweisen. Wenn die Lösung das Problem ist.
Mit einem geschlossen, „leviatanischen“ Weltbild, nimmt der Druck bei den Systemteilnehmern unweigerlich zu, wenn gleichzeitig auch noch Veränderungen gefordert werden.

„Gepimpt“ wird das ganze Debakel, indem man sich gegenseitig noch fleißig die Schuld zuweist, während man sich selbst für „unschuldig“ hält.
Da helfen noch nicht einmal die gewohnten Vorstellungen in so manchen Religionen, dass ein Erlöser kommen wird, der allen „die Kohlen aus dem Feuer holt“. Ein „Erlöser“ ist vom Prinzip her, dasselbe wie ein „Führer“.

„Wenn du Menschen kontrollieren willst, erzählst du ihnen, ein Messias wird kommen, und dann warten sie Jahrhunderte lang.“ „Chani“ zu „Paul“, Dune 2, 2024

Letztlich: Der Umstand dem Leben einen Namen gegeben zu haben, wo sich später darum gestritten wird, wer alsdann der „richtige Gott“ sei, schien den Menschen sich nicht nur vom Leben abwenden, sondern hat ihn sich darüber hinaus auch in seinem selbst geschaffenen Rollenspiel vergessen lassen, und so wurde die geschaffene Illusion zum Mantra aus „Alles“ gegenüber einem fälschlicher Weise geglaubten „Nichts“.

Wie will man so etwas lösen?

Auf dem Weg des Umdenkens durch Infragestellung des Systems, wäre schon mal ein guter Anfang. Letztlich geht es vordringlich um einen Bedeutungswandel, da die Dinge und Geschehnisse nur sind und nicht die Bedeutungen, die wir den Dingen und Geschehnissen verleihen. Dennoch steckt darin die Kraft des Einzelnen, für sich und vorgelebt auch für andere sichtbar, etwas zu ändern, was nicht einfach etwas mit üblicher Bekämpfung von Schuldigen und Behandlung von Symptomen zu tun hat.

Danke.

Musikalischer Nachtrag: