Die tauben Weißen sind Möwen, Teil 1
(v1.1, musikalische Nachbetrachtung) Möglicherweise sind Sie der Meinung, es sei nicht wichtig, denn es gibt ja so viele andere „Probleme“, die zuerst gelöst werden müssten.
Jeden Tag passiert irgendetwas, wird inszeniert, mit dem sich anschließend mehr oder weniger weiträumig beschäftigt, darüber diskutiert und lamentiert wird.
Sehr häufig geht es um Politik und ihrem Tun – im Auge eines zunehmend besorgten und betroffenen Betrachters und Problemsuchers.
Nicht nur „X“ wird damit „zugebombt“, was irgendwann dazu führt, dass man sich dem Themenhagel nicht mehr stellt.
Zumindest geht mir das so, was auch daran liegt, wenn man sich mit dem System hinter allem auseinandergesetzt und dessen Kernprinzipien verstanden hat, kann man sich – hergeleitet – vieles von den täglichen Informationen getrost ersparen, da es nur Symptome sind.
Mit der Auseinandersetzung mit dem System wird auch deutlich, dass es keine Politik gibt, die sich wirklich an die Ursachen heranwagt, weil diese auch außerhalb ihres Wirkungs- und Handlungsradius liegen.
Was sich in der Institution „Wirtschaft“ abspielt und was entsprechend notwendig wäre, kann man mit noch so viel Politik und Geldmitteln nicht wirklich wiederbeleben, noch sind es Gesetze, die es ermöglichen, noch „wohlklingende Reden“.
Auch ist es nicht damit getan, nur länger und mehr zu arbeiten, während sich auf der anderen Seite nur gekonnt darüber beschwert wird.
Auf der anderen Seite erscheint es so, als wolle die Politik den Bürger dazu animieren, sich des eigenen Denkens dauerhaft zu bemächtigen, während der Bürger noch im Klage- und Beschwerde-Modus unterwegs ist, und dies – für das System typisch – gewohnt reichen würde.
Ich glaube es war im Sommer 2023, als ich bei ein paar Rentnern auf einer Parkbank vorbeiging, während sich einer lauthals darüber beschwerte, wer denn nun seine Rente für ihn verdienen soll.
Es wird nicht wirklich gedacht, sondern nur reagiert und konditioniert erwartet. Die gesellschaftlich tolerierte Versklavung nachfolgender Generationen wird dabei unter „normal“ verbucht. So am Rande.
Setzt man sich – schon wieder… – mit dem System hinter allem auseinander, so findet man heraus, dass Geld und damit auch Arbeit, Ressourcen, Produkte und Dienstleistungen insgesamt gar keinen Wert haben und sich der gewohnte im Haben erzogene Mensch durch den Glauben an vom Menschen geschaffene Werte nur gegenseitig und selbst versklavt und darüber hinaus auch noch fremdbestimmen lässt.
Geld besitzt keinen inneren, sondern lediglich einen vom Menschen auferlegten, „aufgedruckten“ Wert. Was den „Wert“ angeht, verhält es sich genauso mit dem Thema „Schulden“.
Was den „Informationsalltag“ angeht
Sehr hat man sich auch an die tägliche „Informationsgeschwindigkeit“ gewöhnt, dass gleichsam über das Wesentliche gar nicht mehr nachgedacht wird – und so schon lange aus den Augen verloren wurde.
Und so wird sich mehr und mehr fleißig mit Symptomen („Problemen“) und entstandenen Scheinwelten auseinandergesetzt, wo es nur noch darum geht, wer daran Schuld sein soll. Eine Gesellschaft, die sich selbst und gegenseitig „unter-hält“.
„Wir erzählen noch immer die gleichen Geschichten wie früher, nur mit anderen Namen und anderen Gesichtern.“ „Agent Smith“ zu „Thomas Anderson“, Matrix: Resurrections, 2021
Wenn gelegentlich von „fundamental“ gesprochen wird, meine ich das System, was die Natur mental überlagert, IN dem sich das ganze Schauspiel mit seinen vielen „bunten“ Akteuren aus Politik, „ihren“ Bürgern und mitunter tragischen Ereignissen usw. abspielt – nett verpackt in einer klein-globalen Donquichotterie, wo Windmühlen wieder einmal die Rollen zu bekämpfender Riesen einnehmen sollen. Nicht zu vergessen: Wo sich der Mensch für seine Rolle (Person, Hülle, Maske) hält.
Das System selbst, erzeugt sich aus den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen des Menschen.
Eine komplexe Welt?
Getrieben von einer gewohnten Denkweise, die sich in den Kopf gesetzt hat, „Probleme“ überall da „lösen“ zu wollen, wo sie sicht- und spürbar in Erscheinung treten, werden die einst geschaffenen Strukturen, in/von denen der Mensch lebt, immer komplexer, benötigen für ihre Aufrechterhaltung mehr und mehr Energie, während die Funktionserfüllung zunehmend auf der Strecke bleibt.
Auf diese Weise transformiert sich eine Symbiose zu einer parasitären.
In einer Phänomen orientierten „Wertewelt“ dauert es deshalb auch nicht allzu lange, bis die mit der gewohnten Denkweise geschaffenen Strukturen, im Rahmen gewohnter „Problemlösung“ an Zunahme von Komplexität „erkrankt“ sind, und man es mit Auswirkungen zu tun hat, die sich nicht einfach mit mehr Geld, mehr Schulden und noch mehr Arbeit aufrechterhalten lassen.
Dabei will kaum jemand, dass sich wirklich etwas ändert, kaum jemand will auf das Erreichte, was ihn definiert – im Rahmen gewohnter, jedoch künstlicher Werte – möglicherweise verzichten.
Reklame: Der im Haben erzogene und so auch fremdbestimmbare Mensch, definiert sich durch das, was er hat.
Hat er nichts, so „ist“ er „nichts“, genießt kein Ansehen, gehört nicht dazu…
Hat man das System hinter allem erfasst und verstanden, so spielt das jedoch keine Rolle mehr…. „spielt keine Rolle mehr“… „man legt keinen Wert darauf“…
„Strukturen und Denkweisen sind wechselwirkend aneinandergekoppelt.“
Zeichnet sich am Horizont eine Krise ab, so hilft kein Mehr Desselben des Gewohnten, sondern nur ein Umdenken. Doch von wo nach wo?
Aus diesem Grund liegt es nahe, dass System hinter allem zu verstehen, was mit lesen und auswendig lernen mal eben nicht getan ist, noch ein teures, mehrteiliges Wochenendseminar oder gar ein „von jetzt nach gleich Zustand“ ist.
Es kann auch nur jeder für sich selbst tun.
Umdenken ist jener Prozess, in dem das System infrage gestellt wird und sich dies zunehmend auf die eigene Denkweise auswirkt.
Man meint, es ginge zuerst ums Geld
„Die IBBC ist eine Bank. Deren Ziel ist es nicht den Konflikt zu kontrollieren. Die wollen die Schulden kontrollieren, die der Konflikt verursacht. Wissen Sie, der eigentliche Wert eines Konflikts, der wahre Wert, liegt in den Schulden, die er verursacht. Wer die kontrolliert, kontrolliert schlichtweg alles. Sie finden das beunruhigend, ja? Aber darin liegt das wahre Wesen des Bankgewerbes. Man will uns – egal ob als Länder oder Individuen – zu Sklaven der Schulden machen.“ „Umberto Calvini“, The International, 2009
Die Rolle des „Sklaven der Schulden“ basiert nicht auf dem Geld selbst, sondern auf dem anerzogenen Glauben, dass es etwas wert sei.
Hinweisend: „Also. Leben und Taten des Don Quichott. Worum geht es?“ „Dass jemandes Glaube an Werte sehr viel wichtiger ist, als die Werte selbst?“ Dialog aus dem Film „The Next Three Days“, 2011
Ich will es kurz so ausdrücken: Geld hat keinen inneren Wert, weshalb nur der anerzogene Glaube des Menschen an einen Wert von Geld, und die Angst vor einem möglichen Verlust, das ganze Schauspiel gesellschaftlichen Selbstbetrugs zusammenhält.
Die weltweite Situation wird dabei zur gesellschaftlichen Herausforderung.
Wer meint, er müsse nur das Land verlassen, dem ist nicht bewusst, dass das System, ein mentales Konstrukt, überall wirkt, mit denen der Gewohnte mit seinen Denk- und Verhaltensweisen, Glaubenssätzen und gesellschaftlichen Wertvorstellung andockt, besser es damit erzeugt.
Da Arbeit – mehr ist es Leistung – meist mit Geld beglichen wird, ist Arbeit letztlich auch nichts wert.
Gleichsam trifft das auch auf die Ressourcen zu, um mit (komplexen) Produkten und daran angeschlossenen Dienstleistungen, die Institution „Markt“ aus „Bedarf“, „Angebot“, „Nachfrage“ und „Bedarfsdeckung“ am Laufen zu halten.
In der Regel geht man bei jemandem in der Rolle des „Kaufmanns“ arbeiten, um Geld zu verdienen, um später beim „Bank-Kaufmann“ das „verdiente“ Geld zu bekommen, um es in „Kaufmann’s Laden“ wieder auszugeben, um Produkte zu kaufen, die ein anderer, der wiederum arbeiten geht, um Geld zu „verdienen“ usw. …
Wenn die Politik hin und wieder erwähnt, es ginge bei ihr um Reduzierung von staatlichen Ausgaben und Erhöhung von Einnahmen, so werden die Strukturen dazwischen, nur allzu gerne ausgeblendet.
Das System – so wie es sich „als wider die Natur“ offenbart und zu erhalten versucht – erfordert eine tiefer gehende Betrachtung seiner Prinzipien und zeigt dabei nicht nur, wie Planet und Mensch wie eine Weihnachtsgans ausgenommen werden… er sich selbst ausnimmt… leider… digitales Taschentuch… Tusch.
Das System – ein mentales Konstrukt – existiert nicht unabhängig vom Menschen, so dass sich der Gewohnte akustisch und räumlich – als „schnelle Lösung“ sozusagen – mal eben davon „lossagen“ könnte.
Das bestehende System ist dazu gedacht infrage gestellt und nicht gewohnt nur wiederholt zu werden, was so den Akt des bewussten Umdenkens erfordert, wenn sich wirklich etwas ändern soll. Der Prozess der Infragestellung hat jedoch nichts mit „gegen etwas zu sein und es bekämpfen zu müssen zu tun. Infragestellung bedarf des Bisherigen.
„Wir brauchen Wachstum“, ist jener Slogan, um im Grunde nicht von den aufkommenden Schulden aufgefressen zu werden.
Jede „Unternehmensnation“ ist darauf erpicht, den „Schwarzen Peter“ gekonnt von sich zu weisen, da stets mehr Geld von den „Geldleihern“ zurückverlangt wird, als tatsächlich innerhalb des Systems vorhanden ist und dieses „Defizit“ auf die nachfolgenden Generationen übergeht… solange anerzogen(!) an den Wert von Geld und Arbeit geglaubt wird.
Den aktuellen „ökonomischen Zustand“ kann man weder mit noch mehr „Geld plus Zinsen“, noch mit mehr Arbeit und noch mehr findigere Produkte, Tand und Dienstleistungen entrinnen.
Reklame: Wenn Elon Musk auf „X“ die Frage stellt, wie man die Schuldenkurve reduzieren kann, ginge dies nicht mit noch mehr Arbeit oder noch mehr technologischen Innovationen.
„Probleme (Symptome)“, die vom anerzogenen Glauben an den Wert von Geld herrühren, kann man nicht mit Geld (plus Zinsen) lösen.“
In der UN-Resolution A/RES/70/1 („Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“) wird von „Wohlstand“ gesprochen, während der Mensch weiter im Haben zu sein versucht, dann reicht es nicht, dass „sich doch die nachfolgenden Generationen mit den Problemen auseinandersetzen sollen“ – meist dann, nachdem „die Rolle des Arbeiters“ gegen „die Rolle des Rentners“ getauscht wurde.
Der „jüngste Tag“ ist jener, wo man erkennt, dass man sich bisher, im System unterwegs und an seine Werte glaubend, nur selbst getäuscht hat, was man nur durch schrittweise Wiederaufnahme der eigenen, menschlichen Entwicklung mehr unbeschadet überwinden kann.
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Albert Einstein
Reklame: Mitunter wird behauptet, dass der Mensch das größte Problem auf dem Planeten sei, was jedoch nicht wirklich stimmt.
Es sind „lediglich“ seine gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, Konventionen, Glaubenssätze und gesellschaftlichen Wertvorstellungen, die zu dem aktuell reichlich beobachtbaren Szenarien führen.
Dass die gesellschaftlichen Wertvorstellungen nicht nur Industrienationen vorbehalten sind, sieht man an den (Im)Migranten.
Ich sehe bereits so manch verbitterten Gesichtsausdruck, sich darin präsentierende Machtlosigkeit, dabei mögliche, individuelle Endzeitszenarien entwerfend.
„Es muss sich endlich etwas ändern! Aber bitte: Erst die anderen!“
„Früher war alles besser!“, „Man kann je sowieso nichts ändern.“ „Es war ja schon immer so.“, während in tänzelndem Vertreterschritt dabei eine einsame Träne abgepresst und sich so der Rolle des „Weinerlichen“ bedient wird.
Reklame: So etwas wie eine gesellschaftliche „Standardlösung“, wo man sich dann nur noch heimlich „danebenstellen“ braucht, um wieder gewohnt zu profitieren, gibt es nicht.
Ab hier wird es sehr ruhig, was die gewohnten Ambitionen so mancher Aufklärer angeht, weil plötzlich etwas auf dem Spiel steht. Es sind nicht die Werte, die auf dem Spiel stehen, sondern vielmehr der Glaube daran, dass sie etwas wert seien.
Der im Haben erzogene Mensch ist – wie gesagt – nicht frei. Auch dann nicht, wenn er sich mit den damit gedachten, üblichen Worthülsen umgibt.
Wenn von „finanzieller Freiheit“ gesprochen wird, gilt diese solange er gehorcht, dafür arbeitet geht oder arbeiten lässt. Letztlich ist „finanzielle Freiheit“ vom Prinzip her nichts anderes als „Arbeit macht frei“.
„An dem Tag, an dem man erkennt, dass niemandem etwas gehört, ist auch der Tag, an dem man nichts mehr verliert.“
Anmerkend: Was und wie andere nun darüber denken mögen, dafür bin ich nicht zuständig.
Wenn es im Hintergrund um Veränderung geht, macht eine fortschreitende Spaltung der Gesellschaft auch Sinn, bis sich der Einzelne seinem Entwicklungs- und Umdenkprozess gegenüber wiederfindet.
Reklame: Während sich die Situation zu verdunkeln scheint, lässt sich auf der anderen Seite erkennen, dass die Bevölkerung aufgefordert ist, sich doch wieder ihres eigenständigen Denkens zu bemächtigen, statt andere zu erwählen, um wieder denken zu lassen.
Musikalische Nachbetrachtung: